1.
„Major, ich...“ „Nein! Captain, bei allem Respekt, das können Sie vergessen!“
Kira schritt wütend auf und ab. Benjamin Sisko betrachtete sie belustigt. Natürlich hatte er geahnt, dass sein erster Offizier nicht gerade begeistert sein würde von der Idee, aber jetzt schien sie ihm doch ein wenig über zu reagieren. „Major, ich verstehe Sie ehrlich gesagt nicht so ganz. Ihrem Bericht Ihrer letzten Mission zufolge, haben Sie doch ganz gut mit Dukat zusammengearbeitet. Und Sie stehen ihm nun auch nicht mehr so feindselig gegenüber wie früher.
Er scheint sich doch zu seinem Vorteil verändert zu haben.“„Oh täuschen Sie sich nicht Captain! Er ist schlau und hat die Seiten gewechselt. Aber er bleibt ein verschlagener Cardassianer, dem ich wohl nie trauen werde. Und Cardassia hat seine Regierungsform geändert, aber deshalb werde ich es trotzdem nicht lieben. –
Captain, Sie wissen nicht, was ich dort alles erlitten habe, als man mich damals entführte... es war die Hölle. Ich möchte nicht wieder dorthin, egal wie freundlich man uns einlädt! Es ist nicht Dukat den ich fürchte, mit dem werde ich schon fertig. Aber noch einmal dorthin müssen, wo ich die qualvollsten Tage meines Lebens verbracht habe... eine Zeitlang wusste ich damals wirklich nicht mehr, wer ich wirklich war...“ Sie zitterte leicht bei dem Gedanken daran.
Sisko meinte mitfühlend: „Ich weiß, Sie haben dort viel durchgemacht. Dennoch kann ich Ihnen dies nicht ersparen, Nerys. Der festliche Empfang wird uns zu Ehren veranstaltet, ich habe Dukat und die Regierungsmitglieder mit der Defiant gerettet und wir haben sie gemeinsam auf dieser Station gegen die Klingonen verteidigt. Es war der ausdrückliche Wunsch, dass wir beide in Stellvertretung für alle, welche hier daran beteiligt waren, die Ehrung entgegennehmen. Es wird eine offizielle Zeremonie geben, ein Essen und ein Ball. Wir werden zwei Tage auf Cardassia verbringen und dann haben wir es überstanden und fliegen zurück. –
Glauben Sie mir Major, mir liegt es ebenso wenig. Aber wir dürfen den Cardassianern nicht vor den Kopf stoßen, mit Ihrer Ablehnung. Noch nie war der Frieden zwischen Bajor und Cardassia so sicher und noch nie war das Verhältnis zwischen der Föderation und Cardassia so entspannt. Bitte denken Sie noch einmal darüber nach, Nerys.“
Kira seufzte und sah ihn fest an.
„Ich werde gründlich darüber nachdenken, Abgesandter.“ Ein wenig Schalk sprach aus ihren Augen. Wenn Sisko sie <Nerys> nannte, fühlte sie sich unsicher. Und sie wusste, er ebenfalls, wenn sie ihn <Abgesandter> nannte.
Er lächelte. „Das freut mich, Major. Haben Sie bis heute Abend eine Antwort für mich?“ Sie nickte. Dann verließ sie das Büro.
Der Türmelder ging.
„Herein!“ meinte Kira.
Jadzia Dax betrat gutgelaunt das Quartier der Freundin.
„Hallo Nerys! Man, ich beneide dich! Großer Galaempfang, stilvolles Essen, ein Ball... das hat man nicht alle Tage! Was wirst du anziehen?
Sie ging zu Kiras Schrank und begutachtete die Garderobe.
„Hast du einen Knall? Ich will nicht dahin, dort wimmelt es von eingebildeten Eidechsenköpfen! – Hat Sisko dich geschickt, um mich umzustimmen? Dann kannst du gleich wieder verschwinden, ich bleibe hier!“
Jadzia tat unschuldig. „Was, du willst nicht? Und ich dachte, hm...“ „Was dachtest du?“ bohrte Kira. Ihre Augen blitzten. „Nun... hm... nein, dieses Kleid geht nicht.“ „Jadzia!! Du weichst vom Thema ab.“ „Nun, nachdem ich deinen und seinen Blick gesehen habe, bei eurer Verabschiedung vor zwei Wochen, da dachte ich eigentlich... nein, dieses geht auch nicht!“
„W A S hast du gedacht, was hast du gesehen?“ fragte Kira etwas hysterisch. „Er ist um dich herumgeschlichen wie ein Kater und du hast ihm hinterher gesehen, als hättest du nichts dagegen. Und doch... irgendwie lag auch etwas Drohendes in seiner Mimik...“ meinte Jadzia versonnen. „Du... hast uns beobachtet?“ fragte Kira erstaunt. „Nun, das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen, liebste Freundin. Außerdem die halbe Promenade. Wenn ich du wäre und er mir einen eindeutigen Antrag machen würde, ich... würde... „ „Hör auf, das ist... unmoralisch!“ empörte sich Kira. Jadzia seufzte. „Früher hättest du widerlich gesagt, oder etwas dergleichen, immerhin ein Fortschritt. Nerys, du bist manchmal einfach zu prüde. Hast du was gegen Sex?“ „Nein! Aber mit jemanden ins Bett zu gehen, nur deshalb...außerdem irrst du dich, da ist gar nichts zwischen uns! Er hat mir nur versprochen, von Ziyal hören zu lassen.“
Jadzia lachte. „Glaub was du willst, ich weiß, was ich gesehen habe. Komm, wir gehen zu Garak. Du hast nicht annährend etwas, was für diesen Anlass geeignet wäre.“ „Zu Garak? Mir läuft schon ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich ihn nur zu Gesicht bekomme. Wenn ich mir vorstelle, bei ihm eine Anprobe zu machen...“ „Ich werde auf dich aufpassen...“
„Ops an Kira.“ „Kira hier.“ „Hier ist eine private Übermittlung für Sie aus Cardassia Prime.“
Jadzia ging zur Tür und winkte. „In einer halben Stunde bei Garak und sei nicht zu borstig zu... Dukat. Tschau!“
Kira meinte in die Kom: „Stellen Sie in mein Quartier durch.“ Sie ging zu ihrem Terminal an der Wand und schon erschien Dukat auf dem Bildschirm.
Er schien etwas verärgert. „Dukat! Ist etwas mit Ziyal?“ fragte sie besorgt. „Nein Major, mit meiner Tochter ist alles in Ordnung, es gibt zwar... wie erwartet einige Spannungen in meiner Familie, aber das werde ich schon in den Griff bekommen, hoffe ich. Etwas Anderes, ich hatte gerade ein... beunruhigendes Gespräch mit Captain Sisko. Er ließ verlauten, dass Sie eventuell die Ehre, die Ihnen zu Teil wird, ablehnen werden und nicht am Fest teilnehmen? Ich hoffe, Sie besinnen sich noch eines Besseren, Major.“
Er lächelte, aber seine Augen drohten ihr.
„Dukat. Da dies ein privates Gespräch ist, sage ich Ihnen ehrlich: Zum Teufel damit! Ich verspüre nicht die geringste Lust, erneut nach Cardassia zu fliegen. Der Empfang, Essen, der Ball...damit können Sie mich nicht beeindrucken. Und mit Ihrem Blick können Sie mich auch nicht einschüchtern. Ich habe keine Angst vor Ihnen!“
Herausfordernd war sie näher an das Terminal gekommen und blickte ihn kampfeslustig an. Er tat das gleiche und lächelte dann genau wie bei ihrem letzten Abschied.
„Oh doch Major, Sie haben Angst vor mir, deshalb wollen Sie nicht herkommen. Dort auf Ihrer Station fühlen Sie sich immer sicher, wenn wir uns begegnen. Aber hier ist mein Terrain und dieser Herausforderung... sind Sie wohl nicht gewachsen. Vielleicht ist es besser, Sie schicken einen anderen Bajoraner als Repräsentanten her. Schade, ich habe Sie für mutig gehalten. Ich sehe, ich habe mich getäuscht.“
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und betrachtet sie fast geringschätzig. Kira kochte innerlich. Was bildete sich dieser arrogante Kerl eigentlich ein?
„Ich werde Ihnen zeigen, dass ich Mut habe! Ich habe keine Angst vor Ihnen, oder vor sonst was dort. Wir sehen uns beim Empfang. Und Sie oder Ihre Leute können dort anstellen, was sie wollen, ich bin Ihnen gewachsen!“
Er grinste. „Wir werden sehen. – Schön, dass sich Ihre Meinung geändert hat, Major Kira Nerys.“
Ein letzter Blick, dann war der Bildschirm dunkel. Er hatte die Übertragung so abrupt abgebrochen und wie er ihren Namen betont hatte... Sie saß da und kam sich irgendwie manipuliert vor. Außerdem kam sie sich wie ein Tier in der Falle vor, bei dem Gedanken an dort...
Sie seufzte. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück, sie hatte die Herausforderung angenommen.
Und insgeheim fragte sie sich, ob sie ihm wirklich gewachsen war, oder Cardassia...
2.
„Wundervoll, wirklich Major!“
Garaks Bewunderung klang echt und so sah Kira von einer bissigen Bemerkung ab, welche ihr schon auf der Zunge gelegen hatte.
Sie drehte sich vor dem Spiegel und meinte zweifelnd:
„Finden Sie? Irgendwie wirkt es ein wenig düster. Haben sie nichts... rotes?“
Garak verdrehte die Augen. „Major, schwarz und diese Pailletten stehen Ihnen wunderbar, glauben Sie mir. Zu Ihrer Haarfarbe dürften Sie eigentlich nichts Rotes tragen, es beißt sich. Bei der Farbe Ihrer Uniform können sie ja nicht variieren, aber privat sollten Sie nur schwarz, blau oder grün als Grundfarben wählen. Apropos grün, für das Ballkleid...“ begann er. „Was, noch ein Kleid?“ fragte Kira verdutzt. „Ich dachte...“ „Major, dieses Kostüm ist für den Empfang und das Essen gedacht. Das wichtigste aber ist das Ballkleid. Ich habe hier genau das richtige für Sie. Ziehen Sie sich bitte wieder hinter dem Schirm um, ich packe dieses Kostüm dann vorsichtig in Seidenpapier, damit Sie es transportieren können.“ „Ist das wirklich nötig? Solche Umstände! Jadzia, sag du doch auch mal was!“
Die Trill schüttelte den Kopf.
„Ich habe noch nie eine Frau gekannt, welche so wenig Lust hatte, aus ihrer Weiblichkeit etwas zu machen. Nerys, du siehst zauberhaft in dem schwarzen Kostüm aus und ich nehme an, in diesem grünen Kleid liegen dir dann sämtlich Männer... äh... Cardass... ähm... Sie kam ins Stottern, sah Garaks anzügliches Grinsen, musste selbst lächeln und plötzlich lachte Jadzia mit Garak los. Kira verschwand erbost hinter dem Wandschirm und schimpfte: „Mir liegt absolut nichts daran, auf Cardassia verführerisch auszusehen! Aber wenn dieser ganze Zirkus zum Zeremoniell gehört... ich werde das durchstehen, kein Problem!“
Nach kurzer Zeit trat sie vor den Wandschirm. Jadzia starrte die Freundin an und auch Garak hob eine Braue und meinte: „Perfekt!“ Kira betrachte sich im Spiegel und schüttelte den Kopf. „Das ist viel zu gewagt... Arme und Schultern frei... ich friere bestimmt!“ meinte sie entrüstet.
Garak meinte lächelnd:
„Auf meiner Heimatwelt ist es sehr warm, Major. Hm... der Rock ist etwas zu lang, ich werde ihn abstecken.“ Er ging in die Knie. Kira betrachtete sich missmutig weiter im Spiegel. Jadzia war begeistert von dem Kleid.
‚Wenn ich noch ein Mann wäre, könnte ich mich glatt verlieben... was Dukat wohl dazu sagt? Zu gern wäre ich dabei…‘
Kira blickte die Freundin klagend an. Garak ging in den Nebenraum, um das andere Kleid zu verpacken.
„Jadzia, in diesem Kleid fühle ich mich hilflos... in meiner Uniform bin ich ihm gewachsen, aber hierin... Meinst du, Sisko würde sich darauf einlassen, in meinem Zimmer auf dem Sofa zu übernachten?“ Jadzia lachte lauthals und schüttelte den Kopf.
„Meinst du nicht, dass du ein klein wenig paranoid bist, Nerys? – Und warum sollte er in dein Zimmer kommen? Das wird er nur tun, wenn du ihn einlädst. Und dann würde Benjamin doch wohl etwas stören...“ Kira zog den Pump aus und wollte ihn nach der Freundin werfen. „Wenn er darauf wartet, dass ich ihn in mein Zimmer einlade, wird er Urgroßvater! Nein... aber irgendetwas Hinterhältiges hat er vor, oder es passiert etwas anderes Schreckliches, ich habe ein ungutes Gefühl. Ich habe Dukat auf dem Planeten auf dem die <Revanok> abgestürzt ist ein paar unangenehme Dinge gesagt, ich habe ihm sogar gedroht, ihn zu töten, wenn er Ziyal anrührt... Das wird er nicht vergessen haben. Nein Jadzia, ich lasse das schwarze Kleid an, auch zum Ball.“
Die Trill verdrehte die Augen.
„Aber tue mir den Gefallen und stoße Garak nicht vor den Kopf. Nimm es mit, vielleicht änderst du deine Meinung?“ „Ich würde meine Meinung...äh...nun...wenn besondere Umstände eintreten...“ „Was hat eigentlich Dukat zu dir gesagt, vorher? Wenn ich mich recht erinnere, wolltest du doch gar nicht mit und jetzt ist nicht mehr die Rede davon?“
Kira war froh, dass Garak mit dem verpackten Kleid wiederauftauchte und sie nicht antworten musste. Der Preis für die beiden Kleider war schnell ausgehandelt. Kira zog sich wieder um und Garak versprach, das Ballkleid rechtzeitig zur Abreise geändert zu haben.
Die beiden Frauen bedankten sich und verließen das Geschäft.
Ein paar Tage später auf Cardassia...
„Hat Ihnen die Zeremonie der Ehrung gefallen, Major?“ fragte Dukat, der bei Tisch neben r Kira saß. „Nun... es war beeindruckend. Und auch ein wenig beunruhigend...“
„Inwiefern?“ fragte er neugierig. „Das ganze hier, die vielen freundlichen Cardassianer, ich die einzige Bajoranerin... ich fühle mich hier in der Falle. So allein...“ Er legte seine Hand auf die ihre.
„Ich werde auf sie aufpassen.“
Er grinste unschuldig und Kira verschluckte sich fast an einem Bissen. Er sah sie genauer an. „Ein interessantes Kostüm, das Sie da tragen. Eine Kreation von Garak, wie ich vermute?“
Sie nickte. „Es steht Ihnen. Aber ich hoffe, Sie haben für den Ball noch ein anderes Kleid dabei? Wir legen viel Wert auf Förmlichkeiten.“ „Äh... ja ich habe noch ein Ballkleid machen lassen. Dukat... ich hoffe es ist mir niemand böse, aber ich werde den Ball wohl nicht lange besuchen,“ meinte sie verlegen.
Er sah sie erstaunt an. „Warum nicht, Major?“ „Nun... äh... ich kann nicht gut tanzen. Und cardassianische Tänze sowieso nicht.“ „Wir haben uns für unsere Gäste auf föderationsübliche Tänze geeinigt. Aber wenn Sie die auch nicht gut können, wird es für Sie kein Vergnügen sein... Ich werde Ihnen ein paar Schritte beibringen. Heute Nachmittag, wir können gleich nach dem Essen anfangen. Im Tanzsaal, der ist jetzt leer, niemand wird uns stören.“
Kira überlegte, wie sie sich aus dieser Situation, ohne ihn zu verärgern, zurückziehen konnte, aber ihr viel nichts ein. So nickte sie zustimmend.
Eine halbe Stunde später fanden sie sich im Tanzsaal ein. Dukat ging an die Computeranlage und gab seine Musikwünsche ein. Er zeigte ihr ein paar Schritte und war nicht ärgerlich, nur amüsiert, als sie ihm dauernd auf die Füße trat. „Seien Sie locker, Major, vertrauen Sie sich mir an,“ meinte er schnurrend und lächelte verführerisch. Oder was er dafür hielt... Sie lachte. „Ich weiß nicht, ob ich es riskieren kann, in Ihrer Gegenwart locker zu sein, und Vertrauen... na ja…“
Sein Griff wurde stärker und Dukat hielt sie enger. „Das ist Ihr Fehler Major. Sie können sich nicht gehen lassen, Sie wollen keinen Spaß haben. Irgendwann werden Sie das noch bereuen.“ „Dukat, ich denke ich bin hier um tanzen zu lernen, nicht damit ich mir Ihre... seltsamen Ansichten anhören muss.“ Sie trat ihm wieder auf die Füße und diesmal absichtlich. Als sie aber seinen missbilligenden Blick sah, beschloss sie, sich mehr anzustrengen. Und nach einer Stunde üben, klappte es plötzlich ganz gut.
„Sie haben es drauf, wenn Sie sich Mühe geben. Ich freue mich auf den Ball morgen Major, und ich bin gespannt auf Ihr Kleid.“
Sie dachte:‘ Oh je, jetzt muss ich diesen verdammten, grünen Fetzen doch noch anziehen. Dann rückt er mir wahrscheinlich gar nicht mehr von der Pelle!‘
Insgeheim musste sie sich eingestehen, dass ihr seine Gegenwart momentan gar nicht so unangenehm war. Er trägt keine Uniform und er benimmt sich recht umgänglich, dass macht viel aus‘, dachte sie um sich zu rechtfertigen.
„Ich hoffe, Sie und Captain Sisko geben mir heute Abend bei einem zwanglosen Abendessen die Ehre. Ziyal wird auch anwesend sein, sie würde sich freuen.“ „Werde ich auch ihre andere Familie kennenlernen? Soweit ich weiß, haben Sie doch 7 Kinder!“
Er stellte die Musik ab und antwortete ausweichend: „Meine... Frau befindet sich momentan mit den jüngeren Kindern auf einer Besuchsreise. Sie hat nicht gesagt, wann sie wieder zurückkommt. Die Reise begann einen Tag nach Ziyals Ankunft...„ „Das... tut mir leid,“ meinte Kira.
„Sie wird sich vielleicht scheiden lassen und intrigiert kräftig im Rat gegen mich und bei meinen Freunden. Und ich kann kaum etwas dagegen unternehmen. – Meine beiden ältesten Kinder, welche nicht mehr unter der Fuchtel von Sirana stehen sind aber anwesend. Wie sie zu Ziyal stehen ist noch nicht so ganz klar, bisher verhalten sie sich recht... neutral. Trotzdem zweifle ich inzwischen, ob es das richtige war, Ziyal hierher zu bringen. Das Verhalten der Allgemeinheit ihr gegenüber ist ablehnend, sie wird es schwer haben.“ „Das war zu erwarten, Dukat. Aber ihr Verhalten auf dem Planeten war richtig, daran müssen Sie festhalten.“
Er drehte sich um und wechselte das Thema. „Sie kommen also?“ Die Bajoranerin nickte.
Sie trennten sich.
Anderntags…
Captain Sisko holte seinen ersten Offizier am nächsten Abend zum Ball ab.
Als sie die Tür öffnete, konnte er sich den bewundernden Pfiff nicht verkneifen.
"Major, Sie sehen.… atemberaubend aus." Sie dankte ihm lächelnd und meinte: "Sie brauchen sich auch nicht zu verstecken, Captain.“.
Als sie die Treppe zur Halle hinuntergingen, fragte er sie, wo sie denn den gestrigen Nachmittag verbracht hatte. Sie meinte sachlich:
"Gul Dukat hat mir das Tanzen beigebracht. "
Sisko wäre fast die Treppe hinuntergefallen. Er blieb stehen und sah Kira neugierig an.
"Es ist mir aufgefallen, dass er sich für Sie interessiert. Ich kenne Ihre Einstellung, trotzdem rate ich Ihnen, vorsichtig zu sein.“
Kira seufzte.
" Ich habe ein wenig Angst vor ihm, Captain. Auf der Station in meiner Uniform, da bin ich ihm gewachsen. Hier aber ist sein Terrain, und dieses herausfordernde Kleid…ich hätte mich von Jadzia nicht dazu überreden lassen sollen. " Sisko lächelte.
"Ganz Jadzias Geschmack, ich wusste es doch. - Ich werde Sie im Auge behalten, Nerys. Wenn er Ihnen zu nahe tritt…“ "Ich glaube nicht, dass er vor allen Leuten etwas versucht, das ist ja das Problem."
"Soll ich ein ernstes Wort mit ihm reden?" fragte Sisko mit gerunzelter Stirn. Kira schüttelte den Kopf. "Nein, dann hält er mich für feige.
Ich muss mich dem stellen, sonst gibt er nie auf.“
Sie gingen schweigend weiter die Treppe hinunter und überblickten das Foyer, Dukat stand unten im Gespräch mit zwei Regierungsmitgliedern und zwei anderen Guls. Er bemerkte eine Bewegung über ihm und sah auf. Es traf ihn wie ein Blitz: Niemals war sie ihm so schön und weiblich vorgekommen. Das grüne Seidenkleid, das sie trug, ließ ihren Hals die Schultern und den Ansatz der Brust frei. Das Oberteil war eng gesmokt bis zur Taille. Dann viel der Rock in weiche Wellen bis zu den Füßen. Ihre Haare glänzten rot im Licht. Diese etwas längeren Haare gefielen ihm besser, als ihre frühere Frisur. Sie hatte sich sorgfältig geschminkt, etwas zu stark für seinen Geschmack, aber es passte zu ihrer Garderobe. Außer ihrem Ohrring trug sie keinen Schmuck, aber sie brauchte auch keinen.
Er beobachtet sie, wie sie mit Sisko am Arm die Treppe runterkam.
Sie vermied es ihn direkt anzusehen, ihr war sowieso schon mulmig.
Dukat nickte unauffällig einer Cardassianerin zu. Diese trat auf Sisko zu. Sie hatten bei Tisch schon neben einander gesessen und sie nahm ihn sofort in Beschlag. Sisko konnte sich der Dame nicht entziehen, ohne als unhöflich zu gelten und blickte bedauernd Kira an. Gul Dukat bot ihr den Arm.
"Major?" meinte er auffordernd. Sie raunte ihm zu, als sie seinen Arm nahm: "Sie sind gerissen, Dukat, aber das wird Ihnen kaum etwas einbringen.“ " Er lächelte auf sie herab. "Wir werden sehen. - Also Major, man kann ja über Garak sagen was man will,
aber dieses Kleid ist. . . atemberaubend."
Sie lächelte. "Das waren auch Siskos Worte, es muss also was dran sein.“
"Es steht Ihnen wunderbar, es macht Sie sehr. . . weiblich."
Sie errötete leicht. Zusammen betraten sie den Ballsaal. Die Musik spielte bereits und einige Paare drehten sich schon dazu.
"Es ist zu eng, zu tief ausgeschnitten, oben viel zu wenig und unten viel zu viel Stoff! Ich hasse es!" entfuhr es ihr ärgerlich, als sie den Rock etwas anhob um nicht beim Gehen darüber zu stolpern.
Er lachte und führte sie auf die Tanzfläche.
"Das ist das Problem bei Ihnen, Major, sie grübeln und denken zu viel nach! Genießen Sie das Gefühl schön zu sein. Begehrenswert. Eines
Tages wird das vorbei sein und Sie werden feststellen, dass Sie Ihr Leben nicht genossen haben. "
Sie tanzten eine Weile schweigend. Er hielt sie korrekt, nicht zu eng. Sie konzentrierte sich auf die Schritte und die Musik. Er war ein hervorragender Tänzer, das musste sie zugeben.
Während der nächsten Stunden tanzte sie mit verschiedenen Cardassianern und ein paar Mal mit Captain Sisko. Auch Dukat war Ständig mit wechselnden Partnerinnen auf der Tanzfläche. Kira beschloss eine Pause zu machen und ein Glas Bowle u trinken.
Sie nahm seinen Geruch war, noch bevor sie ihn sah.
"Würden Sie mir auch ein Glas schöpfen, Major?"
Wie er das "Major" betonte, war es schon fast provokant. Mit leicht zitternden Händen tat sie es schweigend.
"Ist Ihnen nicht gut?" fragte er etwas besorgt. Sie war ziemlich blass. "Die viele Tanzerei hat mich etwas schwindlig gemacht, zudem habe ich wenig gegessen, auch die Luft ist nicht besonders hier drin,“ meinte Kira.
"Dem können wir abhelfen, kommen Sie!" Er zog sie zur Terrasse und sie traten hinaus in den Garten.
"Gehen wir ein Stück, dann wird Ihnen gleich wieder besser."
Kira sog die kühle Nachtluft ein. "Warten Sie, es wird zu kühl für Sie." Er zog sein Jackett aus und legte es ihr behutsam um die Schultern. Sie zuckte leicht zusammen, der warme Stoff und sein Duft waren fast wie eine Liebkosung.
Sie gingen schweigend ein paar Schritte die Gartenallee entlang. Die Blumen waren exotisch fremdartig und dufteten extrem betörend.
"Dort ist eine Bank, setzten wir uns. Sie sind immer noch recht blass. "
Sie setzten sich und Kira atmete tief ein. Es war ihr ein wenig schwindlig und sie spürte das Verlangen, den Kopf an seine Schulter zu legen. Als könne er ihre Gedanken lesen meinte er: "Lehnen Sie sich ruhig an, wenn Ihnen schwindlig ist. " Kira tat es und schloss die Augen. Was tue ich? fragte sie sich. Habe ich den Verstand verloren? Aber wenn ihr doch so schwindlig war…und dieser schöne Garten…
Die gute Luft vertrieb den Kopfschmerz und das Schwindelgefühl verflüchtigte sich rasch. Sie richtete sich wieder auf.
"Es geht mir wieder besser, wir können zurück." Sie sah sich um, das Haus war recht weit entfernt, niemand in der Nähe.Er stand ebenfalls auf und trat dich hinter sie.
"Nerys. " flüsterte er, drehte sie sanft zu sich um und dann nahm er sie in die Arme. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, den sie austauschten. Seine Jacke viel ihr von den Schultern, er streichelte ihren nackten Rücken. Aber als er über ihre Halsbeuge strich und seine Hand nach unten wanderte, fuhr sie erschrocken zurück. Schweratmend stand sie vor ihm und hielt die Hände in Abwehrstellung. "Nein Duka t, bitte, nicht weiter! Das muss ein Ende haben. Es ist nicht fair, es darf nicht sein! "
Er wusste, es wäre wirklich nicht sehr fair gewesen, diese Situation für sich auszunutzen. Außerdem wollte er sie nicht in einem schwachen Moment verführen. Und der Ort war zwar romantisch aber nicht sehr privat, es könnte jederzeit ein anderes Pärchen auf die gleiche Idee kommen… "Ich bringe Sie zurück, Major. Aber dies ist noch lange nicht zu Ende… l' Sein Lächeln war unergründlich und ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. Um nicht schweigend zurückzugehen, fragte er sie, ob ihr der gestrige Abend im Kreise seiner zwei älteren Kinder und Ziyal gefallen hatte.
Kira war dankbar, so konnte sie sich wieder fassen. Sie lobte ihn für die beiden wohlerzogenen älteren Kinder und sagte ihm, dass sie sich sehr gefreut hatte, Ziyal wiederzusehen. Nach einer Weile betraten sie erneut den Ballsaal.
3.
Gegen zwei Uhr morgens nutzte Kira einen Augenblick in dem Dukat abgelenkt war, verabschiedete sich von Sisko und ging nach oben, zu den Gastquartieren.
Dort schloss sie erleichtert die Tür ab und begann das "verdammte" Kleid“ auszuziehen. Nachdem sie sich im Bad für die Nacht fertiggemacht hatte, schlüpfte sie in ein Schlaf Long Shirt und legt sich ins Bett.
Aber der Schlaf wollte nicht kommen und so stand sie wieder auf und betrat den Balkon.
Die beiden hellen Monde tauchte die Frühsommernacht in helles Silberlicht und es war noch relativ warm. Die fremdartigen Stimmen der nachtaktiven Tiere und die Düfte der exotischen Blumen verzauberten sie, nie hätte sie gedacht, das Cardassia so schön war… Nach einer Weile ging sie wieder hinein und ließ die Balkontür offen. Sie setzte sich in einen Sessel am Fenster und schaute hinaus. Dann musste sie doch ein wenig eingenickt sein, denn ein leises Geräusch ließ sie auffahren.
Dukat war auf den Balkon geklettert und kam zur Tür herein. Er blickte erstaunt auf das leere Bett und eine Stimme ließ ihn herumfahren: "Verführung zweiter Teil? " spottete Kira. Er sah sie an und im Mondlicht wirkte er fremdartiger und bedrohlicher als je zuvor.
Er kam auf sie zu und setzte sich im Schneidersitz zu ihren Füßen hin.
"Du gibst wohl nie auf, was?" meinte sie leise.
"Nein, nicht bevor ich das habe, was ich will. " "Was das ist, kann ich mir lebhaft vorsteilen, aber daraus wird nichts."
"Warum nicht? Unser Kuss im Garten. . . das ging nicht nur von mir aus." "Und wenn schon, es war nur ein Kuss! Ein schwacher Moment… Selbst wenn, nur mal angenommen. ich hätte Lust mit dir zu schlafen. Wie könnte ich dir trauen? Wenn du das gegen mich verwendest? Wenn du damit rumprahlst? Außerdem habe ich noch nie mit jemand geschlafen, den ich nicht geliebt habe. Und du bist immer noch verheiratet! Es wäre zudem unmoralisch!“
"Nerys! " stoppte er ihren Redefluss. "Du bist absolut… gehemmt! Du bestehst nur aus "Wenn und Aber! Du verpasst das Leben! Es ist wie mit dem Kleid, das dir großartig steht und dir gefällt es gerade deshalb nicht! Du willst dich nicht amüsieren, du siehst in allem nur das Schlechte. Ich begehre dich und wenn du ehrlich bist, tust du das gleiche! Aber du bist gefangen in deiner Kultur, deinen Moralvorstellungen, deiner Religion, der Vergangenheit…was weiß ich. Sei einmal du selbst, befreie dich! "
Sie sah ihn erschrocken an und fühlte sich nackt. Er hatte sie genau durchschaut. Seine Hände berührten ihre nackten Füße und streichelten zart die Unterschenkel entlang. Seine Augen schienen sie zu durchbohren, sahen bis hinein in ihre Seele.
"Und wenn…ich darauf eingehe, ich weiß ja nicht einmal. . . ich… wie das mit
Sex bei euch ist. "
Er lächelte und fuhr mit seinen Händen weiter über ihre Knie.
Es durchliefen sie kalte und warme Schauer, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Du weißt, ich habe Erfahrung mit Bajoranerinnen…Du kennst die Geschichte von Naprem und mir und da war…noch eine, die ich geliebt habe, aber davon möchte ich jetzt nicht erzählen.
Wir werden nichts tun, was du nicht willst. Sei ganz locker, es ist wie mit dem Tanzen, vertraue mir, ich gebe dir mein Wort, dass das unter uns bleibt. Und ich werde behutsam sein, wenn du willst.“
"Vielleicht habe ich gerade davor Angst, mehr als wenn du grob wärst." flüstere sie. "Wirst du mit mir schlafen?" fragte er leise.
Einen Moment saßen sie schweigend da, sahen sich nur an.
„Kannst du…nicht einfach neben mir liegen und mich halten…wir könnten noch reden…dann wäre mir erst mal wohler.“
Er stand auf und trug sie zum Bett.
Langsam zog er sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich zu ihr. Sie schauderte ein wenig, denn seine Haut war kühl.
Sie kuschelte sich an ihn und dann redeten sie leise miteinander.
Er hielt sie in seinem Arm und dachte ‚Alle Götter, gebt mir Kraft, mich zu beherrschen…‘
Irgendwann schlief sie ein und er betrachtete sie im einfallenden Mondlicht.
„Ich habe davon geträumt, dich in den Armen zu halten, seit wir in dieser Höhle übernachtet haben,“ flüsterte er, obwohl sie ihn nicht hören konnte.
Dann küsste er sie sanft, ohne dass sie erwachte.
Er hielt sie, lauschte ihren Atemzügen und irgendwann schlief er auch ein.
Kurz vor Morgengrauen verließ er ihr Zimmer, nachdem er lange überlegt hatte, ob er sie wecken, verführen oder es doch erst mal lassen sollte. Sie schien ihm jetzt zu vertrauen, das war wohl mehr wert, als seine Triebe.
Er ging so leise, wie er gekommen war und ließ sie schlafen.
Einige Stunden später…
Kira war in ihrem Quartier auf der Rückreise. Sie dachte an seinen Abschied: In einem unbeobachteten Moment hatte er ihr ein Päckchen in die Hand gedrückt und an ihrem Ohr geraunt, sie solle es erst auf der Heimreise öffnen. Dann hatte er sie kurz und heftig geküsst und war gegangen.
Sie öffnete neugierig das Päckchen und hielt erstaunt ein kleines Schmuckstück als Anstecknadel in der Hand. Diese bestand aus einem Tier in Gold, mit zwei kleinen Diamanten als Augen. Ein Brief lag ebenfalls dabei.
"Nerys, ich danke Dir für diese schöne Nacht. Ich hatte bei meinem Eintreffen andere Absichten…das hattest du ja erraten. Es bleibt natürlich die Frage offen, ob wir es dabei belassen, oder mehr daraus machen. Es blieb keine Zeit, das zu erörtern.
Ich wäre nicht abgeneigt, unsere…Beziehung zu vertiefen. Aber ich weiß, wenn Du wieder auf DS9 bist, sieht die Welt wieder anders aus.
Du hast mir vertraut in jener Nacht und das fand ich…wertvoll, wenn du verstehst, was ich damit meine.
Und auf die Gefahr hin, dass Du lachst, ich habe mich in Dich verliebt, in dem Moment, als Du in diesem Kleid die Treppe heruntergekommen bist. Ich weiß, Freunde können wir vielleicht nicht werden, wenigstens jetzt noch nicht. Unsere Vergangenheit trennt uns, unsere Verbundenheit zu unseren Völkern. Aber ich glaube, wir haben trotz allem was uns trennt, auch Gemeinsamkeiten. . .
Ich wollte dich besiegen und dabei hast du mich besiegt, durch deine Verletzlichkeit. -
In vier Wochen komme ich mit ein paar Regierungsmitgliedern auf eine Gegeneinladung von Sisko nach DS9. Es wird Festlichkeiten etc. geben und wir werden uns wiedersehen. Wenn Du die Nadel neben Deinem Rangabzeichen trägst, werde ich wissen, dass Du an einer weiteren Vertiefung unserer…Beziehung interessiert bist. Wie das dann aussieht, bestimmst du. Trägst Du sie nicht, werde ich so tun, als sei nichts geschehen und Dich nie wieder belästigen.
Aber denk daran, was ich Dir auf Cardassia gesagt habe, über das Kleid, das Tanzen. . . Wenn und Aber… das Leben, Freude und Spaß. Mögen Deine Propheten Dich leiten
Dukat.“
Kira saß da ohne sich zu rühren und betrachtete das Schmuckstück. Sie dachte an jene seltsame Nacht, hier auf der Rückreise kam sie ihr schon sehr weit weg vor und seltsam unwirklich.
‚So lange habe ich ihn gehasst, jetzt weiß ich einfach nicht mehr, was ich fühlen soll. Er hat mich schlafen lassen, obwohl es wahrscheinlich relativ leicht gewesen wäre, mich in jener Nacht zu verführen, das muss ich zu meiner Schande zugeben. Jetzt behauptet er noch, dass er sich in mich verliebt hat, dass macht alles nur noch komplizierter… Wenn ich mich auf ihn einlasse, könnte das für uns Beide äußerst gefährlich werden…Sobald ich zuhause bin, muss ich mit Jadzia reden.‘
Vier Wochen später saßen Kira und Jadzia abends an einem der Tische in Quarks Bar.
Kira machte das Päckchen auf. Sie hatte der Freundin zwar schon vor einiger Zeit von der seltsamen Nacht erzählt, zum Kern der Sache, zu ihrem Gewissenskonflikt war sie aber noch nicht gekommen.
Heute nun sollten die Cardassianer ankommen und sie musste sich entscheiden. Jadzia betrachtet das schöne Schmuckstück.
"Von ihm?" fragte sie. Kira nickte und seufzte.
"Hat es eine Bedeutung?" fragte die Trill behutsam. "Ja, wenn ich es bei seiner Ankunft trage, weiß er, dass ich an einer…Intensivierung unserer Beziehung interessiert bin. Er hat mir einen Brief geschrieben. . . er weiß, dass wir noch keine Freunde sind, vielleicht nie sein werden. Aber meine Gefühle sind recht stark für ihn… wenn es auch mit Liebe wenig zu tun hat. Die Gefahr ist, dass ich irgendwann gefangen sein werde, vielleicht muss ich einmal wählen, zwischen ihm und meinem Volk. Wenn es herauskommt, kann ich mich auf Bajor kaum mehr sehen lassen. Außerdem, weiß ich ob ich ihm trauen kann? Wenn er eine andere trifft, die ihm besser gefällt? Und wenn ich mich in jemand anderen verliebe? Muss ich dann nicht seine Rache fürchten?" Jadzia lächelte.
"Ich glaube, du hast deine Entscheidung schon längst getroffen, Nerys.
Warum würdest du dir sonst über Eure Zukunft Gedanken machen? Sicher, du hast recht, eure Beziehung würde kaum einfach sein.
Aber welches Paar hatte schon jemals eine Garantie, dass es immer gut gehen wird… Es ist deine Entscheidung, die nimmt dir niemand ab, aber, was hat er zu dir gesagt… Du bist jung, schön und begehrenswert. Das wird nicht immer so bleiben und wenn du dann auf dein Leben zurückblickst, was bleibt dir dann, außer den Gedanken:
Ich habe es nie richtig genossen?"
Kira verarbeitete den Rat der Freundin und drehte das Schmuckstück in der Hand. Jadzia drehte sich um, als es laut am Eingang wurde und flüstere: "Beeil dich, er kommt!"
Dukat, ein paar Regierungsmitglieder, ein paar Guls und Sisko betraten die Bar. Sie berieten mit Quark über Sitzgelegenheiten, Kira wusste, sie hatte nur diese eine Möglichkeit. Wenn sie das Schmuckstück nicht trug, würde er seinen Antrag nie wiederholen, dazu war er zu stolz. Es war ein Risiko, eine Beziehung mit diesem, schwer zu durchschauenden Mann zu beginnen… aber vielleicht den Versuch wert.
Schnell steckte sie sich die Nadel an. Jadzia rührte zufrieden in ihrem Raqutacino und beide taten so, als seien sie in in ein Gespräch vertieft. Dukat ging an dem Tisch vorbei und blieb kurz stehen. Er betrachtete Kira und sie sah ihn ebenfalls an, dann nickte sie ihm kurz zu. Sein Blick traf ihren Uniformkragen und er lächelte leicht. Aber es war kein arrogantes oder hinterhältiges Lächeln, es war irgendwie innig. Sie erwiderte es kurz, dann ging er mit den anderen weiter.
Kiras Herz klopfte wild, sie hatte sich entschieden. Und tief im Inneren hoffte sie, diese Entscheidung niemals zu bereuen.
E N D E