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Wo man seinen Namen tanzen muss

von Harald Latus

Kapitel 1

Roger van Dyke saß im zentralen Stuhl und las auf einem PADD einige Angaben der letzten Schicht durch. Der Flug zum Antamoris Sektor, wo sie einer Gruppe von sieben Schiffen als Verstärkung zugeteilt waren, verlief bisher ohne Probleme. Captain van Dyke hatte sich über die Auseinandersetzung gut informiert und hatte sich einen Plan zurechtgelegt, dem der Leitende Captain dieses Auftrags hoffentlich zustimmen würde. Sein Schiff der Akira Klasse, war auf dem neuesten Stand und sicher eine wertvolle Unterstützung. Im letzten Jahr hatte er mit seinen taktischen Fähigkeiten bereits einige seiner Kollegen beeindrucken können, obwohl das nicht in seiner Absicht lag. Jedes Mal musste er erklärende Worte finden, die diesen Eindruck abmilderten. Natürlich freute er sich, wenn seine Ideen Anklang fanden. Es waren Lösungen, die immer direkt auf die einzelne Fragestellung eingingen und auch wenn es manchmal nach einem Standardmanöver aussah, dann unterschieden sich diese doch erheblich voneinander.

Lieutenant Lisa White drehte sich zum Captain um: „Eine Nachricht für Sie Sir, es ist Admiral Wellington!“
Roger erhob sich und gab seinem ersten Offizier ein Zeichen zu übernehmen. „Stellen Sie es in meinen Raum, ich nehme den Ruf dort entgegen.“, erklärte er und begab sich auf den Weg zu seinem Bereitschaftsraum. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, aktivierte er den Wandschirm und setzte sich auf das Sofa an der gegenüberliegenden Wand.
Admiral Carter Wellington erschien auf dem Bildschirm mit sorgenvoller Miene. Captain van Dyke war sofort klar, dass es sich nicht um einen Sonntagsplausch handelte.
„Ich grüße Sie Admiral, welche Sorgen hat die Sternenflotte heute? Wenn Sie mich bereits auf dem Anflug zum Auftrag kontaktieren, müssen es ziemliche Probleme sein.“
Carter Wellington zwang ein Lächeln auf seine Lippen, was ihm nicht leichtfiel. Zu schwer waren die Sorgen, die derzeit auf der Flotte lasteten. Das war auch der Grund, warum er einen seiner besten Männer mit dieser Sache beauftragen wollte. Es war nicht unbedingt ein Auftrag, den ein Trägerschiff erfüllen konnte, wohl aber eine Mission, die er in erfahrene Hände legen wollte.
„Roger“, wechselte er schon zu Beginn auf die persönliche Schiene, „Sie wissen genau, wie solche Sachen zu deuten sind, das bewundere ich an Ihnen. Sie haben leider recht. Die Föderation hat sich in den letzten Jahren sehr eng an seine üblichen Versorger gebunden und man hat den Stimmen immer wenig Glauben geschenkt, die davor gewarnt haben sich in eine solche Abhängigkeit zu begeben.
Sie wissen genau, dass auch ich eine von diesen Stimmen war. Leider ist nun der Fall eingetreten, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheitet haben. Es ist immer wieder das Gleiche. Es ist nicht die Frage ob, sondern wann.
Wir mussten feststellen, dass sich einige der Lieferungen für Dilithiumkristalle verzögert haben. Es gibt zwar im bekannten Föderationsraum zahlreiche Quellen, diese sind allerdings stark von den einzelnen Flottenverbänden der Andorianer, Vulkanier, Tellariten und einiger Anderer Völker frequentiert.
Die Hauptabbauquelle ist, wie Sie wissen, Drema IV einem Klasse-M Planet im Selcundi-Drema Sternensystem im gleichnamigen Sektor. Es haben sich die Anzeichen dafür verdichtet, dass eine Seuche die gesamte Kolonie befallen hat, so dass ein Abbau und ein Versand des Dilithiums nicht mehr gewährleistet ist.
Ohne die notwendigen Kristalle stehen aber die gesamten Flottenwerften still, denn wie Sie selbst wissen ist dies der Dreh und Angelpunkt unserer gesamten Energieversorgung. Damit die Schiffswerften nicht zum Erliegen kommen und die Ausrüstung der Schiffe weitergehen kann sind diese Kristalle für die Föderation und im Besonderen für die Sternenflotte von grundlegender Bedeutung, denn darauf basiert auch die ganze Antriebstechnologie.
Sie erhalten also die Abänderung ihres Auftrags und fliegen in den Namoralis Sektor. Dort lebt eine Rasse namens Gondali. Ihr Planet ist reich an entsprechenden Vorkommen. Nehmen Sie Verhandlungen auf und versuchen Sie für uns eine entsprechende Charge zu sichern, damit wir in der Zwischenzeit nicht unsere Handlungsfähigkeit verlieren.“
Roger kraulte sich seinen Bart, es war schon sehr verwunderlich, warum man ihn schickte, wo die Sternenflotte doch so wesentlich besser geeignete Unterhändler besaß, die so eine Aufgabe mit Sicherheit in kürzester Zeit erledigen konnten.
„Admiral, um es mal höflich auszudrücken, es muss doch einen Grund geben, warum Sie gerade mich in dieser Sache fragen. Wo liegt da der Hund begraben?“
Carter Wellington nickte und sah auf den Schirm, auf dem er Roger van Dyke recht locker auf dem Sofa sitzen sah. Er hätte sich gewünscht auch einmal so gelassen sein zu können. Aber die vielen Informationen, mitunter auch heikler Natur ließen ihn manchmal schwarz sehen, wo vielleicht noch ein kleiner Lichtpunkt zu erkennen war.
„Wir haben sehr ungewöhnliche Wege gewählt, um diese Information zu erhalten. Uns ist zwar der Standort des Planeten bekannt, aber er liegt nicht in unserem Einzugsbereich. Die Angaben zum Universaltranslator stammen von den Barolianern, einer Spezies, die dafür bekannt ist mit den Romulanern zu Handeln. Bei den Gondali handelt es sich um eine freie Welt, welche nach unserem Ermessen noch nicht die technologischer Reife für einen Beitritt in die Föderation erreicht hat.
Es wurde von anderen Völkern aufgrund seiner Rohstoffe besucht und hat jahrzehntelang damit zu kämpfen gehabt, dass die Vorstellung ihres Weltbildes so eminent verändert wurde. Sie haben lange gebraucht, um sich anzupassen und erst jetzt setzt langsam ein Prozess ein, der es erlaubt die technologische Reife für Raumfahrt zu erlernen und vor allem auch zu beherrschen. So zumindest schätzen es unsere Experten ein. Die Sache ist eilbedürftig. Wir würden es gerne sehen, wenn Sie schnell zu einem Erfolg gelangen. Ich übersende Ihnen alle notwendigen Daten. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!“
Captain van Dyke nickte, „Ich werde mein Bestes geben“, antwortete Roger und erhielt umgehend eine Antwort.
„Das weiß ich Captain, das weiß ich und genau das ist der Grund für ihre Beauftragung. Wellington Ende.“

Captain van Dyke war ein wenig ungehalten. Es war immer eine schwierige Situation wenn sich der Auftrag änderte, ganz besonders, wenn es zu einem Zeitpunkt passierte an dem man sich gerade auf die neue Aufgabe vorbereitete und sein gesamtes strategisches Denken darauf ausrichtete. Er schaute auf seinen Chronographen, Sie würden sicherlich nicht länger als drei Stunden benötigen, um den Namoralis Sektor zu erreichen. Er lag nahe am Beta Quadrant und damit in einer strategisch günstigen Position für die Romulaner oder andere Rassen, wie die Barolianer, die sicher auch mit dem Volk der Gondali Handel trieben.

Roger tippte seinen Kommunikator an. „Lieutenant Burges, wir ändern den Kurs. Die Daten finden Sie im Navigationsspeicher. Commander Catterfield, wir haben eine Abänderung unseres Auftrages erhalten. Die Daten wurden gerade in den Hauptrechner übertragen. Stellen Sie mir alle Informationen zusammen, die Sie dazu finden können und gehen Sie auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Rufen Sie mich, wenn wir da sind!“
Die Rückmeldung ließ nicht lange auf sich warten.
„Aye Captain. Wir sind schon auf dem Weg. Catterfield, Ende.“
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