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Das Eingeständnis

von JoeBestan

Kapitel 1

Es war ein Tag wie jeder andere und doch war er es nicht, jedenfalls für Jadzia Dax. Aus unerklärlichen Gründen fühlte sie eine furchtbare Leere in sich, als ob sie ein Krug wäre, der mit Wein gefüllt war und jetzt keinen einzigen Tropfen mehr in sich hatte.
Sie saß im Replimaten und grübelte nach „Ob es an ihn lag?“, fragte sie sich in Gedanken, „Hhmm?“ Sie war unschlüssig darüber, was sie als nächstes machen sollte. Gestand sie ihm alles? Jadzia fühlte sich zu ihm hingezogen, aber tat er es umgekehrt auch?
Konnte sie ihm das überhaupt zumuten, mit ihr eine Beziehung zu haben? Ein Sternenflottenoffizier und ein Cardassianer, das würde sicherlich für einiges Aufsehen sorgen.
Und für böses Blut unter den Bajoranern und das würde Jadzia ihm nie antun wollen, er hatte es schon schwer genug im Leben. Doch ihm verzweigen, dass sie ihm liebte,kam auch nicht in Frage.

„Sieben gelebte Leben und es ist immer noch so schwierig, wie beim ersten.
Das ist zum verrückt werden.“

„Was ist zum verrückt werden, alter Mann?“, ertönte hinter ihr eine altbekannte Stimme. Es war Benjamin Sisko, Kommandant von Deep Space Nine und ihr engster Freund.

„Gute Morgen Benjamin.“, grüßte die Trill müde, „ Ich hab ein kleines Problem in Sachen Liebe, das ist alles.“

„Und da können die Erinnerungen von Curzon dir nicht helfen?“, fragte Sisko verblüfft, „Ok, das ist wirklich ein Problem. Erzähl mir doch was los ist, alter Mann und ich werde sehen, wo ich helfen kann.“

„Der Schüler wird zum Meister.“, dachte Dax sich, „Na, ok, es kann sicherlich nicht schaden ihn einzuweihen.“

Sisko setzte sich auf den freien Stuhl gegenüber von Jadzia und blickte sie erwartungsvoll an. Die Trill erzählte ihm von ihrer Angst, von Garak abgewiesen zu werden, der Hoffnung das er ihre Zuneigung erwidert
und der Besorgnis bezüglich kommender Repressalien von Sternenflottenoffizieren und Bajoranern.

„Hhm, also in Garak, ja? Ich verstehe, was du meinst, alter Mann“, sagte Sisko schlicht, „Aber keine Sorge, um die Bajoraner und Sternenflottenoffiziere kümmere ich mich. Den Rest musst du alleine regeln. Konfrontiere ihn einfach mit den Tatsachen. Mehr als nein kann er nicht sagen.“

Jadzia Dax ließ sich den Ratschlag durch den Kopf gehen, ehe sie abrupt aufstand und ging

„Wo willst du jetzt hin, alter Mann?

„Ich gehe jetzt zu Garaks Geschäft und konfrontiere ihn, was sonst!“
Mit diese Worten ließ sie einen ziemlich fertigen Benjamin Sisko zurück, der lautstark seufzte.


***************


„Konfrontiere ihn einfach mit den Tatsachen.“, hatte Benjamin gesagt.
Also ging sie zielstrebig zu Garaks Geschäft.

Als Dax es betrat, war der Cardassianer zurzeit nicht anwesend, was sie leicht enttäuscht zur Kenntnis nahm. „Ich kann warten, irgendwann wird er wieder auftauchen und dann werde ich da sein.“, dachte sie sich. Sie wartete und dabei betrachtete sie die ausgestellten Kleidungsstücke. Sie bewunderte die Arbeit, diese herrlich leuchtenden Farben und die harmonisch zueinander passenden Formen.
Nach sieben gelebten Leben erstaunte sie es immer noch, dass soviel Schönheit einem einzigen kreativen Geist entspringen konnte. Und das fand sie, entgegen aller Gräuel die er begangen haben sollte, trotz seines schlechten Rufs, attraktiv. Zugegeben, am Anfang war sie ihm stets aus dem Weg gegangen, hatte nicht mehr Kontakt zu ihm gehabt als nötig.
Doch das hatte sich mit der Zeit geändert.
In den Jahren auf Deep Space Nine, in dem sie mit Cardassianern zu tun gehabt hatte, hatte sie
erfahren, was für sie Familie wirklich bedeutet. Es war für sie eines der wichtigsten Dinge im Leben und von ihr getrennt oder verstoßen zu werden, war wie ein Messerstich durch´s Herz.
Es musste schrecklich für ihn sein, nicht bei seiner Familie sein zu können, bei Leuten die ihn verstanden und akzeptierten, so wie er war. Er ließ sich dennoch nicht unterkriegen. Der Hass und das Misstrauen der Bajoraner, was ihm täglich entgegengebracht wurde und die Einsamkeit, die es mit sich brachte der einzige seines Volkes, hier zu sein, all das konnte ihn nicht in die Knie zwingen.
Das bewunderte Jadzia Dax zutiefst. Und aus dieser Bewunderung war mit der Zeit tiefe Zuneigung entstanden. Und sie musste wissen, ob Elim Garak sie erwidern würde oder nicht. Deswegen war sie ja hier, um Klarheit zu schaffen.

„Ahh,guten Tag Lieutenant Dax!“, ertönte es hinter ihrem Rücken, „Was kann ich heute gutes für sie tun?“

Die Trill zuckte innerlich zusammen, doch sie fasste sich schnell wieder und drehte sich mit verschränkten Armen zu ihm um. „Guten Tag, Garak, sagte sie matt, „Ich...“ Sie brach ab.

Wie sollte sie es im bloß sagen? Sie würde zunehmend nervöser. Jadzia spielte hinter ihrem Rücken mit den Fingern. Ihr Puls raste und sie glaubte bald zu explodieren.

Garak sah sie nun mit besorgter Miene an. „Lieutenant, geht es ihnen nicht gut? Soll ich vielleicht Doktor Bashir rufen?“

„Nein das brauchen sie nicht zu tun, Garak. Mir geht es gut.“
Sie starrte ihn kurz an, dann senkte ihren Kopf, schluckte einmal kurz und hob ihn wieder. Ihr Gesicht glühte regelrecht.

„Jetzt komm schon Jadzia du schaffst das schon, tu einfach das was Benjamin dir geraten hat.Das kann doch nicht so schwer sein“

Entschlossen ging sie auf den Cardassianer zu und blieb nur Zentimeter vor ihm stehen. Sie hob ihre Hand an seine Wange, was ihn schneller atmen ließ. Langsam führte sie ihren Mund zu seinen, wollte ihn küssen, doch die Zweifel holten sie wieder ein und sie zog die Hand weg. Doch Garak hielt sie fest, bevor Jadzia sie ganz wegziehen konnte und zog sie zu sich heran. Jetzt nahm er seinerseits ihre Wange in die Hand und zog sie zu sich heran, um sie zu küssen. Bevor er es tat, fragte die Trill ihn:“Liebst du mich Elim Garak?“

Erstaunen zeigte sich kurz in seinem Gesicht, und dann packte er sie blitzschnell, an Nacken und Hüfte und küsste sie. Er presste sie fest an sich und küsste sie mit einer Leidenschaft, die sie zuerst erschreckte, doch dann entspannte sie sich und ließ sich gehen.
Beide vergaßen die Welt um sich herum, die Vorurteile, die Konsequenzen, nahmen nur noch sich selber wahr und genossen diesen Augenblick. Jadzias Hände legten sich nun an seinen Nacken und massierten seine dicken Schuppen, was ihn ein lautes Stöhnen entlockte. Sie ließen sich,von ihrer Leidenschaft leiten, ehe sie den Kuss voneinander lösten und sich schweigend ansahen.
In ihren Augen brannte das wilde Feuer der Begierde und Leidenschaft, was das Versprechen auf mehr barg.
Dann legte der Cardassianer sanft seine Stirn auf die der Trill und packte behutsam mit beiden Händen ihre Arme, was sie erwiderte.
„Ja Ich liebe dich, Jadzia Dax.“

Mit diesen Worten küsste er noch einmal kurz und schaute sie dann eindringlich an.
Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Langsam ließ er sie los und bevor sie ging, drückte Jadzia sanft seine Schulter, eine Geste die Zuversicht zu schenken sollte.Freudestrahlend machte Jadzia sich auf den Weg in Richtung OPS.
Unterwegs traf sie Benjamin wieder, der sie mit einem wissenden Lächeln bedachte.

„Und wie ist es gelaufen, alter Mann?“, fragte er neugierig.

„Bestens, Benjamin. Es war wundervoll.“, sagte sie.
Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Der Krug war wieder mit Wein gefüllt.
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