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Eine äußerst komplizierte Angelegenheit (2)

von leni1983

Kapitel 1

„Es ist wirklich ganz leicht!“, rief Tom Paris gut gelaunt und griff nach einer leicht gebogenen, silberfarbenen Stange.

„Bist du sicher?“, fragte B‘Elanna Torres, ehe sie besorgt zum Himmel aufblickte, an dem sich erste graue Wolken zeigten. Dann warf sie wieder einen Blick auf den beigefarbenen Stoffhaufen im orangefarbenen Gras und die mikadoähnlich verteilten Zeltstangen am Boden. Sie war Ingenieur, doch sie wurde trotzdem einfach nicht schlau daraus. Auch wenn Tom steif und fest das Gegenteil behauptete, so wirkten seine Bemühungen doch eher, als ob er nach dem Prinzip „Versuch-und-Irrtum“ arbeiten würde.
Sie rollte mit den Augen, als er erneut probierte, die Stoffbahnen zu ordnen und das Zelt hochzuziehen. Sie atmete tief durch und versuchte nicht genervt zu sein, denn eigentlich hatte sie sich schon so lange auf den gemeinsamen Landurlaub gefreut.

Eine halbe Stunde später waren sie mit dem Aufbau ihres Zeltes leider noch immer kein bisschen vorangekommen.
„Hattest du nicht gesagt, es sei ganz leicht“, brummte B‘Elanna und holte ihren Scanner hervor, um herauszufinden, wie lange es dauern würde, bis das Wetter umschlagen sollte, denn die Wolken am Himmel wurden immer dunkler und verdichteten sich. Der Wind begann ebenfalls aufzufrischen.

„Nur noch einen Moment, ich hab es gleich“, versicherte Tom, seine bisherigen Misserfolge hatten seiner guten Laune keinen Abbruch getan.
B‘Elanna sah vom Display ihres Scanners auf. „Das hoffe ich. Denn so wie es gerade aussieht, wird es hier gleich ziemlich ungemütlich werden. Und ich hab eigentlich keine Lust, an Bord zurückzukehren, weil es uns nicht gelungen ist, ein Zelt aufzubauen.“

Tom hatte eine Stange unter den Stoff gesteckt und schaute nun hinter dem Stoffvorhang hervor. „Das wäre dir wohl peinlich, was?“, feixte er und grinste B‘Elanna an.

„Warum sollte mir das peinlich sein?“, erwiderte B‘Elanna. „Du wolltest so ein altmodisches Zelt von früher mitnehmen und aufbauen. Eigentlich müsste es doch dir peinlich sein.“
Tom grinste frech. „Aber du bist die Ingenieurin.“

„Du wolltest dieses altmodische Ding und nicht ich“, knurrte die Halbklingonin und ihre Laune verdunkelte sich so wie der wolkenverhangene Himmel. „Und du hast auch behauptet, dass du es ganz alleine hinkriegst. Jetzt sieh zu, wie du klar kommst.“
Sie wandte sich wieder dem schwarzen Himmel zu. Inzwischen braute sich tatsächlich ein Unwetter zusammen. Die Wolken wirkten nicht mehr nur unheilschwanger, sondern geradezu bedrohlich.

„Jetzt sei nicht eingeschnappt und hilf mir mal!“, rief Tom. Doch als B’Elanna keinerlei Anstalten machte, sich zu bewegen, ließ er das Zelt und die Stangen fallen, packte die junge Frau und zog sie in eine feste Umarmung. Anfangs wehrte sie sich knurrend, weil sie sauer war, doch Tom ließ nicht locker und hielt sie fest umschlungen. Scheinbar gefiel ihr seine Entschlossenheit, denn sie erwiderte die Umarmung schließlich.
Einige Augenblicke später berührten sich ihre Lippen und sie tauschten einen leidenschaftlichen Kuss. Im gleichen Moment war ein Donnerschlag zu hören, der den Boden erbeben ließ, zeitgleich begann es in Strömen zu regnen.

B’Elanna und Tom unterbrachen ihren Kuss dennoch nicht sofort. Als sie es schließlich taten, um nach Luft zu schnappen, waren sie beide bereits von Kopf bis Fuß völlig durchnässt. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Torres mit einem Blick auf den wassergetränkten Stoffhaufen, der mal ihre Urlaubsschlafstätte hatte werden sollen.

„Darum kümmern wir uns einfach später", schlug Tom mit einem schelmischen Grinsen vor. Er ignorierte B'Elannas zunächst verständnislosen Gesichtsausdruck und zog sie sanft, aber bestimmt in Richtung eines nahen Gebüschs.

Unter einem Baum mit braunrotem, dichtem Blätterdach machte er schließlich Halt. Hier tropfte es nur vereinzelt durch das Blattwerk hindurch. Das Rauschen des strömenden Regens und das Donnergrollen verblassten zu einem Hintergrundgeräusch, als Tom sich vorlehnte und ihre Lippen sich erneut berührten.
‚Wer braucht schon ein Zelt?', dachte B'Elanna stumm für sich und gab sich seufzend den Berührungen des jungen Mannes hin. Dieser Urlaub würde auch ohne Zelt ein ganz besonderer werden.
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