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Das Geständnis

von Annika Z

Kapitel 1

Janeway saß in ihrem Bereitschaftsraum und genoss ihre siebte Tasse Kaffee des Tages, als der Computer ihr mitteilte, dass sie jemand sprechen wollte.

Es war Counselor Troi, die seit der Kontaktaufnahme der Voyager mit der Sternenflotte mit jedem Besatzungsmitglied Gespräche führte und somit ihrer Aufgabe als Counselor nachkam. Da die Voyager ursprünglich nur 3 Wochen unterwegs sein sollte, hatte sie keinen Counselor.

„Guten Tag, Counselor. Was kann ich für Sie tun?“ fragte Janeway.

„Nun, Captain. Ich möchte mich gerne mit Ihnen unterhalten. Immerhin haben Sie als Captain die Verantwortung für die ganze Crew. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht immer leicht war in den letzten Jahren.“

„Da haben Sie recht. Aber immer, wenn ich nicht mehr weiter wusste, hat es mein Erster Offizier geschafft, mir wieder Mut zu machen und …“

„Ja, ein fabelhafter Mann. Ich habe mich gerade lange mit ihm unterhalten. Er hat mir erzählt, dass Sie in den letzten Jahren ein eingespieltes Team geworden sind und er Sie für Ihre Stärke immer bewundert hat. Allerdings hat er mir auch erzählt, dass Sie es manchmal mit Ihrem Pflichtbewusstsein übertreiben und Ihre Gesundheit ruinieren.“

„Na ja …“, setzte Janeway zu einer Erklärung an. „Meine Crew braucht mich. Da kann ich nicht so egoistisch sein und immer an mich denken.“

„Egoistisch! Genau dieses Wort gebrauchte der Commander auch des Öfteren. Könnte es nicht sein, dass Sie sich keine Gefühle einstehen?“

„Was meinen Sie?“, versuchte Janeway auszuweichen. Doch es half nicht.

Troi sprach aus, was sie selbst dachte: „Sie lieben Ihren Ersten Offizier und wollen das nicht zugeben, weil Sie denken, Sie wären dann ein schlechterer Captain.“

Hastig schluckte Janeway ihren Kaffee runter um sich nicht die Zunge zu verbrennen. Troi hatte ihren wunden Punkt getroffen und wusste das. „Woher wissen Sie das?“ brachte Janeway mühsam hervor, obwohl sie die Antwort schon kannte.

„Chakotay hat es mir gesagt. Er weiß es schon seit einiger Zeit, wollte Sie aber nicht drängen, da er Angst hat, sie dann ganz zu verlieren.“

Erschrocken schaute Janeway den Counselor an und dachte nach. Was tat sie ihm an? Plötzlich wurde ihr klar, wie einsam sie ohne ihn wäre. Das durfte nicht passieren. Das Gespräch mit dem Counselor hatte sie wachgerüttelt. Sie musste zu Chakotay. Jetzt! Sofort!

„Ähem…“, räusperte sich Troi und erinnerte Janeway damit an ihre Anwesenheit.

Diese sah erschrocken hoch und lächelte Troi entschuldigend an. „Nun, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir später weiterreden würden. Ich muss dringend etwas erledigen.“

„Natürlich nicht. Gehen Sie ruhig zu ihm. Er wartet bestimmt auf Sie.“

Erschrocken sah Janeway auf. „Haben Sie ihm etwas gesagt?“

„Nein, das war nicht nötig. Er hat mir gesagt, dass er immer auf Sie warten würde.“

„Danke. Sie haben mir wirklich sehr geholfen“

„Dafür bin ich doch da. Bis später.“

Janeway atmete noch einmal tief durch und machte sich dann auf den Weg zu Chakotays Quartier. Sie wusste jetzt was zu tun war.

Chakotay lag in seinem Quartier und dachte über sein Gespräch mit dem Counselor nach. Sie hatte ihm geraten, Janeway bei einem ihrer nächsten Abendessen seine Gefühle zu verraten. Dann wüsste er, wie sie zu ihm stand. Also überlegte er, wie er Janeway seine Liebe zu ihr gestehen sollte.
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Nanu, wer kann das denn sein. Es ist doch schon kurz nach Mitternacht, wunderte sich Chakotay. „Herein.“

„Kathryn …“, begrüßte er sie überrascht. Mit ihrem Besuch hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sie schien sich scheinbar nicht zu trauen, sein Quartier zu betreten. So kenn ich Sie ja gar nicht. Irgendwie süß!

„Chakotay! Wir müssen reden!“

„Sicher, setz dich doch!“ Er replizierte ihnen zwei Kaffees, da er wusste, dass Kaffee Janeway bis jetzt immer beruhigt hatte.

„Was gibt es?“, fragte er vorsichtig.

Janeway schluckte und holte tief Luft, bevor sie schließlich sagte: „Ich … ich liebe dich, Chakotay!“ So nun war es raus. Gespannt wartete sie auf Chakotays Reaktion.

Dieser holte ebenfalls tief Luft und stand auf um zum Fenster zu gehen.

Nervös folgte Janeway ihm. „Sag doch was, Chakotay“, flehte sie ihn an. Als er nicht reagierte, drehte sie sich enttäuscht um und wollte sein Quartier verlassen, da wurde sie plötzlich an der Schulter festgehalten. Chakotay drehte sie langsam zu sich herum. Ihre Gesichter waren sich ganz nah.

„Kathryn“, flüsterte er kaum hörbar. Dann legte er seine Hände unter ihr Kinn und führte ihr Gesicht zu seinem. Endlich wurden alle seine Träume wahr!

Nach diesem – scheinbar endlosem – Kuss hatte er nur noch eine Frage: „Warum traust du dich auf einmal?“

„Nun, sagen wir es einmal so: Ich hatte ein offenes Gespräch mit dem Counselor.“

„Na, dann müssen wir uns aber morgen bei ihr bedanken.“

„Ja, aber erst morgen“, bestätigte Janeway und damit begann für die beiden kommandierenden Offiziere der U.S.S. Voyager die schönste Nacht seit langem.
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