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Winter

von Kattay

Kapitel 2

Euch allen ein frohes neues Jahr :-)
Chakotay saß auf seinem Sofa. Er hatte sich einen Tee repliziert und hörte leise Musik. Bevor es am Abend losging, wollte er sich noch ein wenig entspannen.
Er dachte an das Gespräch mit Captain Janeway und fragte sich, ob sie es wirklich ernst meinte ihm zu zeigen, wie man den Winter genießen könne.
Schnee und Kälte waren wirklich nicht sein Element. Er mochte laue Temperaturen, bei denen man sich entspannt und ohne dicke Schichten von Kleidung draußen aufhalten konnte. Im Besprechungsraum hatte er sich gewünscht, das Dilithium wäre auf der anderen Hälfte des Planeten angesiedelt. Aber irgendwo hatte jede Außenmission einen Punkt, der besser hätte sein können.

Er überlegte kurz Janeway zu kontaktieren, um sie zu fragen ob sie noch mit ihm essen würde bevor sie aufbrachen, doch so schnell diese Überlegung angestellt war, so schnell wischte er sie wieder aus seinen Gedanken. Sie hatte grade sicherlich ganz andere Dinge zu erledigen.
In letzter Zeit versuchte er immer häufiger ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen. Dies gelang mal mehr und mal weniger. Ab und zu kam etwas dazwischen und die ‚Verabredung‘ platzte. Sie war nun einmal der Captain der Voyager und musste immer zur Stelle sein, doch die ‚Verabredungen‘ die klappten, waren kostbar. Er hatte jede Sekunde mit ihr genossen und er hoffte inständig, dass sie es genau so tat. Sie lachten viel miteinander, berührten sich unbewusst und erzählten sich aus ihrem Leben. Chakotay hatte das Gefühl, sie schon sein Leben lang zu kennen und nicht erst seit 7 Jahren.
Sie hatten viel zusammen erlebt. Es gab gute Zeiten und die weniger guten, in denen sie nicht einer Meinung waren oder in denen ihr Vertrauen auf die Probe gestellt wurde.
Irgendwie war es beinahe schade, dass sie heute nicht alleine auf die Außenmission gingen aber B’Elanna war nun mal der leitende technische Offizier. Keine wusste besser über Dilithium bescheid, als sie.
Chakotay beschloss noch etwas zu essen und sich dann langsam fertig zu machen.
Es würde sicherlich ein langer Abend werden.

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Nachdem Captain Janeway aus ihrer Badewanne gestiegen und sich soweit fertig gemacht hatte, replizierte sie sich noch einen Kaffee. Den hatte sie dringend nötig, schließlich musste sie heute bis in die Nacht hinein arbeiten. Kaffee war schon immer eine Art Lebenselixier für sie. Er stimmte sie zufrieden und gab ihr Energie. Mit einem Blick stellte sie fest, dass es bereits 18:45 Uhr war. Sie musste sich beeilen, also packte sie ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg zum Transporterraum.

B’Elanna hatte bereits alle technischen und praktischen Geräte für die Mission vorbereitet.
Tom hatte Dienst auf der Brücke also hatte sie ihre Zeit, die sie sonst gerne mit ihm verbracht hätte sinnvoll genutzt.

„B’Elanna, Sie sind ja schon startklar.“ sagte Janeway, als sie den Transporterraum um 18:55 Uhr betrat.
„Ich dachte, ich nutze meine freie Zeit und bereite schon mal alles vor. Haben Sie Chakotay gar nicht mitgebracht?“
„Wir hatten uns eigentlich pünktlich um 19:00 Uhr hier verbredet. Er hat ja noch 5 Minuten. Oder glauben Sie, er möchte sich drücken?“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüften.
„Ich glaube, er nutzt die Zeit um sich noch in Ruhe von Seven of Nine zu verabschieden.“
„Seven of Nine?“ fragte Janeway etwas unsicher.
„Haben Sie es noch gar nicht gehört, Captain? Es geht das Gerücht um, dass Seven und Chakotay eine Beziehung miteinander eingehen wollen. Einige Crewman haben beobachtet, wie nervös Seven in Chakotay’s Gegenwart ist. Er scheint auch nicht abgeneigt zu sein.“
„Oh...“ war alles was aus Janeways offen stehenden Mund kam.
„Captain? Alles in Ordnung?“
„Was...? Äh, ja, natürlich... Ich bin grade innerlich nur nochmal alles Wichtige durchgegangen.“

Janeway konnte nicht glauben, was sie da grade gehört hatte. Chakotay und Seven.
Warum? Und wieso hatte sie es nicht bemerkt?
In letzter Zeit hatte sie eher das Gefühl, dass Chakotay ihre Nähe suchte und nicht die von Seven. Ihre Treffen waren schön, privat und unbeschwert. Hatte sie sich so in ihm getäuscht?
Die Türen öffneten sich mit einem Zischen und Chakotay trat ein.
Es war 18:59 Uhr.
„Bin ich etwa zu spät?“ fragte er scherzhaft.
„Ganz und gar nicht, Commander.“ entgegnete ihm Janeway kühl.
Sie bemühte sich, den starken Captain nach außen zu kehren.
„Also, dann wollen wir mal!“ Janeway klatschte in die Hände und die drei zogen sich ihre wärmende Winterbekleidung an. Hätten sie sich bereits in den Quartieren umgezogen, hätten sie sich auf ihrem Weg zum Transporterraum womöglich wie in einer Sauna gefühlt.
Die Sternenflotte hatte selbst solche Situationen bedacht.
Jeder schulterte seine Ausrüstung zum Sammeln von Dilithium.
„Fertig?“ fragte Janeway und Chakotay und B’Elanna nickten.
Zusammen stellten sie sich auf die Transporterplattformen und Janeway nickte dem Crewman am Steuerpult zu.

Sie materialisierten auf der Oberfläche des Planeten.
Janeway nahm ihren Tricorder zur Hand und prüfte in welche Richtung sie gehen mussten.
„Ungefähr 1,5 Kilometer westlich von hier.“ warf sie in die Runde und zeigte in die Richtung.
„Also dann los“. Sagte Chakotay und ging voran.
Janeway und B’Elanna und gingen nebeneinander hinter Chakotay her. Sie schauten sich die Umgebung an und stellten fest, dass sich die Kälte gar nicht kalt anfühlte. Er war wirklich ein nahezu perfekter Winter. Eigentlich hätte Janeway entspannt sein können. Sie hatte hier doch genau das, was sie so liebte. Schnee, eine angenehme winterliche Kälte, Chakotay.
Janeway blieb vor Schreck stehen und starrte in den Schnee.

„Captain?“ fragte B’Elanna leicht besorgt. Die Worte rissen sie aus ihrer Trance.
„Alles in Ordnung. Ich dachte nur, ich hätte da hinten etwas gesehen.“
„Also ich habe nichts bemerkt. Außerdem sagten Sie doch, hier gäbe es keine Lebensformen“ gab Chakotay zurück.
Janeway klappte ihren Tricorder auf und ging nicht weiter auf Chakotay ein.
„Laut den Sensoren sind wir nur noch 300 Meter von der Quelle entfernt.“
Die drei nahmen ihre Route wieder auf uns gingen die letzten 300 Meter bis zu einer kleinen Felswand.
„Das Dilithium scheint genau hier hinter zu sein. Lassen Sie uns schauen, wie wir da ran kommen. Chakotay, sie schauen links, B’Elanna und ich gehen hier rechts entlang.“
„Aye Captain.“ entgegnete Chakotay und setzte seinen Weg fort.
Die beiden Frauen gingen langsam an der Felswand entlang und fanden tatsächlich den Eingang zu einer kleinen Höhle.
„Janeway an Chakotay.“
„Sprechen Sie!“
„Wie haben einen Eingang gefunden. Kommen Sie zurück.“
„Ich bin unterwegs.“

Es dauerte nicht lange und Chakotay trat um die Ecke der Felswand.
Janeway und B’Elanna hatten schon alles vorbereitet.
„Der Gang hier scheint sehr schmal zu sein, Captain. Ich schlage vor, wir gehen nacheinander hinein. Hoffentlich ist es drinnen etwas geräumiger.“
„Nach Ihnen Lieutenant.“ Janeway wies ihr mit einer Handbewegung den Weg.
B’Elanna ging voran, dicht gefolgt von Janeway und Chakotay.
Der Gang war schmal und rutschig. Langsam und vorsichtig tasteten sie sich in die Höhle hinein. Der Gang wurde breiter und die Höhle höher.
„Hier muss es gleich sein.“ sagte Janeway, die die Daten ihres Tricorders prüfte und tatsächlich, es war direkt vor ihnen.
Die Höhle bot grade genug Platz, dass sie sich einigermaßen frei bewegen konnte.
Sie packten alles aus und begannen, das Dilithium einzusammeln.
Vertieft in ihre Arbeit bemerkten sie gar nicht, wie schnell die Zeit verging.
Zwei Stunden später hatte sie so viel Dilithium zusammen, dass sie für eine lange Zeit versorgt sein würden.
„Gute Arbeit!“ stellte Janeway zufrieden fest, als sie ihre Sachen zusammenpackte.
„Es ging sehr viel schneller, als ich dachte“ fügte Chakotay hinzu.
Langsam tasteten sie sich wieder aus dem Gang der Höhle ins freie.
Janeways Augen begannen zu strahlen, als sie hinaus in die Landschaft blickte.
Es hatte angefangen zu schneien. Die Flocken sanken leise und lautlos zu Boden.
Chakotay bemerkte ihren Blick und sah, dass sie der Anblick des Schneefalls glücklich zu machen schien.

B’Elanna unterbrach die Stille.
„Wir sollten auf die Voyager zurückkehren Dann kann ich direkt mit den Reparaturarbeiten beginnen.“
„Einverstanden“ sagte Janeway.
„Janeway an Voyager.“
„Wir hören Sie, Captain.“
„Tuvok, beamen Sie uns hoch. Wir sind hier fertig.“
Alle drei wurden vom Transporterstrahl erfasst, doch der Vorgang brach ab.
„Tuvok, Bericht! Was ist da los?“
„Es tut mir leid, Captain. Wir haben nicht mehr genügend Transporterenergie um Sie alle drei an Bord zu beamen.“
Janeway atmete tief ein.
„Warten Sie, Commander“
Janeway drehte sich um.
„Lieutenant, Sie werden zurück auf die Voyager beamen. Wir geben Ihnen unser Dilithium mit. So können Sie mit allen gesammelten Vorräten mit den Reparaturen beginnen.“
B’Elanna staunte.
„Und was ist mit Ihnen?“
„Wir werden hier schon klar kommen. Was denken Sie? Wie lange brauchen Sie, bis die Transporter wieder funktionieren?“
„Das ist schwer zu sagen. Vielleicht 20 oder 25 Stunden.“
Chakotay staunte nicht schlecht. Hatte sie grade wirklich ‚20 oder 25‘ Stunden gesagt? So lange würde er hier alleine mit Janeway festsitzen.
Janeway nickte und deutete Chakotay, B’Elanna ihre Vorräte mitzugeben.
„Janeway an Voyager“
„Sprechen Sie, Captain“
„Erfassen Sie Lieutenant Torres und beamen Sie sie an Bord.“
„Aye Captain.“
Der Transporterstrahl erfasste sie und dieses Mal gelang der Transport.
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