Du hast eine Idee und möchtest eine Geschichte daraus machen? Das ist großartig! Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, deine Geschichte für Leser möglichst ansprechend zu gestalten.
Handlung
Entwickle aus deiner Idee eine interessante und schlüssige Handlung, indem du dir ein paar Gedanken über den Aufbau machst und was dafür nötig ist. Eine Handlung hat immer einen Anfang, einen Hauptteil und ein Ende. Er ist ein roter Faden, an dem du dich entlang hangeln kannst. Gerade bei längeren Geschichten, mit mehreren Handlungssträngen oder Nebenhandlungssträngen, ist es immens hilfreich, ein paar Notizen zu machen, etwa in Form von Mind-Maps oder Steckbriefen. So ist es leichter, bestimmte Dinge im Auge zu behalten, um die Kontinuität zu wahren.
Kanon
Eine Fanfiction ist eine Fanfiction, weil sie sich an einem Fandom orientiert, indem sie Figuren, Orte, Handlungen daraus übernimmt. Obwohl gerade ein Fandom wie das Star-Trek-Universum viele Möglichkeiten bietet, setzt es gleichzeitig auch Grenzen. Es ist nicht sinnvoll den Kanon, der sich aus mehr als fünf Serien und mehreren Filmen zusammensetzt, wild durcheinander zu würfeln. Als Leser will man schließlich über das Fandom lesen, das man schätzt. Wenn deine Geschichte in den Bereich AU (Alternate Universe) fällt, liefere deinen Lesern die für‘s Verständnis nötigen Erklärungen mit.
Charaktere
In deiner Geschichte können zwei Arten von Charakteren auftreten, zum einen die Figuren, die bereits im Fandom etabliert sind (EC = Established Character) und zum anderen von dir selbst erdachte Figuren (OC = Original Character). Wenn du dich der Charaktere aus den Serien und Filmen bedienst, achte darauf, dass deine Leser sie in deiner Geschichte auch wieder erkennen. Charakterzüge zu verändern oder gar umzukehren, kann ein Stilmittel sein, sollte aber nicht ohne erkennbaren Grund erfolgen. Beispielsweise wird aus einem geizigen Ferengi nicht einfach so ein spendabler Wohltäter. Von dir selbst erdachte Charaktere sind für Leser besonders interessant, wenn sie möglichst rund und ausgewogen sind. Ein Held, der alles besser weiß und kann (Mary Sue / Gary Stu) als sämtliche anderen auftretenden Charaktere, ist einseitig und wird schnell langweilig. Auch der Held sollte ab und zu auf die Nase fallen, denn niemand ist perfekt.
Orte
Nicht minder wichtig für die Geschichte sind die Schauplätze, durch die sich deine Figuren bewegen. Wenn du Orte einbindest, die im Kanon bereits vorkommen, beachte unbedingt, was darüber bekannt ist. Beschreibe die Schauplätze, an denen sich deine Charaktere aufhalten, denn deine Leser sehen nicht was du siehst.
Recherche
Es lohnt sich unbedingt, die Zeit dafür aufzuwenden! Eine Geschichte wirkt viel besser, wenn die Namen und Begriffe des Kanon richtig geschrieben sind, Fakten berücksichtigt werden und Vorgänge schlüssig sind.
Formatierung
Du tust sowohl deinen Lesern als auch dir selbst einen Gefallen, wenn du deine Geschichte so formatierst, dass sie angenehm zu lesen ist. Spare nicht mit Absätzen, lange Textblöcke werden schnell unübersichtlich. In Dialogen wird eine neue Zeile begonnen, wenn der Sprecher wechselt. Nimm dir einen beliebigen Roman zur Hand und schau dir an, wie die Formatierung dort aussieht.
Korrektur
Auch hierfür nimm dir unbedingt die nötige Zeit, denn viele Schreibfehler stören den Lesefluss. Die meisten davon lassen sich mit einer automatischen Korrektur wie die von Word oder online auf duden.de beseitigen, was jedoch das Korrekturlesen nicht ersetzt. Ebenso hast du die Möglichkeit, dir über das Forum einen Betaleser zu suchen.
Betaleser
Der Betaleser ist oftmals der Schlüssel zu einer guten FanFic, als Autor muss man Vertrauen in die Fähigkeiten seines Betalesers haben. Je besser das Team des Autors und seines Betalesers, desto besser das Ergebnis, weil er dem Autor beratend zur Seite steht und ihm die notwendige Kritik vor Veröffentlichung der Geschichte gibt.
Vielleicht sollte man anfangs noch mal die Funktion eines idealen Betalesers erläutern: Sie sind dazu da, den Autor auf logische Fehler innerhalb seiner Geschichte, dem Handlungsbogen, aufmerksam zu machen, ihn zu korrigieren, wenn er ‚out-of-character‘ ist, also sich zu weit von den Hauptfiguren der Vorlage entfernt. Denn man sollte, selbst wenn man FanFics schreibt, die Grundidee der Charaktere noch erkennen können.
Auch auf logische Fehler innerhalb der Geschichte oder auch nur auf Kleinigkeiten machen sie den Autor im Idealfall aufmerksam. Ferner korrigieren sie selbstverständlich Rechtschreib-, Grammatik-, Zeichensetzungs- und Stilfehler, dies ist aber, um ehrlich zu sein, nicht ihre Hauptaufgabe, hier sollte es sich überwiegend um Tippfehler handeln. Denn man kann von den Autoren erwarten, dass sie ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit an ihrer Geschichte verwenden. Diese also soweit es ihnen möglich ist, selbst korrigieren und nicht nach einmaligem Durchlesen an die Betaleser weiterreichen, damit diese ihre Fehler ausmerzen. Je besser das Original, desto besser kann die Beta werden und umso besser ist das Ergebnis von der Qualität am Ende.
Oftmals lassen gute Autoren ihre Geschichten mehrmals betalesen, denn sechs Augen sehen mehr als vier, aber auch hier gilt wie so oft, auch zu viel kann schaden. Wenn drei Betaleser am Werke sind, kann es vorkommen, dass der Dritte die Korrekturen des Ersten zurück korrigiert oder sie nach unterschiedlichen Rechtschreibregeln vorgehen (alte vs. neue Rechtschreibreform) und die Story dadurch uneinheitlich wird. Also aufpassen!
Betaleser findet man im Freundeskreis, wobei hier die Gefahr besteht, dass er unangemessen rücksichtsvoll vorgeht und so dem Autor Fehler verschweigt. Außerdem kann man sich in den verschiedenen Foren (oder bei uns auf Discord, oder in der Shoutbox) in der entsprechenden Sektion nach einem Betaleser erkundigen, meist melden sich Leute, die diese Aufgabe gerne übernehmen wollen. Wie kompetent diese sind, muss der Autor nach Bewertung der Beta selber entscheiden.
Sei nicht so vermessen zu denken, dass du keinen Betaleser brauchst, weil du dich für erfahren und dadurch gut genug haltet. Ausnahmslos jeder kommerzielle Autor lässt seine Geschichte (bzw. das Manuskript) zumindest einmal von einem Lektor (um mal auf die professionelle Ebene zu wechseln) betalesen, ehe er überhaupt an die Veröffentlichung bei einem Verlag denken kann. Warum sollte das im Bereich Fanfiction anders sein? Auch hier legen die Leser Wert darauf, dass eine Geschichte möglichst gut ausgearbeitet ist. Je gründlicher ihr eure Geschichte also vor der Veröffentlichung bearbeitet, desto zufriedener sind letztlich eure Leser. Und zufriedene Leser empfehlen deine Geschichten eher weiter als unzufriedene, das ist ja wohl klar. Wer also mehr Leser (Resonanz in Form von Rezensionen) zu seinen Geschichten möchte, sollte möglichst großen Wert auf die Ausarbeitung legen.
Rezensionen
Sie sind der einzige Lohn, den man als Fanfiction-Autor erhält. Zögere nicht, den Autor einer Geschichte wissen zu lassen, wie du sein Werk findest. Ausgefeilte Rezensionen sind gar nicht nötig, als Autor freut man sich auch über ein paar Zeilen. Du nicht auch? Scheue dich nicht, Kritik anzubringen, wenn du welche hast. Bemühe dich aber auch selbst offen zu sein, wenn du solche erhältst. Nur daran kann man wachsen und sich verbessern.
Sammlung nützlicher Links
- Memory Alpha - Star Trek Encyklopädie (kanon!)
- Memory Beta - nicht kanonisch
- Duden - selbsterklärend
- Wörtliche Rede - Interpunktion der WR
- Faustregeln zur Kommasetzung - Orthografie Trainer
- Neue deutsche Rechtschreibung - selbsterklärend
- Synonyme - Open Thesaurus - Wortschatzergänzung
- Synonyme - Woxikon - Wortschatzergänzung
- Word Hippo - Wortschatzergänzung
- Reverso Konjugation - Konjugation
- Fanfic schreiben und veröffentlichen
- Eine gute Geschichte schreiben
- Kreativ schreiben
TrekNation wünscht dir viel Spaß und Erfolg mit deiner Geschichte!