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USS Berlin 1x01: The new front Part 1

von YKirk

Kapitel 1

Vorwort

In dieser Serie und auch in den ergänzenden Serien, die ich in meinem Star Trek Starfleet Universum hoffentlich noch erzählen werde, geht es um die Erforschung des Gamma-Quadranten, das Verhältnis Bajors zur Föderation und die politische Entwicklung nach 2375 und dem Ende von Star Trek: Deep Space Nine.
Die Abenteuer der USS Berlin stellen dabei nur den Grundstock des FanFiction-Universums dar und dienen als Grundstein für spätere Projekte, welche sich mit dieser Serie einen Canon teilen werden. Ich plane auch noch andere Abenteuer mit anderen Sternenflottenschiffen, sowie Einblicke in Spezies, die in Star Trek nur Nebendarsteller waren.

Nach dem Krieg ist die Zeit der Forschung gekommen, so wird die USS Berlin in den Gamma-Quadranten entsandt. Doch wird sie auch zum Forschen kommen? Auch wird die Zukunft Bajors entschieden werden müssen. Ist der Planet schon reif für einen Eintritt in die Föderation?

Ich danke im übrigen den Membern im SciFi 3D Fanfiction Forum ohne deren Tipps und Ratschläge sowie Inspiration ich nie auf die Idee gekommen wäre eine Star Trek Fanfiction zu schreiben.

Auch gilt mein Dank dem Beta Leser dieser Geschichte, einem gewissen Schafi95 von einer anderen FF Seite. Wenn ich mich nicht irre ist dieser auch hier Vertretenen.
Star Trek: Starfleet: USS Berlin ’’The new Front Part 1’’
Basierend auf Star Trek von Gene Roddenberry
Geschrieben von Y.Kirk
Beta-Leser: Roger van Dyke (www.sf3dff.de)

Y.Kirk 2015
Version 5

kirk@meine-fanfiction.de
“STAR TREK” ist ein eingetragenes Markenzeichen von:
PARAMOUNT PICTURES
Dies ist nur eine FanFiction, ich verdiene hier mit kein Geld.
Alle Personen sind frei erfunden und nicht auf Reale Personen bezogen.
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Kapitel 1

Major Tal Celes war auf dem Weg zur OPS von DS9, da Colonel Kira sie zu sich bestellt hatte, um mit ihr über die Mission an Bord der USS Berlin zu sprechen. Der Weg war ihr nur zu gut bekannt. Schon oft hatte sie Deep Space Nine besucht und wichtige Aufgaben für die Bajoranische Regierung übernommen und dabei auch mit Mitgliedern der Sternenflotte und Colonel Kira zusammen gearbeitet.
In den sieben Jahren in denen Benjamin Sisko die Station leitete, hatte sich eine sehr gute Zusammenarbeit mit Major Kira Nerys ergeben, die inzwischen zum Colonel aufgestiegen war und die Station leitete.
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen bewilligte die Sternenflotte den letzten Vorschlag von Captain Sisko, einen bajoranischen Offizier auch auf Raumschiffen der Sternenflotte einzusetzen.

Tal, die gerade den Lift betreten hatte, dachte gerade darüber nach, ob Bajor sich wirklich der Föderation anschließen sollte, hatte sie doch schon in Ihrer Zeit im Widerstand für ein unabhängiges Bajor gekämpft. Aber die Volksvertreter von Bajor waren sich selbst nach so vielen Jahren friedlicher und erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Sternenflotte immer noch uneins über einen Beitritt zur Föderation.

In diesem Moment kam der Turbolift auch schon auf der OPS an.
Sie betrat das Kommando Zentrum der Station, an der alle Fäden zusammenliefen und sah sich um. In dem Bereich in dem die technischen Stationen waren, entdeckte sie Doktor Bashir, der sich mit einem der Offiziere unterhielt.
Bei seinem Anblick kam in ihr wieder die spontane Frage hoch, warum Ärzte der Sternenflotte immer auf der OPS oder der Brücke eines Raumschiffs herumliefen und nie da waren, wo sie hingehörten, nämlich auf die Krankenstation.

Sie durchquerte das Operationszentrum und näherte sich dem einige Stufen höher gelegenen Büro von Colonel Kira, dabei fiel ihr wieder die besondere Architektur auf, welche die Stellung des Kommandanten unterstreichen sollte. Die Tür öffnete sich sofort.
‚Bin ich etwa zu spät? Wartet der Colonel schon auf mich?’, schoss es ihr für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf.
Sie betrat den Raum und sah den großen protzigen schwarzen Schreibtisch auf dem ein Baseball lag. Hinter dem Schreibtisch saß Colonel Kira.
‚Typisch cardassianisch!’, dachte Tal Celes, meinte damit jedoch eher die Relikte aus vergangenen Zeiten, als die jetzige Situation. Sie setzte sich gegenüber von Kira an den Schreibtisch und wartete, was nun passieren würde.
Noch hatte man ihr keine Details genannt, sicher war nur, dass Sie auf einem Föderationsschiff, der USS Berlin dienen sollte. Gemischte Gefühle verbanden sich in ihrem Bauch zu einem Knoten der sich immer fester zurrte und sie ein wenig angespannt wirken ließ.
Gab es Probleme? Hatte der Colonel sie rufen lassen, um die ganze Sache nun doch abzublasen? Oder hatte vielleicht einer ihrer Kollegen vom Bajoranischen Militär dafür gesorgt, dass Sie aus dem Programm flog?
Auch in ihrer Karriere hatte sie einigen Leuten auf die Füße getreten und manche hassten sie alleine dafür, weil sie beim Widerstand gewesen war.
Auch diese ehemalige Zugehörigkeit fand nicht bei allen Bajoranern Zustimmung.

„Major, Sie kommen 2 Minuten zu spät! Denken Sie vielleicht, ich hätte nichts Besseres zu tun, als hier auf Sie zu warten?“, meckerte Kira sie an.
„Nein, das denke ich nicht, Sir“, erwiderte Tal zähneknirschend.
„Gut, denn den Captain der Flotte wird das nämlich auch nicht erfreuen, wenn Sie zu spät kommen!“, erwiderte Kira in einem jetzt etwas ruhigeren aber immer noch ungehaltenen Tonfall.
In der verlorenen Zeit hätte sie die Stationsberichte fertig durchlesen oder ihren Raktajino noch austrinken können.

„Sir, es tut mir leid, aber der Ferengi aus der Bar wollte mir unbedingt trikantisches Ale verkaufen“, verteidigte sich Tal Celes vor ihrer kommandierenden Offizierin.
Ihr war bei der ganzen Sache nicht ganz wohl, sie musste wohl damit bei dem Colonel einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen haben.
Wenn sie doch nur schon mit der USS Berlin auf der Forschungsreise wäre, aber bis dahin dauert es noch mindestens drei Tage.
Das war aber auch schon alles was sie wusste, die Art der Aufgabe, die sie übernehmen sollte, war jedoch bislang noch nicht zur Sprache gekommen. Auch die Befürchtungen die ihr eben in den Sinn gekommen waren schürten eine plötzliche Ungewissheit. Sie hoffte, dass sich dies nun klären würde.

„Ich frage mich, wann Quark es lernt, dass hier niemand trikantisches Ale mag, aber auf Andor soll man wohl derzeit ganz scharf darauf sein“, erwiderte Kira.
„Sir, Sie wollten mit mir über die Mission sprechen?“, hakte Tal nach. Wenn sie jetzt nicht bald zum Punkt kommen würden, könnte es sein, dass sie das erste Treffen mit dem Chefingenieur der USS Berlin verpassen würde, dachte sie sarkastisch, auch wenn dieser Termin noch mehr als zwei Stunden entfernt lag.

„Ja, das wollte ich.“, bekannte Kira in der plötzlichen Erkenntnis, dass sie vom Thema abkam.
„Ich habe vom Flottenkommando eine Mitteilung bekommen. Sie werden nicht als Beobachter an Bord der Berlin gehen.“
Tal hatte das Gefühl, dass ihr die Gesichtszüge entgleisten.
Wollte der Colonel jetzt doch den ganzen Plan widerrufen?
Hatte das etwas damit zu tun, dass sie gerade zu dieser wichtigen Besprechung zwei Minuten zu spät gekommen war?
Einige dieser Gedanken und noch viele Fragen mehr schossen ihr in einer Sekunde durch den Kopf, bevor Kira sie mit einer überraschenden Botschaft auf den Boden der Tatsachen zurückholte.

„Sie werden den Posten des ersten Offiziers übernehmen. Ich bin überzeugt, dass Sie dafür die richtige Besetzung sind!“
Tal dachte, dass Sie träumte. Sie als erster Offizier auf einem Schiff der Sternenflotte?
„Major, denken Sie, sie sind in der Lage diesen Posten zu übernehmen?“, fragte sie Kira.

Tal brauchte nicht lange um zu überlegen. Sie war mehr als in der Lage dazu!
„Es wäre mir eine Ehre Colonel.
Ich werde mein Bestes als erster Offizier geben.“, antwortete Tal mit Stolz auf die Frage des Colonels.
„Gut, nicht weniger als Ihr Bestes wird von Ihnen erwartet Major.
Das wäre es erst einmal Alles.
Die USS Berlin wird wie geplant in drei Tagen hier eintreffen. Die Einzelheiten werde ich Ihnen in einem Datenfile zukommen lassen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrer ersten Mission auf der USS Berlin!“, beendete Kira das Gespräch und reichte Tal die Hand über den Tisch.
„Zeigen Sie, dass die bajoranische Militärakademie mindestens genauso gut ist, wie die Sternenflotte der Föderation!“

Tal verließ das Büro in Richtung Turbolift, dabei fiel ihr der Doktor abermals auf. Aber diesmal redete er mit einer anderen Offizierin. Soweit es Tal einschätzen konnte, war die Offizierin ein Trill.
Wahrscheinlich handelte es sich dabei um Ezri Dax, die den Symbionten von Jadzia nach deren Tod übernommen hatte.

  

Zwei Stunden später Stand Tal Celes vor dem Quartier von Lieutenant Commander Adrian Müller.
Sie wusste von ihm nur, dass er einmal auf der USS Enterprise D unter dem Kommando von Captain Picard gedient hatte, wo er nach der Zerstörung dieses Schiffes eingesetzt war, wusste sie allerdings nicht. Aber vielleicht ergab sich ja die Möglichkeit dies im kommenden Gespräch mit dem Offizier zu erfahren.

Sie betätigte das Interface, wodurch im Inneren des Quartiers eine Klingel ertöne. Keine zehn Sekunden später öffnete sich die Tür mit einem zischenden Geräusch.
Commander Müller stand in der Mitte seines Quartieres in der Nähe der Sitzgruppe aus Sesseln, die mit lilanem Stoff bezogenen waren.
In der Mitte der Sessel befand sich ein kleiner Tisch.
Die in die Wände eingearbeitet Lampen waren auf etwa zwei drittel der Leuchtkraft gedimmt, so dass sich eine angenehme nicht übertriebene Helligkeit im Raum verbreitete.

Tal sah sich in dem Raum um.
Sie stellte fest, das alles in etwa so wie bei ihr aussah, also auch ein Standardquartier für Besucher, wobei sie im Gegensatz zum Commander kein Fenster hatte, was den Blick auf die Sterne freigab.

„Darf ich Sie fragen ob Sie etwas trinken möchten Major?“, fragte der Commander und wandte sich zum Replikator um, doch noch bevor er ihn erreicht hatte antwortete Tal:
„Nein, aber vielen Dank für das Angebot.“
Alleine wollte Adrian sich aber auch nichts replizieren lassen, also kehrte er wieder um und bot der bajoranischen Frau galant einen Sitzplatz an.

Die beiden Offiziere setzten sich in die Sessel mit Blick auf die Fenster, beide in der Hoffnung das sich öffnende Wurmloch zu sehen.
Tal hatte zwischenzeitlich die Datenübertragung von Colonel Kira studiert und sich die wichtigsten Sachen eingeprägt.
Nachdem sie den Commander auf den neusten Stand gebracht hatte, was die Mission betraf und dass sie für den Posten des ersten Offiziers vorgesehen war, kamen die beiden in ein eher privates Gespräch.

„Commander, ich kann mich daran erinnern, dass Sie auf der Enterprise D gedient haben.
Wo waren Sie denn nach 2371 und der Zerstörung der Enterprise stationiert?“, fragte Tal Commander Müller.
„Ich war in der Flottenwerft von Utopia Planitia und habe dort unter anderem geholfen, die Sovereign-Klasse zu optimieren.
Also haben Sie einen Chefingenieur, der sich mit dem Schiff auskennt.
Ich habe sogar die ersten Bauschritte der Berlin geleitet“, antwortete der Commander nicht ohne Stolz.

„Wirklich?“, erwiderte Tal interessiert und nahm sich vor, seine Akte als eine der Ersten gründlich durchzusehen, vielleicht ergaben sich da noch andere wichtige und positive Synergien.
„Ja, ich war auf Utopia Planitia für den strukturellen Rahmen der USS Berlin zuständig, bei dem einige meiner Modifikationen eingesetzt wurden“, gab Adrian Müller zurück.

Das Gespräch dauerte noch eine ganze Weile, in der sich die Beiden über ihre so unterschiedlichen Laufbahnen austauschten, die ziemlich einzigartig waren.
Schließlich, nachdem Celes einen Blick auf die Uhr auf dem Sideboard geworfen hatte, stellte sie mit Erstaunen fest, wie schnell die Zeit vergangen war.

„Nun ja, Commander, es ist schon spät geworden und ich habe morgen noch einen wichtigen Termin auf Bajor“, verabschiedete sich Tal von Müller.
„Wir sehen uns auf der USS Berlin, gute Nacht!“
Damit verließ sie seinen Raum und begab sich schnell in ihr Quartier, da sie wusste, dass sie am nächsten Tag sehr früh aufstehen musste, um den ersten Transport nach Bajor nehmen zu können.

  

Am nächsten Morgen stand Tal am frühen Morgen auf, um auch wirklich das erste planmäßige Schiff nach Bajor zu erwischen.
Sie wollte sich vor dem Termin mit der bajoranischen Regierung noch von ihrer Familie verabschieden. Ihre Mutter würde nicht begeistert sein, wenn sie ihre Familie erneut alleine lassen würde.
Viel zu oft hatte sie schon die Karriere, oder das Wohl von Bajor, den familiären Dingen und den damit verbundenen Pflichten vorgezogen.
Ihr Bruder Rakan würde sicher auch nur begrenztes Verständnis aufbringen, jetzt da er sich wieder alleine um die immer wieder kränkelnde Mutter kümmern musste.

Nachdem Tal im Anschluss an den Mord an ihrem Vater durch die Cardassianer kurz entschlossen und ohne ein Wort zu ihrer restlichen Familie zum Widerstand gegangen war, hatte ihre Mutter es ja noch verstanden.
Aber jetzt, wo sie erneut ein bis zwei Monate nicht auf Bajor sein würde?
Und das auch noch ausgerechnet auf einem Föderationsschiff?
Tal Celes verstand ihre Familie nicht. Wieso setzten sie die Föderation mit den Cardassianern gleich?
Die Bajoranische Frau versuchte die Gedanken an ihre Familie vorerst zu verdrängen, denn noch einige andere Dinge beschäftigten sie.

Vor der Mission wollte sie unbedingt noch zu dem Vedek ihres Heimatortes. Zwar war sie nicht sonderlich religiös, aber seit der Abgesandte den himmlischen Tempel entdeckt hatte, glaubte auch sie fest an die Propheten.
Zwanzig Minuten später stand sie am oberen Pylon zwei, das Schiff nach Bajor sollte jeden Moment andocken.
Die Minuten zogen sich quälend in die Länge und gaben ihr immer noch weitere Zeit um ihren Überlegungen nach zu hängen.

Das Schiff hatte endlich angelegt und die Luftschleusen öffneten sich, Tal Celes betrat als einer der ersten Passagiere das Schiff.
In ihrer edlen Galauniform war sie aber auf jeden Fall der auffälligste Passagier.
Celes hasste die Galauniform, auf dem hellen blau sah man immer sofort jeden Fleck und jeden Dreck. Außerdem war die Uniform nicht wirklich bequem, geschweige denn praktisch.

Unmittelbar nachdem das Schiff von Deep Space Nine abgelegt hatte, wurden die üblichen Sicherheitshinweise von den Flugbegleitern vorgeführt. Zwar war die Wahrscheinlichkeit gering, dass ein Unfall passieren würde, aber falls doch, sollte jeder Passagier an Bord wissen, wo die Überlebensanzüge verstaut waren und wie man diese anzulegen hatte.

Der Flug von Deep Space Nine nach Bajor dauerte insgesamt etwa eine Stunde. Diese Zeit nutzte Tal Celes noch einmal, indem sie sich in die Crewakten der USS Berlin einarbeitete.
Am interessantesten fand sie dabei neben derjenigen des Chefingenieurs die des Captains.
Dieser John Smith gehörte wohl zur alten Garde, dachte sich Celes als sie las, dass er etwa 100 Jahre alt war.

  


Die Reise dauerte nicht länger als geplant.
Das Schiff landete in der bajoranischen Hauptstadt, jedoch musste Celes von dort noch mit einem planetaren Shuttles weiterreisen.
Ihr Shuttle flog aber erst in zwanzig Minuten ab, so hatte sie ausreichend Zeit um in einem Restaurant ein gutes Frühstück einzunehmen.

Tal Celes eilte gerade noch rechtzeitig zum Startplatz des Shuttles, welches sie in ihre Heimatstadt bringen sollte.
Der Flug würde nur kurz dauern, nur wenige Minuten.
Bereits nach wenigen Minuten stand Celes mitten in der Kleinstadt, in der sie aufgewachsen war.
Man mochte es kaum glauben, aber trotz der Besetzung durch die Cardassianer hatte sie hier eine relativ schöne Kindheit verbracht, zumindest hatten ihre Eltern versucht dies zu ermöglichen.
Aber mit der heilen Welt war es vor einigen Jahren urplötzlich vorbei, als ein Trupp cardassianischer Soldaten in ihre Stadt kam. Sie forderten mehr Nahrung von der Bevölkerung der kleinen Stadt.
Der Bürgermeister sagte den Cardassianern, dass dies nicht ginge und die Stadt schon nicht genug für die eigene Bevölkerung hatte, exekutieren sie alle Erwachsenen Männer der Stadt. Einer dieser Männer war Celes Vater.

Sie machte sich nun auf zum Haus ihrer Mutter, vorbei an einem Mahnmahl für alle getöteten Bajoraner der Stadt, das erst nach der Besatzung errichtet worden war. Noch immer konnte sie sich an den Geruch der verbrannten Leichen erinnern, der sich damals tief in ihren Verstand eingefressen hatte.
Das Haus lag am Rande der Stadt in einem nicht so dicht besiedelten Gebiet. Der angrenzende Garten ließ erkennen, dass kaum Zeit für die Pflege der Gewächse blieb, weil nur noch ihr Bruder und ihre Mutter dort wohnten.
Kaum war sie an ihrem Elternhaus angekommen, öffnete ihr Bruder Rakan bereits die Tür.

„Ach, kommst du auch mal nach Hause?“, sagte er vorwurfsvoll und stemmte die Hände in die Hüften.
„Während ich mich um unsere kranke Mutter kümmere, treibst Du dich in der Weltgeschichte rum!“, fauchte ihr Bruder sie Unverholen feindselig an.
„Lass mich doch erstmal reinkommen, ich muss mit Dir und Mutter reden“, erwiderte Celes traurig, ob dieser unfreundlichen Begrüßung.
Sie hatte noch immer gehofft, dass Rakan sie mittlerweile verstehen würde.

„Gut, komm rein. Unser Vedek hat mir übrigens gesagt, dass du auch noch zu ihm willst?
Ich dachte du wärst nicht wirklich gläubig?“, fragte ihr Bruder in einem leicht abfälligen Ton.
„Naja, seitdem der Abgesandte das Wurmloch entdeckt hat, kann man die Existenz der Propheten nicht mehr leugnen, oder?“, erwiderte Celes.
Ihr Besuch war sicherlich nicht ganz freiwillig erfolgt, dachte sich Rakan.
„Was willst du eigentlich?“, fragte Rakan sie in einem jetzt eher skeptischen Tonfall. Ihm war nicht wirklich klar, warum sich Celes jetzt so plötzlich für die Familie interessierte. Das hatte sie nie getan. Zumindest nicht nachdem sie zum Widerstand gegangen war.

„Ich wollte mich verabschieden, man hat mir eine neue Mission anvertraut. Ich fliege in den Gamma-Quadranten und werde mich die nächsten drei Monate wohl nicht bei Euch melden können.“
Die Skepsis ihres Bruders verwandelte sich von einer Sekunde zur Anderen in unbändigen Zorn.

„Raus hier! Und lass dich nie wieder hier blicken!
Unsere Mutter liegt im Sterben und Madame fällt nichts Besseres ein, als wegzufliegen.“, schrie er sie an.
„Wie immer, wenn es Schwierigkeiten gibt, Du haust einfach ab und lässt uns alleine mit den Problemen zurück.“

Celes war wie vor den Kopf gestoßen. Eigentlich hatte sie gehofft sich mit Ihrer Mutter zu unterhalten und um Verständnis für ihre Situation zu werben. Aber Rakan baute sich mit grimmiger Mine vor ihr auf, versperrte ihr den Weg und wies sie zur Tür.

So hatte sie sich ihre Heimkehr nicht vorgestellt. Sie hatte zumindest auf ein wenig Entgegenkommen gehofft, auch wenn ihr klar war, dass sie ihre Familie in den letzten Jahren viel zu oft vernachlässigt hatte.
Langsam drehte sie sich um und verließ das Haus.
Zuerst ging sie langsam die Straße zum Zentrum entlang, dann wurde sie immer schneller und letztendlich rannte sie vor lauter Wut über diese unglückliche Begegnung.
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