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Ungleiche Schwestern

von Harald Latus

Kapitel 19

Kapitel 19

Nach dem Beschuss durch das Breen Schiff hing die Avatar energielos im Raum. Das Scoutschiff wollte gerade abkoppeln als der Beschuss anfing, aber es wurde von dem Waffeneinsatz überrascht. Man hatte zwar die Andockklammern gelöst, aber es war Ihnen nicht mehr gelungen zu entkommen.

Langsam drifteten Scout und Hauptschiff der Avatar weiter auseinander, hilflos den gegnerischen Kräften ausgesetzt. Frank Dekkers, der sich bereits in günstiger Position hinter dem Führungsschiff der Breen befand nutzte seine Chance. Mit einem geschickten Manöver bezog er dicht unterhalb und knapp hinter dem Breen Schiff Position. Dann ließ er seine Waffen sprechen. Sofort ließ er eine Reihe von Quatentorpedos nach der anderen auf das Schiff los, begleitet, vor Pulsphaserstößen und mehrerer Phaserstrahlen aus den Hauptphaserbänken.

Dieser massive Angriff  schien Wirkung zu zeigen, denn schon wurde das Schiff langsamer. Shelar konnte feststellen, dass Waffen, Antrieb und Schilde bereits außer Funktion waren, so dass sie von diesem Schiff für die nächste Zeit keine Angriffe zu erwarten hatten.

„Dekkers an Okinawa, kommen Sie für einen Moment alleine klar? Ich bräuchte auch dringend die Hilfe unseres Scoutschiffes.“

Alan Brownfield öffnete den Kanal. Auf der Brücke waren hektische Rufe und gelegentlich der Einschlag von Waffenfeuer auf die Schilde zu hören. Im Hintergrund rief einer der Offiziere: „Schilde auf neununddreißig Prozent, wir müssen unsere rechte Seite schützen!“, dann war endlich die Stimme des Leitenden Offiziers zu hören.

„Brownfield hier, Captain. Wir können Sie schon eine Weile lang beschäftigen, aber lassen Sie uns nicht zu lange hängen!“ Frank nickte zufrieden.

„Dekkers an Scoutschiff, Mr. West, wir brauchen Ihre Hilfe. Fliegen sie sofort zur Avatar und koppeln Sie mit dem Scout an. Sie müssen die Avatar wenigstens wieder bewegen, damit Sie nicht zu einem so leichten Ziel wird. Ich werde versuchen das andere Scoutschiff bei uns anzukoppeln um es mitzunehmen. Versuchen Sie eine Energieübertragung!“

Jonathan West bestätigte die Anweisung und ließ von dem Schiff der Breen ab um auf die Avatar zuzusteuern. Er hatte den kürzeren Weg und das einfachere Manöver auszuführen, während Frank versuchen musste das andere Scoutschiff von unten anzufliegen. Doch noch bevor Frank seine Position erreicht hatte meldete sich Jonathan West.

„Captain, es gibt ein Problem. Wir können nicht ankoppeln. Die Andockklammern scheinen eine völlig andere Position zu haben!“ Frank Dekkers war geschockt. „Was? Das kann doch nicht sein.“, rief er. Die Scimitar hatte inzwischen ebenfalls die Position des anderen Scouts erreicht und Shelar bestätigte, dass der erste Offizier Recht hatte, denn der Scout der Avatar passte logischerweise ebenfalls nicht auf die Scimitar. Frank war ratlos, wie konnte man jetzt helfen? Ohne Energie war es kaum möglich irgendeine Aktion durchzuführen.

Scimitar an Avatar, können Sie mich empfangen? Wie sieht es bei Ihnen aus?“ versuchte Frank wenigstens eine Kommunikationsverbindung aufzubauen.

Währenddessen konnte er auf dem Bildschirm sehen, wie sich die Okinawa verbissen gegen die beiden verbliebenen Schiffe der Breen zur Wehr setzte. Immer wieder flogen die kleinen Fighter in mehreren Wellen die Kampfschiffe an und verteilten ihr Waffenfeuer auf den Schilden und den ungeschützten Bereichen der Schiffe an denen bereits die Schilde ausgefallen waren.

Aber auch die Breen gaben nicht auf. Sie versuchten jede nur erdenkliche Gegenmaßnahme und Captain Dekkers musste mit ansehen, wie einer der Fighter einen Volltreffer aus einem der Breenphaser erhielt. Das Schiff ging in Feuer auf  und Captain Dekkers meinte ein kurzes blaues Aufglühen im Cockpit gesehen zu haben, was nur bedeuten konnte, dass einer der Sauerstofftanks hochgegangen war. Einem weiteren Fighter erging es nicht anders.

Frank wusste, dass es Zeit wurde etwas zu tun. Aber er konnte auch nicht die Schiffe der Avatar vor weiteren Angriffen schützen. Zudem wusste er nicht was innerhalb der Schiffe passiert war und ob man auf den Schiffen nicht dringend Hilfe brauchen würde. Chris Kester hatte seine  Nachricht weiter gesendet aber er hatte keine Antwort erhalten. Doch dann meldete sich noch einmal völlig unerwartet Jonathan  West.

„Captain, wir haben die Hülle magnetisiert, so dass wir im wahrsten Sinne des Wortes wenigstens an der Avatar kleben wie die Fliege an der Scheibe. Aber so war es uns wenigstens möglich, die Energieleitungen zu koppeln. Wir können zwar nicht fliegen, aber wenigstens die Notenergie fließt aufs andere Schiff. Vielleicht versuchen Sie das auch. Die Energieleitungen sind jedenfalls an der richtigen Position und haben die gleiche Belegung wie unsere. Wir werden jetzt versuchen noch einige andere Optionen wahrzunehmen. West Ende!“

Das war wirklich eine gute Idee. Sofort war Walter Mees dabei die notwendigen Einstellungen durchzuführen und der Benzite Corval verschwand im Turbolift um die manuelle Überbrückung durchzuführen, sollte die Automatik unter diesen widrigen Umständen nicht funktionieren. Die Okinawa hielt sich gut. Mit einer geschickten Wende hatte sich Alan Brownfield hinter die Breen gebracht und die verbliebenen Fighter und die beiden Shuttles der Campaign Klasse zu sich gerufen. Er wollte versuchen es zu Ende bringen. Gemeinsam koordinierten sie ihren Anflug und als sie in Waffenreichweite waren feuerten sie aus allen Rohren um das Breen Schiff aufzuhalten, welches gerade Kurs auf die Scimitar gesetzt hatte. Zahlreiche Phaserstrahlen zuckten dem Schiff hinterher und schon nach wenigen Sekunden waren die Schilde endlich so mürbe geworden, dass es für den Kreuzer keine Rettung mehr gab. Ohne einen Feuerball ins All zu entlassen zerbrach das Schiff und die weitereilenden Trümmer verfehlten die Scimitar nur knapp. Das Schiff der Akira Klasse überflog das Föderationsschiff mit ihren Begleitern und drehte auf das letzte Schiff der Breen zu. Diese feuerten ein weiteres Mal verzweifelt auf alles was Ihnen entgegenkam, aber das einzige was sie trafen war ein weiterer Fighter der heftig herumgerissen wurde, kurz trudelte und dann wie von Geisterhand das Schiff der Akira Klasse ansteuerte um im Hangar zu verschwinden.

„Okay, Jetzt oder nie!“, rief Alan Brownfield in die Komverbindung, als sie endlich in Waffenreichweite waren.

Ein letztes Mal feuerten die Schiffe der Föderation mit allem was an Waffen zur Verfügung stand. Diesem massiven Kampfeswillen hatte das inzwischen angeschlagene Breen Schiff nichts mehr entgegenzusetzen.

In dem Moment, in dem die Okinawa darüber hinweg glitt zerbrachen beide Warpgondeln und der Antrieb explodierte, wobei er das halbe Schiff mitriss. Dann war es vorbei. Lediglich das reglose Führungsschiff der Breen hing noch im Raum und wurde schnell umringt von der Okinawa, den restlichen Fightern und den Shuttles, so dass bei der geringsten Regung das Feuer eröffnet werden konnte.     

Auf der Brücke der Avatar war es dunkel geworden. Das Licht, der Hauptschirm, die Monitore der einzelnen Stationen, einfach alles war ausgefallen. Lediglich die Notbeleuchtung spendete ein fahles Licht.

In der Zentrale, welche die Leitstelle für das ganze Schiff darstellte, sah es aus als wäre eine Bombe explodiert.

Leitungen hingen aus der Decke herab, Teile der Deckenverkleidung lagen auf dem Boden. Aus zwei der Konsolen stieg immer noch Rauch auf. Sie waren nicht mehr zu gebrauchen. Der Geruch von verschmorter Elektrik hing in der Luft und Rauchschwaden behinderten die Sicht.

Captain Devero, der gerade eben noch während des letzten Beschusses durch die Breen ein Ausweich- und Fluchtmanöver befohlen hatte, saß in seinem Stuhl und wollte wissen was noch funktionierte.

„Statusberichte von allen Abteilungen!!!“, rief er seinem ersten Offizier zu, der sofort die entsprechenden Anfragen zu den notwendigen Stellen durchgeben wollte. Allerdings, weder die Kommunikationsanlage, noch die Kommunikatoren waren in der Lage eine Verbindung aufzubauen.

„Captain, keine Statusberichte! Die Kommunikationsanlage ist tot. Wir kommen weder in den Maschinenraum durch, noch zu einer der anderen Stationen. Aber Fakt ist, dass wir driften. Kein Antrieb. Das Scoutschiff hat sich vom Hauptschiff gelöst, ich kann nicht sagen wie es bei Ihnen aussieht. Wir sind zur Zeit ein leichtes Opfer.“

Captain Devero nickte stumm.

„Lassen Sie das reparieren. Wir müssen unbedingt unseren Status kennen. Momentan wissen wir nicht einmal was da draußen vor sich geht, das ist ein riesiger taktischer Nachteil. Jemand muss sich sofort um die Technik kümmern, wenn wir keinen Kontakt ins Schiff bekommen, dann müssen wir den technischen Status wenigstens über unsere Displays ablesen können. Sorgen Sie dafür!“, wies er den ersten Offizier an, der sich sofort dieser Sache annahm.

Zusammen mit zwei Technikern machte dieser sich daran die Konsole der Kommunikation der Wissenschaft und der Taktik zu öffnen um wenigstens eine der Stationen schnell wieder in Gang zu setzen.

Glücklicherweise schien der Beschuss aufgehört zu haben, denn die elektrischen Entladung die eben noch bis in die Brücke schlugen hatten teilweise sogar Blitze an der Decke auftreten lassen.

Nach zäh vergehenden Minuten konnte endlich einer der Lieutenants die erste Erfolgsmeldung weitergeben.

„Taktische Station wieder betriebsbereit. Phaser ausgefallen, Schilde nicht existent, Pulsphaser durchgebrannt, Torpedowerfer defekt, Schächte vorn und hinten leer.“

Das war in Mitten eines Kampfes in gewisser Weise ein Todesurteil. Denn ohne Verteidigung war es ein Leichtes geentert, oder einfacher noch, sofort zerstört zu werden. Captain Devero wunderte sich, warum das eigentlich noch nicht längst passiert war und fraß seinen Ärger in sich hinein. Aber er verschwendete keinen Gedanken daran, dass ein derart harter Beschuss, den die Avatar noch relativ unbeschadet überstanden hatte, bei den anderen Schiffen bereits zum völligen Kollaps der strukturellen Integrität geführt hätte. Er sah sich in seiner Auffassung bestätigt, dass dieses Schiff, dieses Design eine völlige Fehlentwicklung gewesen war. Seiner Meinung nach waren die üblichen Schiffe der Flotte wesentlich widerstandsfähiger. Schließlich hatte die Okinawa als Schiff der Akira Klasse ebenfalls einen solchen Angriff überstanden. Hätte sich John Devero die Mühe gemacht den Bericht zu lesen, den er auf der Scimitar so überaus abwertend einfach auf den Tisch geworfen hatte, dann hätte er sicherlich erkennen können, dass die Okinawa nicht einmal ein Zehntel von dem abbekommen hatte, was die Avatar eben über sich ergehen lassen musste.

„Sensoren wieder in Betrieb!“, meldete einer der Fähnriche, der an der Wissenschaftsstation gerade wieder die Abdeckplatte einsetzte, während der zuständige Offizier die Kontrollen bediente.

„Die Scimitar und ihr Scoutschiff sind auf dem Weg hierher, es sieht aus, als versuchen Sie bei uns anzudocken. Wahrscheinlich um uns über die außen liegenden Anschlüsse wieder mit Energie zu versorgen.

Die Okinawa, die Jäger und die beiden Shuttles kümmern sich derzeit um die verbliebenen Breen Schiffe. Es sieht so aus als versuchen sie die Gegner zumindest davon abzuhalten uns anzugreifen. Das Führungsschiff der Breen scheint energielos zu sein.“

In Captain Deveros Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er suchte nach irgendeiner Möglichkeit, wie er sich aus dieser vertrackten Zwangslage befreien konnte und genau jetzt sollte sich das Schicksal der Avatar entscheiden.

Denn genau in diesem Moment war zu hören, dass sich scheinbar jemand am Rumpf des Schiffes zu schaffen machte. Mechanische Geräusche waren zu hören und John Devero konnte nur hoffen, dass alle auf dem Schiff auf Draht waren, denn sollte es zu einem Enterversuch kommen, so konnte er nichts und niemanden koordinieren, da es immer noch keine Kommunikation gab. Sein Blick fiel auf den ersten Offizier und die beiden Techniker, die fieberhaft versuchten mit den wenigen Bordmitteln, die sie auf der Brücke hatten, wenigstens die Konsolen wieder zum Laufen zu bringen. Ein statisches Geräusch war zu hören und ein Prasseln kam aus den Lautsprechern, bis daraus endlich eine Stimme wurde, die jeder verstehen konnte.

„Das Scoutschiff der Scimitar ruft die Avatar. Können Sie mich hören? Ihre Andockklammern passen nicht zu unserem Schiff, aber wir können einen Energietransfer vornehmen. Das sollte Ihnen für eine Weile ausreichen. Bitte Antworten Sie!“

War die Stimme von Jonathan West zu hören, der scheinbar gerade versucht hatte mit dem anderen Scoutschiff auf der Avatar anzukoppeln. Genau in diesem Moment bedauerte Captain Devero, dass er die Einhaltung der ursprünglichen Pläne so einfach verworfen hatte. Was hätte man nicht alles machen können, wenn in dieser Situation das Scoutschiff problemlos hätte angekoppelt werden können. Aber dieser Gedankengang hielt nur für einen Moment an. Denn als die Notstromversorgung durch den Energietransfer wieder sichergestellt war, kam Captain Devero eine ganz besondere Idee. „Nummer Eins, ich möchte, dass sie versuchen unser Scoutschiff und das Shuttle zu rufen. Ich hoffe Sie hatten nicht so große Schäden wie wir. Nehmen Sie eine der Frequenzen, die wir für unsere eigene Kommunikation festgelegt haben. Niemand braucht davon etwas mitzubekommen. Ich möchte, dass Sie das folgende tun…“

Lieutenant Alan Brownfield, stand auf der Brücke der Okinawa und sah auf den Bildschirm, auf dem Format füllend das Schiff der Breen zu sehen war, umringt von den Shuttles und Fightern, sowie dem Schiff der Akira Klasse.

Sie machten keinerlei Anstalten zu fliehen, zu kämpfen oder sich zu ergeben. Sie taten einfach nichts.

Den Sensoren zufolge waren mindestens zweihundertsechsundfünfzig Mann an Bord, aber es war nicht zu erkennen, ob sie alle am Leben waren, denn soweit man wusste lebten die Breen auf einem sehr unwirtlichen Planeten mit extremer Kälte und keiner wusste, ob die Breen auch an Bord ihrer Schiffe die Kühlanzüge trugen, ohne die sie noch niemals angetroffen worden waren.

„Captain, eine Nachricht von der Avatar auf einem niederfrequenten Band kommt herein, nur Audio!“

Alan Brownfield nickte der jungen Frau zu, die an der Kommunikationskonsole saß. Es knisterte und prasselte ein wenig. So eine schlechte Verbindung hatte selbst der junge Mann noch nicht miterlebt.

„Hier spricht die Avatar, können Sie mich hören?“ Die Stimme war leise und von vielen Störungen begleitet, aber es war eindeutig die von Captain John Devero.

„Lieutenant Alan Brownfield von der Okinawa. Ich kann Sie verstehen. Was können wir für Sie tun Captain?“

John Devero hatte darauf gehofft, dass er einen jungen Offizier antreffen würde.

„Nun, unser Schiff ist durch den Angriff der Breen extrem stark beschädigt worden. Es macht eigentlich keinen Sinn mehr hier noch mehr Energie hineinzustecken. Wir werden das Schiff aufgeben müssen.

Captain Dekkers hat daher entschieden, dass meine Mannschaft auf die Okinawa wechseln soll. Das Scoutschiff der Scimitar ist gerade dabei uns genügend Energie zu verschaffen, damit wir uns zu Ihnen hinüber beamen können. Wir werden also in Kürze bei Ihnen sein. Informieren Sie Ihre Leute, dass Sie die Transporterräume besetzen, wir wollen kein Risiko eingehen dass es zu Komplikationen kommt. Devero, Ende!“

Alan Brownfield schüttelte kurz den Kopf, er konnte nicht verstehen, dass man die Avatar bereits beim ersten Einsatz so schwer beschädigt haben konnte, dass man sie aufgeben musste. Aber Captain Dekkers und Captain Devero würden schon ihre Gründe haben. Vielleicht war die Lebenserhaltung nicht mehr gewährleistet, oder sonst irgendwelche unabsehbare Gefahren würden vorliegen. Außerdem fiel ihm die Beschädigung ein, die an der Okinawa gerade erst in mühevoller Kleinarbeit behoben worden war. Wie auch immer. Alan Brownfield wies seine Kollegen an die Transporterräume zu besetzen, damit der Transport schnell und problemlos vonstatten gehen könnte. Man wusste schließlich nicht, was sonst noch auf einen wartete.

Es dauerte keine zwei Minuten, da stand Captain Devero auf der Brücke der Okinawa. Mit festen Schritten ging er auf den Stuhl in der Mitte zu und gab Alan Brownfield ein Zeichen.

„Gute Arbeit Lieutenant. Sie und Ihre Mannschaft können jetzt gehen. Wir übernehmen das jetzt.“

Hinter Devero kam eine gesamte Brückenbesatzung hereinmarschiert und verteilte sich auf die Stationen.

Nur widerwillig stand Alan Brownfield aus seinem Stuhl auf.

„Captain, ich möchte das erst mit meinem Vorgesetzten abklären. So war das nicht vereinbart. Wir haben natürlich nichts dagegen Sie an Bord aufzunehmen. Aber das Kommando wurde mir übertragen und zwar solange wie es meine Vorgesetzten, Captain Dekkers oder Commander West für nötig befinden.“

Jetzt wurde Captain Devero langsam ungeduldig, was sich sowohl in seiner Wortwahl als auch in seinen Handlungen widerspiegelte.

„Hören Sie mal, Sie Rotzlöffel. Nur weil man Ihnen temporär das Kommando für ein Schiff dieser Größenordnung anvertraut hat, meinen Sie wohl, Sie hätten hier etwas zu sagen, oder wie? Sie haben wohl meinen Rang vergessen Lieutenant! Wenn ich Ihnen sage, Sie können gehen, dann ist es auch an der Zeit aus diesem Stuhl aufzustehen. Captain Dekkers erwartet Sie umgehend an Bord der Scimitar. Was meinen Sie überhaupt warum wir überhaupt gekommen sind? Schließlich wollen wir alle wohlbehalten nach Hause kommen.“

Captain Deveros Stimme klang nun deutlich verärgert. Er ließ sich im zentralen Stuhl nieder und gab bereits die ersten Anweisungen an seine Brückencrew. Dann wandte er sich an seinen ersten Offizier. Leise wies er ihn an:

„Sorgen Sie dafür dass sie möglichst gleichzeitig das Schiff verlassen, achten Sie auch darauf, dass Sie wirklich alle hinüber beamen, fragen Sie nach, wie viele sich an Bord befunden haben und zählen Sie notfalls nach. Ich will von dieser Mannschaft keinen mehr an Bord haben wenn wir los fliegen.“

Der erste Offizier nickte und begleitete die Brückenmannschaft der Scimitar zum Transporterraum. Währenddessen wies er die anderen Offiziere, die noch im Schiff unterwegs waren ebenfalls an sich im Transporterraum zu melden, damit sie auf die Scimitar zurückkehren konnten. Während der erste Offizier die Kollegen der Scimitar begleitete hatte Captain Devero bereits Kontakt mit seinen Ingenieuren aufgenommen.

„Machen Sie den Antrieb klar, wir fliegen ab, sobald alle an Bord sind. Ich brauche die volle Antriebsleistung, stellen Sie das sicher!“, erklärte er dem Chefingenieur, der gerade eben erst im Maschinenraum der Akira Klasse angekommen war. Von dem jungen Lieutenant an der OPS wollte er wissen: „Wie sieht es aus, sind alle Leute unserer Mannschaft an Bord?“

Der junge Mann schaute auf seine Kontrollen und konnte sehen, dass gerade die letzten Personen vom Scoutschiff der Avatar herüber gebeamt worden waren. Der Transport, der die kleine Crew der Acordia, dem Shuttle der Avatar, an Bord bringen sollte war gerade im Gange. Frank Dekkers hatte schon seit einigen Minuten die Energieverbindung zum Scout der Avatar hergestellt, aber weder ein Sprechkontakt, noch eine Audionachricht war bislang entstanden. Frank hatte versucht sowohl die Avatar, als auch das angedockte Scoutschiff auf allen möglichen Frequenzen zu rufen, aber keiner hatte geantwortet. Zwar konnte die Wissenschaftsoffizieren Shelar feststellen, dass die Personen auf dem Schiff noch über Lebenssignale verfügten, aber keiner wusste, wie lange das noch anhalten würde. Ohne Energie für die Lebenserhaltung konnte sich das schnell ändern. Auch von einem Versuch ein Schadensteam an Bord zu beamen riet ihm die Wissenschaftlerin ab. Zu viele Interferenzen und magnetische Spannungen hatten sich in dem Scoutschiff aufgebaut, so dass es ungewiss war, ob überhaupt jemand auf der anderen Seite ankommen würde.

 

„Captain, ich registriere Transportertätigkeit. Die Crew des Scoutschiffes wird weggebeamt.“

Frank war überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. Eher damit, dass die Crew die Lebenserhaltung wieder in Gang setzen würde.

„Weggebeamt? Wohin werden sie gebeamt, zur Avatar? Ich dachte dass diese Option nicht in Frage kommen würde?“ Shelar schüttelte den Kopf.

„Nein Captain, zur Okinawa. Die Tatsache, dass wir nicht dorthin Beamen können, muss nicht zwangsweise heißen, dass es für die Avatar und ihr Scoutschiff ebenfalls der Fall sein muss. Schließlich liegen die Transporteremitter an der Außenhülle der Schiffe, während wir einen Punkt innerhalb der Hülle fokussieren müssen. Ich registriere außerdem einen Funkkontakt zwischen der Avatar und dem Scoutschiff auf einem niedrigen verschlüsselten FM Band. Auch die Avatar beamt ihre Mannschaft zur Okinawa. Es könnte sein, dass beide Schiffe nicht mehr in der Lage sind ihre Lebenserhaltung aufrecht zu erhalten!“

Frank überlegte einen Moment, aber dann schüttelte er den Kopf.

„Nein, diese Art von Schäden hatten wir an dem Schiff der Akira Klasse auch nicht, es war nur das Trägheitsdämpfungsfeld. Da stimmt was nicht. Da ist irgendetwas faul.“

Shelar kannte diese Floskel schon. Sie hatte sie schon oft von Menschen gehört. Es waren nicht nachvollziehbare Ahnungen oder Empfindungen, die einem Menschen das Gefühl gaben, dass diese Situation nicht mit den anderen Dingen in Einklang stand die sonst passierten. Menschen sagten dann immer sie würden so etwas im Bauch fühlen, dass etwas nicht stimmt, obwohl im Körper des Menschen kein Organ saß, dass auch nur annähernd eine derartige Verbindung zum Hirn besaß. Im Ergebnis war es etwas Ähnliches wie das Nachempfinden logischer Schlüsse, aber diese Ahnungen hatten nichts mit Fakten zu tun und konnten oft auch sehr trügerisch sein.

Das Gefühl in Frank Dekkers Bauch bewahrheitete sich genau in dem Moment, in dem Lieutenant Alan Brownfield auf die Brücke der Scimitar trat und sich neben dem Captain aufbaute.

„Entschuldigen Sie Sir, aber haben Sie tatsächlich mit Captain Devero entschieden, die Okinawa an die Crew der Avatar zu übergeben?“ Captain Dekkers fuhr aus seinem Stuhl auf.

„Was?“, rief er, aber genau in dem Moment meldete Fähnrich Kester, dass eine Nachricht eingehen würde. Verärgert drehte sich Frank zum Bildschirm um. Er sah die Brücke der Okinawa in deren Mitte Captain Devero stand und ihn ansah.

„Captain, welch ein Glück, dass Sie gerade eben noch die Energieübertragung auf unser Schiff eingeleitet haben. Ohne diesen überaus wohlwollenden Zug wäre es uns sicher nicht gelungen den Transportvorgang einzuleiten. Aber wir können Ihnen versichern, dass wir uns mittlerweile alle gesund und Munter auf der Okinawa befinden. Ich werde dieses Schiff selbstverständlich persönlich bis zur Sternenbasis begleiten und die restlichen Reparaturen haben wir bis dahin sicherlich auch erledigt.“

Frank war außer sich vor Zorn. Nur mit Mühe konnte er sich beherrschen.

„Captain Devero. Es entspricht nicht den Gepflogenheiten der Sternenflotte, ein Schiff einfach zu annektieren. Wie Sie Admiral Winters bestimmt informiert hat, bin ich der Leiter dieser Mission und ich bestimme, was hier passiert.

Ich habe mir noch kein Bild gemacht von den Schäden auf der Avatar, aber ich bin sicher, dass sie mit ein wenig Aufwand wieder flott gemacht werden kann. Außerdem haben wir hier noch ein Problem mit dem wir fertig werden müssen, das wissen sie genau!“ Aber Captain Devero konterte sofort.

„Falsch Captain. Sie haben ein Problem. Ich habe meine Pflichten erfüllt. Das Schiff der Flotte wurde geborgen und wird von mir zurückgeführt. Damit ist mein Auftrag abgeschlossen. Ich werde jetzt zur Basis zurückkehren. Die Avatar ist nur noch Schrott, nichts funktioniert mehr auf Ihr. Es ist eben eine völlige Fehlkonstruktion. Das habe ich von Anfang an gewusst. Ich habe einen entsprechenden Eintrag ins Logbuch gemacht, in dem ich alle Schäden aufgelistet habe. Ich bin sicher, dass Admiral Winters mir zustimmen wird. Das Schiff war nicht mehr sicher!“

Aber jetzt mischte sich auch der Chefingenieur ein, der ungefragt einfach zu Devero sagte:

„Sie haben gar keine Ahnung was eigentlich an der Okinawa defekt war. Wir haben zwar die offensichtlichen Schäden behoben und hoffen auch das behoben zu haben, weshalb das Trägheitsdämpfungsfeld ausgefallen ist. Aber wir wissen es nicht mit Bestimmtheit. Wir konnten es durch den Angriff noch nicht testen, aber ich bin der Ansicht, dass es unbedingt notwendig ist um sicherzugehen. Wenn Sie jetzt auf Warp gehen, dann gefährden Sie nicht nur sich, sondern auch Ihre ganze Crew.“ Captain Devero zeigte ein selbstgefälliges Lächeln.

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Schließlich habe ich eine langjährige Erfahrung und weiß wie ich Gefahren einzuschätzen habe. Ich wünsche Ihnen viel Glück meine Herren. Devero Ende!“

Damit verschwand das Bild der Brücke und Frank konnte auf seinem Bildschirm sehen wie die Gondeln der Okinawa aufleuchteten, als die Energie für den Warpantrieb bereitgestellt wurde. Das Schiff der Akira Klasse machte einen leichten Schwenk und schoss dann davon, verschwand in einem Blitz in der Dunkelheit.

„Ich hoffe nur, Sie haben alles gefunden und behoben was an der Okinawa beschädigt war, wir brauchen nicht noch mehr unschuldige Opfer!“, sagte Frank Dekkers zu seinem Chefingenieur.

„Nun ja, zumindest bei der Schuldfrage wären dann die Breen nicht mehr allein Captain!!!“, sagte Eddie Williams sarkastisch. „Das will ich überhört haben Lieutenant Commander.“, erwiderte Frank Dekkers, obwohl er genau das gleiche dachte. „OK, wir haben viel zu tun. Packen wir es an. Was bleibt uns sonst zu tun übrig.“, erklärte der Captain.

Die Scimitar und das Scoutschiff veränderten zunächst ihre Position so, dass sie das Schiff der Breen wieder in Schach halten konnten. Aber scheinbar war es für die Breen noch nicht möglich gewesen in der kurzen Zeit in der die Okinawa abgeflogen war einen Fluchtversuch zu starten. Anscheinend hatte man das Schiff deutlich stärker getroffen als gedacht.

„Lieutenant Brownfield, lassen Sie die Jäger und die Shuttles hereinkommen und schicken Sie je ein Schadensteam zur Avatar und dem Scoutschiff. Ich will wissen, ob da wirklich alles so beschädigt ist, dass man es nicht mehr verwenden kann.

Lassen Sie sich die Überbrückungscodes geben und öffnen Sie die Shuttlehangars. Ich möchte derzeit nicht beamen und ich traue dem Transporter noch nicht. Es ist schon genug gestorben worden in den letzten Tagen!“

Der junge Lieutenant nickte mit dem Kopf.

„Verstanden Sir, wird sofort erledigt.“

Keine drei Minuten später verließen zwei Shuttles das Schiff und nahmen Kurs auf die havarierten Schiffe der Sternenflotte, die verlassen und dunkel im Raum hingen. Wie von Geisterhand öffneten sich die Shuttlehangars und die Shuttles glitten hinein. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten wusste der Captain, dass den Teams auf den Schiffen eine schwere Aufgabe bevorstehen würde.

Frank wusste, dass diese Vorgehensweise gefährlich war. Eines der Breen Schiffe hätte einen Notruf senden oder Verstärkung anfordern können. Aber Frank war der Ansicht, dass es besser war zu versuchen die Schiffe wieder Flott zu machen, anstatt wie Captain Devero einfach zu verschwinden. Zudem blieb ihm auch noch die Aufgabe überlassen, das Schiff der Breen per Traktorstrahl zur Basis zu schleppen, wollte man etwas über diese neue und verheerende Waffe erfahren. Eine Entercrew auf das gegnerische Schiff zu schicken hatte Frank bereits als zu riskant ausgeschlossen. Zwar wäre auch eine solche Vorgehensweise denkbar, aber seine Leute waren in dieser Hinsicht nicht ausgebildet und allgemein zu unerfahren, als dass er sie auf eine derartige Himmelfahrtsmission geschickt hätte. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Lieutenant Walter Mees, der auf der Brücke des Scoutschiffes stand. Die Schäden die im Hintergrund erkennbar waren zeigten deutlich dass de Waffe der Breen nicht zu unterschätzen war.

„Captain, wir konnten die Hauptenergie wieder herstellen und sind derzeit dabei die wichtigsten Systeme wieder in Gang zu setzen. Es wird allerdings eine ganze Weile dauern. Vielleicht lassen Sie uns noch ein paar Leute zur Verstärkung herüberkommen. Aber bitte per Shuttle. Wir haben nämlich feststellen können, dass die Schiffshülle derart magnetisiert und polarisiert ist dass jeder Beamstrahl ins Nirwana abgeleitet würde. Wenn es auf der Avatar genauso aussieht könnten die ebenfalls Hilfe gebrauchen.“

Captain Dekkers lief ein kalter Schauer den Rücken herunter er hatte schon vorhin mit dem Gedanken gespielt ein Team an Bord des Scoutschiffes zu schicken. Nicht auszudenken was passiert wäre. Sie wären wahrscheinlich gar nicht angekommen und er hätte es vielleicht nie erfahren was passiert war.

„Gute Arbeit Lieutenant Mees. Machen Sie weiter, ich schicke Verstärkung. Glauben Sie, dass man das Schiff wieder hinbekommt.?“ Walter Mees lächelte den Captain an.

„Na sonst hätte ich sicherlich keine Verstärkung angefordert, sondern wäre gleich verschwunden. Aber die Schäden sahen nur auf den ersten Blick so dramatisch aus. Für jemanden der sich mit dieser Schiffsklasse auskennt ist es kein Problem zu beurteilen, was defekt und was in Ordnung ist. Aber man muss es auch wissen wollen, wenn Sie verstehen was ich meine, Sir!“

Frank war schon klar was der Lieutenant meinte. Er nickte mit dem Kopf. Und antwortete: „Danke Lieutenant, ich werde sofort das Nötige veranlassen.“

Währenddessen hatte sich Lieutenant Alan Brownfield darum gekümmert, dass die kleinen Jäger endlich einen Landeplatz fanden. Sie saßen inzwischen schon stundenlang in ihren engen Cockpits. Auch wenn inzwischen die Kämpfe längst abgeklungen waren, so wurde doch das ein oder andere menschliche Bedürfnis inzwischen äußerst dringlich. Aber zuerst musste der Lieutenant dafür sorgen, dass genügend Platz im Hangar war, denn auf Flieger dieser Größe, die sogar kleine Tragflächen besaßen war man nicht eingestellt. Da war es schon einfacher die Agadem einfach in dem vorderen Hangar zu platzieren. Die Acordia musste zunächst erst einmal geborgen werden, denn Captain Devero hatte auch nicht vergessen die drei Mannschaftsmitglieder dieses Schiffes aus ihren Cockpits zu beamen. Man konnte fast auf die Idee kommen dass man hier nichts und niemanden zurücklassen wollte, außer vielleicht die Scimitar und das beschädigte Breen Schiff. Nachdem endlich alle Piloten wieder festen Boden unter den Füßen hatten, ging sofort die Unterhaltung weiter, die sie scheinbar schon über Cockpitfunk geführt hatten. Sie schwärmten in den höchsten Tönen von den kleinen aber schnellen Kampfschiffen, von denen sie überzeugt waren, dass wenn sie diese nicht zum Einsatz gebracht hätten, es weitaus schlechter für die Schiffe der Föderation ausgegangen wäre. Lieutenant Brownfield lächelte nur, als die jungen Piloten an ihm vorbeieilten und konnte den jungen Männern und Frauen in dieser Beziehung nur Recht geben. Nach mehr als fünf Stunden meldete Commander West endlich, dass die Avatar bald wieder einsatzbereit sein würde. Das war wenigstens Eine gute Nachricht. Schließlich hatte man fast alle Techniker hinübergeschickt um die Reparaturen zu beschleunigen. Aber Frank Dekkers musste auch eine überaus schlechte Nachricht entgegennehmen. Fähnrich Kester hatte ihn informiert, dass das Breen Schiff, welches er möglichst bald ins Schlepp nehmen wollte, seine Kommunikation wieder repariert hatte und eine starke Nachricht in Richtung des Breen Territoriums sendete. Je nachdem wer den Funkspruch auffangen würde, war er zwischen zwanzig Minuten und einer halben Stunde hier.

Wenig Zeit um sich auf die Dinge vorbereiten zu können, die noch dringend zu erledigen waren.

„Dekkers an Lieutenant Mees.“

Der Techniker antwortete umgehend, allerdings war es nur eine Audioverbindung, wer wusste schon wo sich der Lieutenant gerade befand? Wahrscheinlich in irgendeiner Jeffreysröhre.

„Walter Mees hier, was gibt es Captain?“

Frank Dekkers hielt nicht hinter dem Berg mit seinen Informationen.

„Lieutenant, wir werden bald Besuch bekommen. Die Breen haben einen Notruf gesendet. Wie sieht es aus mit dem Scoutschiff? Können Sie an die Avatar ankoppeln?“

Für einen Moment konnte Frank einige Stimmen im Hintergrund hören, die angeregt diskutierten, aber Frank konnte nicht folgen, da sie alle durcheinander sprachen. Dann meldete sich der Lieutenant wieder beim Captain.

„Tut mir Leid Captain wir sind noch nicht so weit. Einige Sachen funktionieren schon wieder aber das Andocksystem zählt leider nicht dazu. Wenn Sie das Hauptschiff von unten kommen lassen, dann können wir es vielleicht manuell ankoppeln. Das bedeutet zwar eine Menge Schweiß, weil wir die hydraulischen Systempumpen mit der Hand bedienen müssen und es wird ewig dauern, aber es wird funktionieren.“

Frank wusste, dass es ein Spiel auf Zeit war. Entweder sie würden rechtzeitig hier wegkommen, oder sie müssten sich erneut auf Kämpfe einstellen. Diesmal würden Sie sicherlich nicht entkommen, dafür würden die Breen schon sorgen.

„In Ordnung, fangen Sie an. Ich werde die Avatar zu Ihnen beordern. Koordinieren Sie die nötigen Aufgaben mit unserem ersten Offizier. Dekkers Ende!“

Captain Dekkers wusste, dass er sich inzwischen auf den ersten Offizier verlassen konnte, zumindest was diese Aufgaben betraf. Er musste sich einen genauen Ablauf überlegen, mit dem er in der Lage war nicht nur die Föderationsschiffe heil nach Hause zu bringen, sondern auch das Schiff der Breen mitzunehmen da die Zeit drängte.

„Fähnrich Walters, bringen Sie uns in eine Position über dem Breen Schiff und lasen sie es mit dem Traktorstrahl ankoppeln. Lieutenant Quist. Sowie sich etwas auf dem Schiff an Energie regt, will ich, das ausgeschaltet haben, ist das klar?“

Ein doppeltes „Aye, Sir“, war die Antwort und Frank konnte auf dem Bildschirm erkennen, wie sich die Scimitar mit Manövriertriebwerken bewegte um die kurze Entfernung zu dem Schiff der Breen zu überbrücken.

Es gab einen kurzen Ruck, dann meldete Gerald Quist, dass der Traktorstrahl etabliert sei. Das Schiff war angekoppelt an die Scimitar und bereit abzufliegen.

Frank Dekkers schaute auf die Uhr. Achtzehn Minuten waren vergangen seit er die Meldung erhalten hatte, dass die Breen ein Notsignal abgesetzt hatten. Er gab sich nicht dem irrealen Gedanken hin, dass niemand zur Hilfe kommen würde. Auch die Breen hatten ihren Stolz und wenn es nur ein Schiff wäre was kommen würde, aber sie würden jemanden schicken. Wie er innerhalb der nächsten zwei Minuten erfuhr war es nicht nur ein Schiff, sondern insgesamt drei. Das waren zwar nicht so viele wie beim ersten Angriff aber unter der Voraussetzung, dass die Avatar noch Kampfunfähig war und nebenbei keine Torpedos mehr besaß, sie zudem noch ein fremdes Schiff im Schlepp hatten, waren dies keine Voraussetzungen unter denen es sich zu Kämpfen lohnte. Klingonen würden da vielleicht anders denken, sinnierte Frank kurz, aber sie waren Mitglieder der Föderation und hatten einen Auftrag zu erledigen. Die Uhr tickte unerbittlich nach unten und die drei Schiffe der Breen kamen unaufhaltsam näher. Es waren nur noch wenige Minuten, die sie vom Eintreffen trennte. 

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