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Die richtigen Knöpfe

von MariaMagdalena

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Für die Zeit ihres Heimaturlaubs hatte Jon ein kleines Haus am Meer gemietet. Hier würde er sich ausruhen können, weit weg von der Stadt und all den Menschen, die ihn in Beschlag nehmen wollten. Er freute sich auf zwei Wochen Ruhe, Frieden und Entspannung. Heute feierte er den Beginn seiner Ferien mit seinem besten Freund, Trip Tucker. Der Ingenieur würde morgen weiter reisen und seine Eltern besuchen, doch diesen Abend hatten die beiden Männer schon vor Wochen für sich reserviert.

„Schön, dass du endlich mal wieder einen mit mir trinkst“, stellte Trip fest, während er auf der einen Seite des bequemen Ledersofas herumlümmelte und in den kitschig-schönen Sonnenuntergang über dem Meer blickte.

Jon lachte. „Ich hab das auch vermisst. Aber ich möchte nicht, dass ein unvorhergesehener Zwischenfall an Bord passiert, und der Captain ist zu betrunken, um vernünftige Entscheidungen zu treffen.“

Trip grinste. „Da scheinst du ja einiges vorzuhaben.“

„Ich hab Nachholbedarf…“ Jon kippte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas in seinen Mund, lehnte sich auf seiner Sofahälfte zurück und verzog das Gesicht zu einem genießerischen Träumen.

„Okay“, nickte Trip und füllte ihre Gläser wieder auf. „Heute Abend betrinken wir uns also, um diesen Nachholbedarf zu decken. Aber was ist mit dem in diversen anderen Bereichen? Was hast du da vor?“

Jon lächelte. Er wusste verdammt genau, dass sein Freund nicht von ‚diversen’ Bereichen sprach, sondern einzig und allein von einem bestimmten. „Mach dir da mal keine Sorgen“, beschied er dem Ingenieur. „Ich kümmere mich um alle Aspekte meines Nachholbedarfs.“

Trips Grinsen wurde breiter. „Eine alte Freundin von mir wohnt hier ganz in der Nähe. Ich könnte ihre Nummer herausfinden und dir zukommen lassen. Sie würde sich sicher sehr freuen, dich kennen zu lernen.“

„An dir ist ein Zuhälter verloren gegangen“, tadelte Jon seinen Freund mit einem gutmütigen Lächeln.

„Morgen hast du sie“, versprach Trip und ließ offen, ob er damit die Frau oder nur ihre Nummer meinte.

Jon schüttelte nur den Kopf und schaute zufrieden auf das Meer hinaus. Eine Weile schwiegen die beiden Männer in trauter Zweisamkeit und genossen jeder für sich das Gefühl, einmal wirklich Urlaub zu haben.

~*~

Eine Stunde später war die Sonne im Meer versunken. Die Flasche auf dem Tisch war fast leer. Der Wohnraum des kleinen Bungalows war nun in heimeliges Licht getaucht, das perfekt zu Jons friedlicher Stimmung passte.

Die beiden Freunde hatten inzwischen über alle möglichen Themen gesprochen, die Arbeit jedoch bewusst ausgeklammert. Erst jetzt kamen sie auf die Crew zu sprechen. Trip erzählte einige Anekdoten, die die Urlaubsreife seiner Kollegen demonstrierten.

„Was sagst du zu Hess’ Affäre mit Walsh?“, fragte Trip schließlich.

„Ich wusste gar nicht, dass die beiden was miteinander haben“, antwortete Jon ein wenig überrascht.

„Sie hängen es nicht an die große Glocke. Aber ich hab sie letztens in flagranti in einer Jeffreys-Röhre erwischt.“

Jon schmunzelte. „Wenn sie ansonsten diskret sind… Ich glaube, da spricht nur der Neid aus dir, mein Freund.“

„Na ja, ich hätte sie vermutlich auch nicht von der Bettkante gestoßen“, gab der Ingenieur zu. „Aber da ist sie leider nicht aufgetaucht…“

Jon richtete sich auf und füllte ihre Gläser nach. Deutlich spürte er die Wirkung des Alkohols. Er war wirklich nichts mehr gewohnt.

„Tja, man sollte denken, dass die Frauen bei dir Schlange stehen“, sagte er mit einem foppenden Grinsen, genüsslich Salz in die Wunden seines Freundes streuend.

Trip seufzte tief. „Spätestens morgen Abend hab ich irgendeine flachgelegt, das sag ich dir.“ Auch er war mittlerweile alles andere als nüchtern. Jon wusste, dass der Commander sich normalerweise nicht so vulgär ausgedrückt hätte.

Dann kicherte Trip. „Aber so ganz unbeachtet ist mein Sexappeal auf der Enterprise immerhin doch nicht geblieben…“

„Meinst du die Sache mit der Xyrillianerin?“, ärgerte ihn Jon.

Trip sah ihn beleidigt an. „Nein. Und wenn du mir dauernd ins Wort fällst, erzähle ich es dir gar nicht!“

„Schon gut. Wer hat dich angemacht?“, fragte Jon.

„Eigentlich sollte ich das überhaupt nicht weitererzählen“, fiel Trip ein.

„Komm schon“, drängte ihn sein Freund. „Jetzt hast du einmal angefangen, da kannst du keinen Rückzieher machen!“

„Ich bin mir nicht sicher, ob der Captain das wissen sollte…“

„Ein Kerl, oder?“, riet Jon. „Du hast dich von einem Kerl anbaggern lassen.“

„Was heißt hier ‚lassen’!“, empörte sich Trip. „Ich bin ein höflicher Mensch, und wenn mir schon jemand eine förmliche Liebeserklärung macht, lasse ich ihn zumindest auch ausreden. Ich bin ja nicht drauf eingegangen, sondern habe freundlich abgelehnt und gesagt, dass das nicht mein Ding ist.“

Jon lachte. „Eine förmliche Liebeserklärung? Wie nett! Von wem?“

„Das sollte ich wirklich nicht sagen“, wich Trip aus.

„Komm schon!“, drängte Jon. „Wir sind doch Freunde. Bleibt unter uns. Ich krieg deine Jungs aus dem Maschinenraum eh selten zu Gesicht.“

„Aber den Betreffenden schon…“ Trips Tonfall war zu entnehmen, dass er ein Ratespiel inszenierte und den Namen letztendlich nennen würde.

Jon stieg darauf ein. „Offizier oder Mannschaftsdienstgrad?“, fragte er.

„Ich beantworte Fragen nur mit ja oder nein“, erklärte Trip würdevoll.

Jon verdrehte die Augen und seufzte. „Offizier?“

Jetzt nickte Trip vergnügt.

„Nicht aus dem Maschinenraum?“

Er schüttelte den Kopf.

„Sehe ich ihn täglich?“, fragte Jon weiter.

Wieder ein Nicken.

Im Geiste ging er alle in Fragen kommenden Crewmitglieder durch. Welcher von ihnen mochte sich wohl in den attraktiven Chefingenieur verliebt und dann auch noch den Mut aufgebracht haben, ihm dies zu sagen? Klischeehaft schwul wirkte eigentlich keiner von ihnen, aber das galt auch für genügend bekennend homosexuelle Männer aus seinem weiteren Bekanntenkreis.

„Gib mir noch einen Tipp!“, bat Jon.

„Es ist ihm verdammt schwer gefallen, die Zähne auseinander zu kriegen, obwohl er fest davon überzeugt war, dass wir beide so gut wie tot waren.“ Trip hatte sichtlich Gefallen an diesem Spiel, und sein schlechtes Gewissen schien sich in Grenzen zu halten.

Jon fiel nur eine Situation ein, die auf diesen Hinweis passen konnte. Der Ingenieur musste auf den Zwischenfall im Shuttlepod anspielen, in dem er und der Waffenoffizier vor kurzem verloren gegangen waren. „Malcolm Reed?“, fragte er verwundert.

Trip grinste breit. „Aber sag ihm nicht, dass ich’s dir erzählt habe, ja? Es war ihm schon *so* furchtbar unangenehm, dass wir die Sache überlebt haben.“

Jon dachte an den schweigsamen, verklemmt wirkenden Briten. „Das kann ich mir vorstellen.“

„Hättest du gedacht, dass er auf Kerle steht?“, fragte Trip ein wenig gedankenverloren.

Jon überlegte. „Nein. Er erwähnte mal eine Ex-Freundin.“

„Ja, davon hat er jede Menge. Er meinte, er hätte sehr lange gebraucht, bis er festgestellte, dass das, was er in seinen Mädchen nicht finden kann, der Schwanz ist.“ Trip fing den vorwurfsvollen Blick des Captains auf. „Also schön, er hat es anders ausgedrückt. Jedenfalls, abgesehen davon, dass Kerle nicht mein Ding sind, war das irgendwie schon eine süße Sache. So 'ne formvollendete Liebeserklärung.“ Er lachte.

Jon ebenfalls. „Warum bist du nicht darauf eingegangen? Ich meine, ihr beide so gut wie tot, ganz alleine in diesem Shuttle…“

„Hey!“, unterbrach Trip ihn. „Ich bin hetero! Ich steh nicht auf Kerle!“

„Einfach so aus Prinzip?“, fragte Jon interessiert. Der Alkohol hatte das Grinsen in seinem Gesicht fest zementiert.

„Das hat nichts mit Prinzip zu tun“, rechtfertigte sich sein Freund. „Frauen machen mich an, Kerle nicht. Ist es bei dir etwa anders? Wärst du Malcolm Reed an die Eier gegangen?“

Jon zog in benebeltem Ernst seine Augenbrauen zusammen. „Mäßige endlich deinen Ton, mein Lieber! Du sprichst hier immerhin über meinen Sicherheitsoffizier, der sich dir noch dazu mit einer sehr privaten Sache anvertraut hat.“

Nun trat auf Trips Gesicht ein breites Grinsen zutage. „Heißt das ja? Du *wärst* Malcolm an die – äh – Wäsche gegangen?“

„Ich glaube nicht“, wiegelte der Captain ab. „Ich hatte jedenfalls noch nie das Bedürfnis. Aber ausschließen möchte ich es nicht. Wer weiß, vielleicht gäbe es Situationen, in denen ich das für eine gute Idee halten würde.“

Trip gluckste. „Für mich klingt das grad schwer danach, als wärst du scharf auf Malcolm!“, frohlockte er.

„Papperlapapp!“ Jon wischte diese Behauptung – und beinahe auch sein Glas – mit einer ärgerlichen Bewegung vom Tisch. „Ich bin genauso heterosexuell wie du. Ich sag ja bloß, dass es möglicherweise möglich wäre, wenn du verstehst, was ich meine, dass ich unter bestimmten extremen Voraussetzungen vielleicht eine Ausnahme machen würde. Vielleicht.“ Es war ihm irgendwie doch ein wenig peinlich, das zuzugeben. „Verflucht, Trip, glaubst du nicht, dass es Situationen gibt, in denen du bei einem Mann schwach werden könntest?“

Belustigt wiegte Trip den Kopf hin und her. „Nein, ich bin mir ziemlich sicher. Immerhin *war* ich in einer entsprechenden Situation und hatte nicht das Bedürfnis nach männlichen Intimitäten.“

„Vielleicht ist Malcolm einfach nur nicht der Richtige für dich?“, überlegte Jon.

Der Ingenieur lachte. „Sicher, Jon. Wenn *du* mit mir in diesem Shuttle gewesen wärst, hätte die Sache natürlich ganz anders ausgesehen!“ Er stellte schnell sein Glas ab, um vor Lachen nicht noch etwas von seinem Inhalt zu verschütten.

Jon stimmte gelöst in das Lachen mit ein. Schließlich aber wurde er annähernd ernst und sinnierte: „Manchmal denke ich schon, ich hab auf dem College was verpasst. Da experimentieren sie doch alle mit Jungs und Mädchen gleichermaßen. Oder jedenfalls viele. Mit den Mädchen hatte ich auch eine Menge Spaß, aber die Jungs hab ich einfach links liegen gelassen.“

Trip zuckte die Schultern. „Ich auch. Aber ich glaube nicht, dass es moralisch verwerflich ist, keinerlei sexuelle Erfahrung mit dem eigenen Geschlecht zu haben.“

„Hm“, machte Jon, „Aber ich frage mich schon manchmal, wie das wohl ist. Glaubst du, dass es *sehr* anders ist? Mit einem Mann?“

Sein Freund schmunzelte. „Ja, das glaube ich schon. Allein schon wegen gewissen anatomischen Unterschieden…“

„Ja, gut“, räumte Jon ein. „Wenn du gleich mit einem ins Bett gehst. Ich hatte da jetzt eher an harmlosere Vergnügen gedacht…“

„Ans Knutschen?“, fragte Trip amüsiert. „Komm, Jon, wie alt bist du? Hast du deinen Highschool-Abschluss überhaupt schon in der Tasche?“

„Ich wünschte nein, dann könnte ich es einfach ausprobieren“, scherzte der Captain.

„Was hindert dich daran, es jetzt zu tun?“, wunderte sich sein Freund. „Wenn es dich so brennend interessiert…“

„Es interessiert mich nicht brennend“, gab Jon würdevoll zurück. „Ich hätte keinen Gedanken an dieses Thema verschwendet, wenn du mich nicht darauf gebracht hättest. Und was mich jetzt daran hindert? Ich bin Raumschiffcaptain, über 40 – ich glaube kaum, dass ich unter diesen Voraussetzungen noch einmal die Gelegenheit bekomme, harmlos mit anderen Jungs zu experimentieren.“

Trip lachte leise vor sich hin, höchst amüsiert darüber, dass sein Vorgesetzter sich indirekt als Junge bezeichnete. „Na ja, du könntest natürlich immer noch die nächste Shuttle-Mission mit Malcolm übernehmen“, schlug er vor und kippte den Inhalt seines Glases hinunter.

Jon kopierte seine Bewegung, dann winkte er ab. „Den will ich dir bestimmt nicht ausspannen. Außerdem – nein. Nicht Malcolm Reed. Wenn er wirklich schwul ist… Ich meine, das könnte dann gleich ganz andere Dimensionen annehmen… Was, wenn er gleich Sex will?“

„Ja“, stimmte Trip belustigt zu, „Es sieht mir ganz danach aus, dass Malcolm einer von der stürmischen Sorte ist, der nicht abwarten kann und alles überstürzt.“

Jon überhörte die Ironie in Trips Stimme völlig und machte nur ein vage zustimmendes Gesicht. „Außerdem, diese Fraternisierungsgeschichte… Ich glaube nicht, dass Malcolm damit umgehen könnte.“

Der Ingenieur nickte. „Also nicht Malcolm. Tja, wen besorgen wir dir denn dann, damit du deine College-Erfahrungen nachholen kannst?“

Jon sah das Funkeln in den Augen seines Freundes. „Ja ja, glaub du dich nur auf der sicheren Seite, Trip! Dich möchte ich sehen, wenn der richtige Mann daherkommt und dich artgerecht verführt!“

„Artgerecht?“, gluckste Trip.

Jon stellte die nun leere Flasche ab und wedelte ungeduldig mit dem Arm. „Ja, artgerecht. Ich glaube nicht, dass du völlig immun bist gegen männlichen Charme. Wenn ein Mann bei dir die richtigen Knöpfe drückt, bist du auch hin und weg!“

„Das ist Quatsch“, behauptete Trip. „Das ist völliger Quatsch.“

„Wie kannst du da so sicher sein?“ Jon konnte von diesem Thema einfach nicht lassen. Außerdem hatte er es satt, sich alleine in die potentielle Homo-Ecke zu stellen.

„Kerle sind nicht mein Ding“, wiederholte Trip nur.

Doch Jon hatte der Ehrgeiz gepackt. Plötzlich war es sein persönliches Anliegen geworden, dieses überlegene Grinsen aus dem Gesicht seines Freundes zu wischen. Er zog die Beine auf die Couch und rutschte auf den anderen Mann zu. „Was hältst du davon, wenn du das erstmal unter Beweis stellst?“, fragte er herausfordernd.

Trip protestierte, als der Captain kurz davor war, ihm auf den Schoß zu klettern. „Rück mir von der Pelle, du Lustmolch!“

„Ich muss nur erst ein paar Knöpfe drücken“, säuselte Jon, bevor ein freches Grinsen auf seinem Gesicht erschien und er seinem Freund spielerisch mit den Zeigefingern in die Rippen zu pieksen versuchte.

Trip wehrte sich lachend, fing schließlich Jons Hände ein und umfasste beide Handgelenke. „Du bist viel zu betrunken, um irgendwelche Knöpfe bei irgendwem zu finden“, stellte er fest.

„Und du bist viel zu betrunken, um dir deiner Heterosexualität wirklich sicher sein zu können“, gab Jon zurück. Er lehnte sich in Trips Griff. „Mal im Ernst, Trip, lass uns das ausprobieren. Als rein wissenschaftliches Experiment. Du lässt dich mich küssen –“

„- Mich dich!“ verbesserte Trip seinen Captain nachdrücklich.

„Du lässt mich dich küssen“, wiederholte Jon gehorsam, „und dann schauen wir mal, wie heterosexuell du wirklich bist.“

„Das ist ein völlig überflüssiges Experiment“, konsternierte Trip. „Weil nämlich überhaupt nichts dabei herauskommen wird, außer dass ich sehr wohl ausschließlich hetero bin.“

Jon kniete nach wie vor auf Trips Schoß. „Wenn das so ist, hast du ja nichts zu verlieren“, sagte er herausfordernd.

„Ich glaube nicht, dass ich herausfinden möchte, wie deine Spucke schmeckt…“, wich Trip aus.

Doch Jon ließ seinen Protest nicht gelten. „Stell dich nicht so an!“, war alles, was er sagte, bevor er seinen Freund mit einem gar nicht mal *so* schlecht gezielten Kuss auf die Lippen überrumpelte.

Trotz all der Vorrede überrascht, schreckte Trip zurück und riss dabei Jons Hände mit, die er immer noch festhielt. Das resultierte darin, dass Jon nun bäuchlings auf ihm lag.

Jon lachte. „Da siehst du’s! Du kannst es gar nicht erwarten, mit mir in die Horizontale zu kommen. Ich hätte vor *dir* Angst haben sollen und nicht vor Malcolm.“

Zwischen dem Sofa und Jons Körper eingeklemmt ergab Trip sich in sein Schicksal. „Also gut. Küss mich meinetwegen. Ich werde dich nicht daran hindern. Aber verlang nicht, dass es mir gefällt!“

Trips Tonfall klang nicht wirklich ernst, also sah Jon keinen Grund, der Aufforderung nicht nachzukommen. Kurz sog er den vertrauten Geruch des anderen Mannes ein, der ihn an so vieles, aber nicht an erotische Abenteuer erinnerte. Dann beugte er sich zu ihm hinab und berührte seine Lippen mit seinen, sehr sanft diesmal. Er sah, wie erneut Überraschung in Trips Augen trat. Offenbar hatte ihm sein Freund eine so koordinierte Herangehensweise angesichts seines Füllpegels nicht mehr zugetraut. Das, oder er war von der Wirkung der Zärtlichkeit verblüfft.

Nun war Jon endgültig entschlossen, seine Sache gut zu machen und wenigstens den Ansatz eines Entgegenkommens aus dem Ingenieur herauszukitzeln. Ein weiteres Mal brachte er seinen Mund an Trips Lippen und küsste ihn. Er löste seine Hände aus Trips Griff, schlang eine um dessen Nacken und fuhr mit der anderen zärtlich die Wange und den Haaransatz hinauf.

Trip gab ein erstauntes Geräusch von sich. Er kooperierte nicht wirklich, machte aber auch keine Anstalten, sich zurückzuziehen.

Diese winzige Reaktion reichte Jon, sich noch mehr ins Zeug zu legen. Spielerisch stieß er mit seiner Zunge gegen Trips Lippen. Kurz wehrte dieser sich, dann gab er nach und öffnete den Mund der ungewohnten männlichen Invasion. Ein unerwartetes Gefühl der Freude überkam Jon. Sein Magen machte einen richtigen Hüpfer, als seine Zunge die seines Freundes berührte. Zu lange schon hatte er sich dieses Vergnügen versagt, mit wem auch immer. Ein Schauer lief über seinen Rücken und setzte sich entlang der Wirbelsäule fort. Jon merkte, dass er hart wurde. Damit hatte er allerdings nicht gerechnet. Es erschreckte ihn ein wenig. Er beendete den Kuss und brachte eine Armeslänge Platz zwischen sich und den Chefingenieur.

Trip atmete schnell, und er schien sich nicht recht entscheiden zu können, wie er reagieren sollte. „Also?“, fragte er schließlich.

„Also was?“, fragte Jon leicht zerstreut zurück. Seine südlichen Gefilde meldeten nachdrücklich ein Bedürfnis an, das er trotz des ganzen Geplänkels nicht auf seinen besten Freund bezogen vermutet hätte. Der kurze Kuss hatte ihn steinhart zurückgelassen, und alles in ihm schrie nach mehr. Vor allem aber schrie sein Penis danach, der abknickenden Enge der Unterhose zu entkommen. Zu gerne hätte Jon ihn in eine bequemere Position gebracht, doch diese Blöße wollte er sich vor Trip nicht geben. Er hoffte inständig, dass der Ingenieur sein Problem nicht bemerken würde.

Doch Trip schien ohnehin weiter mit der Theorie ihrer Handlungen beschäftigt. „Du hast mich geküsst. Bist du jetzt zufrieden?“

Jon fing sich wieder und entschied sich für die Flucht nach vorn. „Die Frage ist: Hatte ich Recht? Hast du es genossen? Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das der Fall ist.“

Noch immer schien Trip sich nicht entscheiden zu können, ob er verärgert oder amüsiert darüber sein sollte. „Das sehe ich nicht als bewiesen an. Ich sage: Ich habe lediglich nachgegeben, um dir deine verspäteten College-Erfahrungen zu ermöglichen. Ein reiner Freundschaftsdienst.“

Jon war hin- und hergerissen. Sollte er das Spiel jetzt beenden, wo er noch halbwegs sein Gesicht wahren konnte? Wenn er sich jetzt zurücklehnte und seine Hände bei sich ließ, könnten er und Trip die Diskussion ewig so weiterführen, ohne jemals zu einem Ergebnis zu kommen, das für einen von beiden eine Kränkung bedeutete. Es wäre ein Insider-Witz zwischen ihnen, eine Anekdote in Erinnerung eines lustigen Abends.

Aber Jon wusste, dass er das nicht konnte. Allein schon aus praktischen Gründen. Lehnte er sich nun zurück und nahm seinen alten Platz auf dem Sofa ein, würde Trip zwangsläufig die fast schon schmerzende Beule in seiner Hose bemerken. Er müsste schleunigst für einige Minuten im Badezimmer verschwinden, und *dann* wäre die Bilanz zwischen ihnen alles andere als ausglichen. Trip würde niemals aufhören, seine Witze darüber zu reißen. Das käme einer Niederlage gleich.

Es gab nur einen Weg aus dieser Situation. Er musste das Spiel fortsetzen und Trip dazu zwingen, zuzugeben, dass er es genoss. Jon schreckte vor dieser Entscheidung zurück, denn er hatte erhebliche Bedenken, ob er die Kontrolle behalten und sich nicht am Ende völlig blamieren würde. Doch als langsam ein triumphierendes Grinsen auf das Gesicht des Offiziers trat, handelte Jon einfach.

Erneut zog er ihn in einen innigen Kuss. Mit der Linken strich er durch das blonde Haar seines Freundes. Die Rechte ging auf Wanderschaft. Sanft fuhr Jon über Trips Hals und tiefer über sein Hemd, bis er den Saum des Kleidungsstücks erreicht hatte. Trip wollte sich aus der Umarmung winden, beruhigte sich aber, als er merkte, dass Jon nicht beabsichtigte, tiefer zu gehen. Stattdessen tastete dieser sich unter das schreiend bunte Hawaiihemd und strich über die nackte Haut darunter. Er glaubte, ein Zittern zu spüren, als er der Spur aus feingelockten Häärchen aufwärts folgte. Diesen Moment der Schwäche nutzte er, um den Kuss ein weiteres Mal zu intensivieren und in Trips Mund einzudringen. Diesmal stieß er auf keinen Widerstand. Um sich von dem dringenden Bedürfnis abzulenken, seinen Unterkörper gegen seinen besten Freund zu pressen, flüsterte er: „Du machst mit! Du magst das!“

„Stimmt nicht“, keuchte Trip. „Ich wehre mich bloß nicht. Das war der Deal.“

Jon nahm den Kuss wieder auf, ließ seine Zunge um die des anderen Mannes tanzen und hörte frohlockend ein leises Stöhnen. Er zog seine Hände hervor, um schnell und geübt Trips Hemd aufzuknöpfen.

„Das geht zu weit!“, protestierte Trip schwach.

Jon hatte nicht die Absicht, Einsprüche gelten zu lassen. Nicht jetzt, und nicht wenn sie so klangen, als bringe der Ingenieur sie nur der Form halber. Er drückte einen kleinen Kuss auf Trips Kinn. Das war keine gute Idee, denn die Bartstoppeln des langen Tages pieksten ihn. Frauen hatten doch ihre Vorteile, dachte ein kleiner Teil seines benebelten Hirns vage, während sein Mund schon tiefer glitt, das Schlüsselbein entlang küsste und schließlich an der Brustwarze anlangte. Reagierten Männer da auch? Er selbst hatte niemals etwas daran finden können, aber da die Frauen, mit denen er hin und wieder schlief, konsequent dahin zurückkehrten, mochte etwas dran sein. Er hatte wohl den Mund zu voll genommen, als er behauptet hatte, ohne weiteres die richtigen Knöpfe seines Freundes drücken zu können. Probehalber leckte er über die kleine rosige Erhebung. Zur Antwort sog Trip scharf die Luft ein und ließ sie mit einem kleinen Stöhnen wieder entweichen.

„Das war deutlich mehr als ‚nicht wehren’“, murmelte Jon zufrieden. „Es gefällt dir definitiv.“

„Freundschaftsdienst!“, brachte Trip mühsam hervor. „Ich tu nur so, um dir einen Gefallen zu tun.“

Den Tonfall seines Freundes sah Jon als Ermutigung an. Er war auf der Straße des Sieges, befand er beglückt. Er nahm Trips Brustwarze zwischen die Lippen und strich erneut mit der Zunge darüber. Trip brachte ihm seinen Oberkörper leicht entgegen und schien sich nur mit Mühe ein weiteres Stöhnen zu verkneifen. Die Augen hielt er geschlossen. Endlich traute sich Jon, kurz in seine Hose zu fassen und seinen Penis aufzurichten. Er widerstand dem Drang, seine Finger genau dort zu lassen und legte die Hand stattdessen auf Trips andere Brustwarze.

Diese Haare waren schon ein komisches Phänomen. Er strich darüber, versuchte sie um seine Fingerspitzen zu wickeln und konnte sich nicht recht entscheiden, ob er sie als störend oder interessant befinden sollte.

Plötzlich wurde Jon bewusst, dass dies hier wirklich Trip Tucker war, sein bester Freund, mit dem er schon so viel erlebt und durchgemacht hatte. Eine unerwartete Welle der Zuneigung überflutete ihn. Er schloss seine Arme um Trips Brustkorb, schmiegte sein Gesicht in die kitzelnden Härchen und umarmte ihn fest. Selig atmete er tief ein und aus, noch einmal diesen Geruch inhalierend, der so einzigartig und original Trip war. Um ein Haar hätte er „Ich liebe dich“, geflüstert, aber der nüchternste Teil seines Gehirns bremste ihn zum Glück vor dieser Unbedachtheit. Einen kurzen Augenblick versuchte er zu erörtern, wie er überhaupt auf diesen schrägen Gedanken kam. Schnell sah er jedoch ein, dass er zu betrunken zum Nachdenken war. So konzentrierte er sich darauf, die Nähe seines Freundes in sich aufzusaugen und die Wärme zu genießen, die sein halbnackter Körper ausstrahlte.

„*Jetzt* willst du einschlafen?“, fragte Trip ungläubig und eine Spur entrüstet.

Jon antwortete nicht. Wenn er so darüber nachdachte, erschien ihm das tatsächlich eine gute Idee. Aber er erinnerte sich daran, dass er zuerst noch eine Mission zu erledigen hatte.

„Hey! Jon!“ Trip bewegte ungeduldig seine Schultern und rüttelte damit Jons Körper leicht.

Jon spürte kurz oberhalb seiner Hüfte etwas Hartes unter ihm. Schlagartig wurde ihm bewusst, was das bedeuten musste.

„Möchtest du, dass ich weitermache?“, fragte er schläfrig, durch das langsam in sein Bewusstsein einsickernde Triumphgefühl jedoch schnell wieder wach werdend.

„Alles, was ich sage, ist, dass du nicht so auf mir einschlafen kannst“, wich Trip aus.

Jon lächelte in Trips Brusthaare. „Du möchtest, dass ich weitermache!“

„Nein, eigentlich nicht“, behauptete Trip.

„Weil du ein Mann bist und auf sexuelle Aufmerksamkeiten anderer Männer nicht stehst?“ fragte Jon lauernd.

„So in etwa“, bestätigte der Offizier.

„Aber ich kenne jemanden, der sehr wohl darauf steht“, eröffnete Jon seinem Kollegen mit einem breiten Grinsen. Er stützte sich auf seinen linken Arm, fuhr mit der Rechten Trips Oberschenkel hinauf und umfasste schließlich die deutlich spürbare Härte unter dem Stoff.

Trip gab einen Laut von sich, der halb Stöhnen, halb Protest sein mochte. „Hey! So haben wir nicht gewettet! Du sprachst von Knutschen“, begehrte er auf.

„Verzeihung, mein lieber Trip. Ich wollte dir nicht unsittlich zu nahe treten, sondern einzig und allein bloß meinen Sieg demonstrieren“, beschied ihm der Captain.

„Das war keine Schlacht!“, widersprach der Ingenieur. „Das hat nichts mit Sieg zu tun. Und außerdem ist diese Erektion, von der noch nicht mal eindeutig bewiesen ist, dass sie eine ist –“

„- Die sehr eindeutig eine ist! Ich kann doch wohl einen erigierten Penis von einer Phasenpistole unterscheiden“, fiel Jon ihm ins Wort.

Trip ignorierte ihn. „Jedenfalls ist diese möglicherweise existierende körperliche Reaktion eine bedauerliche Fehlfunktion meiner Anatomie, die lediglich auf die andauernde Missachtung meiner männlichen Bedürfnisse zurückzuführen ist.“

Jon stutzte. „Du warst zu viel mit T’Pol zusammen“, befand er. „Und außerdem ist das totaler Quatsch, was du da erzählst. Gib es auf, du bist viel zu betrunken für so komplizierte Sätze.“

Trip lachte. Dafür, dass er sich vehement gegen jegliche homosexuellen Zuschreibungen wehrte, wirkte er recht gelöst. Immerhin hing nach wie vor sein Captain halb auf ihm, halb zwischen seinen Beinen, die Hand auf seinem erigierten Penis. „Du hast Recht. Alles, was ich sagen will, ist, dass ich trotzdem nicht schwul bin.“

Jon nickte. „Das sehe ich ein. Keiner von uns ist schwul.“ Dann erinnerte er sich: „Es ging darum, dass man trotzdem in gewissen Situationen mit einem Mann… halt…“ Obwohl er sich für aufgeschlossen hielt und sich gerade in einer ebensolchen Situation befand, wollten die Worte nicht recht über seine Lippen.

„Wenn man die richtigen Knöpfe drückt“, präzisierte Trip, ohne Jons Satz zu vollenden.

„Und ich *habe* die richtigen Knöpfe gedrückt.“ Es war als Feststellung formuliert, obwohl Jon eher die Bestätigung des Freundes erfragen wollte.

Trip schmunzelte. „Ich fürchte, ich muss dir Recht geben.“

Job gab ein triumphierendes Lachen von sich. „Wusste ich’s doch!“

„Hast du ein Glück, dass ich kein schlechter Verlierer bin!“, meinte Trip. Er nahm Jons Hand aus seinem Schritt, platzierte sie neben sich auf dem Sofa und setzte sich auf. „Deine Theorie ist bewiesen. Können wir uns jetzt wieder über anständige Dinge unterhalten?“

Jon wurde erst bewusst, dass er ein wahnsinnig dummes Gesicht machte, als er Trip herzlich über sich lachen hörte.

„Ich wünschte, ich hätte einen Spiegel“, kicherte der Ingenieur.

„Na ja“, setzte Jon zu seiner Verteidigung an. Dann fiel ihm nichts mehr ein. Betreten richtete auch er sich auf. Das war es also? Keine weiteren Küsse mehr? Keine Experimente? Obwohl es ihnen beiden augenscheinlich gefallen hatte?

Trip gluckste weiter. Er machte keine Anstalten, sein Hemd zuzuknöpfen. Entweder war er zu betrunken, um sich daran zu erinnern, oder… Jon entschied, auf die zweite Möglichkeit zu hoffen.

Er setzte alles auf eine Karte und bluffte. „Dann gehe ich wohl mal besser ins Bett. Es ist spät, der Whisky ist leer, meine Theorie ist bewiesen…“ Er erhob sich von der Couch.

Nun war es an Trip, ein dummes Gesicht zu machen. Schnell erhob er sich ebenfalls, was ihn etwas ins Schwanken brachte. „Die Frage ist natürlich noch, zu welchem praktischen Nutzen diese Theorie gebracht werden kann“, erklärte er. „Denn wenn wir nun annehmen, dass auch bei so durch und durch heterosexuellen Männern wie mir andere Männer nur gewisse Knöpfe drücken müssen, ohne dass ich dadurch automatisch schwul werde…“

Der Rest der praktischen Folgerung interessierte Jon nur noch in ihrer tatsächlichen Ausführung. Er schlang die Arme um seinen Freund, küsste ihn wieder und ließ sich mit ihm zusammen zurück auf das Sofa fallen.

Jetzt war der Damm endgültig gebrochen. Trip küsste nun aktiv mit, was Jons Verlangen ins Unermessliche steigerte. Lange war es her, dass ihn eine simple Knutscherei so erregt hatte. Immer leidenschaftlicher wurde das Spiel ihrer Zungen. Beide Männer stießen kurze kleine Laute aus und schämten sich nun nicht mehr, ihre Unterkörper aneinander zu drücken. Trip lag nun auf ihm und rieb sich rhythmisch an seinem Captain.

Jon war der erste, der nach seinem Gürtel griff.

„Oh, Gott sei Dank“, keuchte Trip und öffnete seinerseits die Hose. „Ich dachte schon, du meintest das ernst mit dem ‚nur Knutschen’.“

„’Kein Sex beim ersten Date’ bleibt eine Grundregel“, stellte Jon klar, während er seine Hose samt Boxershorts unbeholfen von den Beinen strampelte. „Und was den Umgang mit Männern angeht, bin ich immer noch nicht sicher, ob da überhaupt mehr laufen sollte…“

„Das ist kaum unser erstes Date“, mokierte sich Trip. „Du weißt, dass ich nur ehrenwerte Absichten habe. Außerdem sprach niemand von handfestem Sex. Ich würde es sowieso bevorzugen, wenn wir gar nicht mehr sprechen würden…“

Dieser Bitte kam Jon nur zu gerne nach. Er griff nach Trips nun nackten Penis und genoss das Aufstöhnen seines Freundes. Als der seinem Beispiel folgte, beschränkte er sich ebenfalls auf nonverbale Äußerungen seiner Zustimmung. Einmal mehr zog er seinen Freund in einen leidenschaftlichen Kuss, während seine Hand an Trip geübt auf- und abglitt. Er konnte sich nicht erinnern, jemals ein so einfaches Vergnügen so genossen zu haben.

Nur war es von herzlich kurzer Dauer. Als Trip an seiner Unterlippe sog und gleichzeitig den Druck seiner Hand erhöhte, war es um ihn geschehen. Mit einem lauten Stöhnen entlud er sich in kräftigen Stößen über seinen Bauch und Trips Hand. Fast gleichzeitig spürte er, wie auch Trips Glied zu pulsieren begann.

Einen Augenblick später ließ Trip sich erschöpft auf seinen Captain und in die klebrige Masse zwischen ihnen fallen. „Jetzt sollten wir aber wirklich ins Bett gehen“, schlug er vor.

~*~

Trips Taschen standen gepackt an der Tür. Jede Minute würde das Taxi vorfahren.

„Ich revanchiere mich bei Gelegenheit für das gute Frühstück“, versprach Trip.

„Ich revanchiere mich bei Gelegenheit für die gute Nacht…“, antwortete Jon schmunzelnd.

Der Ingenieur stutzte. „Soweit ich mich erinnere – und ich habe nicht das Gefühl, einen Filmriss zu haben – haben wir die Bilanz ausgeglichen gehalten.“

„Also kein Knöpfedrücken in der näheren Zukunft?“, fragte der Captain. Obwohl ihn das auf der einen Seite enttäuschte, spürte er auf der anderen Seite auch eine gewisse Erleichterung.

„Ehrlich gesagt freue ich mich jetzt erstmal auf ein paar sexy Mädels“, antwortete Trip. „Wandas Nummer schicke ich dir im Laufe des Tages, sobald ich sie habe. Sie wird dir gefallen!“

Jon schüttelte wieder den Kopf. „Ich denke eigentlich schon, dass ich in dieser Hinsicht selbst für mich sorgen kann.“

„Aber Wanda ist spitze. Herrlich unkompliziert.“, insistierte Trip. „Und sie sieht einfach klasse aus.“

Das Taxi hupte in der Auffahrt.

„Also, Jon.“ Trip zog seinen Freund in eine Umarmung, die durchaus zärtlicher und liebevoller war, als sie vor letzter Nacht gewesen wäre. „Es war schön mit dir.“

Jon erwiderte die Umarmung und lächelte in Trips Nacken. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“

Trip nahm sein Gepäck auf. „Und wer weiß, wenn wir zwei mal erfrierend im Shuttlepod sitzen… Oder die komplette Weiblichkeit der Enterprise uns wieder monatelang völlig ignoriert…“

Jon nickte schweigend. Sie würden sehen, ob und wann sich die erstaunlichen Ereignisse der letzten Nacht wiederholen würden. Wenn es für Trip nur halb so gut gewesen war wie für ihn, würde er spätestens eine Woche nach Take-off vor der Tür des Captainsquartiers stehen. Vielleicht würde die nächste Mission weniger einsam sein. Versonnen hob er seine Hand zum Gruß, als das Taxi anfuhr. Vielleicht würde er Trips Rat doch befolgen und diese Wanda anrufen… Es konnte nicht schaden, wenn er die Wohnung schon einmal gründlich aufräumte.


- ENDE -
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