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Jim

von T'Len

Kapitel 1

Ich kann es nicht glauben. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, ich würde es nicht glauben. Aber ich war dort und ich weiß, dass es wirklich passiert ist. Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört: Spock sprach von Liebe, von seiner Liebe zu Christine.

Ich wusste immer, dass er Emotionen hat, dass unter all seiner Logik eine tief verborgene Leidenschaft brodelt. Er konnte dies nie vor mir verbergen. Aber warum musste es gerade jetzt an die Oberfläche kommen? Und warum ausgerechnet für sie?

Ich weiß, ich hätte sie in dem Moment vom Schiff versetzen lassen sollen, als sie begann ihm schöne Augen zu machen. Nein, sei nicht unfair, James T. Du kannst sie nicht dafür verurteilen, etwas zu wollen, was du selbst so gern hättest. Außerdem ist sie eine sehr gute Krankenschwester. Pille ist stolz auf sie. Aber warum kann sie nicht auf jemand anderes scharf sein? Wir haben genug attraktive Männer an Bord. Warum muss es ausgerechnet Spock sein? Und dieser verdammte Harry Mudd! Ich hätte ihn nie an Bord bringen dürfen. Das war sein Dank dafür, dass wir ihn vor dem Mob gerettet haben. Ich hätte erlauben sollen, dass sie ihn lynchen.

James, beruhige dich! Du musst dich unter Kontrolle halten. Aber es tat so verdammt weh, hören zu müssen, wie Spock seine Liebe für jemand anderen erklärte. "Ich möchte sie beschützen, in meinen Armen halten." Oh Gott, ich wünschte, Spock hätte dies über mich gesagt und nicht über sie. Wenn Spock nur wüsste, wie sehr ich mir wünsche, ihn in meinen Armen zu halten, ihn zu küssen, mit ihm zu schlafen. Wenn er nur wüsste, wie sehr ich ihn liebe.

Aber ich werde es ihm nie erzählen. Ich fürchte, er würde in dem Moment, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe, vor mir wegrennen. Ich kann nicht riskieren, ihn zu verlieren. Er hat nie auch nur das kleinste Anzeichen gezeigt, dass er mehr für mich fühlen könnte als Freundschaft. Und unsere Freundschaft ist zu bedeutend für mich, als dass ich riskieren könnte, sie durch meine menschlichen Emotionen zu verlieren.

Oh, ich kann mir vorstellen, was er sagen würde: "Ihre Gefühle sind nicht logisch, Captain. Und sie werden womöglich ihre Arbeit beeinträchtigen. Ich schlage vor, wir eliminieren den Grund dafür." Und er würde das Schiff verlassen. Nein, ich darf nicht erlauben, dass dies passiert. Ich kann nicht ohne ihn leben. Unsere gemeinsamen Schachabende, wenn er mir eines seiner "Beinahe-Lächeln" schenkt, wenn ich wieder mal mit einem unlogischen Zug gewonnen habe, unser gemeinsames Training, wenn ich ihn berühren kann, ohne seine vulkanische Privatsphäre zu verletzen, seinen Rat auf der Brücke, wenn er mir in kritischen Situation Hilfe und Beistand gibt - all das und noch viel mehr ist zu wertvoll für mich, um es wegen meiner ach-so-menschlichen Gefühle aufs Spiel zu setzen,

Auf dem Planeten, als Spock gestolpert ist und ich ihn festgehalten habe, damit er nicht fällt, hat er plötzlich seinen Arm um meine Schultern gelegt und gesagt.: „Es ist gut einen Freund wie Sie zu haben." Und ich antwortete: "Das Selbe wollte ich auch gerade über Sie sagen, mein lieber Freund." Aber das war nicht die ganze Wahrheit. Ich fühle mehr, viel mehr für Spock. Glücklicherweise war er zu sehr durch den Kristall beeinflusst, um meine wahren Gefühle durch unsere Berührung zu erkennen.

Ich frage mich, ob es wirklich nur an diesem Liebeskristall lag, den Mudd Chapel gegeben hat. Kann so ein kleines Ding wirklich Liebe aus dem Nichts entstehen lassen? Oder hat es doch nur bereits vorhandene Gefühle vertieft? Ich hoffe nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich den Gedanken, dass Spock sie wirklich liebt, ertragen kann. Aber, wenn es das ist, was er wirklich will, dann werde ich versuchen, glücklich für ihn zu sein. Spocks Glück ist alles, was für mich zählt. Es ist nicht wichtig, wie sehr es mich verletzen wird, wenn er nur bei mir bleibt, als mein Freund, an meiner Seite, so wie in den letzten vier Jahren.

Dieser kleine Kristall sieht so unschuldig aus und hat doch so einen großen Effekt gehabt. Ich weiß nicht, warum ich einen in meiner Hand zurück hielt, als ich sie ins Maul dieses riesigen Ungeheuers warf. Instinkt schätze ich. Ich weiß, ich sollte ihn Pille geben. Er würde sich freuen, ihn und seine Wirkung auf Humanoide untersuchen zu können. Aber damit würde er ihn zerstören. Das werde ich nicht erlauben.

Nein, ich werde Pille den Kristall nicht geben. Ich wünschte, ich könnte ihn an Spock ausprobieren. Ich frage mich, was dann passieren würde. Würde es die selbe Wirkung haben wie mit Chapel? Würde er mich auch lieben? Oh, das wäre wunderbar. Nein, ich kann das nicht tun. Die Wirkung wird irgendwann nachlassen und dann würde er mich dafür hassen, dass ich ihn in diese Situation gebracht habe, dass ich ihn zu Emotionen gezwungen habe, die er nicht wirklich fühlt. Ich würde ihn sofort verlieren. Ich kann das nicht riskieren.

Aber was wäre, wenn er dadurch feststellen würde, dass er mich auch wirklich liebt? Vielleicht braucht er nur ein bisschen Nachhilfe, um seine Emotionen herauszulassen, nachdem er sie so viele Jahre unterdrücken musste? Was wäre, wenn unsere Gefühle für einander die Selben wären? Wird es je eine Chance für mich, für uns geben dies herauszufinden? Würde diese Chance nicht das Risiko wert sein?

Ich werde diesen Kristall aufbewahren. Tief in meinem Safe. Es gibt immer Möglichkeiten. Vielleicht eines Tages ...
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