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Sweet Dreams

von Steffi Raatz

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Er hatte lange vor T'Pol's Tür gestanden. Lange hatte er überlegt, ob er sich ihr nähern sollte, ob er ihr erzählen sollte, was er jede Nacht träumte. Und einen Augenblick lang war er sogar überzeugt gewesen, das richtige zu tun, wenn er ihr sein Gefühlsleben offenbarte. Doch dann war ihm in den Sinn gekommen, dass es vielleicht nur sexuelle Phantasien waren. Ausgelöst durch die lange Abstinenz. Und warum ausgerechnet die Vulkanierin? Die Argumente lagen auf der Hand. Ihre Reize waren nicht zu übersehen: volle Lippen, ein üppiger Busen, wohlgeformte Hüften. Und er wusste, dass sie ihn reizte, weil sie so unerreichbar schien.

Jetzt lag er in seinem Bett und starrte an die Decke. Auf der einen Seite hatte er Angst einzuschlafen und wieder davon zu träumen, in ihre warme feuchte Mitte einzudringen. Auf der anderen Seite reizte ihn der Gedanke. Er stand irgendwo zwischen Pflicht und Verlangen. Eine Position, die er lieber nicht eingenommen hätte. Sie schien so ausweglos und war dennoch so verlockend wie die Sünde selbst.

Porthos krabbelte unter seine Decke. Jonathan begann ihn instinktiv zu kraulen. Ein wenig lenkte es ab, aber nur so lange, bis T'Pols Stimme durch die Interkomanlage erklang. "T'Pol an Archer."

Für einen kurzen Augenblick schloss er seine Augen und schob dann Porthos vom Bett, damit er aufstehen konnte. Mit zwei Schritten hatte er die Interkomanlage erreicht und bestätigte den Ruf seines Wissenschaftsoffiziers. "Sprechen Sie T'Pol."

"Captain, würden Sie bitte in mein Quartier kommen?", erklang ihre Stimme erneut und Jonathan sah die Kommunikationsanlage ein wenig irritiert an.

"T'Pol, es ist mitten in der Nacht! Weshalb sollte ich da in Ihr Quartier kommen?" In seiner momentanen Verfassung konnte er unmöglich in ihr Quartier gehen. Allein die Vorstellung, er allein mit T'Pol, verursachte ihm einen Schauer.

"Captain, ich muss etwas mit Ihnen besprechen", drängte die Stimme der Vulkanierin.

"Können wir das nicht bitte morgen früh...", versuchte er sich zu retten, doch da erklang bereits erneut die Stimme von T'Pol aus der Interkomanlage. "Dann werde ich jetzt zu Ihnen ins Quartier kommen!"

Er hörte das Klicken, als sie die Verbindung unterbrach. Jons: "T'Pol, nicht..." ging ins Leere.

Nachdem er wenige Sekunden reichlich verzweifelt auf einer Stelle gestanden hatte, fuhr er sich durch sein zerzaustes Haar. Er konnte T'Pol nicht empfangen. Nicht so. Nicht in seiner derartigen Verfassung, nicht in seinem momentanen Aufzug. Er trug doch nur seine Shorts, mehr nicht. Und sollte er tatsächlich wieder einen Steifen kriegen...

Der Summer seiner Tür erklang.

Jonathan schloss die Augen und holte tief Luft. Das war zu schnell... T'Pol war viel zu schnell gewesen. Er hatte doch viel mehr Zeit gebraucht.

"Kommen Sie rein", brachte er schwerfällig über die Lippen und versuchte seine Atmung zu kontrollieren. Er durfte jetzt nur nicht nervös werden und sich nichts anmerken lassen. Sie trug nur ihre Nachtkleider. Für einen Sekundenbruchteil schloss er die Augen.

"Jonathan?" T'Pols Stimme klang ungewohnt sanft.

Jon öffnete die Augen einen Spalt und sah, dass auch ihre Gesichtszüge recht sanft wirkten - nicht so ernst wie sonst. Zudem hatte sie ihn mit Vornamen angesprochen. Etwas, was sie sonst nie tat.

"T'Pol, warum..." Kaum hatte er seine Frage stellen wollen, kam sie auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Brust.

"Warum ich mitten in der Nacht zu dir komme?" Ihre Stimme klang süß wie Honig.

Jonathan nickte schwach und fühlte sich elektrisiert, wo ihre Hand seinen nackten Oberkörper berührte.

"Kannst du dir das nicht denken?", lächelte sie und Jon musste feststellen, dass sie mit diesem Lächeln noch verführerischer aussah als sonst.

Er registrierte, wie sein Glied immer stärker anschwoll und seine Shorts sich auszubeulen begannen. Himmel, was tat T'Pol? War sie sich darüber im Klaren, was sie bei ihm anrichtete?

Ihre Fingerspitzen fuhren über seine Brust, hinunter zu seinen Shorts und blieben dort am Ansatz liegen. Jonathan hatte das Gefühl, dass sein Blut völlig aus seinem Kopf entwich und sich an einer bestimmten Stelle sammelte. Fast schon berauschend war das Gefühl von T'Pols Fingern auf seiner Haut.

"T'Pol", stieß er rau hervor und packte ihren Kopf mit seinen Händen, "bist du dir im Klaren darüber, dass ich nicht mehr anders kann?"

Statt zu antworten, presste sie ihre vollen Lippen leidenschaftlich auf seinen Mund. Jon zog sie eng an sich, so dass sich seine Härte gegen ihren Unterkörper presste. Begierig öffnete er seinen Mund und drängte seine Zunge gegen ihre Lippen, die sich widerstandslos öffneten und ihn einließen.

Langsam begann sich die Vulkanierin gegen seine Hüfte zu wiegen. Jons Hände wanderten automatisch zu ihrem Pobacken und umfassten diese, zogen sie noch fester an sich.

T'Pol stöhnte unter seinen Berührungen auf, heizte ihn damit noch mehr an. So hart, dass es fast schmerzte, rieb sich sein steifes Glied an ihr.

Er konnte nicht mehr. Diese Leidenschaft, die von der sonst so kühlen Vulkanierin ausging, brachte ihn fast um den Verstand.

Mit zwei schnellen Griffen hatte er ihr Top hoch geschoben und suchte mit seinem Mund nach der weichen Haut ihrer Brüste. Hart streckten sich ihm ihre Brustwarzen entgegen. Jonathan begann daran zu knabbern und zu lecken, während T'Pol sich ihm entgegen bog und leise aufstöhnte.

Mein Gott, er hatte ja nicht einmal ansatzweise erahnt, dass Vulkanier eine derartige Leidenschaft in sich hatten.

Als sie sich wieder aufrichtete, wanderten ihre Hände zielsicher zu seiner Hose und glitten hinein. Jonathan glaubte Schreien zu müssen, als ihre Hände sein pralles Glied umfassten und zu kneten begannen. Ein kurzer Schwindel ergriff ihn und er glaubte, jederzeit kommen zu müssen. Doch da waren ihre Hände wieder fort.

Einen trügerischen Moment glaubte er, sie könne einen Rückzieher machen, da schob sie seine Boxershorts bereits zu Boden und ging vor ihm in die Knie.

Er sog scharf die Luft ein, als ihre weichen Lippen sich um seinen Schaft schlossen und ihre Zunge auf und ab an ihm glitt. Waren mehr Empfindungen eigentlich möglich? Jon glaubte, sein Verstand müsse aussetzen und ein raues, kehliges Geräusch verließ seinen Mund.

Ihre Zähne strichen leicht über seine straffe Haut und reizten die Nervenadern. Er schien explodieren zu müssen. Er konnte nicht mehr.

Sanft aber bestimmt fasste er sie an den Armen, zog sie wieder zu sich hinauf und sah ihr einen kurzen Augenblick in die Augen. Dann presste er erneut seine Lippen gegen ihre und verschlang seine Zunge mit ihrer. Mit einer Hand schob er die Vulkanierin Richtung Wand, mit der anderen befreite er sie von ihrem Slip. T'Pol sog die Luft ein und öffnete den Mund leicht, als er mit seinem Finger an ihrer Klitoris entlang strich.

Dann hielt er es nicht mehr aus. Er fasste nach ihren Popacken und mit einem kräftigen Ruck hatte er sie auf seine Hüften gehievt und gegen die Wand gedrückt.

Ihre Augen schienen sich zu verschleiern, als er erst langsam, dann immer stetiger und kräftiger in sie stieß.

Stöhnend zog sie ihn noch fester an sich heran, um ihn noch tiefer in sich aufnehmen zu können. Er drang so tief in sie hinein, wie er es kaum für möglich gehalten hatte. Und just in diesem Moment zog sich in ihr alles zusammen. Jon spürte, dass sie ihren Orgasmus bekam und konnte sich selbst auch nicht mehr zurückhalten.

Wenige Augenblicke klammerten sie sich ekstatisch aneinander bis das Beben ihrer Körper allmählich abebbte.

Jon lehnte seine Stirn erschöpft gegen ihre und erwiderte ihr sanftes Lächeln. Mit halb geschlossenen Augen, erschöpft und völlig durchgeschwitzt, kam sie ihm so schön vor, wie nie zuvor.

"Ich liebe dich", raunte er leise und küsste sie zärtlich auf ihre leicht geschwollenen Lippen, ehe er sie freigab.

Langsam löste sie sich von ihm und verschwand im Bad.

Noch immer konnte er nicht glauben, was da passiert war. T'Pol war zu ihm gekommen und sie hatten sich leidenschaftlich geliebt. Was war geschehen, dass seine Träume sich plötzlich erfüllt hatten?

Mit einem T-Shirt von ihm bekleidet und immer noch lächelnd, kam sie aus dem Bad zurück und kletterte unter seine Decke. Für einen weiteren Augenblick konnte er sein Glück noch gar nicht fassen, dann küsste er sie auf die Stirn und verschwand ebenfalls im Bad.

Als er eine Weile später wieder zurück kam, lag sie mit Porthos im Arm und schlief. Jon lächelte und legte sich zu ihr in sein Bett. Von hinten umschlang er sie mit seinen Armen und glitt in einen ruhigen, tiefen Schlaf.

"Tucker an Archer", quäkte es aus der Interkomanlage und Jon setzte sich erschrocken auf. Für einen kurzen Augenblick war er orientierungslos, dann kamen die Erinnerungen plötzlich wieder und er stand schneller, als er es für möglich gehalten hätte.

"Trip?" Er betätigte die Interkomanlage und sah sich währenddessen im Raum um. T'Pol war nicht mehr anwesend und nichts deutete mehr auf ihren Besuch. Für einen Augenblick war er sich nicht sicher, ob er geträumt hatte oder nicht.

"Himmel, Jon. Ich habe mir schon Gedanken gemacht. Du bist doch sonst nicht so spät", erklang die Stimme seines Freundes ihm entgegen.

"Ich habe scheinbar verschlafen", murmelte Jon und schloss kurz die Augen, "ich bin gleich auf der Brücke."

Es war nur ein Traum. Ein verdammter Traum. Nichts war geschehen. Rein gar nichts.

Er sah zu Porthos hinüber, der eingerollt in seinem Körbchen lag und noch selig vor sich hin träumte. Insgeheim wünschte er sich, mit ihm tauschen zu können.

Ausgelaugt wandte er sich schließlich seinem Kleiderschrank zu und holte seine Uniform heraus. Still betrachtete er einen Moment das Sternenflotten Symbol und verfluchte es dann innerlich. Bevor er diesen Posten angetreten hatte, war das Leben so wunderbar einfach gewesen. Und jetzt? Jetzt verfolgten ihn Träume von einer lüsternen Vulkanierin. Er schüttelte den Kopf und wandte sich dem Bad zu.

"Dr. Phlox, hätten Sie wohl was gegen Kopfschmerzen?" Das ewige Nachdenken über seine Situation, bereitete ihm zunehmend Kopfschmerzen. Er wollte seine Besessenheit los werden, aber er wusste nicht wie. Der Denobulaner verzog sein Gesicht und kramte ein Medikament hervor. Jonathan wusste, dass er mehr Interesse daran gehabt hätte, seinen Schädel zu öffnen, um nach den Ursachen zu forschen, statt ihn einfach dagegen zu behandeln.

Jonathan nahm dankend das Medikament entgegen und schluckte es hinunter. Nur kurze Zeit später waren die Kopfschmerzen fort, aber besser fühlte er sich dadurch nicht.

"Es ist erstaunlich, wie die Zeit an den Besatzungsmitgliedern nagt", erklang Phlox’ Stimme hinter ihm und er drehte sich erstaunt in dessen Richtung.

"Tut sie das?"

Der Denobulaner legte den Kopf schief und verzog das Gesicht zu einem eigentümlichen Grinsen. "Als ob Sie das nicht wüssten, Captain."

Jon zuckte zusammen und sah den Arzt mit einer Mischung aus Entsetzen und Verwirrung an.

"Ich kann Ihnen ansehen, dass Sie unter Schlafstörungen leiden. Commander Tucker hat offensichtliches Verlangen nach einer romantischen Liäson und dadurch bedingte Kopfschmerzen, Crewmitglied Cutler klagt über Essstörungen und Sub-Commander T'Pols Selbstbeherrschung finde ich erstaunlich." Jon hatte den Worten des Arztes aufmerksam zugehört.

"Trip, gut, das verstehe ich, Cutler ist hoffentlich in Behandlung bei Ihnen, aber was ist denn mit T'Pol?" Jon legte den Kopf schief.

"Sicherlich wissen Sie, Captain", Phlox drückte ein paar Tasten seines Computers bis eine Datenbank mit Informationen über die vulkanische Kultur erschien, "dass es bei den Vulkaniern nur alle sieben Jahre so etwas wie sexuelle Betätigung gibt."

Jon nickte. Irgendwann hatte T'Pol ihm und Trip gegenüber so etwas erwähnt. Er konnte sich entsinnen, dass sie beide darüber gelacht hatten. Nun kam es ihm überhaupt nicht mehr komisch vor.

"Nun ja, T'Pol hat diesen Zyklus von sieben Jahren eben jetzt erreicht und ist schon seit einiger Zeit ein wenig unausgeglichener wie sonst. Sicher ist das für Sie als Mensch nicht so deutlich zu erkennen, aber bei meinen Untersuchungen konnte ich veränderte Werte bei ihr feststellen. Ich bin nur erstaunt, wie gelassen und ruhig sie das Ganze seit heute nimmt." Phlox kratzte sich nachdenklich und murmelte noch etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

Jon erfasste ein Schwindelgefühl. Instinktiv fasste er nach etwas, woran er sich festhalten konnte.

Es konnte doch nicht sein... er hatte keineswegs geträumt... es...

Kurz schloss er die Augen und versuchte sich an die Nacht zu erinnern. T'Pol hatte ihn mit einer Inbrunst und Leidenschaft geliebt, die er sich nicht hatte erklären können. Jetzt war ihm einiges klar. Es war ihr Zyklus. Ihr natürlicher Rhythmus, der in ihrem Körper eine Reaktion hervorrief, die...

Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte. Himmel, er hatte ihr gesagt, dass... Jon schluckte schwer und machte auf dem Absatz kehrt und prallte gegen T'Pol, die soeben die Krankenstation betreten wollte.

"T'Pol..." Jeglicher Satz blieb ihm im Halse stecken.

Sie sah ihn an und etwas in ihren Augen blitzte auf. Jon dachte nicht weiter nach und machte einen Schritt zur Seite. Er musste weg. Weg von ihr und weg von dem Gedanken, was er getan hatte.

"Jon!" Ihre Stimme hallte über den Gang und ließ ihn jedoch stocken. Matt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um.

Sie standen einander gegenüber und keiner sagte etwas. Schließlich ergriff er das Wort und versuchte ihr dabei in die Augen zu sehen. "Ist wirklich das passiert, was ich denke?"

"Letzte Nacht?" Sie hob die Augenbraue an.

"Ja, in meiner Kabine."

Sie nickte schwach. "Ja, das ist tatsächlich passiert."

Müde schloss er die Augen und holte tief Luft. "Du hast mich ausgenutzt."

Sie erwiderte ein leises: "Ja." Und Jon blieb das Herz fast stehen.

Enttäuscht hob er die Hand, gab ihr Zeichen, ihn in Ruhe zu lassen und drehte sich wieder um.

"Liebst du mich wirklich?", erklangen ihre leisen Worte in seinem Verstand, als er sich bereits in Bewegung gesetzt hatte.

Jon blieb erneut stehen, hielt inne und hob den Kopf. "Und wenn ich jetzt ja sage, was dann?"

Er spürte ihre Hände, die ihn sanft aber bestimmt an den Schultern anfassten und ihn zu ihr umdrehten.

"Was dann, T'Pol?", wiederholte er seine Frage und sah ihr in die Augen.

Doch sie antwortete nicht, sondern verschloss seine Lippen mit einem unendlich zärtlichen Kuss. Er wusste nicht, was es bedeutete, in diesem Moment wusste er nur, dass es nichts gab, wonach er sich mehr sehnte.

Er nahm sie in die Arme und drückte sie zärtlich an sich. T'Pol schmiegte sich an ihn. Ihre Lippen glitten auseinander und ihr Kopf senkte sich auf seine Schulter.

"Es tut mir leid", hörte er sie leise an seiner Seite.

"Schon gut", erwiderte er und atmete ihren Duft ein. In diesem Augenblick wusste er, dass sie ihn nicht benutzte, dass all ihre Emotionen ihm galten und wirklich ausdrückten, was sie empfand.

Vielleicht war es nicht das, was er erträumt hatte, aber es übertraf bei weitem seine Erwartungen.

Als kleiner Trost blieb ihm ja, dass er derjenige gewesen war, den sie für diese eine Nacht ausgewählt hatte. Er und keinen anderen. Vielleicht war es bei ihr aus einem Instinkt heraus geschehen, aber sie war nicht gegangen. Sie war danach eine Weile bei ihm geblieben und jetzt war sie in seinen Armen und schmiegte sich an ihn.

Es war nichts normales, aber wie sollte es normal sein, war sie doch eine Vulkanierin und er ein Mensch. Sie stammten aus unterschiedlichen Kulturen, aus unterschiedlichen Welten. Es war ein Anfang... ein erster Schritt. Und wer wusste schon zu sagen, wie es sich weiter entwickeln würde...

Ende
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