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Es geht immer noch ein bisschen weiter

von Annika Z

Kapitel 1

Das Leben an Bord der Voyager verlief in seinen gewohnten Bahnen. Die Maschinen liefen auf vollen Touren, es waren keine Außerirdischen in Sicht und die Besatzung verstand sich untereinander. Das einzig Außergewöhnliche war vielleicht die Schwangerschaft des Captains, da das nicht gerade üblich war an Bord eines Raumschiffes. Doch auf der langen Mission der Voyager war es nur natürlich, dass sich Pärchen bildeten. Auch der Captain hatte sich nach langer Zeit eingestanden, dass sie ihren Ersten Offizier liebte. Nun waren die beiden schon knapp zwei Jahre zusammen und Janeway war endlich schwanger. Doch schon bald sollte diese Idylle zerstört werden ...

„Captain, ein unidentifizierbares Schiff nähert sich auf Kurs 95468,5“, meldete Tuvok.

„Rufen Sie es“, entgegnete Janeway.

„Keine Antwort. Sie laden die Waffen.“

„Das ist auch einen Antwort. Roter Alarm. Schilde, Mr. Tuvok.”

Was folgte, war ein erbittertes Feuergefecht, in dem keine der beiden Seiten nachgeben wollte. Schließlich schien sich das unbekannte Schiff zurückzuziehen. Janeway stand auf um in ihren Bereitschaftsraum zu gehen. Da passierte es: Das fremde Schiff feuerte ein letztes Mal aus seinen hinteren Kanonen. Die Voyager, die auf diesen Schuss nicht vorbereitet war, wurde stark durchgeschüttelt. Auf den ersten Blick schien nichts passiert zu sein. Alle standen wieder auf und kehrten zu ihren Stationen zurück.

Plötzlich schrie Janeway auf und hielt sich den Unterleib. Chakotay war sofort bei ihr.

„Was ist mit dir, Kathryn? Hast du dir weh getan?“

„Chakotay.“ Janeway unterbrach sich, als sie erneut von einem Krampf geschüttelt wurde. „Ich glaube, es ist etwas mit dem Kind.“

Chakotay erschrak. Alles, nur das nicht! „Computer: Ort zu Ort Transport zur Krankenstation. 2 Personen.“

Kurz darauf materialisierten Chakotay und Janeway auf der Krankenstation. Sofort kam ihnen der Doktor entgegen. „Was ist passiert, Commander?“

„Sie ist auf der Brücke gestürzt und leidet seitdem unter Krämpfen.“ Wie auf Kommando krümmte sich Janeway wieder zusammen. Chakotay legte Janeway vorsichtig auf ein Biobett, damit der Doktor sie untersuchen konnte.

„Captain, ich werde Sie jetzt betäuben, damit Sie keine Schmerzen mehr haben.“

Janeway konnte nur noch nicken.

„Und Sie, Chakotay“, er drehte sich zu dem Commander um, „gehen jetzt in Ihr Quartier und warten, bis ich Sie rufe.“ Bevor Chakotay etwas sagen konnte, war er vom Doktor in sein Quartier gebeamt worden. Dort musste er nun warten, bis der Doktor sich melden würde.

Währenddessen geriet Chakotay ins Grübeln. Was wäre, wenn Kathryn das Kind verlieren würde? Würden sie beide das verkraften? Sie waren zwar stark, aber so stark? Ich muss es einfach schaffen. Ich habe ihr versprochen, immer für sie da zu sein. Und gerade dann würde sie mich brauchen. Vielleicht können wir uns ja beide helfen.

Ungeduldig ging er in seinem Quartier auf und ab, bis er endlich vom Doktor gerufen wurde. Sofort eilte er auf die Krankenstation. Dort wollte er sofort zu Janeway, doch der Doktor hielt ihn zurück.

„Ich muss erst mit Ihnen sprechen, Commander.“

„Was ist mit dem Kind?“, wollte Chakotay sofort wissen.

„Ich konnte es leider nicht retten.“

Chakotay sackte merklich zusammen.

„Und wie geht es ihr jetzt?“, flüsterte er.

„Sie ist stabil und müsste gleich wieder das Bewusstsein erlangen. Sie sollten zu ihr gehen.“

„Natürlich!“

Chakotay setzte sich an Janeways Bett, als die gerade wieder zu sich kam.

„Chakotay!“, flüsterte sie nur.

Er drückte ihre Hand und streichelte sie langsam. „Ich bin bei dir, Kathryn.“

„Was ist mit unserem Kind?“

Chakotay schluckte, bevor er die schreckliche Wahrheit aussprach. „Der Doktor konnte es nicht mehr retten. Es war zu spät.“

Tränen bildeten sich in Janeways Augen und Chakotay nahm sie behutsam in den Arm. „Lass es raus, Kathryn. Wein dich aus. Ich werde immer bei dir sein.“

„Ich beame Sie beide in Ihr Quartier“, schaltete sich der Doktor ein.

„Danke.“

Dort angekommen, legte Chakotay Janeway vorsichtig ins Bett und deckte sie zu. Sie kuschelte sich an ihn, während sie leise weinte. Schließlich weinte sie sich in den Schlaf. Chakotay blieb die ganze Nacht bei ihr.

Am nächsten Morgen wachte Janeway auf und wusste erst nicht, wo sie war. Dann erkannte sie ihr Quartier. Was war passiert? Nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Die Schlacht, der Sturz, diese Schmerzen.

Inzwischen war auch Chakotay aufgewacht. „Du bist ja schon wach“, antwortete er etwas überrascht.

„Ja. Ich denke, mir geht es wieder gut.“

„Sicher?“

„Nein, nicht wirklich. Ich habe Angst, Chakotay. Werde ich jemals wieder Kinder bekommen können?“

Zärtlich nahm er sie wieder in den Arm. „Pass auf: Du gehst jetzt duschen und ich frage den Doktor, okay?“

„Okay.“

Kurze Zeit darauf hörte Chakotay das Wasser rauschen.

„Chakotay an den Doktor.“

„Guten Morgen, Commander. Was kann ich für Sie tun?“

„Sie können mir eine Frage beantworten.“

„Gerne. Welche?“

„Kann Kathryn jemals wieder Kinder bekommen.“

„Natürlich, Commander. Sie sollte ihrem Körper nur erst einmal ein wenig Ruhe gönnen, aber ansonsten ist es kein Problem.“

„Danke, Doktor.“

Schnell replizierte Chakotay noch ein Frühstück, bevor Janeway aus der Dusche kam.

Erstaunt schaute sie auf das Frühstück. „Und Chakotay? Was hat der Doktor gesagt?“

„Du kannst noch Kinder bekommen. Allerdings solltest du deinem Körper ein wenig Ruhe gönnen. Und dieses Frühstück ist der Anfang.“

Sie lächelte ihn an. „Danke Chakotay. Für alles.“

„Das ist doch selbstverständlich. Und jetzt guten Appetit.“

„Guten Appetit.“


ENDE
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