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Freundschaft

von Steffi Raatz

Kapitel 1

Machen wir uns nichts vor. Ich bin weder vom nachdenklichen Schlag, noch verfüge ich über ein sehr ausgeglichenes Gemüt. Eigenschaften, die mich an meinen Freunden oftmals zur Verzweiflung treiben. Pille mit seiner ausgeprägten "Was wäre wenn" Philosphie, die so oft ich mich erinnern kann, in Schwarzmalerei gipfelt oder Spocks nahezu ständiges Analysieren jeglicher Situationen, vorzugsweise des menschlichen Handels, am liebsten, natürlich meines.
Manchmal frage ich mich, wie ich mit ihnen überhaupt so etwas wie Freundschaft aufbauen konnte. Grundverschieden wie wir sind, könnte zwar das Sprichwort "Gegensätze ziehen sich an", gelten, dennoch kann man das nicht so einfach pauschalisieren. Ein entscheidender Faktor unserer Freundschaft ist sicherlich, dass sie mich mit meiner Risikobereitschaft und meiner Abenteuerlust akzeptieren wie ich bin. Pille würde mich vermutlich selbstmörderisch veranlagt und egozentrisch nennen, Spock hingegen erscheine ich sicherlich unentwegt unlogisch und unbeherrscht.
Zum Glück können wir diesbezüglich ehrlich sein. Und das ist im Grunde der Kern des Ganzen. Ja, Ehrlichkeit macht den entscheidenden Teil unserer Freundschaft aus. Darauf ist alles aufgebaut. Ohne sie gäbe es kein Vertrauen. Und wenn ich zwei Menschen vertraue, dann diesen beiden.
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