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Die längste Nacht

von Martina Strobelt

Kapitel 2

* * *

Li Nalas saß etwas abseits von dem großen Feuer, um das sich die meisten seiner Gefährten auf der Suche nach Wärme niedergelassen hatten. Gesprächsfetzen und hier und da vereinzeltes Gelächter drangen an sein Ohr - war er wirklich der Einzige hier, der sich fragte, ob ihr Handeln in dieser Nacht im Einklang mit den Propheten stand?
Er hatte schon viele Cardassianer getötet, er hatte dabei niemals die gleiche Freude und Befriedigung empfunden wie die meisten seiner Freunde, aber der Gedanke daran hatte ihn auch niemals um seinen Schlaf gebracht. Niemand hatte die Cardassianer gebeten, seine friedliche Heimat zu versklaven. Von Liebe und Vergebung zu sprechen war Aufgabe eines Vedeks, nicht die eines Widerstandsführers, aber diese Erkenntnis änderte nichts an den Zweifeln an der Richtigkeit seines Tuns, die ihn quälten und mit jeder Stunde wuchsen, die in dieser langen Nacht verging.
Als er befohlen hatte, den Gefangenen hinaus in die Kälte zu bringen, war er überzeugt gewesen, dass der Wille des junges Cardassianer unter dem klirrenden Frost innerhalb kürzester Zeit brechen würde, und er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, wie er sich verhalten sollte, wenn Takim bei seiner Weigerung bleiben würde.
Mehr als einmal war er in den vergangenen Stunden versucht gewesen, Haron hinaus zu schicken, um den Gefangenen wieder in die Höhle zu bringen, ohne sich darum zu kümmern, ob seine Gefährten ihn deswegen für schwach halten und weniger achten würden. Er gehörte nicht zu denen, die um der Meinung anderer willen gegen ihr Gewissen handelten, mochten sie auch seine besten Freunde sein.
Aber so viele Leben hingen davon ab, dass dieser junge Cardassianer nachgab ...
Und so verhärtete Li Nalas sein Herz gegen das Mitleid und die Zweifel in seinem Innern, während Stunde um Stunde so langsam zerrannen, dass es ihm so vorkam, als würde diese Nacht niemals enden wollen ...

* * *

Wispernde Stimmen, getragen von den eisigen Winden, die ihn umgaben - wirbelnder Schnee, der hier und da eine Gestalt annahm, die ihre Form änderte, bevor er sie erkennen konnte - war es seine Mutter, die aus jenem Reich jenseits der Dunkelheit nach ihm rief ...
Takim wusste nicht, wie lange er sich bereits hier draußen befand. Die Kälte hatte seine Glieder erstarren lassen, anfangs hatte sie wie ein Messer in seine Haut geschnitten, doch inzwischen spürte er sie nicht mehr, sein Körper war empfindungslos geworden, wie der Baum in seinem Rücken, sein einziger Gefährte in dieser endlosen Nacht.
Nein, er fror nicht mehr, im Gegenteil, eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus, so als ob der unaufhörlich fallende Schnee eine weiche Decke war, die ihn einhüllte.
Eine gnädige Art des Sterbens, dachte Takim, während er sich der Müdigkeit hingab, die sich seiner mehr und mehr bemächtigte.
Du musst dagegen ankämpfen, klang es in seinen Gedanken.
„Aber das will ich gar nicht“, widersprach er leise, wobei es ihm ganz natürlich erschien, dass er sich mit sich selbst unterhielt.
Du darfst dich nicht aufgeben, beharrte die Stimme in seinem Kopf. Ich möchte, dass du lebst! - Wir wollen dass du lebst ...
Takim kniff die Augen zusammen, spielten ihm seine Sinne einen Streich - oder war es wirklich das Gesicht seiner Mutter, das ihn inmitten des Schneetreibens ansah ...
Du darfst nicht sterben ...
„Du hast dich auch für ihn geopfert!“
Du bist alles, was mir von ihr geblieben ist ... vernahm er durch das Rauschen des Sturmes eine tiefe Stimme.
„Vater ...?“
Lebe …, flüsterte der Wind... Lebe ...
Takim hatte schon davon gehört, dass gelegentlich Sterbende halluzinierten. In den Flüchtlingslagern wurden Jahr für Jahr viele Bajoraner von Fiebern dahingerafft, und wenn das Ende nahe war, faselten sie angeblich wirres Zeug über Lichter und Ähnliches, aber er hatte kein Fieber, das ihm Dinge vorgaukelte, die es nicht gab ...
Die Züge seiner Mutter zerflossen, lösten sich in wirbelnden Schneeflocken auf, aber ihre Stimme trieb getragen vom Wind durch die Nacht
Lebe ...
Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte drehte Takim seinen Kopf in Richtung des Höhleneingangs, in dem die beiden jungen Bajoraner saßen, die ihn an den Baum gebunden hatten - so nah und dabei doch so fern. Sie hatten ein Feuer entzündet und wandten ihm den Rücken zu. Der Junge hatte seinen Arm um die Schultern des Mädchens gelegt, wenn er sich bemerkbar machen wollte, musste er nach Ihnen rufen ...
Er hasste die Vorstellung, dass sie und die anderen Rebellen glauben würden, seinen Willen gebrochen zu haben, sich in diesem Sieg sonnen würden, aber er konnte sich der Forderung des Windes nicht widersetzen, die sich einem Echo gleich in seinem Bewusstsein wiederholte ...
Lebe ...
Takims Rufe mischten sich mit den Stimmen des Windes, dem Rauschen der eisigen Stürme, die sie aufnahmen und mit sich trugen hinaus in die kalte bajoranische Nacht ...

* * *

Shanna hatte sich eng an Kyan gekuschelt. Hier am Feuer konnte man fast vergessen, dass Winter war. Die Schneeflocken schmolzen unter der Wärme der züngelnden Flammen, bevor sie überhaupt mit ihnen in Berührung kamen. Selbst das klagende Heulen des Windes klang hier weit entfernt, obwohl sie beide doch mitten drin saßen.
Sie fragte sich, ob es wirklich nur das Feuer war, oder ob es an Kyans Nähe lag, dass sie sich so wohl fühlte wie seit Jahren nicht mehr, aber eigentlich spielte das keine Rolle, sie wollte hier und jetzt nichts anderes, als dass die angenehmen Empfindungen, die sie durchströmten, niemals enden sollten. Sie musste nicht in Kyans Gesicht blicken, um zu wissen, dass er ähnlich fühlte. Sie spürte es an der Art, wie er sie im Arm hielt.
Kyan starrte versonnen in die Flammen, Shannas dunkles Haar kitzelte die Haut seiner Wange. Sie erinnerte ihn an Laila, die er bewundert hatte - aber noch mehr erinnerte sie ihn an eine andere, die er verloren hatte, bevor er ihr hatte gestehen können, wieviel er für sie empfand - aber das konnte er Shanna nicht sagen. Sie war schön und sie mochte ihn und sie gefiel ihm gut, auch wenn er nicht in sie verliebt war. Die erste und einzige Frau, die er jemals geliebt hatte, hatte ihn und Bajor verlassen, um irgendwo anders ihr Glück zu suchen.
Wo immer du auch sein magst, Laren, dachte er. Ich bete zu den Propheten, dass du den Frieden gefunden hast, nach dem du dich so sehr gesehnt hast.
Ja, er hatte sie geliebt, aber wenn er ehrlich war, war er froh, dass sie gegangen war. Ein Widerstandskämpfer durfte sich nicht so eng binden, dadurch wurde er verwundbar und damit eine Gefahr für die gemeinsame Sache.
Aber mit Shanna war es etwas anderes, er liebte sie nicht ...
„Ich will dich“, sagte er weich und sah sie mit unverhohlenem Verlangen an.
Jeder neue Morgen konnte den Tod bringen, da verschwendete niemand Zeit daran, einen anderen umständlich zu umwerben. Wünsche wurden ohne Umschweife direkt geäußert, erfüllt oder zurückgewiesen, so einfach war das.
Kyan wertete die Tatsache, dass Shanna sich noch enger an ihn schmiegte, als Zustimmung, doch als er sich über sie beugte, spürte er, wie sie sich plötzlich versteifte.
„Was hast du?“, fragte er, von jähem Zweifel gepackt, dass er ihr Schweigen und ihre Nachgiebigkeit falsch verstanden hatte.
„Nichts ...“ Shanna zögerte. „Mir war so, als ob ich einen Ruf gehört hätte.“
Kyan hielt inne und lauschte, dann schüttelte er den Kopf. „Ich höre nichts außer dem Rauschen des Sturmes.“
„Kann sein, dass ich mich getäuscht habe, aber ...“ Sie zögerte erneut. „... vielleicht sollten wir besser nachschauen, oder ...?“
Kyans Blick glitt gleichgültig zu der Gestalt am Baum, die inmitten der wirbelnden Flocken nur undeutlich zu sehen war. „Wenn du darauf bestehst ...“, meinte er gedehnt und gab sie frei. „Aber mach mir hinterher keine Vorwürfe, dass du das gemütliche Plätzchen hier umsonst verlassen hast ...“
Shanna rührte sich nicht. Kyan hatte Recht, da war nichts außer dem Klagen des Windes, und sie hatte keine Lust, die Wärme des Feuers - und Kyans Nähe - gegen einen Fußmarsch durch den treibenden Schnee einzutauschen. Mochte die Strecke auch nur kurz sein, sie würde ausreichen, um sie bis auf die Haut zu durchnässen und ihre Glieder zum Klappern zu bringen - und am Ende würde sie dadurch womöglich die angenehme Spannung zwischen ihnen verderben ...
Nein, Kyan hatte Recht, sie hatte nichts gehört - und falls doch, nun der Cardassianer hing nun schon seit so vielen Stunden dort am Baum, da kam es auf ein paar Minuten mehr nicht an ...
Als Kyan sah, dass Shanna keine Anstalten machte, sich zu erheben, streckte er mit einem vielsagenden Blick die Hand aus und warf einige Äste ins Feuer, bevor er sie wieder an sich zog.

* * *

Harons Blick folgte seinem Freund und Anführer, der unruhig auf und ab schritt. Vor vielen Jahren war eine Horde cardassianischer Soldaten in sein Haus eingedrungen. Vor seinen Augen hatten sie seine Frau und seine beiden Töchter vergewaltigt und ermordet. Danach hatten sie ihn gezwungen, eine Grube auszuheben, und nur das unerwartete Auftauchen einer Gruppe bajoranischer Rebellen hatte ihn davor bewahrt, lebendig mit den Leichen seiner Angehörigen verscharrt zu werden.
Nein, er hatte wahrlich keinen Grund, mit irgendeinem Cardassianer, ob alt oder jung, Mitleid zu haben. Aber er fühlte, dass Li Nalas sich Gedanken um das Schicksal des Jungen draußen in der Kälte machte und obwohl er diese Regung nicht verstand, empfand Haron den Kummer seines Anführers wie seinen eigenen.
Li Nalas war einer der Widerstandskämpfer gewesen, denen er sein Leben verdankte. Damals war er noch ein unbekannter Streiter für Bajors Freiheit gewesen, aber er – Haron - hatte sofort gespürt, dass dieser junge Mann das Zeug zum Helden hatte. Sie waren Freunde geworden und in all den Jahren hatte Li Nalas ihn nie enttäuscht. Heute nun konnte er ihm einen kleinen Teil dessen zurückgeben, was er für ihn getan hatte.
Für den Seelenfrieden seines Anführers wäre er mit Freuden gestorben, was bedeutete es da schon, den Unwillen der anderen auf sich zu ziehen?
Noch nie zuvor hatte Li Nalas sich so brennend gewünscht, jemand anderes möge die Last der Verantwortung tragen. Er hatte die Position des Anführers nicht haben wollen, man hatte sie ihm regelrecht aufgedrängt. Mit der Zeit hatte er sich damit abgefunden und sich daran gewöhnt, Befehle zu geben, die Auswirkungen auf Leben und Tod anderer hatten. Das Wohl Bajors war für ihn stets das Wichtigste gewesen - und nach seiner Wahl zum Anführer hatte die Sorge um seine Heimat und sein Volk es ihm in schwierigen Situationen immer ermöglicht, die richtige Entscheidung zu treffen - bis heute. Er kannte jeden einzelnen seiner Gefährten, die im Kerker des Gouverneurs auf ihre Hinrichtung warteten, seit vielen Jahren. Und auch wenn kein enger Freund darunter war, so verband sie ihr gemeinsamer Kampf - und sie waren wegen eines missglückten Überfalls in Gefangenschaft geraten, den er befohlen hatte. Selbst wenn er es gewollt hätte, konnte er sie nicht im Stich lassen. Aber er konnte diesen jungen Cardassianer unmöglich noch länger da draußen lassen. Nachgeben oder Weigerung, Leben oder Tod - für die anderen existierte keine andere Alternative, aber entsprach es wirklich dem Willen der Propheten, ein halbes Kind erfrieren zu lassen, nur weil es zu starrköpfig war, um das Leben zu wählen?
Während Li Nalas noch mit sich rang, trat Haron zu ihm.
„Tot nützt er keinem“, stellte sein alter Freund ruhig fest. „Niemand kann dir einen Vorwurf machen, wenn du ihm das Leben schenkst.“
„Aber du würdest ihn sterben lassen, wenn du an meiner Stelle wärst?“
„Ja - aber ich bin es nicht. Du bist unser Anführer, ich vertraue dir. Es ist nicht wichtig, ob ich deine Entscheidung verstehe, aber ich werde sie akzeptieren, und ich werde jedem den Kopf waschen, der es wagen sollte, sie in Frage zu stellen.“
Zum ersten Mal in dieser Nacht glitt ein Lächeln über Li Nalas’ Züge. „Ich danke dir“, sagte er. „Und ich danke den Propheten, dass sie mich deine Freundschaft gewinnen ließen.“
„Dann werde ich den kleinen Cardassianer jetzt wieder reinholen ...?“, fragte Haron schnell, um seine Rührung zu verbergen.
Li nickte.
Überraschte Blicke folgten Haron, als er mit festen Schritten zum Ausgang der Höhle eilte, aber niemand stellte eine Frage, oder versuchte gar ihn aufzuhalten - und in manchen Augen glaubte Li einen kleinen Widerhall der Erleichterung zu lesen, die er selbst empfand.

* * *

Die plötzlich eintretende Stille verriet Li Nalas, dass seine Entscheidung zu spät gekommen war, noch bevor Haron ihn erreichte. Die Menge teilte sich schweigend und machte dem alten Bajoraner Platz, der den leblosen Körper des Cardassianers trug, den eine Eisschicht bedeckte, die in der Wärme in der Höhle zu schmelzen und in kleinen Bächen zu Boden zu rinnen begann.
Direkt hinter Haron gingen Kyan und Shanna. Die Bajoranerin hatte den Kopf gesenkt, aber der blonde Junge hielt den seinen hoch erhoben und presste trotzig seine Lippen aufeinander.
Haron legte Takim so vorsichtig auf den Boden, als ob er die Berührung mit dem harten Stein noch spüren könnte.
Wäre der Cardassianer noch am Leben, würde er weniger sanft mit ihm umgehen, dachte Li, während er versuchte, sich die dumpfe Traurigkeit, die er empfand, nicht anmerken zu lassen. So sinnlos ... Sein Blick streifte Shannas zerzaustes Haar, Kyans nur halb und offenbar hastig zugeknöpfte Jacke, Harons missbilligende Miene, warum ...
Der alte Bajoraner holte tief Luft, aber Li schüttelte den Kopf und so ließ er sie pfeifend wieder entweichen. Vielleicht hatte sein Anführer Recht, keine Fragen zu stellen, deren Antworten seinen Seelenfrieden stören und den Cardassianer auch nicht wieder lebendig machen würden. Kyan und Shanna hatten bei den Propheten geschworen, Takim hätte keinen einzigen Laut von sich gegeben. Dabei waren die beiden so sehr mit sich beschäftigt gewesen, dass sie ihn erst bemerkt hatten, als er direkt vor ihnen stand und sie anbrüllte. Vermutlich hätte der Cardassianer sich die Lungen aus dem Leib schreien können, ohne dass sie es gehört hätten. Aber so stur wie er gewesen war, hatte er das bestimmt nicht getan - und falls doch, so spielte das jetzt auch keine Rolle mehr.
„Zieht ihm seine Kleider wieder an und bringt ihn zurück zu der Lichtung im Wald, wo wir ihn gefangen haben“, befahl Li leise. „Sein Vater wird glauben, dass er sich verirrt hat und erfroren ist, bevor er den Weg zurück fand. Die Wahrheit würde unzählige Unschuldige das Leben kosten, also darf er sie niemals erfahren.“ Lis Stimme klang beherrscht, aber Haron kannte ihn gut genug, um den schmerzvollen Unterton wahrzunehmen.
Sichtlich erleichtert darüber, dass ihr Anführer ihnen keine Vorwürfe machte, ergriffen Kyan und Shanna jeweils einen Arm des toten Takims und zogen ihn mit sich, als ob es sich um einen Sack Kartoffeln handeln würde. Kyan fluchte halblaut über die Schwere und die Starrheit seiner Last und murmelte einige Worte in Shannas Richtung. Die junge Bajoranerin lachte hell, als ob er einen Witz gemacht hätte, was wahrscheinlich auch der Fall war.
Für sie war die Sache genauso erledigt, wie für die übrigen Rebellen. Um Li herum begannen seine Leute, bereits lautstark neue Pläne zu schmieden, wie man die gefangenen Kameraden befreien konnte, nun, da sie nichts mehr zum Tauschen hatten ...
... aber vermutlich wäre der Gouverneur ohnehin nicht darauf eingegangen ... was kümmerten Cardassianer schon familiäre Bindungen ... er hätte ihnen sicher eine Falle gestellt ... die Propheten hatten sie davor bewahrt, indem sie den Cardassianer erfrieren ließen ... einer weniger, gegen den sie kämpfen mussten ... und schließlich wusste jeder, nur ein toter Cardassianer war ein guter Cardassianer ...
Lis Blick traf den Harons, und der alte Mann glaubte den Schmerz in den Augen seines Freundes kaum ertragen zu können.
„Es tut mir so leid, Nalas.“
Li dachte an die gefangenen Gefährten, die hingerichtet werden würden, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Die Garnison war uneinnehmbar, er konnte und durfte das Leben seiner Leute nicht für eine so aussichtslose Rettungsaktion riskieren. Mochten die anderen sich auch gegenseitig Hoffnung machen, er wusste, dass Takim ihre einzige Chance gewesen war. Der Gouverneur hatte seinen Sohn geliebt - und nun war er tot, er hatte ein halbes Kind ermordet und die Sinnlosigkeit des Ganzen machte diese Erkenntnis noch bitterer...
„Ja“, sagte er rau. „Mir auch.“


Epilog

Irgendwo draußen in der Dunkelheit legte ein großer schwarzer Wolf seinen Kopf in den Nacken und stieß ein klagendes Heulen aus, das sich mit dem Rauschen der eisigen Stürme mischte.
Der Wind nahm den Ton auf und trug ihn mit sich fort durch den Wald, durch den Shanna und Kyan immer noch lachend und scherzend gingen, über die reglose Gestalt dort auf der einsamen Lichtung, die der fallende Schnee nach und nach zudeckte, an den Mauern der Garnison hinauf, vorbei an dem Fenster, hinter dem der Gouverneur seine bajoranische Sklavin in den Armen hielt, hinaus in die kalte bajoranische Nacht ...

Ende
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