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Star Trek Seraph - Im Auge des Sturms

von Robi

Kapitel 1

Die Schlacht war vorbei.
Die romulanischen Warbirds hatten sich zurückgezogen, als alle Frachter es geschafft hatten, das System zu verlassen. Nun gab es für die Romulaner nichts mehr in diesem System, wofür es sich lohnte, zu bleiben. Die Frachter waren geflohen und Verstärkung der Sternenflotte war sicherlich schon auf dem Weg.
Das Sternenflottenschiff, das die Frachter beschützt hatte, war dem romulanischen Commander keine Aufmerksamkeit mehr wert. Es hatte einen hohen Preis für die Erfüllung seiner Aufgabe bezahlt: Die U.S.S. Kyushu war nicht viel mehr als ein Wrack, alle Antriebssysteme waren ausgefallen, die Lebenserhaltung lief nur noch im Notbetrieb und mehrere Hüllenbrüche bedrohten die strukturelle Integrität des Kreuzers.
Die Brücke der Kyushu erinnerte an eine Szene aus der Hölle in Dantes „Göttlicher Komödie“: Brände loderten an verschiedenen Stellen, Konsolen waren rußgeschwärzt, von der Decke hingen Verkleidungsplatten und Kabel herab und die Gefechtsbeleuchtung tauchte die Szenerie in ein gespenstisches Rot. Zwei Offiziere waren gerade dabei, einen dritten Offizier unter einem Trümmerhaufen hervorzuholen, der ihn fast komplett begraben hatte. Der ranghöhere der beiden, ein Lieutenant der Sicherheitsabteilung, wuchtete einen Träger beiseite, um seinem Kameraden die Möglichkeit zu geben, den eingeklemmten Offizier vorsichtig zu befreien.
Schließlich hatten die beiden es geschafft und der Mann in der roten Uniform der Kommandoabteilung und den vier goldenen Pins eines Captains lag vor ihnen. Im selben Moment kamen zwei Sanitäter mit einer Notfallausrüstung aus dem Turbolift, der wundersamerweise noch funktionierte.
„Perfektes Timing, Petty Officer“ stellte der Lieutenant fest, als sich die beiden Sanitäter um den Captain kümmerten.
„Und keine Sekunde zu spät“ erwiderte der Angesprochene, während er einen ersten Scan des Verletzten vornahm. „Multiple Knochenbrüche, Gehirnerschütterung, innere Blutungen – der Captain muss sofort auf die Krankenstation.“
Gerade, als man den Captain auf die Notfalltrage umgelagert hatte, hallte die unpersönliche Stimme des Computers der Kyushu durch das Schiff: „Warnung. Warpkernbruch in fünf Minuten. Evakuierungsprozeduren eingeleitet.“
„Korrektur – wir müssen sofort zu den Rettungskapseln“ bemerkte der jüngere der beiden Offiziere, die den Captain gerettet hatten – ein Lieutenant junior grade aus der Wissenschaftsabteilung – alarmiert.
Die Sanitäter nahmen die Trage auf und bahnten sich einen Weg durch die Trümmer zum Turbolift, gefolgt von den beiden Offizieren. Am Turbolift blieb der Lieutenant noch einmal stehen und warf einen Blick über das Trümmerfeld, das einmal die Brücke der U.S.S. Kyushu gewesen war, bevor er sich umdrehte und den Lift bestieg, dessen Türen sich zischend schlossen…

Das Wrack des Kreuzers der Akira-Klasse trieb antriebslos dahin, während sich Rettungskapseln von der Hülle lösten und dem nahe gelegenen Klasse-L-Planeten zustrebten. Nicht alle Rettungskapseln der Kyushu verließen das Schiff – es war nicht mehr genügend Personal an Bord gewesen, um die Nutzung aller Kapseln nötig zu machen. Dem Standardvorgehen zufolge hätten die Shuttles der Kyushu die Kapseln begleiten sollen, allerdings saßen sie nutzlos in der blockierten Shuttlerampe fest. Die Zählung bei der Evakuierung war bei 356 stehen geblieben – 144 Besatzungsmitglieder waren entweder tot oder verschollen…

Die Rettungskapsel mit den beiden Brückenoffizieren, den Sanitätern und ihrem Patienten war eine der letzten, die das Schiff verließ. Durch das Fenster konnte man sehen, wie der Kreuzer immer kleiner wurde, während die Computerstimme die Zeit bis zum Warpkernbruch herunterzählte: „Warpkernbruch in dreißig Sekunden. Zwanzig Sekunden. Zehn. Neun. Acht. Sieben. Sechs. Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins.“
Ein gleißend helles Licht erfüllte den Innenraum der Kapsel, als die Eindämmungsfelder des Warpkerns versagten und eine unkontrollierte Materie-Antimateriereaktion ihren Lauf nahm. Die Kapseln waren inzwischen zum Glück weit genug entfernt, um von den unmittelbaren Auswirkungen der Katastrophe verschont zu bleiben, aber der massiven Schockwelle blieben sie nicht verschont. Trotz Sicherheitsgurten und Trägheitsdämpfern wurden die Insassen gehörig durchgeschüttelt, und nur mit Mühe gelang es den Sanitätern und Pflegern, die sich um die Schwerverletzten in den Kapseln kümmerten, weitere Verletzungen bei ihren Patienten zu verhindern.
Mehrere Stunden später erreichten die Rettungskapseln schließlich den Planeten und begannen den Eintritt in die Atmosphäre. Die Schockwelle des Warpkernbruchs hatte die Kapseln ziemlich durcheinander gewirbelt und weit verteilt, aber dennoch gelang es der Landeautomatik, die meisten Kapseln innerhalb des vorbestimmten Landegebietes landen zu lassen.

Elizabeth Hayden kletterte aus der Rettungskapsel, die sie und sieben andere von der Kyushu gebracht hatte, und sah sich um. Die Kapsel war in einem breiten Felstal gelandet, in dessen Mitte eine Art Bach lief. Die Berge zu beiden Seiten waren felsig und nur spärlich mit niedrigen Büschen und kleinen Bäumen bewachsen. Als sie sich weiter umsah, stellte sie fest, dass die restlichen Rettungskapseln ebenfalls in diesem Tal gelandet zu sein schienen.
Ein Crewman der Technikabteilung stolperte auf wackeligen Beinen an Liz vorbei und übergab sich schließlich unter ihrem mitleidigen Blick. Scheinbar war dem Grünschnabel der doch etwas holprige Ritt durch die Atmosphäre nicht sonderlich gut bekommen…
Besorgt sah sich die junge Frau weiter um. Wo war Nathans Kapsel heruntergekommen? Vermutlich ist er – ganz der Captain – bis zuletzt auf der Brücke geblieben, dachte sie ein wenig spöttisch, um sich von ihren Sorgen abzulenken. So wirklich eingestehen wollte sie es sich noch nicht, dass sie sich um ihn Sorgen machte… Beziehungsweise, dass sie mit ihm zusammen war.
Ihre Gedanken wurden durch einen Komm-Ruf unterbrochen: „An alle Rettungskapseln, hier ist Commander Ellis. Geben Sie bitte so schnell wie möglich Ihre Statusmeldungen ab, wie viele Personen an Bord waren und ob es Verletzte gibt. Ende.“
Nach einem Kontrollblick zu den anderen Insassen ihrer Kapsel berührte Liz als Ranghöchste ihren Kommunikator, um sich bei der XO zu melden. „Commander Ellis, hier Lieutenant j.g. Hayden. Rettungskapsel 17, acht Personen an Bord. Außer einem Anfänger, der bei dem Ritt das Kotzen bekommen hat, sind wir alle in Ordnung, Ma’am.“ Nach einer Pause fügte sie noch etwas leiser hinzu: „Haben… Haben Sie was vom Captain gehört, Ma’am?“
„Verstanden, Lieutenant“, kam es aus dem Kommunikator zurück. „Und nein, vom Captain habe ich noch nichts gehört. Es haben sich aber auch noch nicht alle Kapseln gemeldet. Hören Sie, ich brauche Sie hier. Sie sind bislang der ranghöchste Offizier der Sicherheitsabteilung.“
„Verstanden, Ma’am. Bin unterwegs.“ Liz konnte die Besorgnis nicht ganz aus ihrer Stimme verbannen, als sie das Gespräch beendete. Wieder sah sie sich um, mit einem ganz, ganz miesen Gefühl im Bauch. Irgendetwas musste passiert sein, da war sie sich sicher. Nur was?

Ihr Gefühl täuschte sie nicht. Eine der Rettungskapseln war abseits der anderen auf einem kleinen Plateau gelandet, am Rande eines Bergsees. Genau diese Kapsel hatte die fünf Besatzungsmitglieder von der Brücke beinhaltet, von denen drei nun aus der Kapsel kletterten und sich umsahen, während einer der Sanitäter beim Captain blieb.
„Kann jemand die anderen Kapseln sehen?“ fragte der Wissenschaftler besorgt, als er sich umgesehen hatte und feststellen musste, dass sie alleine waren.
„Nein… Scheint so, als ob wir das Landegebiet verfehlt haben“, stellte der Sicherheits-Lieutenant nicht minder besorgt fest, auch wenn er sich das nicht anmerken ließ. Er berührte seinen Kommunikator und versuchte, irgendjemanden zu erreichen: „Hier Lieutenant Jackson, hört mich jemand?“

Gerade, als Liz die Rettungskapsel erreichte, in der Commander Ellis einen provisorischen Kommandostand eingerichtet hatte, hörte sie aus ihrem Kommunikator den Ruf von Lieutenant Jackson. Und wieder verspürte sie dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung war…
„Lieutenant Jackson, hier Commander Ellis. Ich höre Sie“, antwortete die XO sichtlich erleichtert. Das war die letzte Kapsel gewesen, die sich noch nicht gemeldet hatte. Sie lächelte Liz, die sich sichtlich beunruhigt an den Rahmen der Luke gelehnt hatte, aufmunternd zu. Bis ihr auffiel, dass sich Lieutenant Jackson gemeldet hatte – und nicht Captain Graves. „Wo sind Sie gelandet? Und… Ist der Captain bei Ihnen?“
Dieselbe Feststellung traf Liz beinahe gleichzeitig – mit der Gewalt eines Vorschlaghammers. Sie musste sich schwer zusammenreißen, um nicht irgendetwas zu demolieren…
„Gut, Sie zu hören, Ma’am“, unterbrach die Stimme aus dem Kommunikator die düsteren Gedanken der beiden Frauen. „Wir sind auf einer Art Plateau gelandet, nahe einer hellgrauen, fast weißen Felsformation. Und ja, Captain Graves ist bei uns. Aber wir brauchen dringend einen Arzt, er ist schwer verletzt.“
Scheiße! Beinahe hätte Liz ihren eigenen Kommunikator aktiviert und ihren Vorgesetzten mit Fragen über Nathans Zustand gelöchert, bevor sie sich wieder beherrschen konnte und stattdessen nur besorgt zur XO sah, die anscheinend den ähnliche Gedanken hatte…
„Wie geht es dem Captain?“ wollte sie wissen.
Es herrschte eine kurze Pause, dann antwortete eine andere Stimme: „Ma’am, hier Petty Officer 2nd Class Kaminsky. Der Captain ist schwer verletzt. Multiple Knochenbrüche, Gehirnerschütterung, innere Blutungen – wir brauchen so schnell wie möglich einen Arzt hier oben.“
„Meinen Sie, Sie können Ihn noch ein Weilchen stabil halten?“ wollte Ellis wissen, nachdem sie nachdenklich nach draußen gesehen hatte, wo die Sonne des Planeten sich langsam dem Horizont näherte. „Es wird bald dunkel und ich will kein unnötiges Risiko eingehen, indem ich eine Gruppe in der Dunkelheit in unbekanntes Gelände losschicke.“
„Ich denke schon, Ma’am“, kam die Antwort des Sanitäters nach einigem Zögern zurück.
„Gut, dann schicke ich morgen früh sofort eine Gruppe mit einem Arzt zu Ihnen hoch. Ellis Ende.“ Die XO beendete das Gespräch und fuhr an Liz gewandt fort: „Lieutenant Hayden, ich möchte, dass Sie morgen früh die Gruppe anf…“ Dann fiel ihr auf, dass die junge Frau nicht mehr da war. Sie sah zu einem der Techniker in der Nähe: „Haben Sie gesehen, wo Lieutenant Hayden hin ist?“ Der Angesprochene hob die Schultern und schüttelte den Kopf, was Ellis seufzen ließ. Hoffentlich macht sie keine Dummheiten… „Wenn Sie sie sehen, sagen Sie ihr, sie soll sich bei mir melden.“

Elizabeth hastete zu „ihrer“ Kapsel zurück, wobei sie mehr als ein Besatzungsmitglied anrempelte. Ihre Gedanken kreisten im Moment nur um eines: Sie musste irgendeinen der Ärzte der Kyushu dazu überzeugen, sich mit ihr zusammen auf den Weg zu Nathan zu machen. Auch wenn Ellis nicht dazu bereit war, ein Risiko einzugehen – sie war es. Das war sie Nathan nicht nur als seine Freundin schuldig, er hatte ihr bereits einmal das Leben gerettet, als sie sich damals auf der unabhängigen Station versteckt hatte…
An der Kapsel angekommen, griff sie sich ihren Rucksack und begann, verschiedene Dinge, von denen sie annahm, dass sie sie brauchen würde, hineinzustopfen. Nacheinander landeten Notfallrationen für eine Woche, zwei medizinische Notfallkits, eine Rolle Mehrzweckseil, eine Armbandleuchte und weitere nützliche Dinge im Rucksack. Zusätzlich griff sie sich einen Phaser, einen Tricorder sowie eine weitere Armbandleuchte, schulterte den Rucksack und machte sich auf den Weg, um Daniel Forster, einen der Ärzte, den sie näher kennengelernt hatte, zu suchen.
Hoffentlich hat er es auch vom Schiff geschafft, dachte sie, als sie sich suchend umsah – immer darauf bedacht, nicht von Commander Ellis oder einem anderen ranghöheren Offizier gesehen zu werden. Ansonsten muss ich wohl jemand anderes fragen… Verdammt, wo steckt der Kerl denn?
Zu ihrem Glück musste sie nicht lange suchen. Sie fand den jungen Arzt, als er gerade die improvisierte Krankenstation verließ. Es war schon etwas dunkel, weswegen der Mediziner nicht sofort erkannte, wer ihn da ansprach.
„Ach, Sie sind das, Liz“ erkannte er schließlich die blonde Frau. „Was gibt’s denn?“
Sie packte ihn am Arm und zog ihn beiseite, in den Schatten einer Rettungskapsel. „Hören Sie zu, Danny, ich brauche Ihre Hilfe. Beziehungsweise der Captain braucht Ihre Hilfe“, erklärte sie ihm leise. „Nathan ist schwer verletzt, aber seine Kapsel ist abseits gelandet und Ellis will kein Risiko eingehen, weswegen sie erst dann eine Gruppe losschicken will, wenn es hell wird. Ich habe aber das ganz miese Gefühl, dass es für Nat dann schon zu spät sein wird.“
Nach ein paar Augenblicken des Nachdenkens nickte der Arzt. „Also gut… Ich bin dabei. Ich brauche aber noch ein paar Sachen aus der Krankenstation – “
„Die besorge ich. Sagen Sie mir einfach, was Sie brauchen, Doc“, unterbrach ihn Liz kurzerhand.
Verdutzt nannte Forster die Dinge, die er brauchte, und sah Elizabeth zu, wie sie ihren Rucksack ablegte und sich in Richtung der improvisierten Krankenstation davonschlich. Nach wenigen Minuten kehrte sie zurück und reichte ihm eine Tasche.
„Ist das alles, was Sie brauchen, Danny?“ wollte sie mit einem leichten Grinsen wissen.
Der Arzt nickte, nachdem er einen Blick hineingeworfen hatte. „Ja. Wie sind Sie da herangekommen, Liz?“
Ihr Grinsen wurde frech. „Selbstbedienung.“ Dann nahm sie ihren Rucksack wieder auf und nickte ernst: „Also los, Doc. Ich habe mitgehört, wie Lieutenant Jackson gesagt hat, dass die Kapsel nahe einer fast weißen Felsformation runtergekommen ist.“ Sie reichte dem Arzt eine Armbandleuchte und deutete auf eine Felsformation, die sich gegen die untergehende Sonne abhob. „Das müsste die da sein, sie ist knapp zehn Kilometer entfernt, also los.“

Fast drei Stunden später hatten die beiden das Plateau, auf dem sie die Kapsel vermuteten, fast erreicht. Inzwischen war es dunkel geworden, sodass sie ihre Armbandleuchten einschalten mussten, um nicht sich nicht in der Dunkelheit zu verlaufen.
Liz ließ den Lichtschein ihrer Lampe über die Umgebung wandern, während sie sich neu orientierte. „Weit kann es nicht mehr sein“, meinte sie hoffnungsvoll, bevor sie leise, mehr zu sich selbst, anfügte: „Hoffentlich kommen wir nicht zu spät…“
„Keine Sorge, Liz“ versuchte Forster sie zu beruhigen. „Nach allem, was ich bis jetzt vom Captain gehört habe, ist er ziemlich zäh…“
Das brachte ihm ein schiefes Lächeln seiner „Partnerin“ ein: „Wie kommen Sie darauf, dass ich mir Sorgen mache, Doc? Irgendwer muss ja auf den Captain aufpassen, das ist alles.“ Sie deutete mit ihrer Armbandleuchte in die Richtung einer Gruppe dürrer Bäume und meinte: „Da oben fängt das Plateau an, glaube ich. Endspurt?“
„Endspurt.“
Die beiden nahmen ihre Sachen wieder auf und hasteten in einem kleinen Rennen den Abhang hinauf. Liz kam als erste oben an und grinste dem Arzt entgegen: „Sie sind aber nicht gut in Form, Doc.“
Forster musste erstmal zu Atem kommen, bevor er erwidern konnte: „Ich bin Arzt, kein Querfeldeinläufer, Liz…“
Liz grinste und setzte sich wieder in Bewegung, nachdem sie sich umgesehen und die Kapsel entdeckt hatte. Nach wenigen Minuten waren die beiden in der Nähe der Kapsel angelangt, als sie jemand aus der Dunkelheit anrief.
„Wer ist da?“
Der Lichtkegel der Armbandleuchte erfasste einen Offizier mit der blauen Uniform der Wissenschaftsabteilung, der argwöhnisch ins Licht blinzelte und einen Phaser in die Richtung der beiden hielt. Augenrollend meinte Liz: „Nehmen Sie den Phaser runter, Mann. Wir sind auf derselben Seite!“
Tatsächlich nahm der Offizier nach einigem Zögern den Phaser herunter und näherte sich Liz und dem Arzt. Als er erkannte, wem er gegenüberstand, meinte er nur: „Kommen Sie mit.“
Zu dritt gingen sie zur Kapsel, in der nur ein schwaches Notlicht brannte. Als Liz hinter Forster die Kapsel betrat, stockte ihr der Atem. Nathan lag auf einer Notfalltrage, die sichtbaren Verletzungen – Schnittwunden, Prellungen und Platzwunden – sahen extrem bedrohlich aus. "Oh Scheiße..." flüsterte sie und sah sich nach den beiden Sanitätern um. Man kann ihn also noch stabil halten, ja? Wenn ich diese beiden Idioten in die Finger kriege, dann... Während sich ihre Gedanken darum drehten, was sie mit den beiden machen würde, sollte Nathan das hier nicht überleben, ging sie in der Kapsel auf und ab, bis es Lieutenant Jackson schließlich zuviel wurde.
Er hielt sie fest und bugsierte sie - ungeachtet der wütenden Blicke, die sie ihm zuwarf, nach draußen. Dort begann er, leise und ernst auf sie einzureden: "Reißen Sie sich gefälligst zusammen, Lieutenant! Sie helfen dem Captain nicht, wenn Sie hier alle nervös machen mit Ihrem Umhergeirre. Und was machen Sie überhaupt hier?"
Für einen Moment wirkte Liz, als würde sie jeden Moment ihrem Vorgesetzten gegenüber handgreiflich werden. Allerdings hielt sie sich gerade noch so zurück... Sie funkelte ihn aber immernoch wütend an, als sie antwortete: "Was ich hier mache? Dem Captain das Leben retten, würde ich sagen, verdammt! Diese dämlichen Sanis haben das doch völlig falsch eingeschätzt!" Sie merkte nicht, dass sie dabei immer lauter geworden war, sodass schließlich Doktor Forster seinen Kopf aus der Kapsel streckte und zu den beiden hinüberging.
"Liz, beruhigen Sie sich", schaltete er sich ein. "Der Captain ist vorerst außer Lebensgefahr... aber es war knapp, sehr knapp."
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