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Talk between Friends

von Emony

Kapitel 1

Drei Tage nachdem Porthos die Krankenstation verlassen durfte, konnte Captain Archer immer noch keinen Schlaf finden. Jede Nacht, seit der ersten, in der er von T’Pol geträumt hatte, träumte er von ihr. Und jede Nacht wurde die Beziehung zwischen ihnen intensiver. In der ersten Nacht träumte er, dass sie in der Dekontaminationskammer miteinander schliefen. Beim zweiten Traum tauchte sie vollkommen nackt in seinem Bereitschaftsraum auf. Was hatte das zu bedeuten? Hegte er tatsächlich tiefere Gefühle für sie?

Vor fünf Minuten war er aufgewacht, atemlos und schwitzend. Er hatte erneut von ihr geträumt. Und er erinnerte sich an jedes Detail. An ihre geschwollenen Lippen, ihre Brust verlangend gegen seinen Oberkörper gepresst, ihr heißes und feuchtes Zentrum. In seiner Fantasie wollte sie ihn hart und er erfüllte ihr dieses Verlangen. Er machte keine Liebe mit ihr – nein. Er fickte sie sprichwörtlich. Als sie in purer Leidenschaft aufschrie, stieß er härter, schneller und tiefer in sie. Und dann – wachte er auf! Er konnte es einfach nicht fassen!

Porthos sah in an. „Tut mir leid, alter Junge, ich wollte dich nicht wecken.“ Der kleine Beagle setzte gerade zum Sprung auf das Bett an, als Archer ihn ansah und ihm den stillen Befehl gab es nicht zu tun. Der Mann in seinen Vierzigern sah auf das Chronometer. Es war fast drei Uhr am Morgen. Er seufzte schwer.

Kurz darauf trug er Jeans, einen Sweater und Socken. Was er jetzt brauchte war eine heiße Milch mit Honig. Er verließ sein Quartier und ging zur Mannschaftsmesse.

Er war überrascht, da er offenbar nicht der einzige Mann zu sein schien, der keinen Schlaf fand.

„Trip“, grüßte Archer ihn und ging zum Replikator hinüber.

„Capt‘n. Was zur Hölle tust du hier? Es ist fast drei Uhr morgens“, kam es von ihm.

„Um ehrlich zu sein, ich kann nicht schlafen.“ Er sah seinen Freund an, nahm die Milch und steuerte auf ihn zu. „Kann ich dich was fragen, Trip?“

„Sicher“, entgegnete der Commander schulterzuckend.

„Hast du jemals von ... einer Frau geträumt?“

„Du meinst sexuelle Träume, oder?“ Archer nickte. „Teufel auch, klar hab ich die”, antwortete Trip mit einem breiten Grinsen. „Wer ist die Frau?“

„Eigentlich niemand Spezielles.“

„Lass mich raten“, sagte Trip. „Es ist die Vulkanierin, richtig?“

„Nein!“, protestierte Archer ein wenig zu heftig. „Ich meine – ja, du hast recht.“ Er sah hinab zu seinen Händen, wo er seine Finger umeinander drehte.

„Das ist nicht schlimm, Capt‘n. Ich verstehe dich.“

„Tust du?“ Träumte Trip etwa auch von ihr? Jetzt war Archer vollends verwirrt.

„Ja, ich träume auch von einer Frau an Bord, der ich vielleicht niemals näher kommen werde.“ Er machte für eine Weile Pause, dann fügte er hinzu: „Sie wirkt Lichtjahre entfernt von mir. Und seit unserer letzten Mission denke ich, dass sie scharf auf Malcom ist.“

„Du meinst doch nicht etwa Hoshi, oder?“, fragte Archer mit großen Augen.

Trip atmete tief durch und nickte dann. „Ja, es ist Hoshi“, erwiderte er mit traurigem Blick.

„Hast du ihr jemals von deinen Gefühlen erzählt?“

„Was?! Nein. Wie könnte ich? Sieh sie dir an ... sie ist solch eine Schönheit, eine Frau mit einem fantastischen Sinn für Humor, sie ist clever. Sie ist alles, was ich jemals wollte, aber ich schätze, dass meine Liebe unerwidert ist.“

„Das wirst du niemals erfahren, wenn du es ihr nicht sagst, Trip. Das weißt du ebenso gut wie ich.“ Archer hob die Augenbrauen.

„Aha, interessant“, murmelte Trip.

„Was?“

„Vielleicht, Jon, solltest du auf deinen eigenen Rat hören”, sagte der Chefingenieur mit einem Zwinkern. Mit diesen Worten stand Trip auf und verließ schnurstracks die Mannschaftsmesse.

Archer bekam keine Chance noch etwas zu erwidern. Er war vollkommen allein in dem Raum. Vielleicht hatte sein Freund Recht. Er stand ebenfalls auf und ging auf die Tür zu. Nicht sicher, ob T’Pol noch wach war oder bereits schlief machte er sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Er musste es ihr sagen.
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