TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Verloren

von Thecookiepower

Kapitel 1

Ich hatte einen –wieder einmal- anstrengenden Tag hinter mir. Wir hatten heute alle Hände, mit einer im Weltraum gestrandeten Fähre, voll zu tun. An Bord waren hauptsächlich Familien gewesen. Im Moment halfen unsere Techniker ihnen, das Problem zu beheben. Ich für meinen Teil, folgte der Einladung des Captains, in sein Quatier zu kommen. Er sagte, dass er ein bisschen mit mir plaudern wollte.
Dagegen ließ sich nichts einwenden. Warum nicht? Ich hatte vorher noch einen Whisky aus der Bar der Mannschaftsmesse geklaut. Wie böse ich doch war. Ich hoffe man verzeiht mir das.
Grinsend bog ich um die Ecke und stand ein paar Schritte weiter vor dem Quatier des Captains und betätigte den Türmelder. Prompt kam ein „Herein“ aus dem Inneren.
Die Tür glitt auf und ich betrat den Raum. Jon saß auf seinem Sofa und musterte mich und die Flasche mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
„Da bist du ja endlich, Malcolm.Woher hast du denn die?“, fragte er mich und deutete mit seinem Kopf auf die Whiskyflasche.
„Aus der Bar der Messe“, gestand ich mit einem Grinsen. Jon gab mir zu verstehen, zwei Gläser aus seinem Schrank zu holen und sich neben ihn zu setzen. Er schenkte uns beiden einen guten Schluck ein.
„Heute war wiedereinmal ein interessanter Tag, nicht wahr?“, Jonathan sah mich an, „zwölf Kinder sind mit an Bord der Fähre.“ Er seufzte tief.
„Für mich ist es unverständlich, wie man sein Kind einer solchen unberechenbaren Gefahr aussetzen kann.“, platzte es aus mir heraus. Mein Tonfall war etwas schärfer, als ich es beabsichtigt hatte.
Jonathan sah mich überrascht an. „Willst du mal eine Familie gründen? Mir scheint es so, als würdest du einen guten Vater abgeben.“
Ich schwieg und starrte mein Glas an. Die Erinnerung kam zurück. An diesen einen Tag.
Damals hatte ich eine Besprechung mit meinem Chef Forest. Meine Freundin wollte eigentlich mit mir und meiner Tochter schoppen gehen. Wir haben uns am Abend zuvor deswegen heftig gestritten. Sie hatte mir an den Kopf geworfen, ich würde völlig in meiner Arbeit versinken.
So kam es, dass Cersei und meine Tochter Eliza alleine loszogen, während ich mich auf den Weg zu meinem Meeting machte.
Wir waren schon mitten in der Besprechung, als eine Nachricht Forest erreichte. Es wurde ein Anschlag auf die Golden Gate Schopping Mall verübt. 30 Tote und unzählige Verletzte.
Als Forest und ich am Ort des Geschehens ankamen, hatte man mit den Rettungsarbeiten bereits begonnen.
Wir halfen den Rettungsteams Menschen zu bergen. Plötzlich rief einer der Feuerwehrleute in die Menge, dass er Hilfe bräuchte. Ich kam zu ihm und wollte ihm helfen, aber das was ich sah, schnürte alles in mir zusammen. Es war Cersei. Sie war tot.
Ich wich zurück und suchte nach einem Hinweis, wo Eliza sein könnte. Ich fragte alle möglichen Helfer, ob sie ein kleines blondes Mädchen im Alter von 6 Jahren gesehen haben. Schließlich fand man sie. Sie war nur noch halb bei Bewusstsein.
`Eliza. Du musst durchhalten, hörst du?`
`Daddy. Wo ist Mami?`sie klang erschöpft.
`Sie ist nicht mehr da Eliza. Aber ich bin ja noch da.` Der Arzt hinter ihr warf mir einen entschuldigenden Blick zu und gab mir zu verstehen, dass er meiner kleinen nicht helfen konnte. Ich wollte den arzt anschreien, dass er es zumindest einmal versuchen sollte.
Aber ich wusste, dass es nichts bringen würde.
Ihre Verletzungen waren zu groß. Viele ihrer Knochen waren zertrümmert und an ihrem Kopf klaffte ein Wunde, bei der man nicht genauer hinsehen wollte.
Ich musste sie gehen lassen. Meinen Liebling. Meine Tochter.
Nachdem sie ihren letzten Atemzug getan hatte küsste ich sie auf ihre Stirn und hoffte, dass der Schmerz nachlassen würde, der sich in meinem Inneren breit machte.
Ich hatte Forest nicht bemerkt als er kam. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und flüsterte ein `Es tut mir leid.`
„Malcolm? Alles in Ordnung?“, ich wurde jäh in die Realität zurückgerisen.
Jonathan sah mich besorgt an. „Willst du über das reden, was dich beschäftigt?“
„Ich sollte langsam mal schlafen gehen. Es war ein anstrengender Tag heute.“
Jonathan nickte „Das war es. Ruh dich gut aus, Malcolm.“
Ohne ein weiteres Wort verließ ich, in Selbstmitleid versinkend, sein Quatier.
Rezensionen