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Der Wille der Propheten

von Gabi

Kapitel 1

Kira Nerys wippte auf den Ballen, während ihr Blick immer wieder suchend die zum Kenda-Schrein führende Allee hinab wanderte. Sie stand am Fuß der siebenstufigen Treppe, welche zum Heiligtum hinauf führte. Der kleine Tempel, welcher im Volksmund „Schrein der Liebenden“ oder auch „Schrein des Schicksals“ genannt wurde, lag eine gute Stunde Fußmarsch außerhalb der Stadt Milkurat inmitten blühender Wiesen und alter knorriger Bäume. Erst seit ein paar Jahren existierte ein Gleiterparkplatz eine Viertelstunde den Weg hinunter, um den pilgernden Pärchen die Anreise zu erleichtern.

Die Prylaren, welche im Schrein ihren Dienst versahen, hatten diese „neumodische Einrichtung“ mit Grummeln hingenommen. Ihrer Ansicht nach war ein Paar, welches sich nicht einmal die Mühe des gesamten Fußwegs machte, auch nicht der Auskunft der Propheten würdig. Wenn die Geistlichen wüssten, dass Kira sich direkt in die Allee hatte beamen lassen, hätte sie sicherlich eine Predigt über sich ergehen lassen müssen.

Sie ging ein paar Schritte den Weg hinunter. Shakaar würde sicherlich den Gleiter nehmen und sich auch nicht der Stunde Fußmarsch von Milkurat aussetzen. Nicht, dass er nicht gerne zu Fuß unterwegs war, das Gegenteil war der Fall. Doch freie Zeit war momentan etwas, das der Premierminister nur noch vom Hörensagen her kannte. Ihr ursprünglicher Plan war es gewesen, dass sie ein gemeinsames Wochenende verbringen wollten und dann Hand in Hand nach Kenda pilgerten. Natürlich war wieder etwas dazwischen gekommen. Shakaar nahm sein Amt sehr ernst und delegierte wenig. Eigentlich ein Zug, den Kira an ihm bewunderte, doch im Endeffekt bedeutet das, dass die Geliebte des Premierministers nicht so sehr Kira Nerys hieß, sondern Bajor.

Shakaar Edon war ein ganz wundervoller Mann, daran gab es keinen Zweifel: ein gefestigter, besonnener Charakter, der sich mit Leib und pagh für sein Volk einsetzte. Und wenn er die Zeit fand, mit Kira zusammen zu sein, dann erwies er sich stets als aufmerksam, fürsorglich und ausgesprochen versiert in allen intimeren Bereichen. Leider waren diese Zeiten wesentlich seltener als die langen Wochen, in denen jeder von ihnen sein eigenes Leben lebte. Kira hatte keine Angst, dass Shakaar sie zwischen ihren Treffen betrog. Er hatte viele Frauen gehabt, dessen war sie in den dreizehn gemeinsamen Jahren im Widerstand ausgiebig Zeugin gewesen. Doch zu einem gegebenen Zeitpunkt war er immer treu gewesen.

Sie seufzte, während sich der Alleeweg ihr immer noch personenleer präsentierte. Genaugenommen war Shakaar ein Traummann, wenn sie nur irgendwie mehr Zeit füreinander finden würden.

Vedek Bareil Antos hatte sie weit häufiger in ihrer gemeinsamen Zeit gesehen. Der Geistliche hatte es immer wieder geschafft, Anlässe hervorzuzaubern, für welche er unbedingt im Stationstempel eine Messe halten musste, oder Angelegenheiten ins Feld geführt, in denen er den Abgesandten persönlich zu sprechen hatte. Diese Termine hatte der Vedek stets mit mindestens einer Übernachtung auf der Station verbunden.

Doch der Premierminister hatte keinen Grund die Station im Orbit um Bajor zu besuchen. Seine Angelegenheiten waren ebenso planetengebunden wie er selbst. Kira musste unwillkürlich grinsen, als sie daran dachte, wie Shakaar in ihrer Zeit im Widerstand immer wieder neue Ausreden gefunden hatte, warum er an Missionen nicht teilnehmen konnte, welche das Verlassen der Atmosphäre beinhalteten. Jeder in ihrer Gruppe hatte gewusst, dass sich der sonst so unerschrockene Shakaar im Weltall unwohl fühlte, aber alle hatten sie natürlich vorgegeben, dass ihnen bei Shakaars außerplanetaren Missionseinteilungen nicht auffiel, dass der Kommandant selbst stets Wichtiges am Boden zu erledigen hatte.

So fanden Kiras und seine Treffen fast ausschließlich auf Bajor statt, wenn sie es denn einmal schafften, ihre Terminpläne zur Deckung zu bringen.

Eine Lösung für ihre Beziehung wäre es gewesen, wenn Kira sich nach Bajor versetzen lassen würde. Doch sie liebte ihre Arbeit auf der Raumstation. Dort oben war sie wichtig, ihre Stellung einzigartig. Hier auf Bajor wäre sie nur eine Militärangehörige unter vielen. Er wusste das und hatte dieses Thema daher auch nie zur Sprache gebracht, wenn sie wieder einmal vor der Kommunikationseinheit saßen und versuchten ihren Dienst zu koordinieren. Auch das rechnete Kira ihm hoch an.

Endlich konnte sie seine Gestalt am Ende der Allee erkennen. Wie stets war er ohne Begleitung. Die militärische Oberbefehlshaberin, General Ontkean, hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, dass er als Premierminister nicht ohne Sicherheitsleute unterwegs sein sollte, doch Shakaar hatte das stets mit der Bemerkung abgetan, dass sie mit dem Abzug der Cardassianer aufgehört hatten ihre Politiker zu erschießen. Als Kira diesen Spruch zum ersten Mal aus seinem Mund vernommen hatte, war ihr unweigerlich ein leichter Schauer über den Rücken gelaufen. Der Umstand, dass sie in der verzweifelten Phase des Widerstands nicht nur auf Cardassianer, sondern auch auf ihre eigenen Leute Anschläge verübt hatten, war einer, den sie am liebsten für alle Zeiten aus ihrem Gedächtnis gestrichen hätte. Shakaar kam mit dieser Zeit besser zurecht als sie, er war jedoch auch stets der Gemäßigtere von ihnen beiden gewesen.

Eine Weile gönnte sie sich die Betrachtung seiner näherkommenden Gestalt. Sie hatte es stets bewundert, wie Shakaar sich bewegte. Seine große Gestalt trug er mit der Eleganz eines durchtrainierten Tänzers, den Kopf erhoben, den Blick zuversichtlich. Als er sie bemerkte, begann er zu lächeln. Kira rannte los.

Ihr Schwung drehte ihn einmal um die eigene Achse, als er sie auffing.

„Edon, ich bin froh, dass du es doch noch geschafft hast.“

Sie hielt ihren Ton frei von Rüge, dennoch bekam sein Lächeln eine reumütige Note. „Es tut mir leid, dass ich unser Wochenende verdorben habe, Nerys, - wieder einmal.“

„Aber jetzt bist du hier“, versuchte sie ihm zu versichern. Natürlich war sie enttäuscht, wenn eine Planung aufgrund seiner Termine platzte, doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. So sehr sie sich auch bemühte, seinen Augen konnte sie stets ansehen, dass er ihre wahren Gefühle ahnte. Sie beide kannten sich einfach zu gut, das war Fluch und Segen zugleich in einer Beziehung.

Sie griff nach seinem Nacken und zog seinen Kopf zu einem Kuss hinunter. Als sie sich voneinander lösten lag in seinen Augen immer noch dieser nachdenkliche Ausdruck.

„Und du willst das immer noch machen?“ Shakaar war nicht übermäßig begeistert von der Vorstellung des Kenda-Schreins gewesen. Für Kira war das ein Indiz dafür, dass nicht nur sie sich fragte, ob sie mit ihrer losen Beziehung auf Entfernung das Richtige taten. Sie hatten eine feuergefestigte Freundschaft durch etwas so Zerbrechliches wie ein intimes Verhältnis ersetzt. Es gab Tage, da hatte sie das Gefühl, dass sie sich dadurch voneinander distanziert hatten.

Sie nickte und ergriff seine Hand. „Es ist wichtig, Edon, nicht nur für mich, sondern für uns beide.“

Er nickte lediglich, den Druck seiner Finger um die ihren verstärkend. Kira war bei weitem die Gläubigere von ihnen beiden. Bevor sie Vedek Bareil und dessen kontroverse Lehren kennengelernt hatte, war ihre Religionsanschauung geradezu orthodox gewesen. Shakaar hingegen besuchte zwar die Messen und meditierte regelmäßig, doch er band den Glauben an die Propheten locker in seinen Alltag ein, nicht als unumstößlichen Pfeiler, an dem nicht gerüttelt werden durfte. Während Kira ohne zu fragen ihren Dienst beim Militär aufgegeben hatte, als Akorem Laan die Wiedereinführung der D’jarras gepredigt hatte, hatte Shakaar nicht im Traum daran gedacht, sein Amt niederzulegen nur weil er eigentlich in die Farmer-Kaste und nicht in diejenige der Politiker hineingeboren war.

Was immer die Propheten ihnen heute mitteilten, würde Kira befolgen – und er würde aus Liebe zu ihr mitziehen. Sie hatten im Vorfeld lange über die möglichen Verdikte gesprochen und wie sie sich verhalten wollten.

Hand in Hand gingen schritten sie den Weg hinauf und erklommen die Stufen des Tempels. Kira spürte den warmen Druck von Shakaars Fingern, konnte das leichte Zittern erahnen, welches aufgrund dessen, was ihnen bevorstand, durch seinen Körper lief. Sie hob den Blick zu seinem Gesicht. Shakaars Kiefer war angespannt, die Augen auf die Tempeltore vor ihnen gerichtet. Er war ihr Vaterfigur gewesen, Bruder, Freund, Kommandant und Geliebter. Ein Teil von ihr wollte, dass alles so blieb, wie es war, wollte einfach nur bei ihm Schutz suchen, sich umdrehen und mit ihm die sonnenbeschienene Allee wieder zurückgehen. Es wäre der einfache Weg. Doch Kira Nerys war noch nie eine Frau der einfachen Wege gewesen.

Als sie die Tore des Tempels aufstießen – jeder von ihnen mit der freien Hand einen eigenen Flügel – ließen sie auch alle Bedenken und Hoffnungen auf den Treppenstufen zurück.

In der schwach beleuchteten Eingangshalle musste sie nicht lange warten, bevor ein Prylar sich ihrer annahm. Die Frage, die er ihnen stellte, war nur pro forma, denn die gefassten Hände und die Unsicherheit in den Augen der beiden erwachsenen Bajoraner vor ihm teilte ihm bereits alles mit, was er wissen musste.

„Sie wollen den Spruch der Propheten zu Ihrer Vereinigung hören?“

Kira nickte lediglich, es war Shakaar, der es schaffte, laut zu sprechen: „Das wollen wir.“

„Dann kommt.“ Der Prylar streckte ihnen einen Arm entgegen, nur die Fingerspitzen waren unter dem langen Stoff zu erkennen.

Kira fasste Shakaars Hand noch fester und folgte dem Weg, den der Geistliche ihnen wies, durch einen breiten Korridor hindurch in einen Raum, der fast gänzlich im Dunkeln lag. Sie spürte, dass sie sich im Zentrum der Anlage befanden, ein leichtes Vibrieren lag in der Luft, welches sie unter der Haut spürten. Der Kenda-Schrein beherbergte keinen der Drehkörper, die waren den großen Schreinen von religiöser und politischer Wichtigkeit in Ashalla, Iponu oder Tozhkat vorbehalten. Der kleine Schrein außerhalb von Milkurat diente lediglich dem Zweck, Verbindungen zu festigen oder zu beenden. Hier wurde der Wille der Propheten mittels eines winzigen Splitters kundgetan, welcher sich in der Mitte einer Vorrichtung befand, die sich in fünf Kreisebenen um die drei räumlichen Dimensionen drehten. Das wenige Licht, welches von den Kerzen gespendet wurde, die der Prylar nun entzündete, reflektierte geheimnisvoll an dem blauen Kristall und der Diamid-Legierung der sich bewegenden flachen Ringe.

Kira und Shakaar knieten sich vor dem Objekt nieder. In dieser Haltung befand es sich auf Höhe ihrer Herzen. Unwillkürlich rückten beide näher zusammen. Kira sah zu ihrem Liebhaber hinüber und fand ihren Blick erwidert. Sie beide wirkten nicht wie ein Paar, welches einer glücklichen gemeinsamen Zukunft entgegen sah. Im Vorfeld hatten sie lange über diesen Schritt gesprochen. Shakaar hielt weit weniger als Kira von der Lebensregelung durch die Propheten. Er war der Meinung, dass sie an ihrer Beziehung auch ohne den Zuspruch höherer Mächte arbeiten konnten. Doch Kira war standhaft geblieben. Sie hatte argumentiert, dass er in seinem jetzigen Amt zu wichtig sei, um ohne die Anleitung der Propheten zu leben. Ihre Götter hatten dafür gesorgt, dass er in diesen Schicksalszeiten der weltlichen Seite ihres Planten vorstand, um Gutes zu tun. Er hatte sich sowohl politisch als auch privat nach ihnen zu richten, Punkt. Kiras Religiosität war manches Mal so einfach, dass Shakaar nicht wusste, ob er sie um diesen geradlinigen Glauben beneiden oder sich über ihre Inflexibilität ärgern sollte.

„Schließt die Augen“, instruierte sie der Prylar, welcher nun auf die ihnen gegenüberliegende Seite des Objekts getreten war. Seine Gestalt war nur noch schemenhaft im Halbdunkel zu erkennen. „Und konzentriert euch aufeinander. Wenn die Propheten zu eurer Verbindung etwas zu sagen haben, wird die Drehung der Schicksalsringe sich verlangsamen und schließlich zum Stillstand kommen. Je mehr Ringe dann in einer Ebene liegen, desto wohlwollender blicken sie auf euch herab.“ Ein leises Rascheln war zu vernehmen, als der Geistliche ein paar Schritte zurücktrat und mit den Schatten außerhalb der Lichtquellen verschmolz. „Doch erwartet nicht zu viel, meist bleiben die Ringe in Bewegung.“

Kira atmete tief durch. Sie war sich ziemlich sicher, dass die Propheten in ihrem speziellen Fall sehr wohl etwas zu sagen hatten. Es handelte sich immerhin um niemanden Geringeren als den Premierminister. Ein kurzer Seitenblick auf Shakaar zeigte ihr, dass dieser bereits die Augen geschlossen hatte, sein Kiefer zuckte, so als ob er eine Vision hatte. Kira senkte ihren Blick ebenfalls. Kurzzeitig drehte sich das reflektierende Objekt auf der Innenseite ihrer Lider als Nachbild, dann war alles dunkel. Zärtlich strich sie über die Finger der männlichen Hand in ihrer eigenen, spürte den feinen Haaren nach, die auf seinem Handrücken wuchsen. Sie wollte sich dieses Gefühl einprägen, ahnend, dass es ihr zum letzten Mal vergönnt war.

Es vergingen nur wenige Sekunden, als die leise Stimme des Prylar erneut sprach. Verwunderung und Mitleid lagen in seinen Worten. „Das war schnell – und eindeutig.“

Kira verharrte noch einen Moment länger in der ahnungslosen Dunkelheit. Jetzt, wo sie ihren Willen durchgesetzt hatte, wollte sie den Schiedsspruch gar nicht mehr sehen. Doch der Druck von Shakaars Fingern, der sich in ihrer Hand verkrampfte, machten ihr bereist vor dem Öffnen der Augen klar, was sie erwartete.

Das Objekt war vollkommen zum Stillstand gekommen, jeder einzelne Ring ruhte in einer anderen Ebene.

Sie fühlte Shakaars Blick auf sich und hob ebenfalls die Augen. Die Sicht war nicht ganz klar. Sie benötigte einen Moment um zu realisieren, dass es ihre eigenen Tränen waren.

„Ich liebe dich“, hauchte sie.

„Ich liebe dich auch“, erwiderte er.

Und sie beide begriffen, dass ihre Liebe füreinander nichts mit der körperlichen Anziehung einer intimen Beziehung zu tun hatte.

„Benötigen Sie Zeit füreinander, oder kann ich die Trennungszeremonie vorbereiten?“, fragte die leise Stimme des Prylar in den Schatten.

Kira wischte sich mit der freien Hand über die Augen. Die andere wollte Shakaars Finger nicht loslassen, noch nicht. Der Blick ihres Gefährten, den sie nun wieder deutlich sah, gab ihr die Erlaubnis zu lächeln. Wo Shakaar zuvor unsicher gewesen war, erschien er nun nachdenklich, jedoch gefestigt. Es war nicht das Ergebnis, das sie sich beide erhofft, doch es war das Ergebnis, welches sie erwartet hatten. Die Zeit des Hoffens und Bangens war vorüber.

„Bereiten Sie die Zeremonie vor“, teilte Kira mit fester Stimme dem Prylar mit.

Shakaar nickte. „Doch beeilen Sie sich nicht damit.“

Sie vernahmen das Rascheln der Robe, als der Geistliche den Raum verließ.

Shakaar drehte seinen Körper, so dass er aus der knienden Position neben Kira in eine sitzende ihr gegenüber geriet. Sie folgte seinem Beispiel. Ihre Hände fanden sich erneut, wie zwei Kinder, welche in der Sicherheit der Kammer das Vorüberziehen des Sturmes abwarteten.

„Das war es also?“, brach Shakaar schließlich das Schweigen.

„Das war es.“ Kira schenkte ihm erneut ein Lächeln und war froh, dass es erwidert wurde. In ihrer beider Augen standen nun die Tränen, doch die Melancholie, die sie verband, war auf beruhigende Weise heilsam. Kira war erleichtert darüber, dass Shakaar nicht versuchte auf seine vorherige Meinung zurückzukommen, sondern das Gottesurteil als solches annahm. Er trug seine Niederlage mit diesem zurückhaltenden Stolz, für den sie ihn bereits ihr halbes Leben lang verehrt hatte.

„Hast du …“ Er zögerte, unsicher, wie er die Frage formulieren sollte, „hast du etwas gesehen … eine Zukunft?“

Sie schüttelte den Kopf. Da war nur die Dunkelheit geschlossener Augen gewesen. Etwas in Shakaars Blick ließ sie feststellen: „Aber du.“

Er nickte, ebenso zögerlich wie er bereits die Frage gestellt hatte. „Cardassianer …“, gestand er, „… eine Cardassianerin … ich verstehe das nicht …“

Sie beugte sich vor und legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Pst“, hauchte sie, „das ist nur für dich, Edon. Die Propheten haben Großes mit dir vor, das weiß ich.“

Shakaar kam nicht dazu sie zu fragen, woher sie die Gewissheit dieser Aussage nahm, als der Prylar erneut den Raum betrat.

„Wir sind so weit, wenn Sie mir bitte folgen wollen.“

Kira erhob sich und reichte Shakaar die Hand, um ihm auf die Beine zu helfen. Eine Geste, die unnötig war, und doch so viel Vertrautheit in dieser Zeit der Trennung ausdrückte.

„Werden wir Freunde bleiben?“, flüsterte er. Er ließ ihre Hand nicht los, als sie sich auf den Weg zur Beendigung ihrer Beziehung machten.

„Daran werde ich mit all meiner Kraft arbeiten“, entgegnete Kira mit feierlichem Ernst. Sie würde es niemals ertragen ohne Shakaars Freundschaft zu sein.

Wenn das hieß, dass sie ihn gehen lassen musste, um ihn zu halten, dann war das der Wille der Propheten.



ENDE
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