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Neues Leben

von SiraStar

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Fast alle hatten sich um Data, Bashir und Ezri versammelt, als Dr. Crusher eintraf. Sie lief sofort zu Bashir und reichte ihm ein weiteres Medikid.
„Wie ist es möglich, dass sie noch lebt? Laut unseren Sensoren müsste sie tot sein“, drängte Riker.
Crusher gab keine Antwort, sondern runzelte die Stirn, als sie die Daten ihres Tricorders überprüfte. „Ich kann Ihnen nicht genau sagen, warum sie es überlebt hat!“
Bashir hatte auch keine Antwort parat und verabreichte Ezri ein Hypospray zur Stabilisierung.
„Wie ist ihr Zustand?“, fragte Picard.
„Ihre Lebenszeichen sind schwach, aber stabil“, antwortete Beverly.
„Können Sie, sie aufwecken? Dann erfahren wir ja, was da unten genau geschehen ist“, fragte Riker noch vor Picard.
Beverly und Bashir nickten, kurz darauf machte Julian ein Hypospray bereit und drückte es an Ezris Hals.
Kurz nach der Injektion begann diese zu husten und blinzelte.
„Ezri, können Sie mich hören?“, fragte Kira und Ezri nickte, noch immer hustend. Julian überprüfte seinen Tricorder und verabreichte Ezri dann ein weiteres Hypo, kurz darauf legte sich der Hustenanfall.
„Wie geht es Ihnen jetzt?“, fragte Beverly und beobachtete ihren Tricorder, der nun fast normale Lebenszeichen diagnostizierte.
„Hab mich noch nie besser gefühlt“, antwortete Dax mit ziemlich rauer Stimme. Sie wollte sich aufsetzen, aber dafür reichten ihre Kräfte noch nicht und sie musste sich von Data stützen lassen.
Ihre Augen, waren ein wenig trüb und ihre Haut bleich, Kira hatte Dax noch nie in einem derartigen Zustand gesehen und hätte im Moment nichts lieber getan, als sie zu schnappen und für mindestens eine Woche ins Bett zu stecken. Julian kniete sich neben Ezri und nahm ihre Hand. Sie reagierte sofort darauf und lächelte ihn an.
Picard gönnte Dax noch ein paar Minuten der Erholung, bevor er die für ihn wichtigste Frage stellte: „Lieutenant, ich weiß Sie haben einiges mitgemacht, aber könnten Sie uns erklären, was da unten geschehen ist?“
Dax hatte sofort aufgesehen und richtete sich nun, mit Datas und Julians Hilfe auf, um Picard direkt anzusehen. „Das zu erklären, wird einiges an Zeit in Anspruch nehmen, Sir!“
„Im Moment haben wir noch Zeit, also bitte fangen Sie an!“, forderte Picard ihn auf.
Dax nickte und setzte sich auf einen Stuhl an der mittleren Konsole und überlegte, wo sie anfangen sollte, aber diese Entscheidung nahm Picard ihr ab. „Erzählen Sie, was geschehen ist, nachdem Sie Commander Heelay weggeschickt haben!“
Ezri sah einen kurzen Moment unter sich, bevor sie begann den anderen zu berichten, was geschehen war: „Nachdem ich Commander Heelay weggeschickt hatte, versuchte ich mich aus eigener Kraft aus der Umklammerung dieser Tentakel zu befreien, aber je mehr ich mich wehrte, desto stärker schien der Griff zu werden. Plötzlich zog mich dieses Ding auf sich zu. Ich versuchte irgendwo Halt zu finden, fand aber keinen. Mein Raumanzug meldete, er würde in einer Minute versagen und dieses Ding zog mich immer weiter. Als ich mich fast genau unter ihm befand, bildete sich ein weiterer Tentakel und griff nach meinem Helm. Ich versuchte ihn festzuhalten, aber das Etwas schien fest entschlossen ihn mir abzunehmen. Aus lauter Wut und wohl auch Verzweiflung schrie ich es an, es würde mich umbringen und es, stoppte kurz in seinem Unterfangen mir den Helm abzunehmen. Der Tentakel an meinem Bein lockerte sich etwas, aber nicht soweit, dass ich hätte entkommen können. Nach kurzer Zeit zog es wieder an meinem Helm und riss ihn mir förmlich vom Kopf. Ich machte mich darauf gefasst sofort die Auswirkungen der Strahlung zu spüren, aber es geschah nichts.“ Ezri unterbrach sich kurz selbst. Troi spürte, dass sie das Puzzle des Geschehenen im Kopf erst ordnen musste, sie spürte wie aufgewühlt Ezri war und dennoch versuchte sie das Erlebte in verständliche Worte zu fassen, das bewunderte sie.
Jeder gönnte ihr diese kurze Denkpause und hörte auch weiterhin geduldig zu, als Ezri ihre Ausführungen fortsetzte: „Ich hielt lange Zeit meine Augen geschlossen, bevor ich es wagte sie wieder zu öffnen und mitten ins Licht zu starren. Das Licht war so hell, dass ich befürchtete zu erblinden. Ich wollte mich abwenden, aber irgendetwas zwang mich dazu, in dieses Licht zu sehen. Meine Augen begannen nach kurzer Zeit zu brennen und zu tränen, als ein weiterer Tentakel nach mir tastete. Er tastete sich von meinen Füßen hoch, über meine Hüfte bis zu meinem Gesicht, wo er verharrte und mir ein wenig später über die Wange strich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es mir etwas Böses wollte, aber was hätte ich denn auch tun sollen? Ich weiß auch gar nicht, wie viel Zeit ich in diesem Zustand verbracht habe. Irgendwann war es mir möglich mich zu bewegen und mich von dem Licht abzuwenden, ich taumelte zurück und rieb mir die Augen. Kurz darauf hörte ich etwas, es klang wie Flüstern, welches durch eine schlechte Übertragung verzerrt klang. Nachdem ich niemanden entdecken konnte, wandte ich mich wieder dem Energiewesen zu und es veränderte sich. Das Flüstern ging von ihm aus, aber noch bevor ich irgendwie darauf reagieren konnte, gab es einen hellen Lichtblitz und das Etwas expandierte, das Letzte was ich weiß, ist, dass ich von der Druckwelle des Wachstumsschubes an die Wand geschleudert wurde und dass irgendetwas meine Handgelenke umklammerte. Das Letzte bewusste Bild, ist ein letzter Tentakel, der sich wieder nach mir reckte. Ab da ist alles dunkel“, beendete Ezri den Satz.
„Eine Frage noch, Lieutenant?“, meldete sich Picard als erster wieder zu Wort und Dax sah auf. „Sie sprachen die ganze Zeit von ihm oder etwas. Beurteilen Sie das dort unten definitiv als eine Art Lebewesen?“ Erst jetzt zeigte sich auch Erstaunen auf den Gesichtern der Anderen.
An eine derartige Möglichkeit hatten sie zu Anfang gar nicht gedacht, da die Sensoren immer nur pure Energie registrierten und Ezris Antwort war eindeutig: „Ja, Sir. Nachdem was ich dort erlebt habe, würde ich von einer Lebensform sprechen!“
Data war von der Kombinationsgabe des Captains beeindruck und begann sofort damit, all seine gewonnen Daten auszuwerten. Picard nickte und bat Kira um ein Gespräch unter vier Augen, worauf hin sie ins Büro des Stationsleiters gingen.
Commander Riker begab sich zu Commander Heelay an die Wissenschaftsstation, gefolgt von Deanna Troi. Data blieb bei Ezri und Julian, während Brady und Nog an der Technikkonsole der OPS Platz genommen hatten.
Dr. Crusher führte immer noch einige Scans an Ezri durch und irgendetwas beunruhigte sie. „Danke, dass Sie mich gefunden haben Data“, begann Ezri.
Data sah überrascht auf: „Woher wissen Sie, dass ich Sie da unten gefunden habe?“, fragte er.
Ezri lächelte. „Erstens tragen Sie den einen Schutzanzug und zweitens hätte wohl sonst niemand diese Sektion betreten können“, antwortete sie schließlich.
Data nickte anerkennend und blickte dann zu Beverly. Ihr Gesichtsausdruck veranlasste Data zu einer typischen Reaktion; er ruckte unwissend mit dem Kopf, sodass auch Julian und Ezri sich zu Dr. Crusher wandten.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Julian.
Beverly sah ihn kurz an und reichte ihm dann den Tricorder.
„Er zeigt zwar normale Lebenszeichen an, aber die Werte ihres zerebralen Kortex sind...“
„Sind ziemlich hoch!“, beendete Julian den Satz.
„Ist das was Schlimmes?“, hakte sich jetzt Ezri ins Gespräch ein.
Julian überließ es Beverly zu antworten: „Eigentlich nicht. Sie waren einer hohen Menge von Energie ausgesetzt, da ist eine hohe Aktivität zu erwarten, aber dass hier ist ein wenig zu hoch und die Daten stimmen mit nichts überein, das ich kenne.“
Julian blickte auf die Daten und antwortete das Gleiche.
„Soll das heißen, dass keiner von ihnen beiden weiß, was mit mir los ist?“, sagte Ezri, laut genug, um die Aufmerksamkeit der Anderen zu erregen.
Riker näherte sich und fragte, was nicht stimme und hörte sich noch einmal die kurze Erläuterung von Beverly an. Er wusste nicht genau, wie er darauf reagieren sollte und blickte zu Heelay, die Frau Anfang dreißig schüttelte nur den Kopf und nicht zum ersten Mal bemerkte Riker, wie ihr strohblondes Haar ins Zittern geriet. Der kräftig gebaute Sicherheitschef wirkte mit seiner Halbglatze eher gelassen und schien abzuwarten, wie es nun weiterging.
Picard und Kira kehrten auf die OPS zurück und somit erhielt Riker keine Chance, weiter in seinen Gedanken zu versinken.
Beverly unterrichtete die beiden kurz über ihre Ergebnisse und bat dann um die Erlaubnis, mit Ezri auf der Enterprise ein paar Tests zu machen. Picard stimmte zu und wartete noch auf Kiras Bestätigung, bevor Dr. Crusher die OPS verließ, gefolgt von Bashir und Ezri.


Auf der Krankenstation der Enterprise fühlte Ezri sich nicht so richtig wohl, normal war sie es die als Counselor anderen half, nun lag sie auf dem Hauptuntersuchungsbett und wartete darauf das Beverly Crusher, ihr irgendwelche Resultate mitteilte.
Vor allem musste sie feststellen, wie sehr sie die Hemden hasste, die man bei solchen Untersuchungen tragen musste. Wenigstens hatte Dr. Crusher ihr eines gegeben, das sich hinten zumachen ließ.
Julian hatte sich die ganze Zeit in ihrer Nähe befunden und auch jetzt saß er an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Wie lange hatte er wohl um sie gezittert?
Er wusste es sicher, aber sie nicht. Ezri wusste nur, dass Julian einer der Gründe war, dass sie da unten nicht hatte sterben wollen. Sie liebte ihn viel zu sehr.
Wenn niemand in der Nähe war, sprachen die beiden über alltägliche Dinge, als wäre nichts geschehen und das half Ezri, sich zu entspannen und nicht immer an das zu denken, was sich da gerade mit ihr nicht stimmte.
Sie sprach mit Julian gerade über ihr letztes Dartspiel, als sich Beverly näherte.
„Ich habe die Ergebnisse der Untersuchungen zusammengefasst, vielleicht möchten Sie sich das Mal ansehen“, meinte Sie und reichte Julian ein PADD.
Bashir setzte sich auf und nahm es entgegen, er studierte es ein paar Minuten lang, bevor er die Stirn runzelte und somit Ezris Neugier weckte.
„Was ist denn jetzt das Ergebnis?“
„Unbekannt!“, antwortete Julian nur. Ezri wurde etwas mulmig zumute. Da waren die Werte in einem Teil ihres Gehirns erhöht und niemand wusste weshalb.
„Du kannst dich wirklich nur an das erinnern, was du uns auf der OPS erzählt hast?“, meinte Julian plötzlich.
„Ja, wenn ich mich an mehr erinnern würde hätte ich es doch gesagt!“
„Sei mir nicht böse, aber ich glaube du weißt mehr als du denkst“, meinte Julian geheimnisvoll, so dass auch Beverly neugierig wurde.
„Wie kommen Sie darauf?“
Julian deutete auf einen Teil der Analyse. Das gesamte Ergebnis hieß, zwar `Unbekannt´, aber Julian hatte etwas anderes entdeckt.
Beverly sah sich den Teil an, den Bashir meinte und mit einem Mal hellte sich ihr Blick auf.
„Was ist denn jetzt?“, bohrte Ezri nach.
„Du trägst noch ein paar Informationen in dir Ezri, aber du kannst nicht bewusst darauf zugreifen!“, antwortet Julian.
„Wie meinst du das?“
„Hier!“ meinte Julian und zeigte Ezri etwas auf dem PAD. „Die erhöhte Aktivität deines Gehirns ist gar nicht der zerebrale Kortex sondern der Teil, der während des Schlafens die Remphase auslöst!“
„Du meinst ich müsste schlafen, um zu erfahren, was ich noch weiß!“, meinte Ezri.
„Ich kann es nicht garantieren, aber das wäre zumindest ein Weg um es herauszufinden“, antworte Julian und grinste Ezri ein wenig an.
Beverly setzte sich mit Picard und Kira in Verbindung und legte ihre Erkenntnisse dar.
Nach kurzer Absprache mit den beiden erhielt sie die Anweisung, herauszufinden, was Ezri scheinbar noch wusste. Dennoch äußerte Picard die Bitte Counselor Troi zu dieser Sache hinzuzuziehen, ihre emphatischen Fähigkeiten könnten sich als nützlich erweisen.
Beverly bestätigte dies und setzte sich mit Troi in Verbindung. Wenige Minuten nachdem Beverly das Gespräch mit Deanna beendet hatte, erschien diese auf der Krankenstation.
Ezri hatte es sich, soweit es ging auf dem Biobett bequem gemacht, während Beverly noch einige Vorbereitungen traf. Deanna ging direkt auf Ezri zu und lächelte sie freundlich an, kurz darauf kehrten Julian und Beverly zum Bett zurück.
„Das hier ist ein starkes Sedativum und wird Sie beinahe umgehend in eine Remschlafphase versetzen. Dann werden wir hoffentlich erfahren, was da noch in Ihnen steckt“, meinte Beverly und hielt ein Hypospray hoch.
Ezri nickte und ihr Blick suchte nach Julian, aber da griff er schon ihre Hand und sein Blick, versprach nicht von ihrer Seite zu weichen.
Beverly drückte das Hypo an Ezris Hals und die Wirkung trat sofort ein. Ezri schloss die Augen und begann ruhig und gleichmäßig zu atmen.

Plötzlich sah sich Ezri einem Gewirr von Bildern gegenüber. Es schien ihr sie würde vor einer Wand stehen, auf der sich Ereignisse und Bilder aus ihrem Leben widerspiegelten. Dann sah sie Bilder von ihrer Familie, Freunden, eben Bilder von den Menschen, die ihr etwas bedeuteten. Schließlich mischten sich auch Gesichter darunter die Ezri selbst nicht kannte, aber der Symbiont Dax kannte sie schon. Es waren Dinge aus der Vergangenheit des Symbionten, Freunde und Familien frühere Wirte. Allerdings kehrte ein Bild immer wieder, in einem bestimmten Zyklus erschien immer wieder Julian vor ihr. Sie versuchte die wechselten Bilder zu verstehen, als ihr plötzlich schwindelig wurde. Es wurde hell vor ihren Augen, so dass sie nicht mehr imstande war irgendetwas zu erkennen.

Julian versuchte Ezri festzuhalten, immer wieder bäumte sie sich auf dem Biobett auf und begann mit den Armen zu wedeln. Er hörte Deannas Worte nur halb, sie meinte Ezri verliere die Kontrolle über ihre Emotionen. Beverly eilte mit einem weiteren Hypo herbei und wollte es Ezri verabreichen, doch diese schlug es ihr aus der Hand. Julian hatte sofort reagiert und mit seinen Fähigkeiten, schaffte er es das Hypospray zu fangen und es Ezri zu verabreichen.
Fast im gleichen Moment, als sich der Inhalt in Ezri hinein entleerte, beruhigte sie sich.
Sie sank ruhig auf das Bett und öffnete im gleichen Augenblick die Augen.

„Was ist geschehen?“, fragten alle, wie aus einem Mund.
Ezri sah sich verwirrt um und antwortete nur zögerlich auf die Frage. Sie erzählte von den verschiedenen Bildern, die durch ihre Zusammensetzung überhaupt keinen Sinn ergaben.
Alle sahen sich etwas enttäuscht an, dieses Experiment hatte leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Während Beverly dem Captain und dem Colonel Bericht erstattete, hielt Julian immer noch Ezris Hand.
Beverly kehrte aus ihrem Büro zurück und unterrichtete sie über die Idee des Captains, es später noch einmal zu versuchen. Allerdings erst, wenn sie sich ausgeruht hatte.
Nach kurzem Zögern stimmte Ezri zu und Beverly leitete die Antwort an Picard weiter. Danach ließ Beverly, Julian und Ezri allein. Deanna folgte Beverly in deren Büro.
„Was halten Sie davon?“, begann Beverly ein Gespräch.
Deanna sah sie kurz und überlegte kurz. „Ihr emotionaler Kosmos geriet schwer in Aufruhr, als sie sich in der Remphase befand, noch etwas länger und wir hätten sie verlieren können“, antwortete Deanna schließlich.
Beverly nickte. „Egal, was da in ihr steckt, es scheint nicht zu wollen, dass wir erfahren, was sie noch weiß oder was es in ihr will.“
„Der nächste Versuch bringt vielleicht Klarheit.“
„Oder mehr Verwirrung!“, beendete Deanna den Satz. „Wie geht es Julian eigentlich“, erkundigte sich sie anschließend.
Beverly sah kurz auf. „Körperlich geht es ihm gut, mal abgesehen davon, dass er seit mehr als drei Tagen nicht geschlafen hat. Wieso? Hat Sie etwas beunruhigt?“
Deanna schüttelte den Kopf. „Ich bin nur überrascht von seiner Fähigkeit seine Emotionen versteckt zu halten, aber sie immer genau dann zu zeigen, wenn sie benötigt werden. Seine Empfindungen sind ungewöhnlich, aber auch faszinierend.“
„Wir wissen nicht, zu was er eigentlich alles fähig ist. Immerhin ist er der einzige genverbesserte Mensch, der in der Sternenflotte Dienst tun darf.“
„Auch wenn es so ist, Genverbesserungen verleihen einem Menschen weder Gefühle noch Charakter und das sollte man wohl auch beachten“, meinte Deanna zustimmend, woraufhin sie eine Zustimmung von Julian erschreckte.
Er stand nahe dem Eingang zu Beverlys Büro und hatte ihre letzten Worte deutlich gehört. „Sie ist eingeschlafen“, bemerkte er, als er das Büro betrat. Er war blass und wirkte erschöpft.
„Tut uns leid, falls wir irgendetwas gesagt haben, dass Sie beleidigt hat“, stammelte Deanna.
Bashir winkte ab: „Ich bin nicht beleidigt oder gekränkt. Sie haben sich schließlich nur unterhalten.“
„Wenn Lieutenant Dax jetzt eingeschlafen ist, dann sollten Sie sich auch etwas Ruhe gönnen Julian. Denn mit Verlaub; Sie sehen grauenhaft aus“, wechselte Beverly das Thema.
„Jetzt nicht. Ich bleibe noch etwas bei Ezri“, lehnte Julian ab.
„Sie lieben sie, nicht wahr?“, stellte Deanna fest und Julian nickte.
„Okay, dann legen Sie sich doch auf eines der freien Biobetten. Im Augenblick sieht es nicht danach aus, als würden gleich eine Menge Verletzte kommen und so wären Sie in Ezris Nähe“, schlug Beverly vor.
„In Ordnung, Sie haben gewonnen“, meinte Julian und versuchte zu lächeln. Er machte kehrt und wählte das Biobett, welches Ezri am nächsten war, um sich darauf auszustrecken. Es dauerte nicht lange, bis er eingeschlafen war. Die vergangenen Tage und die Angst um Ezri hatten sehr an seinen Kräften gezehrt und die Ruhe konnte er nun dringend gebrauchen.
Deanna verließ die Krankenstation, während Beverly sich einen heißen Kaffee holte und es sich ein wenig in ihrem Büro bequem machte.


„Die Energieform hat sich wieder ausgedehnt“, meldete Commander Heelay von der Wissenschaftsstation.
„Wie weit wird es sich wohl noch ausbreiten?“, bemerkte Riker dazu.
Captain Picard stand mit Kira an der Mittelkonsole und sie studierten, zusammen mit Data, das Wachstum des Wesens.
„Es kann sich um keine richtige Erweiterung handeln“, bemerkte Data, nach langen Minuten der Stille.
„Wie kommen Sie darauf?“, fragte Picard.
Data bewegte den Kopf leicht zur Seite und sah dann wieder Picard an. „Das Energiewesen wächst zwar, aber es erweitert nicht sein Energiemuster und nur unsere Sensoren zeigen an das es wächst. Die Sicherheitskameras der Station beweisen das Gegenteil.“
„Aber Sie haben es doch selbst wachsen sehen!“, zweifelte Kira an Datas Worten.
„Das ist richtig, ich habe es wachsen sehen, aber seit dem ist es unter Garantie nicht mehr gewachsen. Allerdings will es uns glauben lassen, es würde immer weiter wachsen!“
Kira kam zu Data herum und blickte auf den kleinen Monitor hinter Data. Eine der Überwachungskameras zeigte die Sektion, die das Wesen angeblich eingenommen haben sollte, aber dort war nichts zu sehen.
„Außerdem zeigen unsere Sensoren hohe Strahlungswerte an“, fuhr Data fort. „Aber als ich dort unten war, war die Strahlung noch nicht mal halb so hoch, wie wir dachten.“
„Aber warum, sollte uns das Wesen glauben machen, es würde wachsen?“, äußerte Riker.
„Vermutlich zum eigenen Schutz. Es will das wir denken es sei gefährlich, damit ihm niemand zu nahe kommt“, antwortete Data.
„Wieso?“, fragte Riker weiter.
„Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen Commander“, antwortete Data knapp.
In dem Moment betrat Deanna die OPS und Picard erkundigte sich kurz nach dem aktuellen Stand auf der Krankenstation.
„Lieutenant Dax schläft jetzt und auch Dr. Bashir ruht sich etwas aus. Beverly überprüft noch einmal die Daten auf Dinge, die sie vergessen haben könnten“, antwortete Deanna und Picard nickte und wandte sich wieder Data zu.
„Wie können wir herausfinden, was das Wesen will?“
„Wenn wir wüssten wie das Wesen kommuniziert oder ob es überhaupt dazu imstande ist, dann könnte man vermutlich eine Idee entwickeln, aber gegenwärtig sehe ich kaum eine Chance herauszufinden, was das Wesen will“, meinte Data.
Picard begann über ihre Möglichkeiten nachzudenken. Nur um festzustellen, dass es ihm im Augenblick nicht gelang eine gute Idee zu entwickeln. Er bewunderte, selbst nach all den Jahren Datas Fähigkeiten und er hatte es schon immer gehasst, wenn Data so unausweichlich recht behielt.

Auf der Krankenstation liefen Ezri Schweißperlen von der Stirn. Ihr Schlaf war unruhig, dennoch blieb sie still genug liegen, um nicht Dr. Crushers Aufmerksamkeit zu erregen. Vor ihr tauchten wieder Bilder aus ihrem Leben und aus den Leben des Symbionten auf und langsam begriff sie, dass diese Bilder gar nicht so sinnlos erschienen. Das Stück des Wesens, welches sich in ihr befand, untersuchte sie. Es wollte sie und ihr Leben vollkommen kennen lernen, aber sie hatte auch das Gefühl, dass das nicht alles sei. Das Wesen suchte nach etwas, aber Ezri konnte nicht bestimmen, was das Wesen suchte.
Schweißgebadet schlug sie die Augen auf und setzte sich langsam auf. Das Licht auf der Krankenstation war herabgesetzt, dennoch fiel ihr Blick sofort auf Julian, der auf einem Bett ganz in ihrer Nähe lag und friedlich schlief.
Irgendetwas, in ihr wollte sich ihm nähern, aber Ezri spürte das es nicht sie selbst es war die das wollte. So sehr sie ihn liebte, so wenig wollte sie ihn jetzt stören. Aber das Etwas in ihr wollte sie zwingen zu ihm zu gehen. Ezri wehrte sich dagegen und drückte sich die Hände auf die Schläfen. Sie wollte laut rufen, um Julian zu wecken oder Beverly herbeizurufen, aber sie brachte keinen einzigen Ton über die Lippen.
Geschwächt von den wirren Träumen, konnte sie den Widerstand nicht lange aufrecht erhalten und so rutschte sie langsam vom Bett und bewegte sich auf Julian zu. Ihre Augen hatten zu leuchten begonnen, ein Zeichen dafür dass es nicht mehr Ezri war, die sich da bewegte.
Sie hatte Julian erreicht und beugte sich über ihn. Das Wesen sah nur eine Chance den Körper zu wechseln und so wollte „Es“ Julian küssen, aber im gleichen Moment trat Beverly in den Hauptraum und Ezri sah überrascht auf.
Beverly schreckte zurück, als sie Ezris leuchtende Augen sah. Sie rief laut Julians Namen und dieser wachte auch prompt auf.
Er hätte nie damit gerechnet in Ezris Gesicht zu starren und erschrak ebenfalls beim Anblick ihrer Augen. Er wollte sie danach fragen, aber Beverly rief warnend und er rollte sich gerade noch vom Bett, bevor Ezri an ihn herankam. So schnell er konnte stand er wieder auf, aber Ezri war auch schnell und stand vor ihm, als er sich aufgerichtet hatte.
„Hey, Julian, gut geschlafen“, sagte sie, aber ihre Stimme klang hohl ohne jede wirkliche Emotion. Plötzlich packte sie mit einer Hand seinen Hals und drückte ihn gegen die Wand. Julian entrann ein Stöhnen, aber mehr vor Überraschung als vor Schmerzen.
Beverly wollte eingreifen und näherte sich, aber noch, bevor sie nur ein paar Meter an Ezri herankam, drehte sich diese um und Beverly wurde von einem Energiestrahl aus Ezris Hand zurückgeworfen.
Bewusstlos blieb sie am Boden liegen und Ezri wandte sich wieder Julian zu.
„Ich habe die, die du Ezri nennst genau untersucht. Ihr seid recht interessante Wesen. Eure Körper besitzen zwar keinen besonders guten Aufbau, aber sie erzeugen biochemische Energie. Also ähneln wir uns, wenn auch nur sehr gering“, begann Ezri und diesmal klang ihre Stimme noch seltsamer. Bevor Julian etwas anmerken konnte, sprach sie weiter:
„In den Erinnerungen dieses Wesens, kommst du sehr oft vor. Anfangs hielt ich das für normal, bis zu dem Zeitpunkt als sich ihr Denken über dich das erste Mal veränderte. Allerdings waren das noch Erinnerungen einer gewissen Jadzia. Du bist ein wenig anders, als deine Artgenossen. Besser, wie ihr sagen würdet. Und genau deswegen bist du interessant. Durch deine sogenannte Verbesserung erzeugst du etwas mehr biochemische Energie, als durchschnittliche Mitglieder deiner Rasse und genau das könnte mir helfen meine Spezies zu retten.“
Julian blickte Ezri verwirrt an, diese würgte ihn jetzt etwas stärker. Er hatte das Gefühl einer Ohnmacht nahe zu sein, aber er behielt Ezri genau im Auge.
Sie lächelte über diese Reaktion und ließ wieder etwas nach, doch hatte Julian keine Zeit Atem zu holen, weil Ezri ihn zu sich herunterzog und ihre Lippen hatten seine schnell gefunden.
Doch es war kein Kuss wie Julian ihn kannte. Er wollte sich losreißen, aber das Wesen, welches Ezri beherrschte, zeigte abermals große Kraft und ließ ihn nicht gehen. Im Gegenteil, der Kuss wurde fester. Kurz darauf spürte Julian, wie das, was in Ezri war, in ihn eindrang. Als es Ezri verlassen, hatte brach diese vor Julian zusammen.

Beverly kam wieder zu Bewusstsein und sah gerade noch, wie Ezri zusammenbrach und Julian sich gegen die Wand lehnte. Trotz das Beverly bewusstlos war konnte sie ahnen, was da gerade geschehen war.
„Julian?“, fragte sie vorsichtig.
Bashir wandte sich ihr zu: „Ja, bin ich es noch“, antwortete er.
„Was ist geschehen?“, fragte Beverly weiter, während sie sich Ezri näherte und sie untersuchte.
Julian zuckte hilflos mit den Schultern: „Das, was Ezri übernommen hatte, sprach von unserer Rasse. Dass wir ihnen wegen unserer biochemischen Energie ähnlich wären und dann meinte es irgendwas wie, dass ich ihm helfen könne seine Rasse zu retten und dann...“ Julian sprach den Satz nicht zu Ende, sondern blickte betroffen auf Ezri.
„Dann ist dieses Wesen von Ezri zu Ihnen übergesprungen oder wie immer man das nennt“, beendete Beverly für ihn den Satz und Julian nickte.
„Wie geht es ihr?“, versuchte er abzulenken.
Beverly untersuchte sie kurz. „Ihre Lebenszeichen sind schwach, aber stabil. Im Großen und Ganzen geht es ihr gut“, antwortete Beverly.
Bashir nickte dankend und zusammen hoben sie Ezri wieder auf eines der Biobetten.
„Nun wäre es wohl ratsam, wenn ich mich in ein Beschränkungsfeld begebe und Sie erstatten dem Captain und dem Colonel Bericht“, schlug Julian vor.
Beverly war innerlich dankbar, dass er selbst diesen Vorschlag gemacht hatte, so blieb ihr das erspart. Sie führte Julian zum Hauptuntersuchungsbett und errichtete um diese Sektion ein Eindämmungsfeld der Ebenen 10. Anschließend kehrte sie in ihr Büro zurück.
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