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Dunkle Träume

von Nerys

Prolog

Dunkle Träume

von Nerys



Prolog

Bewegung geriet in die Masse, die im spärlichen Sternenlicht, das durch das große Fenster herein fiel, wie Blutstein schimmerte. Langsam begannen sich Konturen zu formen. Ein humanoider Körper entstand, wie durch unsichtbare Künstlerhände geformt. Odos lippenloser Mund deutete ein stilles Lächeln an. Sein Blick glitt zärtlich über die Silhouette Kiras, die neben ihm im Bett lag. Der Chronometer stand auf halb fünf Uhr früh, ihr beider Dienst begann erst in über zwei Stunden. Kira würde noch eine Weile schlafen und er genoss es, sie dabei zu betrachten. Das Zucken ihrer Lider offenbarte, dass sie träumte. Ihre Lippen bewegten sich lautlos. Odo berührte ihre Wange federleicht, um sie nicht zu wecken. Ihre Züge begannen sich zu verkrampfen, sie warf den Kopf auf dem Kissen hin und her.
"Nein!" stieß sie im Schlaf hervor. "Nein, nicht! Aufhören!"
Alarmiert richtete der Formwandler sich auf. Es war Angst, die in ihrer Stimme vibrierte. Er ergriff sie an den Schultern, um sie zu wecken.
"Nerys, bitte wach auf", beschwor er sie eindringlich.
Mit einem panischen Aufschrei fuhr sie in die Höhe. Sie schlug wild um sich, sodass Odo ihre Handgelenke umfasste. Es fiel ihm nicht leicht, sie zu halten, sie wand sich und versuchte ihn von sich zu stoßen. Sie starrte ihn an, ohne ihn wirklich zu sehen. Ihr Blick verlor sich in weiter Ferne. Da war etwas in ihren Augen, das ihn zutiefst erschreckte. Furcht. Schmerz.
"Ich bin es doch, Nerys", versuchte er sie zu beschwichtigen. "Beruhige dich, du bist in Sicherheit."
Tatsächlich fand sie langsam in die Wirklichkeit zurück. Ihr Atem ging stoßweise und sie zitterte. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf Odo.
Dieser musterte sie besorgt. "Es war nur ein Traum, keine Angst. Geht es dir gut?"
Sie nickte kaum merklich, als sie zu realisieren begann, dass sie sich in der vertrauten Umgebung ihres Quartiers auf der Station befand. Odo nahm sie behutsam in die Arme, er spürte das Beben ihres schmalen Körpers. Er würde niemals zulassen, dass ihr Böses widerfuhr, wollte sie vor allem Unheil beschützen. Doch gegen Kreaturen geboren aus dunklen Träumen vermochte selbst er nichts auszurichten.
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