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Interspezielle Kopulation

von Jana

Kapitel 1

Das Padd sank mit einem leisen Klappern auf ihren Schreibtisch. Sie erhob sich und strich über ihre Uniform, so als ob sie damit ebenfalls das eben Gelesene wegwischen könnte. Doch die Worte hatten sich in ihren Geist gebrannt.
Für einen Moment verlor sie die Kontrolle und ihre Gesichtsmuskeln zuckten unwillkürlich. Sie zwang sich zur Ruhe. Aus einer Gewohnheit heraus ergriff sie ihre Kaffeetasse und klammerte sich daran, wie ein Ertrinkender an einen Felsen in der Brandung. Doch es spendete ihr keinerlei Sicherheit. Ein nervöses Zittern überkam ihren gesamten Körper, dass sich alsbald in ein Schütteln verwandelte. Verzweifelt verbarg sie ihre Augen hinter ihrer Hand, obwohl niemand anwesend war, der sie hätte beobachten können. Sie stellte den Becher wieder ab und ging hinüber zu der Couch. Doch sie nahm nicht Platz, sondern stand vor dem kleinen gläsernen Tisch und starrte hinaus ins Weltall. Sonst bot sich ihr dort der Anblick der vorbeiziehenden Sterne. Jetzt nahm sie nur ein verschwommenes Glimmen wahr. Sie blinzelte die Feuchtigkeit aus ihren Augen. Es wollte ihr nicht gelingen. Der Kloß in ihrem Hals schmerzte, da sie sich nicht erlaubte zu weinen. Leise schniefte sie, als sie keine Luft mehr durch die Nase bekam.

Das Ende der Alpha-Schicht näherte sich und Tom freute sich auf einen gemeinsamen Abend mit B'Elanna.
Die Türen zum Bereitschaftsraum des Captains öffneten sich und er schaute zu ihr hinüber. Er erkannte sie fast nicht wieder. Von ihrer sonst so autoritären Haltung war nichts vorhanden. Sie näherte sich ihm und als sie bei ihm stand, fragte sie leise, ob es irgendetwas Neues gäbe. Kein übliches kräftiges 'Bericht'. Nichts.
Er verneinte, woraufhin sie ihm einen angenehmen Abend wünschte und zum Turbolift ging. Tom blickte irritiert zu Harry, der nur mit den Schultern zuckte.

In ihrem Quartier angekommen, ging sie direkt ins Badezimmer. Sie schaltete das Wasser ein, denn sie wollte spüren.
'Ich bitte um die Erlaubnis...'
Sie hörte die Worte und schnappte nach Luft. Sie erhöhte den Druck, so dass das Wasser noch geräuschvoller an ihren Ohren vorbei rauschte.
'Ich bitte um die Erlaubnis...'
Sie schwankte und musste sich an der Wand festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie schloss die Augen und reckte ihr Gesicht dem Wasserstrahl entgegen. Sie wollte nur spüren an dem heutigen Abend. Ihr Mund öffnete sich und ihre spröden Lippen wurden feucht. Sie stellte sich vor, er würde sie mit Küssen benetzen. Erst jetzt begann sie ihre Uniform zu öffnen, die bereits völlig durchnässt war. Sie hielt die Augen geschlossen, dass machte es ihr einfacher sich sein Gesicht vorzustellen und sich vorzugaukeln, dass er es war, der sie von ihrer Kleidung befreite.
Zuerst zuckte sie zurück, als sie nackte Haut unter ihren Händen spürte. Doch dann wurde es selbstverständlich und ihr anfängliches Zögern wich einer Begierde, die sie bereits seit Jahren unterdrückt hatte. Ihre Atmung wurde unregelmäßig, heiße Schauer durchfluteten sie, als ihre Hand zwischen ihren Beinen zu kreisen begann. Sie flüsterte seinen Namen und stöhnte auf. Sie lehnte sich an die Duschkabine und stellte sich vor, dass er sie an selbe drücken würde in ihrem Liebesspiel. Das Wasser, das an ihr herablief, intensivierte die Eindrücke. Ihre Hände hatten sich verselbständigt, massierten weiterhin die Stelle zwischen ihren Beinen. Ein leichtes Zittern und die Schauer, die sie durchfluteten bahnten das Unvermeidliche an. Bis alle Empfindung in ihr durch einer Kaskade erlosch.
Am ganzen Körper bebend sank sie an der Wand der Duschkabine hinab. Das Wasser prasselte noch immer auf sie hinunter. Erneut flüsterte sie seinen Namen, diesmal nicht in blinder Leidenschaft, sondern aus purer Verzweiflung heraus.
'Ich bitte Sie hiermit um die Erlaubnis, eine Beziehung zu einer Frau einer anderen Spezies einzugehen. Den Untersuchungen des Doctors zufolge sind wir genetisch kompatibel. Seiner Ansicht nach besteht durch eine intime Beziehung keine Gefahr für uns beide.
Commander Chakotay'

Leise begann sie zu weinen.

Das Wecksignal war bereits vor über einer Stunde verstummt. Reglos lag sie auf ihrem Bett und starrte an die Decke.
"Tuvok an den Captain."
Es verging eine Weile bevor sie mit kratziger Stimme fragte, "Was gibt es Tuvok?"
"Sie haben sich bereits um fünfzehn Minuten verspätet."
"Danke für die Information Tuvok. Ich werde meinen Dienst heute etwas später antreten."
"Sind Sie krank, Captain?"
"Nein, Tuvok. Ich bin in Ordnung. Es gibt nur einige Berichte, die ich hier durchgehen möchte." Nicht gerade eine gute Ausrede. Sie konnte förmlich die hochgezogene Augenbraue des Vulkaniers sehen.
"Verstanden Captain." Damit beendete er den Kom-Kontakt.
Sie stand nicht auf, sondern blieb weiterhin liegen und starrte an die Decke. Sie hatte nicht vor, heute auf die Brücke zu gehen. Dort würde sie ihn treffen. Sie wusste, dass eine Reaktion ihrerseits auf seinen Bericht unvermeidlich war. Aber sie wollte sie so lange hinauszögern wie möglich. Ihre Zustimmung war nach den Untersuchungen des Doctors eine reine Formalität. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie ihn endgültig verlieren und all ihre Hoffnung sterben würde.

Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, aber es mussten einige Stunden vergangen sein, als der Türmelder erklang. Sie drehte sich von dem Geräusch weg und verzog gequält über die Störung die Stirn. Doch wer immer um Einlass bat, war hartnäckig und betätigte den Türmelder erneut.
"Wer ist da?" fragte sie missmutig.
"Commander Chakotay. Ich würde Sie gerne sprechen, Captain."
Sie seufzte tief und schloss die Augen. Sie hatte gehofft eine Begegnung mit ihm vermeiden zu können. Sie war noch zu aufgewühlt und glaubte nicht, sich vollständig unter Kontrolle zu haben.
"Hat das nicht Zeit bis morgen, Commander?"
"Die Angelegenheit ist mir sehr wichtig."
Sie hatte es versucht. Vergebens. Widerwillig erhob sie sich aus dem Bett und streifte sich ihren Morgenmantel über.
"Herein", meinte sie letztendlich und hielt sich ein wenig verdeckt.
Chakotay trat ein und blickte sich ein wenig verwirrt in ihrem dunklen Quartier um.
"Captain?" fragte er unsicher.
"Ich hoffe, es ist wirklich wichtig."
Er blickte in die Richtung, aus der er ihre Stimme vernommen hatte. "Ich wollte Sie fragen, wie Sie in meiner Angelegenheit entschieden habe."
Ihre Gesichtsmuskeln zuckten wieder unwillkürlich und sie war froh, dass sie im Schatten stand. Sie zögerte, wollte vermeiden, dass er ihren Worten anmerken konnte, wie sehr sie seine Anfrage aufgewühlt hatte.
"Ich werde Ihnen nicht im Weg stehen", antwortete sie neutral und gab damit ihr Einverständnis.
Es blieb still. Kein Danke. Kein Zischen der Tür, die sich hinter ihm wieder schloss. Er blieb. Still.
"Möchten Sie gar nicht wissen, wer es ist?" fragte er plötzlich.
Sie erschrak über seine Offenheit. Ihr erste Gedanke war Flucht. Nein, sie wollte es nicht wissen. Sie wollte um jeden Preis verhindern einen Namen zu hören. "Ich pflege nicht in die Privatsphären meiner Crewmitglieder einzudringen, Commander."
Er kam näher. "Es ist eine unglaublich dickköpfige und widerspenstige Spezies."
"Und die Frau, um die es geht ist besonders stur. Aber auch selbstlos, pflichtbewusst und zielstrebig." Er stand nun ganz dicht vor ihr.
Es war vorbei. Wer immer diese Frau war, er liebte sie. Das spürte sie. Sie senkte den Blick und eine Strähne löste sich hinter ihrem Ohr.
Zärtlich strich er ihr die widerspenstigen Haare aus dem Gesicht und steckte sie wieder hinter ihr Ohr. Auf dem Weg zurück berührte er sanft ihre Wange.
Irritiert sah sie ihn wieder an.
"Und vor allen Dinge ist sie wunderschön."
Sie blinzelte mehrere Male. Sein Blick verunsicherte sie gänzlich.
"Ich rede von der Spezies der unnahbaren Sternenflottencaptains und ich bitte um die Erlaubnis diesen hier küssen zu dürfen."
Ihr Mund öffnete sich leicht und sie flüsterte fassungslos seinen Namen. Das war ihm Erlaubnis genug und er nahm sie in seine Arme während er behutsamen Druck auf ihre Lippen ausübte.
Sie wehrte sich nicht. Weder als er ihr den Morgenmantel abstreifte, noch als er sie kurzerhand anhob und zurück ins Bett trug.

-Ende-
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