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Rätseljagd

von Oriane

Kapitel 1

Kapitel 1



Der Sommer hatte San Francisco und mit der Stadt Großteile des amerikanischen Kontinents fest im Griff. Die Temperaturen sanken auch Nachts nicht unter 25 Grad und die Stadt, sowie die gesamte Erde schien beschlossen zu haben, eine kriminelle Ruhepause einzulegen – zumindest bis zum Nachmittag. Maurizio Casado ließ sich durch die geöffneten Fenster die warme Luft um die Nase wehen, während er an alten Fallakten arbeitete und, ganz untypisch für ihn, seinen Schreibtisch aufräumte. Ganz im Gegensatz zu seinen spanischen Wurzeln, hielt er nicht viel von einer Siesta. Er konnte bei Hitze zu Hochformen auflaufen; zumindest manchmal, wenn er gerade dazu in Stimmung war.
Samak störte die trockene Wärme ebenfalls nicht, allerdings arbeitete er an einer Simulation für ein anderes Team, das durch die bei der Federation Security umgehende Sommergrippe auf die Hälfte geschrumpft worden war. Weder Baqh noch Lynna saßen an ihren Plätzen. Mikael hatte dem Bolianer eine Inventur der Beweismittelbestände nahe gelegt und Lynna hatte sich bereit erklärt, zu helfen, nachdem der Chef ihr diese Inventur ebenfalls sehr farbenfroh ans Herz gelegt hatte. Allerdings bestand sie darauf, das Büro dafür zu verlassen und sich „geeignete Räumlichkeiten“ zu suchen, wie sie es ausdrückte.
Und nun tigerte Mikael durchs Hauptquartier auf der Suche nach seiner Andorianerin. Er fand sie schließlich unten bei Luzia Pawlow in der Pathologie, wo sie eine der Bahren aus den Kühlkammern herausgezogen und sich zusammen mit ihrem PADD nahe der Öffnung in der Wand darauf platziert hatte. Die Kälte kroch von hinten um sie herum, aber sie schien sich sehr wohl zu fühlen. Baqh hatte natürlich nichts dagegen gehabt, Luzia einen Besuch abzustatten und so verwandelten die zwei ihren Autopsieraum in ein ordentliches Beweismittelchaos.
Als die Sicherheitstüren für Mikael zur Seite zischten, fing er als erstes den genervten Blick der Gerichtsmedizinerin auf, die eigentlich dabei war, den Raum aufzuräumen. Selbst die verstohlenen Blicke, die Baqh ihr von Zeit zu Zeit zuwarf, vermochten sie nicht mehr aufzuheitern.
„Mikael!“ Bevor es jemand anders tun konnte, stürmte sie auf ihn zu. „Schaffen Sie bitte Ihre Leute hier raus!“
Er besah sich das Chaos, das seine beiden Mitarbeiter veranstaltet hatten und war insgeheim sehr froh, dass sie nicht das Büro oder den angrenzenden Konferenzraum dafür zweckentfremdet hatten und es außerdem oben warm geblieben war. Wer wusste schon, was Lynna mit der Klimakontrolle angestellt hätte. Die zwei hatten sämtliche Kisten mit Beweismitteln ihrer Fälle aus den Archiven hergeschafft – von kleinsten Haarproben in dafür vorgesehenen Stasisbehältern bis zu den größten, manchmal noch in Plastik eingepackten Artefakten, von denen Mikael die meisten nicht wiedererkannte. Einmal abgeschlossen packte er einen Fall nur äußerst ungern wieder aus.
„Ich werde nicht nur die beiden, sondern auch Sie hier herausschaffen, Luzia“, erklärte Mikael kurz angebunden. „Jemand scheint beschlossen zu haben, dass es doch nicht zu heiß zum töten ist.“ Er winkte die kleine Andorianerin zu sich. „Lynna, komm aus der Kühlkammer raus, die wird Luzia heute noch brauchen.“
Die beiden Agenten trennten sich mit etwa so viel Widerwillen von ihren Beweismitteln wie ein Klingone von seinem Tribble. Kurz bevor sie durch die Sicherheitstüren traten, wurden sie von Luzia aufgehalten, indem ihr ausgestreckter Arm ihnen den Weg versperrte. „Damit das klar ist, ihr räumt das alles auf, wenn wir zurück sind!“
Mit einem zerknirschten Blick auf das Chaos nickte Baqh und die Pathologin lächelte zufrieden.

Der Tote saß wenig ansehnlich auf der Toilette eines kleinen Lokals nahe des Sternenflottenviertels mitten in San Franciso. Man hatte ihn so drapiert, dass das meiste Blut unter ihm in die Toilettenschüssel abgeflossen war und nur ein kleines dunkelrotes Rinnsal seinen Unterschenkel zierte. Allerdings fasste so eine Toilettenschüssel nicht einmal annähernd das Blut eines erwachsenen Mannes und so war die randvoll mit Blut gefüllte Schüssel irgendwann übergelaufen. Dass er freiwillig mit hochgezogener Hose auf offener Schüssel saß, hielt Mikael für sehr unwahrscheinlich. Der Tote trug dem Wetter angemessen T-Shirt und knielange Jeans, doch das einst weiße Oberteil färbte sich, dadurch dass es mit dem Blut des Opfers durchtränkt war, dunkelrot. Mikael und sein Team hatten Mühe, überhaupt zu ihm durchzudringen, da sich die Mehrheit der Restaurantgäste am Eingang zur Toilette postiert hatte, offiziell, um den armen Mann vor neugierigen Blicken zu schützen und inoffiziell, um selbst einen Blick auf das Desaster zu werfen. Hinter der Theke stand ein älterer Mann um die sechzig, augenscheinlich ein Terraner und besah sich hilflos seine wild gewordene Kundschaft. Sorgenfalten zierten sein Gesicht und er knotete eine Papierserviette in den Händen zu einer Kugel zusammen, entknotete sie wieder und formte nun eine Art Wurm, indem er sie unbewusst einrollte. Immer wieder huschten seine Blicke zu einer jungen Frau, die auf einem der Barhocker saß. Unentwegt starrte sie auf einen Punkt an der Wand hinter dem Lokalbesitzer und wirkte merkwürdig unbeteiligt. Jemand hatte ein Glas Wasser vor sie hingestellt, doch sie hatte es noch nicht angerührt. Niemand schien so recht zu wissen, was er tun oder sagen sollte.
Mit einem kleinen Wink schickte Mikael Baqh zu der Frau und Maurizio zum Barkeeper, den Rest des Teams nahm er mit und bahnte sich einen Weg durch die Menge der Leute. Der Geruch nach Menschenblut stieg in Samaks feine Nase und er hielt unwillkürlich die Luft an. Nachdem Lynna die Leute mit kräftiger Stimme zurück in den Hauptraum des Lokals geschickt hatte, fing sie an, den Tatort mit Emittern auszustatten, die für das gelbe, hologafische Flatterband und das Tatortkraftfeld zuständig waren. Der Vulkanier bewegte sich vorsichtig durch die Sanitäranlagen und schoss Holobilder, um im Hauptquartier den Tatort nachbilden zu können. Als er damit fertig war, ließ Mikael Luzia an die Leiche heran.
„Auf den ersten Blick ist nicht viel zu erkennen.“ Lynna trat an ihren Chef heran und ließ den Blick über den Tatort schweifen. Er nickte, die Augenbrauen zusammengezogen. „Hol die Ausrüstung hier her, such mit Samak zusammen nach jeder Spur, die ihr finden könnt. Ich nehme mir inzwischen die Meute da draußen vor.“ Die Andorianerin nickte zustimmend. Sie war heilfroh, dass der Mord nicht auf offener Straße passiert war, denn in diesem Fall hätte sie unter der brennenden Sonne nicht lange durchgehalten. Zusammen mit Mikael schlüpfte sie unter dem Absperrband durch, bog aber vor dem Eingang zum Hauptraum des Lokals ab, um die Ausrüstung zu holen, die sie im Flur hatten stehen lassen.
Die Stille, die im Restaurant herrschte, kroch unangenehm um Mikael herum und lenkte gleichzeitig jede Aufmerksamkeit auf ihn. Musik, die eigentlich als Hintergrundmusik gedacht war, übertönte gerade so die Worte, die Maurizio an den Besitzer richtete. Baqh hatte die junge Frau, die dem Toten offensichtlich nahe gestanden hatte, zu ihrem Schutz nach draußen geführt, um sie zu befragen.
„Hat jemand das Lokal verlassen, kurz bevor der Tote entdeckt wurde?“ Er musste die Stimme nicht heben, damit ihn alle verstanden. Kollektives Kopfschütteln war die Antwort. Nun gut, er würde diese Antwort mit Bildern aus dem Orbit und von Überwachungskameras überprüfen, falls welche vorlagen. Doch da sie sich in Sternenflottennähe befanden, war es nicht unwahrscheinlich, das einer der unzähligen Satelliten Aufzeichnungen gemacht hatte.
„Wer von Ihnen hat den Toten entdeckt?“
Zögernd meldete sich ein Junge von etwa sechzehn Jahren mit schlaksiger Gestalt und Pickeln im Gesicht.
„Das war ich, Sir.“
Die Frau neben ihm, den besorgten Blicken zufolge ganz offensichtlich seine Mutter, war sich wohl über den psychischen Zustand ihres Sohnes nicht ganz im klaren, doch der Junge schien die Ruhe selbst zu sein. Mikael winkte ihn zu sich. Anscheinend versuchte er, sich einen Bart wachsen zu lassen, aber bis auf einen leichten Flaum an Oberlippe und Kinn scheiterte dieses Vorhaben kläglich.
„Würdest du kurz mitkommen?“
„Sicher.“ Etwas holprig stand er auf. Er überragte Mikael um etwa einen Kopf und versuchte, sich irgendwie kleiner zu machen, als er war, was ihm einen leicht krummen Gang bescherte. Mikael führte ihn in einen kleinen Nebenraum, der offensichtlich für private Veranstaltungen gebucht werden konnte, um sich in Ruhe mit ihm unterhalten zu können.
„Wie heißt du?“, begann er, griff nach einem der hochgestellten Stühle und bot dem Jungen den Sitzplatz an.
„Jona.“ Zögernd setzte er sich. Dann zog Mikael sich selbst einen Stuhl heran und platzierte sich ihm gegenüber.
„Und du bist volljährig?“
„Noch nicht ganz, aber in ein paar Tagen, Sir.“ Kein geringer Stolz schwang in seiner Stimme mit.
„Okay. Dann erzähl mir doch mal, was passiert ist.“ Er zückte ein PADD, um die Aussage des Jungen aufzunehmen.
„Wir saßen am Nachbartisch, meine Mutter, meine Großmutter und ich. Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen. Er ist irgendwann aufgestanden und zur Toilette gegangen und ich musste eben auch. Die Kabinentür stand offen und so war er nicht schwer zu übersehen. Ich bin wieder raus und habe sofort an der Theke vorne Bescheid gegeben. Ich wollte nicht, dass das halbe Lokal in Aufruhr gerät, aber meine Mutter ist dazwischengekommen. Anscheinend habe ich etwas verstört ausgesehen. Sie macht sich immer unnötig Sorgen. Jedenfalls ist sie dazugekommen und anlügen wollte ich sie auch nicht. So hat sich erst ein Gerücht verbreitet und dann musste natürlich jeder den armen Mann angaffen.“
„Hat der Mann vorher ungewöhnliches Verhalten gezeigt? War er nervös?“
Jona schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Er schien ganz normal mit seiner Freundin oder Frau, oder was auch immer, zu essen.“
„Ist dir jemand anders aufgefallen? Eine Person, die sich öfter umgesehen hat, als nötig, oder sonst irgendwie verdächtig wirkte?“
Er überlegte kurz, schüttelte dann jedoch wieder verneinend den Kopf. „Ich habe nicht auf die anderen Gäste geachtet. Tut mir Leid. Entschuldigen Sie, aber kann ich jetzt gehen? Ich muss nämlich immer noch.“
Mikael schmunzelte. „Sicher. Aber sieh zu, dass du in den nächsten Tagen auf der Erde bleibst, falls wir dich erreichen wollen, oder falls dir noch etwas einfällt.“
„Das kann ich nicht versprechen“, erwiderte der Junge zerknirscht. „Mein Vater ist Offizier auf der Maddison und sein Landurlaub endet morgen schon. Meine Mutter und ich leben ebenfalls auf dem Schiff, wissen Sie.“
Verdammt, dachte Mikael. Hoffentlich ist der Typ auf der Toilette kein Flottenangehöriger, das gibt nur bürokratisches Chaos!
„Kommen Offiziere und andere Sternenflottenmitglieder oft hier her?“
Jona nickte eifrig. „Ja. Fast jeder dort im Lokal arbeitet für die Sternenflotte. Man lernt solche Leute auch in Freizeitkleidung zu erkennen, wenn man auf einem Raumschiff aufgewachsen ist.“

Mit wachsender Sorge hatte Mikael Jona wieder zu seiner Mutter entlassen. Als er auf sein PADD sah, bemerkte er, dass Samak ihm bereits den Namen des Toten übermittelt hatte. Anscheinend hatte er von Luzia die DNA bekommen und sie in einer Datenbank gefunden. So liebte er sein Team. Er wollte gerade zu Luzia hinüber gehen, als Maurizio auf ihn zutrat und leise auf ihn einzureden begann. „Hier ist alles voller Sternenflotte, es würde mich nicht wundern, wenn wir...“ Er wurde vom Zischen der Lokaltüren unterbrochen und stockte kurz, als er sah, wer da gerade hereingekommen war. „...Besuch bekommen“, beendete grimmig seinen Satz und Mikael entkam ein resigniertes Seufzen. Auch er erkannte die stämmige Frau mit kurzem, blonden Haarschnitt, die ein überlegenes Lächeln aufsetzte, als sie seiner gewahr wurde.
„Agent Mikael Hood.“ Sie trat auf ihn zu.
„Commander Jane Bailey“, begrüßte er sie ergeben, aber die Frau schüttelte den Kopf und tippte an ihren Kragen, an dem vier goldene Rangabzeichen befestigt waren. „Captain Bailey.“
„Von mir aus auch das“, brummte Mikael. „Sind Sie nicht eigentlich eher der Weltraummensch? Ein Komet?“
„Man hat mich befördert mit der Bedingung, dass ich ein Team auf der Erde übernehme. Man nimmt, was man kriegen kann, nicht wahr?“
„Das da“ - Mikael deutete hinter sich auf die Toilettentür - „ist mein Fall“, begann er mit dem Streitthema, das sowieso unvermeidlich Hauptbestandteil des Gesprächs werden würde.
„Der Tote war Angehöriger der Sternenflotte, jemand hat uns Bescheid gegeben und damit fällt sein Ableben und meinen Zuständigkeitsbereich“, seufzte Bailey.
„Mein Team hat schon mit den Ermittlungen begonnen, es gibt als für Sie nichts weiter zu tun.“
„Sie werden unweigerlich Kontakte zur Sternenflotte untersuchen müssen und dann hätten Sie mich früher oder später sowieso am Hals.“
„Sie rauszuschmeißen könnte aber die Zusammenarbeit mit Ihnen hinauszögern.“ Mikael grinste und Bailey presste die Lippen aufeinander.
„Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische“, begann ein junger Lieutenant aus ihrem Team. Ungläubig huschten Mikaels Augen zwischen ihm und Bailey hin und her. „Ich weiß aus den Akten, dass Sie und Captain Bailey schon früher erfolgreich zusammengearbeitet haben. Wo läge das Problem, wenn Sie das wiederholen würden?“
Gespannt auf ihre Reaktion hob Mikael die Augenbrauen. Langsam drehte der Captain den Kopf, den kältesten Blick, den ihre Mimik hergab aufgesetzt und von dem Mikael immer gedacht hatte, er sei nach dem Fall Nora Wild allein für ihn reserviert. Der Lieutenant schluckte sichtbar, wurde blass um die Nase und zog sich zum Rest seines Teams zurück. Baileys Blick klärte sich wieder.
„Er ist neu im Team“, fügte sie erklärend hinzu und Mikael ließ ein amüsiertes „Aha!“ hören. Damit war die Sache geklärt, auf Kosten des armen Lieutenants.
„Also was haben wir?“, fragte der Captain und ließ sich zur Leiche führen, an der noch immer Luzia herumwerkelte. Auch Lynna kniete in der Kabine, bemüht, nichts zu berühren und doch alle Spuren einzusammeln, die sie finden konnte.
„Er ist vor etwa einer halben Stunde gestorben“, berichtete Luzia, nachdem sie einen skeptischen Blick auf Bailey geworfen hatte. „Todesursache war ziemlich sicher der nicht schwer zu übersehende Schnitt von einem Ohr zum anderen, vermutlich ausgeführt von einem Lasermesser, aber für genauere Angaben muss ich ihn auf meinem Tisch haben.“
„Diese Position hat er doch kaum freiwillig eingenommen“, murmele Bailey, während sie den toten Körper mit gerümpfter Nase musterte.
„Es gibt Hinweise auf leichte Kampfblessuren. Hat jemand draußen etwas gehört?“
Mikael verneinte. „Selbst der Junge, der ihn gefunden hat, hat nichts von Geräuschen erzählt und er muss fast zur Tatzeit an der Toilettentür gestanden haben.“
Lynna, die sich anscheinend beobachtet fühlte, kroch rückwärts aus der Kabine heraus. „Ich habe nach Transporterenergie gescannt. Es gibt einige Restwerte, aber dadurch, dass hier in der Gegend laufend Sternenflottenangehörige her und wieder weggebeamt werden, wird es schwer den richtigen Beamvorgang aus den Signalen herauszufiltern.“
„Versuchen werden wir es trotzdem.“ Dann wandte sich Mikael wieder Bailey zu, die ihn erwartungsvoll ansah, trotzdem seine Konversation mit Lynna aber nicht unterbrochen hatte.
„Welcher Junge?“, fragte sie ungeduldig, stemmte die Hände in die Hüften und tappte unbewusst unruhig mit dem Fuß auf die Fliesen.
„Er hat die Leiche gefunden. Keine Sorge, die Befragung habe ich schon übernommen.“ Mühsam unterdrückte er ein Augenrollen, aber Bailey richtete sich an Luzia. „Könnten Sie uns schon seine DNA übermitteln? Er war Mitglied der Sternenflotte, also könnten wir ihn sofort identifizieren.“
„Sein Name ist Gregory Farrel“, sprang Mikael ein, sich an der verärgerten Miene Baileys erfreuend. „Nehmen Sie ihn mit, Luzia. Captain, meine Leute befragen draußen die Frau des Toten. Wie wäre es, wenn Sie die anderen Gäste übernehmen?“
„Anderer Vorschlag: Sie übernehmen die Gäste und ich werde die Sternenflottenakte von Farrel beschaffen.“
Mit süßlichem, gewinnenden Lächeln wandte sie sich ab, bevor Mikael etwas erwidern konnte. Brummend folgte er ihr zurück in den Hauptraum des Lokals. Als Baqh ihn bemerkte, sah der Bolianer aus, als würde er sich liebend gern unter den Mantel der Autorität seines Chefs flüchten wollen.
„Die Frau wusste anscheinend von nichts“, begann er. „Sie wirkt verstört, aber nicht aufgelöst. Sie sagte, ihr Mann hätte sie ganz normal zum Essen ausgeführt. Kein besonderer Anlass. Er benahm sich normal, wirkte nicht nervös oder angespannt, sogar sehr locker für seine Verhältnisse. Sie kann sich also nicht erklären, weshalb er getötet wurde, oder wer es getan haben könnte. Ihr Name ist übrigens Melanie Farrel“, fügte er schnell hinzu. Mikael nickte. „Noch etwas?“, fragte er dann, als Baqh keine Anstalten machte, sich wieder an die Arbeit zu machen.
„Ja.“ Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. „Dieser Lieutenant, der sich für besonders intelligent hält...nun ja, er ist nicht gerade hilfreich“, versuchte er sein Anliegen vorsichtig auszudrücken. Eine freundliche Umschreibung für: Schaff' mir diesen Kerl vom Hals!
Mikael seufzte. „Ich kann nicht behaupten, dass es mir gefallen würde, aber wir müssen Bailey und ihr Team wohl vorerst hinnehmen, denn mit einem hat sie wohl recht: Das könnte eine Sternenflottenangelegenheit werden.“
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