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Ungleiche Schwestern

von Harald Latus

Kapitel 21

Kapitel 21

Der Shuttlehangar des Scoutschiffes war bis auf den letzten Platz gefüllt. Wie auf einer Galerie standen die Offiziere rund um die Öffnung, durch die normalerweise die Shuttles zwischen dem Haupt- und dem Scoutschiff getauscht wurden. Die Beleuchtung war auf zwanzig Prozent gesenkt worden, die im Hauptshuttlehangar auf fünfzig Prozent. Ein Scheinwerfer war so eingerichtet worden, dass er den Captain und einen kleinen Bereich um ihn herum in etwas helleres Licht tauchte. Langsam ließ das Getuschel nach und erstarb als der Captain zwei Schritte nach vorne trat.

„Wir haben uns heute hier versammelt um von unseren Kameraden Abschied zu nehmen, von unseren Freunden und Bekannten und Familienmitgliedern. Dies gilt in gleicher Weise auch für die Crew der Okinawa, die leider nicht an Bord dieses Schiffes ist, an die wir aber ebenso denken, wie an diejenigen, auf die wir nun hinabblicken.

Es soll keine offizielle Trauerfeier werden, die sicherlich noch folgen wird. Aber wir wollen diesen Frauen und Männern Respekt zollen, die wie wir ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich unsere Föderation, den Zusammenschluss unserer Völker, vor der Übernahme durch das Dominion zu bewahren. Wir alle haben uns dazu bekannt, diesem Ziel zu dienen, in Friedenszeiten wie auch bei Auseinandersetzungen. Dieser Moment soll uns daran erinnern, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen, in unserem Streben, in unserem Kampf!

Gedenken wir nun unseren gefallenen Kameraden in stiller Trauer.“

Für drei Minuten war nichts zu hören außer das gleichmäßige und allgegenwärtige Brummen des Warpantriebs, während die Offiziere ihre Köpfe senkten und in Andacht verweilten. In der Zwischenzeit wurden die Ladeluken wieder geschlossen und die Beleuchtung wieder auf ein höheres Niveau angehoben. Als sich die Köpfe wieder erhoben hatten, fuhr Frank fort.

„Aber in diesen schwierigen Zeiten kann es auch vorkommen dass manche Menschen über sich selbst hinauswachsen und mehr leisten als man erwarten darf. Ich möchte daher bitten, dass die Crew vortritt, die abgestellt war um die Okinawa wieder Fit zu machen. Mehr als dreißig Männer und Frauen, angeführt von Alan Brownfield traten vor.

„Aufgrund hervorragender Leistungen bei der Herstellung der Dienstbereitschaft der Okinawa, sowie für besonderen Einsatz bei der Verteidigung gegen die Angriffe der Breen, erhalten Sie alle eine besondere Belobigung mit einem Eintrag in Ihre Dienstakten. Ich bitte nun ebenfalls vorzutreten:

Toni Mancari, Peter Lewis, Karen Singer, Mark Peters, Melinda Waggner, Harry Monroe, Steve Kolbert und Sinovet.

Es gehört viel Mut dazu, sich in einen kleinen Jäger zu setzen, den man nur vom Hörensagen kennt und gegen einen Feind anzutreten über den man so gut wie nichts weiß. Diese Entschlossenheit werde ich ebenfalls auf die gleiche Weise honorieren. Wie ich von Lieutenant Mancari gehört habe, möchte er neben dem üblichen Dienst als Shuttlepilot auch weiter mit seinen Kollegen für ähnliche Gelegenheiten bereitstehen. Wir werden also drei weitere von diesen Jägern benötigen, damit jeder ein eigenes Fluggerät hat. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen.

Als Captain steht mir weiterhin das Recht zu, meine Offiziere bei besonderen Leistungen zu befördern.

Lieutenant Brownfield, würden Sie bitte noch einmal vortreten?“

Der junge Offizier war etwas verwirrt, hatte ihn der Captain doch gerade eben erst belobigt.

„Mister Alan Brownfield, hiermit befördere ich Sie, auch auf Empfehlung meines ersten Offiziers, zum Lieutenant Commander. Meinen Glückwunsch“, erklärte Frank Dekkers und holte einen schwarzen Pin mit goldenem Rand aus der Tasche, den er dem gerade beförderten Offizier an den Kragen steckte. Dann gab er ihm die Hand, trat einen Schritt zurück und überließ den frischgebackenen Lieutenant Commander seinen Kameraden, die ihn mit einem spontanen Applaus eindeckten, bis der Captain mit beiden Händen zur Ruhe mahnte.

„Nun gut, aber wenn ich das Recht betrachte habe ich mir damit ein Problem geschaffen, denn die Ranghierarchie der Kommandoebene hat nun einen beachtlichen Knick bekommen, ich denke, dass sollte ich schleunigst beheben, bevor es mir Probleme bereiten kann. Lieutenant Commander West, bitte treten Sie vor.“

Der erste Offizier war so in Gedanken, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass er vom Captain angesprochen wurde.

„Commander West!“, rief Frank.

Erst jetzt erwachte er aus den Gedanken, denen er gerade nachhing und die sich um die Kameraden der Okinawa drehten, die er auf der Akademie kennen gelernt hatte. Einer davon war sein Quartierspartner gewesen.

„Würden Sie bitte vortreten?“

Jonathan West kam langsam auf den Captain zu und blieb kurz vor ihm stehen.

„Mister West, hiermit befördere ich Sie zum Commander!“, erklärte Frank laut und deutlich und holte einen goldenen Pin aus seiner Tasche, den er gegen den Schwarzgoldenen tauschte den Jonathan am Kragen trug.

„Meinen Glückwunsch, Sie haben es sich verdient!“, sagte der Captain und schüttelte dem etwas verdutzten ersten Offizier die Hand.

„Lassen Sie die Leute wegtreten. Sie sollen wieder Ihre Stationen besetzen und dann sollten wir uns auf den Heimweg machen. Es ist ja nicht mehr allzu weit. Wir sollten in wenigen Stunden die Basis erreichen.“

 

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