TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Ein Teil von Dir

von Jem2398

Kapitel 1 - Zahnpasta

Hier kommt die Fortsetzung.
Er dachte nach.
Ja, wenn Worf nicht gekommen wäre, dann wäre vielleicht einiges anders gelaufen.
Denn, im Prinzip, wenn Jadzia nicht mit ihm zusammen gewesen wäre, dann hätte es keine Probleme mit dem Kinderwunsch gegeben, dass heißt, dass sie die Propheten nicht aufgesucht hätte und sie wäre Dukat nicht begegnet, für den das ganze nur ein 'Kollateralschaden' war.
Verzweifelt raufte Julian sich die Haare.
Hätte er vielleicht stärker um sie kämpfen sollen? Sie wären glücklich gewesen, da war er sich sicher.
"Oh, Jadzia...", seufzte er nochmal.
Aber die Frau, deren Anblick sein Herz schneller schlagen ließ, erreichten seine Worte nicht. Laut klingonischer Tradition war sie im StoVoKor. Weit weg. Sie wusste nicht, dass er jetzt hier saß und sich so furchtbar nach ihr sehnte. Und Ezri? Sie kannte Jadzias Erinnerungen, aber Jadzia selbst lebte nicht in ihr weiter. Egal was er tat oder sagte, es hatte auf Jadzia keinen Einfluss. Sie wusste nichts davon und es würde sie auch nie berühren oder erreichen. Und Ezri war Ezri. Jadzia aber war für ihn unerreichbar geworden. Er merkte wie eine Träne seine Wange herabrollte. Unwirsch wischte er sie weg.
So schwer es ihm auch fiel, er musste sie hinter sich lassen. Denn er lebte im Jetzt, in der Zukunft. Eine Zeit in der Jadzia nicht mehr existierte. Nicht mehr existierte. Wie kalt und brutal. Und doch stimmte es. Sie war nicht mehr. Es war als ob sie schliefe, doch sie würde nicht mehr aufwachen.
Der Gedanke nicht mehr in ihre leuchtenden Augen sehen zu können, zeriss ihm schier das Herz.
Halb apathisch fuhren seine Hände fahrig über sein Gesicht.
Er musste damit abschließen. Nach vorne sehen. Auch wenn er wusste, dass Jadzia an seiner Seite noch am Leben sein könnte. Könnte. Vielleicht war es ja Schicksal und er hätte sie dennoch verloren. Aber die Zeit, die sie hätten zusammen verbringen können...... Wiederum hätte der Verlust ihn dann vielleicht komplett niedergerissen.... Er konnte an der Vergangenheit nichts mehr ändern. Aber an der Zukunft! Und diese Zukunft wollte er sich so schön und lebenswert wie möglich gestalten. Irgendwie ging es immer weiter. Auch wenn er diese Zukunft jetzt noch nicht sah, so wusste er DASS sie kommen würde! Und daran würde er sich jetzt klammern.
Er stand langsam auf und streckte seine Glieder.
Im Dunkeln tappte er ins Schlafzimmer und ließ sich erschöpft auf's Bett fallen.
Ein Haufen Arbeit wartete morgen auf ihn...

++++++++++++++++++++

Ezri war verwirrt.
Nun, das war nichts Neues....
Und doch...
Sie wurde das Gefühl nicht los, dass Julian sie mied. Aber wieso?
Es half ihm doch und sie hatte ihm ja auch helfen wollen abzuschließen was gewesen war. Oder hatte er sie angelogen?
Der Teil von Jadzia in ihr, sagte ihr, dass er diese ganz tief im Inneren immer noch liebte. Aber wie sollte sie reagieren?
Sie hatte versucht ihn zu trösten, ihm erzählt, dass er Jadzia nicht gleichgültig gewesen war. Es war seit diesem Moment, dass er ihr wenn möglich aus dem Weg ging.
Was hatte sie ihm nochmal erzählt?
'Also wäre Worf nicht aufgetaucht, dann wären Sie's gewesen.'?
Autsch!
So wie sie das formuliert hatte.......
Ok, sie musste sich Julian sobald als möglich zur Seite nehmen...
Als er sie so angesehen hatte, hatte es sie gedrängt ihm die Wahrheit zu sagen. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, dass diese ihm weh tun könnte.

++++++++++++++++++++

Gereizt behandelte Dr. Bashir die Schürfwunde eines Lieutenants.
Er hatte schlecht geschlafen und war dementsprechend schlecht drauf.
Die Offizierin bedankte sich vorsichtig, sie merkte seine Laune, und ging wieder an ihre Station. Kaum dass sie draußen war, trat wieder jemand ein. Im Augenwinkel sah er nur die Sternenflottenuniform. Dann hörte er die schlurfenden Schritte und sah auf.
Ezri hinkte herein.
"Morgen...", brummte er noch verstimmter. Hier konnte er ihr nicht entkommen...
"Guten Morgen!", rief sie mit fröhlicher Stimme, aber schmerzverzerrtem Gesicht.
"Was ist passiert?", fragte der Arzt sie knapp.
"Keine Ahnung. Deshalb bin ich ja hier.", entgegnete Ezri und sah sich aufmerksam um. Sie waren hier allein.
"Setzen Sie sich.", meinte Julian und deutete auf eines der Biobetten.
Ezri schwang sich problemlos hinauf, jaulte dann aber auf. Julian zog eine Augenbraue hoch und zog seinen medizinischen Tricorder hervor. Er trat an sie heran und nahm einen Geruch war, den er nicht eindeutig identifizieren konnte, aber der ihm sehr vertraut war.
Einmal, zweimal, dreimal scannte er sie und gab kopfschüttelnd auf.
"Laut dem Tricorder darf Ihnen nichts weh tun....", erklärte er der Trill.
"Der kann die Ursache auch gar nicht finden!", meinte sie.
Julian sah sie fragend an und wollte sich schon von ihr abwenden.
Sie packte ihn schnell am Handgelenk.
"Gehen Sie mir aus dem Weg, Julian?", fragte sie direkt.
"Ich schreibe in Ihre Akte, dass Sie simuliert haben, wenn Sie mich nicht sofort loslassen und gehen.", erwiderte er. Aber die Trill wartete beharrlich.
"Ich warte auf Ihre Antwort."
"Wenn es doch so offensichtlich ist?!", konterte Julian genervt.
"Julian... es tut mir wirklich Leid!", entschuldigte sie sich, ließ aber nicht los.
"Meine Hand!", bemerkte er spitz und Ezri ließ los. "Vic hat mir mal einen Vergleich erzählt. Wenn man etwas sagt, ist das wie wenn man etwas aus einer Zahnpastatube drückt und egal was man tut, man bekommt die Paste nicht mehr rein.", fügte er hinzu.
"Ich weiß, dass ich das nicht ungeschehen machen kann! Aber ich wünschte ich könnte es.", verteidigte sie sich.
"Die Moral von der Geschicht':
Denke erst, bevor du sprichst.", gab er bissig zurück.
Sie rutschte vom Bett runter und stellte sich demonstrativ vor ihn. Endlich, dass erste Mal seit Tagen, sah er ihr direkt in die Augen. Sie sah durch diese 'Fenster der Seele' und sie wusste, dass das Gefühlschaos, das sie darin erblickte nur ein kleiner Teil von dem war, was in ihm vorging.
"Julian, ich möchte mich mit Ihnen treffen.", bat sie sanft.
"Wozu? Sind sie gerade in der Rolle des Counselors oder Dax'?", fragte er rein gar nicht erbaut von dem Gedanken.
"Beides. Damit wir uns endlich aussprechen.", erklärte sie.
"Na super! Da gibt es nichts zu besprechen.", lehnte er ab.
"19:00h in meinem Quartier. Ich werde warten.", legte sie den Termin unbeirrt fest.
Damit ging sie und ließ Julian alleine auf der Krankenstation zurück.
Er seufzte.
Ich hoffe es gefällt euch....
Rezensionen