TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Die wahre Bedeutung von Einsamkeit

von Trini

Kapitel 2

Autor's note: Eigentlich hatte ich erst eine andere Sterbeszene von Chakotay im Kopf. Letztendlich habe ich sie aber aus der ursprünglichen Story rausgeschnitten und ersetzt, weil sie out of charcter war. Und da ich diese Szene nun einmal mit viel Mühe geschrieben habe, dachte ich, sie sei zu schade, um im Papierkorb zu landen. Also hiermit: Chakotays Tod, die Zweite! Diesmal viel kitschiger.
Captain Janeway betrat das Revier des Doktors. Das schrille Notlicht ließ den sterilen, menschenüberfüllten Raum unangenehmer wirken. Doch sie schenkte dieser Kleinigkeit keine Beachtung. Sie konnten froh sein, dass die Voyager als ein Ganzes erhalten geblieben war, denn man traf nicht alle Tage auf einen so starken und unberechenbaren Ionensturm. Durch Tom Paris vorbildliches Verhalten war eine Notlandung auf einem eisigen Planeten geglückt. Nun würden sie vielleicht Wochen in dieser unheimischen Umgebung verbringen, um nur das Notwendigste zu reparieren. Aber das war nicht das Schlimmste. Es waren die vielen Verletzten, darunter auch Chakotay.

Mit professioneller Miene trat ihr der Doktor entgegen."Es tut mir wirklich leid, Captain. Ich kann unter den gegenwärtigen Umständen nichts mehr für ihn tun. Er hat zu viele innere und äußere Verletzungen. Selbst wenn meine ganzen Geräte noch funktionstüchtig wären, könnte ich ihn sicherlich nicht retten."

Unfähig, nur eine Bewegung zu vollbringen, stand Janeway einfach nur da und starrte das Hologramm an. Der Schock war ihr sichtlich ins Gesicht geschrieben. Immer mehr wich die Rationalität des Captains und die verletzliche Frau Kathryn kam zum Vorschein. Der Doktor legte unterstützend seine Hand auf ihre Schulter und fuhr fort: "Er hat noch einen Wunsch geäußert. Er möchte mit Ihnen sprechen."

Kathryn nickte geistesabwesend und wurde dann in einen separaten Raum geführt. Und dort lag er: So verletzlich und schwach hatte sie ihn noch nie gesehen... ein schrecklicher Anblick. Nachdem das Hologramm das Zimmer verlassen hatte, näherte sie sich langsam dem Biobett und beugte sich über Chakotay. Mit schmerzverzerrtem Gesicht flüsterte er kaum hörbar: "Der Doktor hat mir meinen Zustand erklärt." Kathryn ergriff seine Hand. Sie gaben sich nun gegenseitig Beistand. "Aber bevor ich sterbe, sollst du eines wissen...Ich... ah...Ich liebe Dich."

Jetzt war es endlich ausgesprochen. Überwältigt von den Augenblick rollten Tränen über ihre Wangen. Doch dann wurde es ihr bewusst: Sie hatten keine gemeinsame Zukunft mehr. Sie würde allein sein, wirklich allein. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie musste gegen ein Schwindelgefühl ankämpfen. "Chakotay, lass mich nicht allein." Verzweifelt schaute sie um sich und begann zu schluchzen. "Der Doktor muss sich geirrt haben. Wir werden eine Möglichkeit finden, dich wieder gesund zu machen." Sie wurde immer nervöser, das Schluchzen hysterischer. Durch seinen Händedruck signalisierte Chakotay, dass er noch bei ihr war und sie so lange er noch konnte nicht allein lassen würde.

Tausende von Gedanken rannten durch Kathryns Kopf. Hatte sie ihm jemals ihre Liebe gestanden. wusste er, dass sie genauso fühlte? - Nein, sie hatte es ihm nicht gesagt, noch nicht. Aber sie würde, dass war sie ihm schuldig. "Chakotay, wach auf, ich muss dir etwas Wichtiges sagen." Sein Körper blieb regungslos liegen. Kathryn wollte es nicht wahrhaben und rüttelte verzweifelt an der bewegungslosen Form vor ihr... "Chakotay? Wach doch auf. Chakotay?" Geschockt starrte sie auf den toten Körper ihres Ersten Offiziers herab. NEIN, das konnte nicht wahr sein. Sie akzeptierte das nicht. Es war so ungerecht. Sie wollte mit diesen Mann ihre Zukunft verbringen, mit ihm zusammen alt werden. Für so viele Fehler in der Vergangenheit konnte sie sich jetzt verfluchen. Warum war ihr nie gestattet, glücklich mit ihm zu sein? Warum nur? Warum nur sehnte sie sich gerade in diesem Moment danach, jetzt wo es zu spät war?

Kathryn bemerkte in ihrer Hysterie gar nicht mehr das Eintreten des Doktors. "Er ist tot, Captain. Sie können nichts mehr für ihn tun!" Er berührte vorsichtig ihre Schulter und wollte sie in einen anderen Raum führen, doch sie schlug ihn mit einer unheimlichen Kraft bei Seite. "Nein, es muss noch eine andere Möglichk...." Sanft sank sie durch die Wirkung eines Beruhigungsmittels in die Arme des Doktors.


Ende
Rezensionen