TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Schnappschuss

von Okun

Kapitel 1

Disclaimer: In der Zwischenzeit dürfte wohl jeder mitbekommen haben, dass Voyager und alle Charaktere (leider) Paramount gehören.

Eine alte Fanfiktion von mir aus dem Jahr 2002. Ich hoffe, ihr habt etwas zu lachen.
--------------------------


Kathryn und Chakotay verließen lachend das Holodeck.
"Das war eine richtig schöne Wanderung, aber jetzt habe ich Hunger", sagte Kathryn.
"Du hast aber leider alle deine Replikatorrationen für diesen Monat schon an Kaffee verschwendet", neckte Chakotay sie.
Sie schmollte. "Du könntest mir ja etwas von deinen abgeben. Immerhin hast du mich zu dieser Tour überredet."
"Keine Chance", sagte er zwinkernd, "wenn ich einmal nachgebe, bin ich alle meine Rationen los. Außerdem hat Neelix in der Messe immer für nachts etwas bereit gestellt, also gehen wir dir doch noch schnell etwas holen."
"Also gut, aber wenn ich heute Nacht davon Magenschmerzen bekomme, bist du Schuld."
In diesem Moment kam ein Crewmitglied um die Ecke und die beiden wurden schlagartig ernst und sprachen über die Arbeit.

Kurz darauf saßen sie im Halbdunkeln in einer Nische der Messe und nahmen ein gemeinsames Mitternachtsmahl ein.
Sie blieben noch eine Weile und unterhielten sich. Plötzlich begann Chakotay zu grinsen.
"Was hast du?", fragte sie ahnungsvoll.
"Tagüber darf ich ja nicht, aber jetzt ist niemand hier", sagte er leise und zog sie an sich.
Zuerst wollte sie sich dagegen wehren, da sie in einem öffentlichen Raum waren, aber da niemand außer ihnen da war, entspannte sie sich und erwiderte den Kuss.

***

Aus Langweile hatte der Doktor sich ausgerechnet an diesem Abend dazu entschieden, einen Spaziergang durch das Schiff zu machen, um nach guten Motiven zu suchen.
Auf seinem Streifzug kam er zur Messe und entschloss sich den abgedunkelten Raum zu betreten.
Er ging auf die beleuchtete Theke zu ohne das anwesende Pärchen zu bemerken.

Als er vor der Theke stand, kam ihm die Idee, dass er ungestört einige Bilder von Neelix Küche machen könnte.
Sofort trat er in die Küche und begann seine Holobilder zu schießen. Auch jetzt bemerkte er Janeway und Chakotay nicht. Selbst dann nicht, als er die Kamera so hielt, dass die beiden noch mit im Bild waren.

***

Kathryn zog sich plötzlich zurück. "Ich glaube, ich habe gerade die Tür gehört."
Vorsichtig sahen sich die beiden um und konnten niemanden entdecken.
"Da ist niemand, du hast dich sicher verhört", sagte Chakotay.
Aber Kathryn schüttelte entschieden den Kopf.
"Computer", sagte sie, "wer hat gerade die Messe verlassen."
"Das Medizinisch Holografische Notfallprogramm", antwortete die emotionslose Stimme des Computers.

Kathryn wurde bleich. "Glaubst du, dass er uns gesehen hat?" Chakotay wusste nicht, was er antworten sollte, auch ihm war nicht ganz wohl in seiner Haut.
"Was macht der Doktor eigentlich nachts in der Messe?", fragt Janeway, "Hunger wird er wohl keinen gehabt haben."
Beide begriffen es im selben Moment und sahen sich an. "Fotos", sagten sie gleichzeitig.

Kathryn sprang auf und ging nervös auf und ab. "Weißt du, was es bedeutet, wenn wir auf einem der Fotos sind? Unsere ganze Crew wird uns beim nächsten Dia-Abend sehen!"

Sie blieb stehen und sah Chakotay an. "Wo speichert er seine Bilder? Wir müssen sie löschen!"
Chakotay hob hilflos die Schultern. "Seit einige Crewmen aus dem Maschinenraum einmal seine Bilder gelöscht haben, weil sie keine Lust auf seinen Vortrag hatten, versteckt er sie in einer geheimen, gut gesicherten Datei."

Kathryn schlug mit der Faust auf den Tisch. "Dann müssen wir die eben finden!"

***

Kurz darauf saßen sie in Kathryns Quartier vor einem Bildschirm und versuchten sich in die Dateien des Doktors zu hacken.
"Ich glaube, ich bin drin", sagte Kathryn plötzlich. Aber da erschien auf einmal eine Aufnahme des Doktors auf dem Bildschirm. Er grinste selbstzufrieden. "Ihr Versuch meinen nächsten Dia-Abend zu sabotieren ist gescheitert. Er wird in zwei Tagen stattfinden und ich freue mich schon auf Ihren Besuch."
Das Sternenflotten Symbol erschien auf dem Bildschirm.

"Verdammt", fluchte Kathryn und begann mit ihrer Arbeit von vorne.
Chakotay konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Zum Glück bemerkte Kathryn das nicht.

Nach einer Stunde, nachdem sie weitere sechs Mal die Aufnahme des Doktors gesehen hatte, gab Kathryn auf.
Sie sah Chakotay entschlossen an. "Ich werde jetzt B'Elanna rufen."
Chakotay hob die Hände. "Aber sie schläft bestimmt schon längst."
"Das ist mir egal!"

Ohne Chakotay weiter zu Wort kommen zu lassen, drückte sie ihren Kommunikator. "Janeway an Torres."
Es dauerte etwas, bis sie eine verschlafene Antwort bekam. "Torres hier."
"Wir haben einen Notfall, melden Sie sich sofort in meinem Quartier. Janeway Ende."

Chakotay schüttelte den Kopf. "Glaubst du nicht, dass du etwas übertreibst?" Sie warf ihm einen bösen Blick zu. "Meinst du, ich hätte nicht gemerkt, dass du das Ganze lustig findest? Möchtest du, dass die ganze Crew beim nächsten Dia-Abend sieht, wie wir uns küssen? Das kann doch nicht dein..."

In diesem Moment summte die Tür. "Ins Schlafzimmer", zischte Kathryn Chakotay zu und mit einem besorgten Blick auf sie verschwand er.

"Herein", rief Janeway und B'Elanna trat ein.
"Was gibt es?", fragte B'Elanna. Sie sah immer noch verschlafen aus.

"Sie müssen mir Zugang zu den Dateien des Doktors verschaffen", sagte Janeway entschlossen.

B'Elanna sah sie verblüfft an. "Und dafür holen Sie mich aus dem Bett?", fragte sie ungläubig, dann begann sie zu grinsen, "wollen Sie etwa den nächsten Dia-Abend sabotieren?"

Janeway warf ihr einen bösen Blick zu. "Das ist ein Befehl, Lieutenant", sagte sie. Kopfschüttelnd setzte sich B'Elanna an Janeways Schirm.

In diesem Moment ließ Chakotay sich im Schlafzimmer auf das Bett fallen. B'Elanna sah von ihrer gerade begonnenen Arbeit auf. "Haben Sie Besuch?"

"Äh, nein, warum?", Janeway sah nervös zum Schlafzimmer und B'Elanna runzelte die Stirn. "Ich habe da etwas gehört..."
"Da ist aber nichts", sagte Janeway schnell, "arbeiten Sie lieber weiter."

B'Elanna brauchte eine Weile, bis sie in die Dateien des Doktors eindringen konnte und dann erschien wieder die Aufnahme des Doktors. Schon beim ersten Bild warf sich Janeway stöhnend auf die Couch.

"Also, so weit können nur Seven und B'Elanna kommen", sagte die Aufnahme, "ich frage mich, wer sie dazu veranlasst hat, aber hier ist auch für Sie Schluss. Der nächste Dia-Abend wird stattfinden."

In diesem Moment piepste Janeways Kommunikator. "Doktor an Janeway." Janeway verdrehte die Augen und drückte auf das Gerät. "Was ist?", fragte sie mürrisch.

"Captain, ich wollte sie darüber informieren, dass heute Nacht wiederholt versucht wurde auf meine Fotodateien zuzugreifen. Zuletzt muss es sogar B'Elanna oder Seven versucht haben und ich erwarte, dass Sie denjenigen zur Rechenschaft ziehen."
"Wird gemacht, gute Nacht." Janeway trennte die Verbindung.

Chakotay, der sich das ganze angehört hatte, konnte nicht verhindern, dass man sein Lachen kurz hörte.
B'Elanna runzelte wieder die Stirn. "Captain, was ist eigentlich hier los? Sie wollen, dass ich für Sie in die Datein des Doktors eindringe, während Sie irgendjemanden in Ihrem Schlafzimmer verstecken. Langsam frage ich mich, was der Doktor da fotografiert hat."

B'Elanna hielt inne. Langsam begann sie zu begreifen. Janeway sah sie besorgt an. "Sie sollten jetzt besser gehen", sagte sie, aber B'Elanna beachtete sie gar nicht.
"Computer, wo befindet sich Commander Chakotay."
"Computer, Befehl nicht ausführen", befahl Janeway schnell und sah B'Elanna finster an.

B'Elanna konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Chakotay, du kannst jetzt aus dem Schlafzimmer kommen", rief sie und tatsächlich kam Chakotay schief grinsend heraus, womit er sich ebenfalls einen finsteren Blick von Janeway einhandelte.

Amüsiert blickte B'Elanna vom einen zum anderen und verschränkte die Arme. "Also, was läuft hier."

Chakotay setzte sich neben Kathryn auf die Couch und sah sie um Verzeihung bittend an. Dann sah er B'Elanna an. "Der Doktor könnte aus Versehen uns in einer sehr eindeutigen Situation fotografiert haben und wir wollen verhindern, dass er das Bild beim nächsten Dia-Abend zum Besten gibt."

B'Elannas Grinsen wurde breiter. "Ich kann ja verstehen, dass Sie nicht im Dia-Abend landen wollen, das wollte ich auch nicht, aber warum Sie ein Geheimnis um Sie beide machen, verstehe ich nicht."

Sie war jetzt ernst und lehnte sich vor und sah vor allem Kathryn an. "Wovor haben Sie Angst? Dass die Crew bemerkt, dass Sie auch ein Mensch sind? Dazu ist es zu spät. Das weiß die Crew längst. Sie wartet doch nur darauf, dass Sie das endlich zeigen. Außerdem finde ich es Chakotay gegenüber unfair. Es ist ja fast so, als würden Sie sich für ihn schämen."

Sie erhob sich langsam. "Also ich gehe jetzt schlafen. Der Dia-Abend ist erst übermorgen. Sie sollten morgen einfach mal mit dem Doktor sprechen. Und denken Sie mal über dieses Versteckspiel nach."

B'Elanna ging zur Tür und warf von dort noch mal einen Blick auf die beiden Personen auf der Couch. Dann verließ sie kopfschüttelnd das Quartier.

Chakotay legte Kathryn den Arm um die Schultern. "Wir sollten jetzt auch schlafen gehen. Über alles weitere sprechen wir morgen. Einverstanden?"
Kathryn nickte nur. Sie sah jetzt furchtbar müde aus.

***

Sehr früh am nächsten Morgen weckte B'Elanna Tom. "Was ist denn?", fragte er verschlafen und blinzelte sie an.
Sie grinste. "Ich weiß was, was du nicht weiß. Und jetzt müssen wir schnell das Beweismaterial sichern, bevor es für immer gelöscht wird."

Tom setzte sich auf und sah sie neugierig an. "Würdest du mich aufklären, worum es geht?" B'Elanna beugte sich grinsend vor. "Das ist ... ein Geheimnis."
Er seufzte, stand aber dennoch auf und begann sich anzuziehen.

Kurz darauf saßen sie an zwei Schirmen vor dem Hauptcomputer. "Also, was soll ich tun?", fragt Tom.
"Du musst ständig versuchen dich in die Dateien des Doktors zu hacken, damit das Programm beschäftigt ist. In der Zwischenzeit gehe ich dann wirklich rein."
Obwohl Tom immer noch keine Ahnung hatte, was das alles sollte, nickte er und begann mit der Arbeit.

Eine halbe Stunde später hatte B'Elanna es geschafft alle Fotos, die der Doktor in der Nacht zuvor gemacht hatte, zu kopieren.

Dann begann sie mit dem Durchsuchen der Bilder, während Tom ihr dabei zusah. Sie seufzte, als sie das fünfte Bild mit Neelix' Kücheneinrichtung sah und wollte schon zum nächsten gehen, als sie etwas in der oberen Ecke des Bildes sah.

Sie grinste zufrieden. "Da haben wir es ja." "Was?", fragte Tom verwirrt. Sie deutete auf die Ecke und Tom sah genauer hin. "Da küssen sich zwei. Na und?"

B'Elanna grinste und markierte den Bildteil. "Computer, markierten Teil vergrößern." Triumphierend sah sie Tom an, während dieser völlig verblüfft auf das Bild starrte. "Aber das sind ja..."

"Genau", antwortete B'Elanna, "und jetzt müssen wir uns noch einmal in die Dateien des Doktors hacken um genau dieses Bild dort zu löschen."

"Aber wenn er es beim nächsten Dia-Abend zeigt, kann ich meine Wette 17 gewinnen", wandte Tom ein. B'Elanna warf ihm einen warnenden Blick zu. "Sie sind unsere Freunde, Tom. Oder wolltest du, dass so ein Bild von uns auf dem Dia-Abend landet?"

Tom senkte den Kopf. "Ok, dann löschen wir es."

***

Entschlossen marschierte Janeway am nächsten Morgen, bevor ihre Schicht begann, in Richtung Krankenstation. Chakotay versuchte mit ihr Schritt zu halten.

"Kathryn, bist du dir sicher, dass es richtig ist, dem Doktor zu befehlen seine Bilder zu löschen."
Sie warf ihm einen Blick zu. "Hast du eine bessere Idee?"
Chakotay schwieg.

***

Der Doktor sah von seiner Arbeit auf, als der Captain gefolgt von Chakotay in sein Büro stürmte.

Er erhob sich und lächelte sie zufrieden an. "Ich nehme an, Sie sind hier um den Angriff auf meine Dateien zu untersuchen. Heute Morgen wurde es übrigens schon wieder versucht."

Janeway tauschte mit Chakotay einen überraschten Blick aus, dann sah sie den Doktor entschlossen an. "Nein, Doktor, ich bin hier um Ihnen zu befehlen, die Bilder, die Sie in der letzten Nacht in der Messe gemacht haben, zu löschen."

Der Doktor öffnete einige Male den Mund und schloss ihn wieder ohne etwas zu sagen.
"Sie waren das, Captain?", fragte er dann empört, "Sie missbrauchen Ihren Rang um sich in die Privatangelegenheiten Ihrer Crew zu mischen? Setzen Sie sich dort drüben hin. Ich werde Sie sofort untersuchen um festzustellen, ob Sie überhaupt kommandotauglich sind!"

Jetzt war es an Janeway empört zu gucken. "Das verbitte ich mir, Doktor!"
Der Doktor nahm einen Trikorder. "Sie wollen mich doch nicht zu härteren Maßnahmen zwingen, oder?"

Janeway tauschte wieder einen Blick mit Chakotay. Dann seufzte sie ergeben. "Also gut, Sie vertreten mich auf der Brücke und ich lasse den Doktor sich davon überzeugen, dass ich völlig in Ordnung bin." Sie sah den Doktor an. "Und dann löschen Sie die Bilder."

***

Eine Stunde später saß der Doktor in seinem Büro und studierte die Bilder, die er in der Messe gemacht hatte.
Bis auf das Übliche, Schlafmangel, Nahrungsmangel und zuviel Koffein, war Janeway völlig gesund und er hatte sich ihrem Befehl beugen müssen. Dennoch wollte er wenigstens wissen, weshalb er diese Bilder löschen sollte.

Aber bis jetzt hatte er nichts finden können. Als er zum nächsten Bild weiter schaltete, runzelte er die Stirn. Er wusste, dass er fünf Bilder von Neelix' Küche gemacht hatte und jetzt waren es nur noch vier.
Konnte es sein, dass der Hackerangriff an diesem Morgen erfolgreich gewesen war?

Er löschte die anderen vier Bilder, obwohl er davon ausging, dass sie harmlos waren und begann sich dann zu überlegen, wie er seine Dateien besser sichern konnte.

***

Im Laufe des morgens betraten B'Elanna und Tom den Bereitschaftsraum des Captains.
Sie sah die beiden an. "Was kann ich für Sie tun?"

B'Elanna legte ein PADD vor sie auf den Schreibtisch. Es war der vergrößerte Ausschnitt vom Bild des Doktors. "Es ist ein schönes Bild", sagte sie, "ich habe es aus dem Computer gelöscht, aber ich dachte, dass Sie es haben sollten."

Janeway schaltete das PADD ein und betrachtete das Bild einige Sekunden lang. Dann sah sie wieder zu den beiden Offizieren. "Danke", sagte sie nur.

"Und Sie sollten es sich wirklich überlegen, ob es nötig ist, sich weiter vor der Crew zu verstecken", sagte B'Elanna.
Janeway sah sie einen Augenblick lang nachdenklich an, dann nickte sie. "Ich werde noch einmal alles überdenken."

***

Am Abend waren sie zusammen in Janeways Quartier. Chakotay stand gegen ihren Schreibtisch gelehnt da und hatte das PADD mit dem Bild in der Hand.
"Darüber hast du also den ganzen Tag nachgedacht", sagte er.

Sie saß auf der Couch und sah ihn an. "Mache ich wirklich den Eindruck, als würde ich mich für dich schämen?"
Er lächelte. "Ich habe eher den Eindruck, dass du dich dafür schämst ein Mensch zu sein."

Sie senkte den Kopf. Er ging zu ihr hinüber, setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern. Er hielt ihr das PADD hin. "Das hier ist doch schon ein Anfang."

Lächelnd sah sie auf. "Wenn wir mal davon ausgehen würden, dass wir der Crew irgendwie zeigen wollten, dass wir zusammen sind. Wie sollten wir das machen?"

Er grinste leicht. "Tja, die Gelegenheit beim nächsten Dia-Abend zu erscheinen, haben wir verpasst."
Einen Augenblick lang sahen sie beide auf das Bild.

"Chakotay, würdest du es für verrückt halten, wenn wir das Bild in die Dia-Show des Doktors schmuggeln würden?", fragte Kathryn unsicher.
Chakotay konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Ich freue mich schon auf B'Elannas Gesicht."
"Du hättest also nichts dagegen?" Kathryn sah ihm in die Augen.
Er drückte sie an sich. "Unter der Bedingung, dass der Doktor selbst vorher nichts davon weiß."

***

B'Elanna fiel der Unterkiefer herunter. "Ich soll was? Das ist nicht Ihr Ernst. Nach all der Mühe."
Tom stieß sie grinsend an. "Erst rätst du ihr, es der Crew zu sagen und jetzt bist du empört darüber."

Sie warf ihm einen bösen Blick zu. "Ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass sie will, dass ich das Bild wieder zu den Dateien des Doktors hinzufügen soll", knurrte sie.

"Es ist nicht ganz so einfach", sagte Janeway amüsiert, "Sie sollen es während der Vorführung so einfügen, dass es ganz am Schluss kommt, ohne dass der Doktor etwas davon weiß."

B'Elanna seufzte ergeben. "Aber nur, weil Sie es sind und weil ich mich auf die Gesichter der anderen freue."
"Darauf sind wir auch schon sehr gespannt", sagte Chakotay und zwinkerte ihr zu.

***

"Ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob das Ganze eine gute Idee war", sagte Janeway unsicher, als sie am nächsten Abend mit Chakotay auf dem Weg zum Dia-Abend war.
Er berührte kurz ihre Hand und lächelte sie aufmunternd an.

Während Janeway sonst immer bei den Vorträgen des Doktors fast eingeschlafen war, rutschte sie jetzt nervös auf ihrem Platz hin und her und sah immer wieder hilfesuchend zu Chakotay.

Kurz vor Ende der Vorführung stand B'Elanna schließlich auf. Sie konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen.
Der Doktor sah sie mit gerunzelter Stirn an. "Lieutenant Torres, der Vortrag ist noch nicht beendet. Als nächstes kommt eine hoch interessante Studie über den Regenerationszyklus der Borg."
"Tut mir leid, Doktor, aber ich nehme an, dass das männliche Publikum eher an den Bildern von Seven interessiert ist."
Mit diesen Worten verschwand sie und ließ den Doktor sprachlos zurück. Schließlich räusperte er sich und fuhr mit seinem Vortrag fort.

"Wenn ihm das schon die Sprache verschlägt, frage ich mich, wie er gleich aussehen wird", sagte Tom zu Chakotay und Kathryn. Aber diese konnten darüber nicht lachen, denn jetzt war auch Chakotay nervös.

15 Minuten später

"Und jetzt beenden wir den Vortrag mit einem Bild von Seven kurz vor dem Ende ihres Regenerationszyklus", sagte der Doktor und rief das nächste Bild auf.

Er wollte gerade mit seinem Vortrag zu diesem Bild beginnen, als die Reaktion des Publikums bemerkte. Die meisten starrten völlig schockiert auf den Schirm, einige tuschelten fassungslos.

"Ehm, ja, also das ist Seven", begann der Doktor, aber keiner schenkte ihm mehr Beachtung, was ihn dazu veranlasste, sich selbst zum Schirm umzudrehen und was er dort sah, verschlug ihm wirklich die Sprache.

Chakotay nahm Kathryns Hand und warf ihr einen beruhigenden Blick zu, als sich jetzt so nach und nach die Crewmitglieder zu ihnen umdrehten und sie fragend ansahen.

Dann brach das Chaos aus. Als erster war Neelix bei ihnen und umarmte sie stürmisch und plötzlich waren sie von allen Anwesenden umgeben.

Der Doktor stand immer noch völlig verblüfft vor dem Schirm. Er bemerkte nicht einmal, wie B'Elanna sich anschlich und einige Fotos von ihm machte. Als er sie bemerkte, war es bereits zu spät und sie grinste ihn an. "Die sind für meinen persönlichen Dia-Abend", sagte sie und fuhr dann damit fort, die Anwesenden zu fotografieren.

***

Am Abend saßen Kathryn und Chakotay noch zusammen auf der Couch und sprachen über den Dia-Abend.

"Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass es eine so überschwängliche Freude bei der Crew auslösen könnte", sagte sie lächelnd.

"Und fühlst du dich jetzt irgendwie bloß gestellt?", fragte er. Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich an ihn. "Überhaupt nicht."


***End***
Rezensionen