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Verführung

von Eva

Verführung

Chakotay war auf dem Weg zu Holodeck 1, wo Neelix wieder einmal eine seiner Überraschungsparty organisiert hatte. Diese fanden immer dann statt, wenn er, als selbst ernannter Moraloffizier das Gefühl hatte, daß die Crew einer Aufmunterung bedarf. Chakotay seufzte. Eigentlich hatte er für diesen Abend einen etwas anderen Ablauf geplant. Einen, der nur zwei Personen beinhaltete... und nicht die ganze Crew.

Entschlossen betrat er das Holodeck... und blieb wie angewurzelt stehen. Farbige, sich an der Decke drehende Kugeln versprühten bunte Lichtpunkte. Die schwarz glänzenden Wände, immer wieder unterbrochen durch kleine, eingelassene Spiegel, gaben dem Raum etwas Intimes - wenn nicht sogar Anrüchiges. Musik perlte aus den Boxen, die in jeder Ecke standen. Chakotay bemerkte, daß eindeutig Tom hier seine Hände mit im Spiel gehabt hatte, was sich spätestens beim Anblick der spärlich bekleideten Serviermädchen bewahrheitete. Nochmals tat er einen tiefen Seufzer und bewegte sich langsam auf die Bar zu, die an der Stirnseite des Raumes aufgebaut war. Als er die dort sitzende Gruppe fast erreicht hatte, verschlug es ihm innerhalb weniger Minuten zum zweiten Mal die Sprache.

Sein Gehirn spielte ihm einen Streich. Diese Frau dort vor ihm konnte unmöglich Kathryn sein, in einem Kleid, welches nur eine Beschreibung zuließ... unglaublich sexy. Dummerweise sprach sein Körper eine ganz andere Sprache - er reagierte sofort. Mit einer Heftigkeit, die all seine Selbstkontrolle, die er in den ganzen Jahren aufgebaut hatte, in Bruchteilen von Sekunden zusammenbrechen ließ, wenn er nicht aufpaßte.

"Chakotay" rief Tom "wollen Sie dort Wurzeln schlagen oder setzen Sie sich zu uns?" Tom mußte grinsen. Er wußte genau, was sich in Chakotays Kopf abspielte, erging es ihm und Harry doch vorhin nicht anders, als sie den Captain sahen.

"Hallo Chakotay" begrüßte ihn Kathryn "wir hatten schon gedacht, Sie wollten nicht kommen?"

"Leider mußte ich mir beim Doktor einen 30-minütigen Vortrag über das Pflichtbewußtsein der Crew anhören, wenn es um die monatlichen Gesundheitschecks geht!"

"Ich hoffe, er ist mit uns zufrieden. Wir kommen doch immer... wenn wir Zeit haben" konnte Harry sich nicht verkneifen.

"Sehr zufrieden - vor allem wenn es um bestimmte Crewmitglieder geht" erwiderte Chakotay ironisch und konnte nicht umhin, Kathryn bei diesen Worten anzublicken.

Tom mußte lachen. "Aber Captain, Sie werden doch unseren Doktor nicht versetzt haben? Sie wissen, so etwas verkraftet sein sensibles Wesen nicht!"

Belana und Harry prusteten los.

Kathryn grinste. "Der Doktor und ein sensibles Wesen - wieso ist mir das die ganzen Jahre verborgen geblieben. Ich bekomme bei jedem Besuch die Holz-Hammer-Methode zu spüren. Scheint so, als ob ich etwas falsch mache."

Während des Wortgeplänkels hatte Chakotay sie nicht aus den Augen gelassen. Sein Pulsschlag hatte sich zwar wieder ein wenig beruhigt, aber sein Körper war noch längst nicht in den Normalzustand zurückgekehrt. Kathryn spürte seinen Blick in ihren Nacken und drehte sich langsam um. In seinen sonst so sanften brauen Augen loderte ein Feuer, das Kathryn für einen Moment den Atem nahm. Was sie darin las... war Verlangen, Leidenschaft... Gefangen im Blick des anderen versank alles um sie herum wie im Nebel. Zeit und Raum hatte keinen Bestand mehr, alles löste sich auf. Es gab nur noch sie beide.

Tom hatte den Blickkontakt bemerkt und gab Belana und Harry ein stummes Zeichen zum Verschwinden. Keiner der beiden bemerkte es.

Langsam kehrten sie wieder aus ihrer Versunkenheit zurück, nahmen wieder die Gespräche und die Musik um sich herum wahr. Das Licht im Raum war jetzt gedämpft, Paare bewegten sich im langsamen Takt der Musik. "Scheint so, als wären wir den anderen ein wenig zu langweilig geworden. Sie haben sich aus dem Staub gemacht" sagte Chakotay leise und reichte Kathryn lächelnd ein Glas Wein, daß Neelix ihnen hingestellt hatte. "Ich kann es ihnen nicht verübeln, sehr gesprächig waren wir ja wirklich nicht" meinte Kathryn und schaute ihn an.

"Kathryn, tanzen Sie mit mir?" Sie zögerte nur einen Augenblick, dann ergriff sie seine ausgestreckte Hand und ließ sich zu den Tanzenden führen. Es war ein wundervolles Gefühl, sie in den Armen zu halten. Er sah ihr in die Augen und vergaß, was er sagen wollte. Ihre Lippen sahen weich und einladend aus und er mußte sich zusammenreißen, um sie nicht gleich hier zu küssen. Kathryn legte eine Hand auf seine Brust, fühlte seinen heftigen He rzschlag und seine Körperwärme. Die Berührung ihrer Finger empfand er durch seine Kleidung hindurch so intensiv, daß er erschauerte. Sie konnte den Beweis seiner Männlichkeit spüren und lehnte sich an ihn. Scharf zog Chakotay den Atem ein. Die starke sexuelle Spannung, die zwischen ihnen herrschte, war fast greifbar. Kathryn hatte das Gefühl, das jeder im Raum bemerkte, was zwischen ihnen passierte. *Noch hast du die Chance wegzulaufen, Kathryn* dachte sie. Aber wollte, konnte sie es überhaupt noch? Zärtlich strich Chakotay ihr die Wirbelsäule hinab. Kathryn erschauerte und atmete tief ein. "Chakotay, was tun Sie da?" fragte sie mit rauher Stimme. "Nichts" erwiderte er lächelnd und sah, wie sich ihre Lippen verzogen; hörte allerdings nicht auf. Langsam aber sicher raubte er ihr den Verstand. Was hatte er vor? Wollte er sie hier, vor der gesamten Crew verführen? "Chakotay, ob es auffällt, wenn wir die Party schon verlassen?" Ungläubig sah er sie an, in der Hoffnung, sich nicht verhört zu haben. Sie lächelte - und dieses Lächeln sprach mehr als tausend W orte. Er sah sich um. Jeder war beschäftigt. "Ich glaube nicht."

Gemeinsam verließen sie das Holodeck, in der Hoffnung, daß es keiner mitbekommen hatte.

Tom hatte die ganze Szene beobachtet und grinste still in sich hinein. *Nun Chakotay* dachte Tom, *es wurde aber auch langsam Zeit.*

Kathryn und Chakotay standen im Lift; sprachen kein Wort. Das Feuer der Leidenschaft brannte in beiden lichterloh. Langsam zog er sie an sich und berührte sacht ihre Lippen. "Kathryn, soll ich ...?" Schnell legte sie ihm die Finger an die Lippen, um ihn am Sprechen zu hindern. "Du solltest niemals etwas anfangen, was Du nicht auch zu Ende führen kannst" flüsterte sie. Mehr Aufforderung benötigte er nicht. Zärtlich nahm er sie auf die Arme und trug sie in sein Quartier. Sie sah ihn schweigend an und legte eine Hand auf seine Wange. Ihre Berührung ließ ihn erbeben. Tief atmete er ihren Duft ein. Er begehrte sie. Er küßte sie, zärtlich, verlangend und sie wehrte sich nicht, erwiderte den Kuß. Sie bog sich in seinen Armen, preßte ihre Brüste gegen ihn. Ihre Knie wurden weich - sie gab sich voll diesem wunderbaren Gefühl hin.

"Ich habe versucht, meinen Gefühlen zu widerstehen; dir zu widerstehen. Aber ich will dich spüren, heute, morgen - bis ans Ende meiner Tage." "Und wenn ich ja sage?" flüsterte sie und schaute ihn mit Leidenschaft verhangenen Blick an. In seinen brauen Augen blitzte es auf. Langsam begann sie, die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen und strich mit den Fingern über seine breite Brust. Fasziniert schaute sie in sein Gesicht. Das war nicht mehr der Mann, den sie kannte; der mit Vernunft handelte - denn kaum etwas aus der Ruhe bringen konnte. Dieser Mann hier war voll Leidenschaft, Hingabe; getrieben von wilder Sehnsucht. "Chakotay" flüsterte sie hingerissen. Aufreizend langsam öffnete er den Reißverschluß ihres Kleides und begann, mit seinen Fingern eine brennende Spur des Verlangens auf ihrem Rücken zu hinterlassen. Von diesem Moment an war sie nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, alles versank im Strudel der Lust. Sie wollte ihn in sich, seine Hände auf ihren Körper spüren. Langsam glitten seine warmen Hände unter die dünnen Träger ihres Kleides und ließen es mit einer kurzen Bewegung an ihr herabfließen. Er mußte mehrmals tief Luft holen, als er sie nur in seidener Unterwäsche vor sich stehen sah. Das war es, worauf er die ganzen Jahre gehofft, gewartet hatte, um dann seine kühnsten Phantasien bei weitem zu übertreffen. Ohne sie loszulassen, begann er, seine Kleidung abzustreifen.

"Ich möchte mit dir schlafen, deinen Körper unter meinen spüren." flüsterte er heiser. "Ich auch" raunte sie und hob ihm ihre Lippen entgegen. Er küßte sie wieder und es war wie ein buntes Feuerwerk; leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuß. Langsam ließen sie sich aufs Bett sinken, wo er sie von den letzten störenden Kleidungsstücken befreite. "Ich bin verrückt nach dir" murmelte er. Sie stöhnte auf, als er mit seiner Zunge über ihre Brüste hinab zu ihren Bauch fuhr. Sie legte ihre Hände um seinen Kopf und flüsterte verzückt seinen Namen. Seine Liebkosungen wurden immer inniger. Fest drückte er sie an sich und sie konnte seine Erregung spüren. "Ich will dich spüren; komm zu mir" flüsterte sie. Sie stöhnte auf, als seine Hände an ihren Beinen hinabglitten, bevor er dann langsam in sie eindrang. Brennende Hitze durchströmte sie plötzlich und sie schrie auf. Ihr Atem ging schnell und stoßweise wie seiner. "Schau mich an" bat er. Ihre Augen waren dunkel vor Leidenschaft. Langsam begann er, sich rhyth misch zu bewegen und bald wurde sie von einer wilden Ekstase hinweggetragen. Sie schloß die Augen, ließ sich treiben, bis sie in einem Aufbäumen den gemeinsamen Höhepunkt erreichten und tausend Sterne um sie herum zu explodieren schienen. Als sich ihr Atem wieder ein wenig beruhigt hatte, breitete Chakotay eine Decke über ihre erhitzten Körper aus und hielt sie fest an sich gedrückt, als sei sie ein Traum; sein Traum, der verschwinden könnte. "Kathryn" fragte er leise "was wird morgen sein? Ich glaube nicht, daß ich so weitermachen könnte, als sei nichts passiert." Liebevoll schaute sie ihm in die Augen. "Wie ich bereits sagte, fange niemals etwas an, was du nicht auch zu Ende führen kannst. Ich hoffe, ein Leben lang ist genug, um mir dies zu beweisen." Zärtlich schloß er sie in die Arme und erneut versanken sie im Strudel der Leidenschaft.

-Ende-
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