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Einer ist immer der Verlierer

von Martina Bernsdorf

Kapitel 1

Kira versuchte ihren Gegner mit Blicken einzuschüchtern, sie hatte es mit intensivem Starren versucht, sogar ihren eisigsten, patentierten Killerblick ausprobiert, doch umsonst.
Dax ließ sich einfach nicht aus der Ruhe bringen, im Gegenteil, mit einem breiten Grinsen, das an eine Katze erinnerte, die soeben aus einem Milchtopf stibitzt hatte, erhöhte sie den Einsatz.
Kira widerstand dem Impuls, nochmals einen Blick auf die Karten zu werfen. Damit hätte sie verraten, dass sie dem Blatt nicht gänzlich vertraute, und damit wäre ihr Bluff zum Teufel gewesen. Sie versuchte in Dax’ Gesicht zu lesen, hatte die Trill ein gutes Blatt auf der Hand oder tat sie nur so? In den wenigen Monaten, seit sich Kira mit dem terranischen Pokerspiel beschäftigte, hatte Dax sie in vieles eingeweiht, aber eben nicht in alles.
"Ich passe!" Kira legte ihr Blatt auf den Tisch.
Ein kollektives Aufstöhnen ging durch die Mitspieler als Dax mit einem Grinsen, das sowohl leicht hinterhältig wie auch triumphierend wirkte, die Arme ausstreckte, um den Gewinn einzustreichen.
Sisko betrachtete mürrisch die wenigen verbliebenen Chips vor sich, sie würden keine weitere Runde überstehen. Bei Kira hielten sich die Gewinne und Verluste in etwa die Waage, nur Dax und O’Brien waren bisher Gewinner der Pokerrunden.
In gewisser Weise auch Quark, obwohl sich vor dem Ferengi kaum noch Chips befanden, was er wortgewaltig bedauerte und ausgiebig bejammerte.
Doch während dieser Pokerrunden in Quarks Bar, waren eine Menge Synthehol und echte alkoholische Getränke geflossen. Genug, um den Abend für den Ferengi profitabel zu machen.
"Wir sollten Schluss machen!" Sisko wollte sich schon erheben, als er das Funkeln in Dax’ Augen wahrnahm, die blitzten voll Schalk und erinnerten den Commander an manch denkwürdiges Pokerspiel mit Curzon.
"Es ist doch noch früh, warum spielen wir nicht noch ein paar Runden?" Dax lehnte sich auf dem Stuhl zurück und ließ ihren Blick über die Teilnehmer dieser Pokerrunde schweifen. "Wir könnten ja die Einsätze ändern, damit es interessanter wird", schlug sie mit sanfter, leicht scheinheiliger Stimme vor.
Bashir warf den einzigen Chip, der ihm geblieben war, in die Luft. "Was für Einsätze?"
Dax ließ die Finger über den Kartenstoß gleiten. "Wie wäre es mit Strippoker?"
Bashir konnte den Chip nicht mehr fangen, er prallte auf dem Tisch ab und landete auf dem Boden, wo er sofort vergessen war.
"Strippoker?" Der Arzt bekam eine rötliche Gesichtsfarbe.
Sisko schüttelte ganz leicht den Kopf, damit hätte er rechnen müssen.
Dax blickte ihn mit einem halb entschuldigenden Schulterzucken an, das so viel ausdrücken sollte wie: Du kennst mich ja.
Quarks Augen leuchteten auf, wie sie sonst nur bei Bergen von goldgepresstem Latinum glitzerten. Er warf einen berechnenden Blick auf Dax und stellte sich die Trill nackt am Pokertisch sitzend vor. Sein Blick glitt zu Kira, die als einzige wohl mit dem Begriff "Strippoker" nicht vertraut schien. Womöglich würde das die Nacht der Nächte für ihn werden!
"Einverstanden, ich bin dabei!" Quark zeigt mit einem schmierigen Grinsen allen am Tisch seine krummen und schiefen Zähne.
Bashirs Gedanken befassten sich mit den Möglichkeiten, ungewohnte Ausblicke auf Jadzia Dax zu erhaschen. "Ich spiele mit!" O’Brien überlegte sich, was seine Frau Keiko davon halten würde, wenn sie wüsste, dass er im Begriff war, bei solch einem Spiel mitzumachen. Er zuckte leicht sie Schultern, Keiko war auf Bajor, was sie nicht wusste, konnte sie auch nicht ärgern.
Kira ließ ihren Blick von einem zum anderen wandern, etwas stimmte nicht. Zumindest schien ihr etwas Wichtiges entgangen zu sein. Sie musterte Dax, die mit einem kaum verhaltenen Grinsen virtuos die Karten mischte. "Was für einen Einsatz benutzt man bei Strippoker?"
Dax blickte Sisko an, so als wolle sie den Commander auffordern, die nötigen Erklärungen zu liefern. Doch Sisko hatte nicht die geringste Lust, seinem Ersten Offizier die Sache zu erklären und sich womöglich unverhofft mitten im Fokus eines Temperamentsausbruches wiederzufinden.
Dax schnaubte leicht beleidigt durch die Nasenlöcher. "Wir spielen mit der Kleidung, die wir tragen. Wer am Schluss noch seine Würde und Kleidung hat, ist der Gewinner."
Kira starrte Dax an, es kostete sie alle Mühe, damit ihr ihre Gesichtszüge nicht gänzlich entglitten. Sie warf einen Blick zu Sisko, er war ihr Commander, ein Mann, der ihren Respekt hatte, und davon gab es nicht viele. "Das ist nicht ihr Ernst, oder, Commander?"
Sisko zuckte leicht die Schultern, er zeigte ein halb entschuldigendes Grinsen. "Ich fürchte, Sie müssen noch einiges über Dax lernen, Kira. Es ist kein Scherz, aber zu Ihrer Beruhigung, man kann jederzeit aussteigen, sollte man das Gefühl haben, nicht weiter gehen zu wollen."
Kira warf einen Blick über ihre Schulter, die Bar war leer und schon seit Stunden geschlossen. Außer Quarks Bruder Rom, der für den Getränkenachschub sorgte, war niemand mehr anwesend. Sie fragte sich, ob Odo wohl irgendwo als Wandbild getarnt herumhing, aber soweit sie wusste, befand er sich in seiner Regenerationsphase.
"Komm schon, Nerys!" Dax führte einige angeberische Kunststücke mit dem Kartenstoß aus. "Wir sind doch unter uns, wolltest du nicht schon immer mal wissen, was die Jungs so unter ihrer Kleidung verbergen?"
"Nein!" Kira warf einen Blick zu Quark, dessen Augen gierig funkelten. Sicherlich wollte sie ganz und gar nicht wissen, wie Quark unter seiner Kleidung aussah.
Dax warf ihr einen bittenden Blick zu, dem sie sich nicht so leicht entziehen konnte.
"Gut, Jadzia, ich mache mit, aber nur solange ich Lust dazu habe."
Dax grinste schelmisch und teilte die Karten aus, dies würde ein denkwürdiger Abend werden, da war sie sich sicher. Sie strich sich leicht über die ärmellose Weste, die sie über der dunklen Bluse trug und warf einen berechnenden Blick auf die anderen Mitspieler, die wie sie zivile Kleidung trugen. Ein schelmisches Lächeln schlich über ihre vollen Lippen, sie hatte mit so einem Ausgang des Abends gerechnet und trug einige Accessoires mehr als sonst.

***

Etliche Stiefel lagen in der Tischmitte, Dax zog ihre Haarspange ab und schüttelte ihre dunkle Haarmähne aus, was Quark und Bashir reichlich ablenkte.
Kira bemerkte, wie sie bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die Karten des Arztes warf. Von Dax konnte man noch einiges über Poker lernen. Die Trill warf die Haarspange auf den Tisch. "Ich erhöhe."
O’Brien war bereits aus diesem Spiel ausgestiegen, Sisko überlegte, ob sein Paar Könige eine weitere Socke wert waren, entschied sich aber dagegen. "Ich passe."
Kira hatte ein vielversprechendes Blatt, sie durchbohrte Quark mit einem Blick, der den Ferengi zu einem Zischen veranlasste - vermutlich bluffte er. Ihre Stiefel waren bereits im Spiel, also warf sie das Messer, das sie sonst immer im rechten Stiefelschaft trug, auf den Tisch.
Die Offiziere blickten erstaunt auf die Waffe.
"Das ist kein Bekleidungsgegenstand!" Quark beschwerte sich vehement.
Kira drückte ihre Karten vor die Brust, so dass niemand einen Blick darauf werfen konnte und beugte sich halb über den Tisch. "Das ist es sehr wohl, seit meinem zwölften Lebensjahr ist das ein Bekleidungsgegenstand! Ohne das Messer fühle ich mich nackt, kapiert?"
Quark warf einen hilfesuchenden Blick in die Runde, aber niemand hatte Lust, ihm beizustehen. Er legte keinen Wert darauf, dass Kira auf die Idee kam, dieses Messer an ihm auszuprobieren.
"Einverstanden!" Er brachte ein Grinsen zustande, und Kira lehnte sich zufrieden wieder zurück. Sie hatte gesehen, was sie wollte, Quark hatte ein mieses Blatt auf der Hand. Sie erhaschte Dax’ Blick, die ihr mit einem leichten Klopfen auf die Karten Beifall zollte.

***

O'Brien tröstete sich mit einem Schluck echt irischen Whiskys, er saß nur noch mit seiner dunklen Hose da und versuchte verzweifelt, seinen Bauchansatz vorteilhaft einzuziehen. Dax’ amüsierter Blick hatte seiner Männlichkeit einen Stich versetzt. Er hatte alles gesetzt, was er noch hatte. Die Kleidungsteile, die er gewonnen hatte, und das, was er von seiner erübrigen konnte, ohne seine Würde gänzlich zu verlieren.
Nur noch er und Dax bestritten diese Runde, die anderen waren bereits ausgestiegen. Ein Berg von Kleidung lag auf dem Tisch, es war das bislang umkämpfteste Blatt.
O’Brien grinste breit, Dax hatte alles eingesetzt, was sie hatte. Sie saß nur noch in ihren enganliegenden Hosen und einem T-Shirt mit dem aufgedruckten Slogan make it so da. Der Cheftechniker war sich sicher, dass sie nun aussteigen würde.
Dax legte sorgfältig ihr Blatt auf dem Tisch ab und grinste, ehe sie sich das T-Shirt über den Kopf zog. Quark fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Sisko bedeckte die seinen mit einem leisen Aufstöhnen, er kannte Dax nur zu gut. O’Brien hatte sich diese Grube selbst gegraben.
Jeder Blick war auf Dax gerichtet.
Die Trill zupfte aufreizend am Träger ihres weißen, undurchsichtigen BH’s und amüsierte sich anscheinend köstlich. Sie legte mit betont lasziver Geste ihr T-Shirt zu den anderen Einsätzen. "Ich will sehen!", erklärte sie mit einem leisen Gurren in der Stimme.
Sie deckte ihre Karten auf, eine gute Kombination, aber kein Blatt, das man nicht schlagen konnte.
Die Blicke richteten sich auf O’Brien, der langsam seine Hand sinken ließ. Er hatte geblufft. "Damit steige ich aus dem Spiel aus!", sagte er, nicht bereit auch noch seine Hosen zu verlieren.
Dax reihte die gewonnenen Kleidungsstücke zufrieden neben sich auf, damit hatte sie wieder eine Menge Einsätze.

***

Kira konnte nur mit Mühe den Impuls unterdrücken, mit den Fingern auf dem Tisch zu trommeln. Sisko saß nur noch in Hosen herum, und seine Einsatzmöglichkeiten näherten sich somit dem unteren Level. Kira hatte allerdings dieselben Probleme, nur noch mit schwarzer Hose und hellem T-Shirt bekleidet, war sie an dem Punkt angelangt, wo sie sich selbst geschworen hatte, nicht mehr weiter zu gehen.
Quark legte mit einem berechnenden Grinsen einen von Siskos Stiefeln auf den Tisch. Er hatte in den letzten Runden gewonnen und somit genug Material.
Kira knirschte mit den Zähnen, sie war sich sicher, dass diese kleine Ferengikröte nur Mist auf der Hand hatte, er wollte nur sehen, wie weit sie ging.
Sisko schüttelte den Kopf und legte seine Karten ab. "Ich steige aus!" verkündete er.
Nun waren alle Blicke auf Kira gerichtet, die sich dessen sehr bewusst war.
"Komm schon, Nerys!" Dax nickt ihr aufmunternd zu und spielte mit dem Träger ihres BHs, was Bashir trocken schlucken ließ.
Kira betrachtete den Kleiderhaufen, wenn sie den gewann, hätte sie Munition für die nächsten Runden. Sie hatte ein großartiges Blatt auf der Hand, und nur weil der miese kleine Ferengignom mit gierigen Blicken dasaß, wollte sie nicht verlieren. Sie legte ihre Karten hin und zog das T-Shirt aus, was von Dax mit Beifall bekundet wurde.
Quark klappte den Kiefer herunter. Er starrte mit glasigem Blick auf den schwarzen, mit Spitzen verzierten BH von Kira, die ihn mit einem mörderischen Blick fixierte.
"Ein Wort, Quark, und wir können uns darüber unterhalten, ob man Zähne als Einsatz bringen kann!" Kira setzte sich wieder und legte ihr T-Shirt auf den Stoß. "Ich gehe mit und will sehen!" Sie deckte ihr Blatt auf, und vier Asse lachten Quark entgegen, ein Blatt, gegen das er keine Chance hatte.
Kira wollte rasch wieder ihr T-Shirt anziehen.
"Eingesetzte Kleidung darf erst nach Beendigung aller Spiele wieder angezogen werden!" Quark schlug hektisch die Hände vor den Mund, um seine Zähne zu schützen.
Kira warf einen Blick zu Dax, die zustimmend nickte und sich ein Lachen nicht verkneifen konnte.

***

Die nächste Runde war am Laufen, Quarks gieriger Blick pendelte von Dax zu Kira, und die Gesichter der beiden interessierten ihn dabei nicht.
"Sabbern Sie nicht auf Ihre Karten, Quark, ich fasse nichts an, das Sie vollgesabbert haben!" Kira riss Quark aus den heißesten Phantasien.
Er beobachtete, wie Kira ihr Glas zum Mund führte, um dann einzuwerfen. "Wenn Sie wüssten, was ich mit dem Glas getan habe, aus dem Sie gerade trinken!"
Die Hälfte des bajoranischen Bieres sprühte über Quark, was ihm nicht viel ausmachte.
Kira hustete, sie hatte sich verschluckt. Bashir sprang auf, bestrebt, seinen ärztlichen Pflichten nachzukommen. Er war sehr enttäuscht, dass Sisko ihm dabei zuvorkam, Kira auf den Rücken zu klopfen.
Sisko begriff plötzlich, was er eigentlich tat, seine Fingerspitzen vermittelten ihm ein Gefühl von seidig weicher Haut, und ein Teil von ihm reagierte auf die Botschaft. - Ein Teil, der ganz und gar nicht auf seinen Ersten Offizier zu reagieren hatte. Sisko war nur froh, dass er einen dunkelhäutigen Teint besaß, so konnte er wenigstens nicht rot werden. Es war schlimm genug, sich dem spöttischen Blick von Dax stellen zu müssen.
Kira hatte sich wieder von ihrem Hustenanfall erholt. Sie warf Quark vernichtende Blicke zu und befahl Rom, ihr Glas auszuspülen - mehrmals.
Quark lehnte sich zufrieden zurück, im allgemeinen Chaos war niemandem aufgefallen, dass er sowohl in Kiras als auch in Bashirs Karten gesehen hatte. Er bemerkte den amüsierten Blick von Dax, nun ja, vielleicht hatte es doch jemand bemerkt, aber die Runde ging an ihn.

***

Es war das letzte Spiel, der Einsatz war hoch. Bashir warf einen Blick zu Dax, die leicht den Kopf schüttelte und passte. Quark war noch im Spiel und Kira. Es kostete den Doktor Mühe, seinen Blick auf Kiras Gesicht zu richten und nicht abzugleiten. Was hatte sie wohl für Karten auf der Hand, bluffte sie oder nicht? Bashir war sich ziemlich sicher, ein besseres Blatt als Quark zu haben, aber bei Kira war er unsicher.
Seine Einsätze waren aufgebraucht, ihm war nur noch die Hose geblieben. Nun ja, die Frauen waren mutig vorangegangen, er wollte sich nicht von seinem Schamgefühl besiegen lassen. Er stand auf und zog seine konservativ geschnittene, graue Hose aus. Dax steckte zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Bashir ignorierte sie mit hochrotem Kopf.
Kira warf einen Blick auf Bashirs Boxershorts. Sie hob eine Augenbraue, das konnte unmöglich die Unterwäsche der Standardausführung sein. Sie blickte genauer hin, rote Herzchen, der medizinische Leiter von DS9 trug tatsächlich Unterwäsche mit roten Herzchen darauf.
Kira schüttelte den Kopf, sie hatte schon immer geahnt, dass Terraner leicht verrückt waren.
Bashir setzte seine Hose. "Ich gehe mit und will sehen!" Mit breitem Grinsen, so dass beinahe seine Ohren Besuch bekamen, deckte er seinen Royal Flush auf. Lachend streckte er die Hände aus, um den Gewinn einzustreichen.
"Nicht so eilig, Doktor!" Kiras höhnische Stimme ließ Bashir Schreckliches ahnen.
"Es gibt nur ein Blatt beim Poker, das eine Royal Flush schlagen kann!" Kira deckte ihr Blatt auf und enthüllte damit eine Herz-neun, Herz-acht, Herz-sieben, Herz-sechs und Herz-zehn.
"Ein Straight-Flush!" Quark klang beinahe ehrfürchtig.

***

Bashir konnte es nicht fassen, er ließ sich auf den Stuhl plumpsen, während Kira sich als erstes Dax’ ärmellose Weste aus dem Kleiderstoß wühlte, den sie gewonnen hatte, und sie überzog. Leider waren alle anderen gewonnenen Einsätze keine Oberteile - der Ausschnitt der schwarzen, auf Taille geschnittenen Weste ließ immer noch verlockende Aussichten auf ihr Dekolleté frei.
"Ich hätte gerne meine Stiefel wieder!" Kira wandte sich an Quark, der deutlich die meisten Kleidungsstücke gewonnen hatte.
Er ließ ein schmieriges Grinsen aufblitzen. "Ich habe diese Dinge ehrlich gewonnen." Sein Grinsen nahm nie erreichte Dimensionen an. "Wenn Sie mich in mein Quartier begleiten, Major, damit ich gewisse Dinge erforschen kann, die noch unter schwarzer Spitze verborgen sind, werden wir uns sicherlich einig werden."
Es erforderte die vereinten Kräfte von Dax, Sisko und O’Brien, um Kira daran zu hindern, den Stiefel ganz in Quarks Mund hineinzuwürgen.

***

"Ich tausche Siskos Stiefel gegen mein Messer, Dax!" Kira war sehr daran gelegen, ihre Waffe zurückzubekommen.
Die Trill wog das Messer nachdenklich in der Hand, ehe sie zustimmend nickte.
"Major..?!" Bashir war der einzige, der noch am Tisch saß, er wollte anscheinend nicht aufstehen. "Ich hätte gerne meine Hose zurück."
Kira fischte die graue Hose aus ihren Gewinnen, und ein Grinsen huschte so schnell über ihr Gesicht, dass es nur Dax bemerkte.
"Nein, ich habe sie ehrlich gewonnen!"
Dax bog sich vor Lachen, als sie Bashirs verdatterten Gesichtsausdruck sah.
"Aber, aber ..." Bashir stotterte und bemerkte, dass seine Ohren vor Hitze glühten. "Sie können mich doch nicht halbnackt über das Promenadendeck gehen lassen, Nerys!"
Kira legte leicht den Kopf schief und lauschte einige Sekunden in sich hinein. "Doch, das kann ich Julian!", erklärte sie, packte die Hose unter den Arm und verließ mit den anderen Offizieren die Bar.

***

Es war Stationsnacht, Sisko war froh darum, denn so begegnete man nur sehr wenigen Leuten, die jedoch etwas irritiert davon waren, dass der Commander der Station barfuß und nur mit Hosen bekleidet über die Promenade huschte.
Sisko erklomm den oberen Teil der Promenade, von wo aus man den besten Blick hatte. O’Brien hatte sich dort auch schon eingefunden.
Dax und Kira boten auch einen witzigen Anblick. Dax trug Siskos Hemd, welches ihr zu lang war, beide hatten ihre Stiefel an Quark verloren und patschten deshalb mit nackten Füßen durch die Station. Sie entdeckten die beiden Männer auf ihrem strategisch günstigen Platz und gesellten sich zu ihnen.
Julian Bashir ließ nicht lange auf sich warten. Er schlich an der Innenwand der Promenade entlang, gehüllt in ein weißes Tischtuch, das er wie eine römische Toga um sich geschlungen hatte. Er wich ein paar Nachtbummlern aus, die reichlich verwirrt dreinblickten.
"Taktisch nicht sehr geschickt", kommentierte Kira, als sie beobachteten, wie der Arzt sich weiterarbeitete.
Sisko hob eine Augenbraue. "Warum nicht, Kira?"
Sein Erster Offizier grinste leicht gehässig und deutete nach unten. "Er hätte nicht an Odos Büro vorbeigehen sollen."

***

Odo trat aus dem Sicherheitsbüro, er folgte dem schleichenden Bashir einige Meter, ehe er auf einen Zipfel des Tischtuches trat. Mit einem erschrockenen Quietschen stand Bashir nur noch in seinen Herzchen-Shorts da.
"Dr. Bashir, es gibt eine gewisse Kleiderordnung auf dem Promenadendeck!" Odos Blick musterte den Mediziner von oben bis unten. Normalerweise waren die mimischen Fähigkeiten des Gestaltenwandlers nicht sonderlich ausgeprägt, doch diesmal gelang es ihm, alle Verachtung hineinzulegen.
"Es ist verboten, sich unzüchtig zu entblößen, Sie stehen somit unter Arrest!" Er legte seine Hand auf Bashirs Schulter, der zu Tode erschrocken aussah und stotternd versuchte, alles aufzuklären, doch Odo kannte kein Erbarmen.
Oben auf dem Aussichtsdeck der Promenade versuchte Sisko so etwas wie Mitleid für Bashir aufzubringen, doch es war sinnlos. Er stimmte in das hemmungslos schadenfrohe Gelächter seiner Offiziere mit ein.


Ende
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