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Mit Rat und Tat

von Oriane

Kapitel 1

„Pille, ich brauche deinen fachmännischen Rat!“ Mit ernstem Gesichtsausdruck und schnellem Schritt betrat Captain Kirk die Krankenstation der Enterprise. Zwar wirkte er auf Doktor McCoy kerngesund, allerdings war er es bereits gewöhnt, dass sein Freund ihn nicht nur aus medizinischen Gründen konsultierte. Ruhig legte er seine Instrumente beiseite, den Captain nicht aus den Augen lassend und ließ den Blick prüfend einmal von Kopf bis Fuß über ihn streifen.

„Was gibt es, Jim?“

„Du weißt sicher, dass die Föderation dieses Jahr ihr hundertjähriges Bestehen feiert.“

Pille zog einen Mundwinkel nach oben. „Sicher. An welchem Offizier der Sternenflotte könnte dieses Ereignis ungeachtet vorbeigehen?“

„An niemandem, und schon gar nicht am Captain der Enterprise“, erwiderte Kirk und seufzte. „Admiral Komack hat uns kontaktiert und mitgeteilt, dass die Enterprise selbstverständlich anwesend zu sein hat.“

„Natürlich. Jedes Jahr das gleiche Theater eines riesigen, aber vollkommen unnötigen Aufgebots an ach so prächtigen Raumschiffen. Als ob wir nichts Besseres zu tun hätten.“ Es war weniger eine Beschwerde als ein ergebenes Knurren, das der Arzt von sich gab.

„Ganz deiner Meinung, Pille. Leider haben wir dieses Jahr keine Möglichkeit, uns davor zu drücken, denn der Admiral hat mich gebeten, die Enterprise als zusätzlichen Veranstaltungsort nutzen zu dürfen.“

Irritiert zog McCoy eine Augenbraue in die Höhe. „Was genau bedeutet das?“

„Es bedeutet, dass ich Order habe, mein Schiff für Föderationsbürger jeglicher Art zu öffnen. Die Crew soll als offizieller Vertreter des Teils der Sternenflotte fungieren, der sich tatsächlich im Weltall bewegt, also als all jene, die sich nicht als Admiral auf der Erde ein schönes Leben machen, oder als kleiner Fähnrich Akten umher schleppen. Es soll drei weitere solcher Schiffe geben, jeweils geschickt von den drei Mitgründern der Föderation, Vulkanier, Tellariten und Andorianer.“

„Was?“ Nun war der Punkt erreicht, an dem selbst Pille sich gegen solche Ordern sträubte, soweit es ihn betraf. Die Vorstellung, rund um die Uhr von neugierigen Blicken und höchst diplomatischen Leuten umgeben zu sein, behagte ihm nicht. Außerdem ahnte er schon, dass er während der Feierlichkeiten mehr Patienten wegen übermäßigen Konsums romulanischen Ales als sonst würde behandeln müssen. Das Getränk, obwohl eigentlich in der Föderation verboten, wurde besonders von Offizieren der Sternenflotte gerne bei solchen Festivitäten sprichwörtlich aus den Keller geholt und niemand störte sich daran.

„Warte ab, es kommt noch dicker. Ich soll, zusammen mit den Captains der drei anderen Schiffe, die Eröffnungsrede hier auf der Enterprise halten.“

Verwundert beobachtete Kirk, wie die Augen seines Freundes noch ein kleines Stückchen größer wurden, was er nicht mehr für möglich gehalten hätte, aber er war noch nicht fertig. „Nicht die offizielle Eröffnungsrede, das übernimmt wieder die Admiralität unten im Hauptquartier, aber die Eröffnung der Veranstaltungen auf den vier Schiffen soll die Enterprise übernehmen.“

„Und ich dachte immer, deine lieben Vorgesetzten hätten keine Fantasie“, brummte Pille.

„Anscheinend haben sie sie jetzt ausgegraben.“ Jim durchquerte den Raum und ließ sich auf der Kante eines der Betten nieder. Der Arzt drehte sich mit vor der Brust verschränkten Armen zu ihm um.

„Jim, ich sehe dir doch an, dass das noch nicht alles war. Diese Falte da auf deiner Stirn, die sagt mir, dass dich jemand geärgert hat.“

Kirk seufzte wieder. „Du kennst mich zu gut. Das ist auch der Grund, warum ich hier bin, schätze ich. Es gibt da... ein kleines Problem bezüglich zwei der drei Captains. Sagen dir Captain Tisikg und Captain Erys zh'Kashal etwas?“

„Nie gehört.“ Er zögerte einen Moment. „Oder doch! War Kashal nicht in diese Sache mit dir verwickelt? War es nicht sogar ebenfalls ein Gründungstag?“

Beschämt senkte Jim den Kopf. Er hatte die temperamentvolle Andorianerin damals bei den Feierlichkeiten im Hauptquartier kennengelernt und die heftigste Abfuhr seines Lebens erhalten. Seitdem hatte er vor Captain Kashal mehr Respekt, als er bereit war zuzugeben. Pille dagegen konnte sich ein Grinsen bei der Erinnerung nicht verkneifen, als sein Freund mit gehörigem Charakterknick bei ihm aufgetaucht war und den ganzen Abend keine Frau mehr angesehen hatte.

„Ist es wegen ihr?“, fragte der Arzt, aber Kirk schüttelte den Kopf.

„Nein, es geht um sie und den tellaritischen Captain. Anscheinend glaubt Admiral Komack an meine besonderen Fähigkeiten als Streitschlichter, denn die beiden liegen schon seit Ewigkeiten miteinander im Clinch.“

„Wenn Komack das wusste, warum hat er dann keinen anderen Andorianer oder Tellariten eingesetzt?“, fragte McCoy verwirrt.

„Wenn der eine bei der Eröffnung reden darf, wird der andere lamentieren. Entweder beide oder keinen und auch, wenn die beiden sicher keine Vorzeigeoffiziere sind, man muss ihnen zugutehalten, dass sie ihren Job als Raumschiffcaptain hervorragend machen. Sie gehören zu den besten der Flotte und wäre da nicht dieser alberne Konflikt, hätte ich sie ebenfalls beide eingesetzt, wenn ich dafür verantwortlich gewesen wäre.“

„Hm“, machte Pille. „Wer ist der vulkanische Captain?“

„Captain Tahik. Der Name sagt auch mir nur am Rande etwas, allerdings kenne ich Captain Tisikg von einer Konferenz. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nur eingesetzt werde, um den Streitschlichter oder Babysitter zu spielen, ganz wie man es auslegt.“

Jetzt setzten sich die Puzzleteile in Pilles Kopf zu einem ganzen Bild zusammen. James T. Kirk mit Selbstwertgefühlproblemen, das hörte sich zwar ungewöhnlich an, trug er doch in der Öffentlichkeit immer ein sehr selbstbewusstes Bild zur Schau, aber so seltsam es auch klang, es passte zu Jims Charakter. Viele würden ihn als arrogant bezeichnen, aber Pille kannte seinen Freund und wusste, dass tief in ihm auch eine verletzliche Seite schlummerte, die er sorgsam unterdrückte.

„Du wärst sicherlich nicht eingesetzt worden, wenn man dich nicht ebenfalls in einem Atemzug mit Kashal und Tisikg nennen könnte, wenn du nicht sogar noch weit über ihnen stehst. Du bist ein großartiger Captain, vergiss das nicht.“ Pille schmunzelte, als er sah, dass diese Worte genau das waren, was Jim gebraucht hatte. Jetzt lächelte er. „Danke dir, Pille. Aber ich kann dir sagen, diese Eröffnung wird keinesfalls erholsam.“




Einige Tage später erreichte die Enterprise die Erde und spätestens von dem Zeitpunkt an hatte die Crew alle Hände voll zu tun. Ein vulkanisches Schiff und zwei andere Sternenflottenschiffe hatten sich zu ihnen in den Orbit gesellt und die Captains ebendieser saßen die meiste Zeit des Tages in einem Konferenzraum der Enterprise und stritten sich. Zumindest zwei der vier stritten sich unaufhörlich und Doktor McCoy war wenig überrascht, als sein Freund am Abend des ersten Tages bei ihm auftauchte und sich ohne zu zögern flach auf eins der Biobetten legte.

„Also das ist mal etwas Neues“, kommentierte der Arzt. „Sonst braucht es doch mindestens die gesamte klingonische Flotte um dich in eines dieser Betten hineinzukriegen.“

Er kam nicht näher, sondern fuhr seelenruhig damit fort, einige Proben zu scannen.

„Die Klingonen wären mir jetzt eine nette Abwechslung“, knurrte Kirk und starrte an die Decke der Krankenstation.

„Wer hat dich geärgert? Captain Kashals?“

„Die Frau ist eine Furie. Wieso hast du mich damals nicht davon abgehalten, es bei ihr zu versuchen?“

Pille grinste, wohl wissend, dass sein Freund das nicht sehen konnte. „Das habe ich versucht, Jim, wie du dich vielleicht erinnerst.“

„Hör auf, mich auszulachen, Pille, ich kann dein breites Grinsen hören.“ Es klang nicht sehr vorwurfsvoll, sondern eher erschöpft, aber trotzdem verschwand sein Lächeln augenblicklich. „Soll ich dir lieber sagen, wie unglaublich dumm das war?“

„Nein. Außerdem geht es nicht allein um sie. Irgendetwas ist zwischen ihr und Captain Tisikg vorgefallen. Die beiden keifen sich an, als wären ihre Völker noch verfeindet.“

„Das ist doch über hundert Jahre her. Hast du sie gefragt, worum es bei dem Streit geht?“

„Ich habe mit beiden gesprochen. Gemeinsam und separat, aber es ergibt absolut keinen Sinn, was sie sagen. Immer werfen sie dem anderen etwas vor und nie ist es zweimal das gleiche. Da muss ein unglaublicher Schatz an Konflikten hinter liegen. Wenn ich nicht mit den beiden morgen Abend eine Eröffnungsrede halten müsste, wäre es sogar fast amüsant ihnen beim streiten zuzuhören.“

Pilles Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln. Es hatte etwas absurdes an sich, dass Kirk, sonst mit diplomatischem Geschick gesegnet, es schaffte verfeindete Völker an den Verhandlungstisch zu bringen und nun bei zwei Vertretern verschiedener Spezies, die eigentlich keine Feinde waren, schon nach dem ersten Tag die Segel strich. Das passte nicht zu ihm und McCoy beschloss, zu verhindern, dass er sich in späteren Jahren Vorwürfe deswegen machte. Er würde es hier vor seinem Freund nicht zugeben, aber er konnte verstehen, warum Admiral Komack es für eine gute Idee gehalten hatte, ihn als inoffiziellen Streitschlichter zu engagieren.

„Was sagt der vulkanische Captain dazu?“

Kirk schnaubte und machte eine wegwerfende Handbewegung in unbestimmte Richtung. „Für den ist die ganze Sache viel zu emotionsgeladen. Kommentare wie „Ihre gegenseitigen Anfeindungen sind höchst unlogisch“ helfen leider nicht weiter.“ Er seufzte. „Pille, ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzten soll. Langsam glaube ich, die zwei streiten sich nur um des Streitens willen.“

„Wie hat ihre Streiterei denn überhaupt angefangen?“, fragte der Arzt interessiert. „Solche gegenseitigen Anfeindungen kommen ja nicht von allein.“

„Ob du es glaubst oder nicht, ich habe heute schon mit Admiral Komack darüber gesprochen. Er wusste es auch nicht. Niemand weiß es, einzig, dass sie sich nicht ausstehen können, ist allgemein bekannt. Fakt ist, dass wir in diesem Zustand niemals eine akzeptable Rede auf die Beine stellen können. Davon will der Admiral allerdings auch nichts hören.“

Unwillig erhob Jim sich wieder aus dem Biobett. „Du wirst die beiden Streithähne ja heute Abend kennenlernen. Ein gemeinsames Essen mit den Führungsoffizieren ist angesetzt. Ich bin sehr gespannt auf deine fachmännische Einschätzung, Pille.“

Mit einem gequälten Lächeln und einem kurzen Schulterklopfen für den Arzt verschwand Captain Kirk wieder von der Krankenstation.




Jeder der vier Captains hatte seinen Ersten Offizier mitgebracht. Kirk erlaubte sich als Gastgeber das Privileg, auch noch seinen leitenden medizinischen Offizier an den Tisch zu holen. Er wusste zwar, dass Pille eigentlich nicht viel Wert auf solche Veranstaltungen legte, allerdings war er sehr an seiner Meinung interessiert.

Der Arzt hatte sich etwas abseits vom großen Geschehen am Tisch positioniert, neben ihm der vulkanische Erste Offizier und am unteren Kopfende der vulkanische Captain. Am oberen Ende des Tisches saß Kirk, neben ihm Spock. In der Mitte, sich gegenüber sitzend stritten Kashal und Tisikg. Ihre beiden Ersten Offiziere warfen sich hin und wieder Blicke zu, die McCoy nicht ganz deuten konnte, aber schon nach den ersten Minuten konnte er sich vorstellen, was es für ein Krampf gewesen sein musste, die beiden zu einem gemeinsamen Abendessen zu überreden. Sicher, Tellariten stritten um des Streitens willen, aber McCoy hatte so eine Ahnung, dass die Worte, die Tisikg Kashal an den Kopf warf, sehr emotional hinterlegt waren. Kashal dagegen – er erinnerte sich an die impulsive Andorianerin – war ganz in ihrem Element; aufbrausend, mit spitzen Bemerkungen gespickt.

„Captain Kashal, ich muss gestehen, dass es mich freut, Sie wiederzusehen“, versuchte Jim die Andorianern von Tisikg abzulenken.

„Ja, ich erinnere mich an Sie, Kirk.“ Sie lächelte sogar, aber irgendetwas an ihrem Lächeln schien faul. „Ich hoffe nur, dass Sie aus Ihren Erfahrungen mit mir von damals gelernt haben.“ Es sollte wohl amüsiert herüberkommen, doch der gehässige Unterton fiel sogar den emotionslosen Vulkaniern am Tisch auf. McCoy vermutete, dass sie es nicht nur Admiral Komack, sondern auch seinem Captain übel nahm, dass sie mit ihrem verhassten Tellariten an einem Tisch sitzen musste. Kirk nahm die Bemerkung scheinbar gelassen und lächelte. Nur McCoy und vermutlich Spock fiel auf, wie sorgfältig er den gequälten Gesichtsausdruck versteckte.

„Da sehen Sie, Captain Kirk“, mischte sich Tisikg ein. „Immer hält sie sich für etwas Besseres. So ist sie schon, seit ich sie kennenlernte und es wurde nie besser.“

Bevor Kashal eine Antwort geben konnte, sprang Jim dazwischen. „Woher kennen Sie beide sich denn eigentlich?“

„Oh, von der Akademie. Wir waren beide im gleichen Jahrgang und beide sehr ehrgeizig“, antwortete Kashal. „Ich erinnere mich, dass Sie ziemliche Schwierigkeiten ob Ihrer beleidigenden Art bekamen.“

„Und ich erinnere mich, dass Sie Schwierigkeiten Ihrer Arroganz wegen hatten.“

Der Captain der Enterprise war versucht, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Die Stimmung am Tisch war merklich bemüht, zumindest von Kirks Seite aus, der immer wieder versuchte, neutrale Themen anzusprechen, aber immer wieder fiel dem einen eine kleine Bemerkung ein, die er sich nicht verkneifen konnte und so begann das Geplänkel von neuem.




Jeder der Anwesenden war froh, als das Essen beendet war, konnte man sich doch nun gegenseitig wieder aus dem Weg gehen. Die drei Captains verabschiedeten sich, Kashal und Tisigk verschwanden in verschiedene Richtungen, nur Tahik, der vulkanische Captain und sein Erster Offizier blieben noch kurz, allerdings ausschließlich, um Kirk ihre Bedenken hinsichtlich der beiden anderen auszusprechen, dann gingen die beiden ebenfalls.

Resigniert ließ sich Jim auf einen Stuhl sinken, stützte sich mit den Unterarmen auf den Knien ab und ließ den Kopf hängen, bevor er mit entnervtem Gesicht, seine beiden Freunde ansah.

„Dieser Konflikt ist völlig irrational.“

„Spock, Ihr Talent, das Offensichtliche festzustellen, habe ich schon immer bewundert“, kommentierte Pille.

Eine Augenbraue des Vulkaniers schoss in die Höhe und er setzte zu einer passenden Erwiderung für den Doktor an. „Es kommt oft genug vor, dass das Offensichtliche an Ihnen vorbeigeht, Doktor.“

Pille wollte gerade den Mund aufmachen, da hob Kirk die Hand. „Fangt ihr nicht auch noch an.“

Dann seufzte er. „Ich bin für jeden Vorschlag offen.“

„Jim, das klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber ich habe eine Idee, wie wir die beiden dazu kriegen könnten, sich vernünftig zu unterhalten.“

Interessiert sah der Captain auf. „Na, dann raus damit, Pille!“

Nach einem kurzen Blick zu Spock nickte der Doktor. „Wir haben nicht zufällig romulanisches Ale an Bord?“

Spocks zweite Augenbraue wanderte ebenfalls in die Höhe.

„Was hast du vor, Pille?“, fragte Jim.

„Naja, du hast recht. Die beiden erinnern mich doch sehr an Mister Spock und mich.“

„Nur, dass bei denen ein ausgeprägter Hass dahintersteckt“, knurrte Kirk. „Ihr zwei seid Freunde, das kann man von den anderen beiden nicht behaupten.“

„Aber vielleicht können sie es werden. Was die beiden brauchen, ist eine gründliche Aussprache. Ihre Probleme müssen auf einer anderen Ebene behandelt werden, auf... einer humorvollen Ebene.“

„Romulanisches Ale“, murmelte Jim und richtete sich auf.

„Romulanisches Ale“, wiederholte Pille. Grinsend wandte er sich zu dem Vulkanier um, der von der Idee alles andere als begeistert schien. „Unter Alkoholeinfluss könnte dieser Konflikt endgültig eskalieren. Wollen Sie das riskieren, Captain?“

„Ich sehe ehrlich gesagt, keine bessere Möglichkeit.“ Langsam fand Kirk zu einem vorsichtigen Lächeln zurück. „Ich fasse es nicht, dass ich mit euch darüber diskutiere, ob ich zwei hochdekorierte Sternenflottencaptains mit illegalem Alkohol abfüllen soll, oder nicht.“ Er stand auf und durchquerte entschlossen den Raum. „Pille, wo hatte ich die geheimen Vorräte versteckt?“




Der nächste Morgen begann bereits früh. Am Abend sollte die Eröffnungsfeier stattfinden und die gesamte Crew der Enterprise war mit Vorbereitungen beschäftigt. McCoy hatte sich vorgenommen, die Krankenstation auf Vordermann zu bringen und alles außer Reichweite zu bringen, was nicht in fremde Hände und unter neugierige Augen geraten sollte. Christine Chapel war ebenfalls schon früh im Dienst und so war er nicht allein in der Krankenstation, als Captain Kirk vorsichtigen Schrittes sein Reich betrat. Er sah aus wie vor zwei Tagen, mit steiler Falte zwischen den Augenbrauen und sorgenvollem Blick, allerdings konnte McCoy sich bei näherer Betrachtung ein breites Grinsen nicht verkneifen.

„Captain, ist alles in Ordnung?“, fragte Chapel besorgt, aber Pille winkte ab.

„Ich kümmere mich um den Patienten, Schwester.“

Mit misstrauischem Blick verschwand sie in den Laborbereich der Krankenstation.

„Pille ich...“

„Keine Sorge, du kriegst sofort etwas gegen die Kopfschmerzen.“ Daraufhin ließ sein Captain ebenfalls ein Lächeln sehen, wenn auch ein gequältes. „Hat es denn geklappt?“

„Frag mich nicht, ich weiß so gut wie nichts mehr. Nachdem ich die beiden herbeizitiert hatte und sie zum ersten Schluck Ale gezwungen hatte, sind sie sogar freiwillig geblieben. Dass die Flasche heute Morgen leer war, werte ich als gutes Zeichen. Ich hoffe nur, dass ich nicht wieder versucht habe, bei Erys zu landen. Das wird sie mir ewig und noch viel länger vorhalten.“

„Erys? Erys zh'Kashal?“ Schmunzelnd lud der Arzt ein Hypospray. Kirk verdrehte die Augen. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zur Krankenstation und besagte Andorianerin trat ein, ebenfalls mit vorsichtigen Schritten, aber trotzdem sehr aufrecht und bei weitem mit mehr Eleganz als Kirk. „Doktor, ich hatte gehofft, Sie könnten mir... oh, Jim. Warum wundert es mich kaum, Sie hier zu treffen?“

„Ich glaube, die Gespräche werden jetzt um einiges besser laufen“, raunte Pille, während er das Hypospray in Kirks Oberarm setzte.


ENDE
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