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Padds

von Annika Z

Kapitel 1

Du weißt, dass ich dich liebe – aber weißt du auch, dass ich dich brauche?

Verwirrt sah Kathryn von dem Padd auf, dass sie gerade in den Händen hielt. 'Es kann eigentlich nur von Chakotay sein', dachte sie, denn wer liebt mich sonst auf diesem Schiff? Außerdem war es bei den Padds, die Chakotay mir gegeben hat.

Sie wollte ihn gerade zu sich rufen um mit ihm über das Padd zu reden, da kamen ihr Zweifel. 'Was soll ich ihm sagen? Er wird mich sicher fragen, wie ich zu unserer Beziehung stehe. Kann ich ihm die Wahrheit sagen? Dass ich ihn auch liebe? Vielleicht hat er ja Recht. Vielleicht braucht er mich wirklich.'

Ihr fiel auf, dass er eigentlich immer gute Laune hatte, wenn er bei ihr war. Vielleicht war sie ja der Grund, warum er gute Laune hatte. Sie beschloss B'Elanna zu fragen. Immerhin kannte sie Chakotay schon länger und vielleicht auch besser als sie.

„Janeway an B'Elanna.“

„B'Elanna hier. Was kann ich für Sie tun?“

„Könnten Sie bitte in meinen Raum kommen? Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.“

„Kann das noch eine Stunde warten? Wir warten gerade die EPS-Leitungen.“

„Ist in Ordnung, B'Elanna. Janeway Ende.“

Verwundert schüttelte B'Elanna den Kopf. Was konnte Kathryn nur von ihr wollen?

Währenddessen arbeitete sich Kathryn durch ihre Berichte, damit sie sie Chakotay zurückgeben konnte. Eine knappe Stunde später betrat B'Elanna den Bereitschaftsraum des Captains.

„Was kann ich für Sie tun, Captain?“, fragte B'Elanna neugierig.

„Sie kennen Chakotay doch schon länger als ich.“

„Ja, warum?“

Kathryn atmete tief durch und stellte dann die entscheidende Frage. „Wie ist Chakotay, wenn ich nicht in seiner Nähe bin?“

„Wie meinen Sie das, Captain?“, hakte B'Elanna nach.

„Nun … ist er besser oder schlechter gelaunt? Lächelt er vielleicht weniger?“

B'Elanna überlegte kurz und musterte ihren Captain nachdenklich. Sie schien völlig verunsichert. Irgendetwas war passiert, aber noch wusste sie nicht, was. Sie beschloss, ehrlich zu sein.

„Er ist nicht schlechter gelaunt, wenn Sie nicht in seiner Nähe sind, aber … Er macht seine Arbeit gut und dazu zählt auch gute Laune, nur …“ Wieder wusste B'Elanna nicht, wie sie es ausdrücken sollte. „Sein Lächeln wirkt ehrlicher, wenn Sie in seiner Nähe sind. Die Arbeit scheint ihm mehr Spaß zu machen.“

Jetzt war es also raus. Chakotay schien sie ebenfalls zu brauchen, so wie sie ihn. Doch was sollte sie tun? B'Elanna räusperte sich leise und holte Kathryn so in die Gegenwart zurück.

„Ist alles in Ordnung, Captain?“, fragte B'Elanna besorgt.

„Ja“, Kathryn lächelte erleichtert. „Jetzt ist alles in Ordnung. Sie haben mir sehr geholfen, B'Elanna. Danke.“

B'Elanna wusste zwar nicht genau wofür, stand aber auf und ließ Kathryn allein. Tom würde sie vorerst nichts erzählen. Wenn es etwas gäbe, würde Tom es noch früh genug erfahren. Dessen war sie sich sicher.

Kathryn blieb allein zurück und überlegte, wie sie Chakotay antworten könnte. Sie entschloss sich ebenfalls für ein Padd. Denn noch hatte sie nicht den Mut, ihm in die Augen zu sehen und ihm dann ihre Gefühle zu gestehen. Doch was sollte sie schreiben?

Da ihr gerade nichts Passendes einfiel, las sie erst einmal die übrigen Berichte. Doch immer wieder gingen ihre Gedanken zu Chakotay. Seufzend legte sie das Padd mit dem Bericht der Astrometrie zur Seite und nahm das noch leere Padd zur Hand. Schließlich kam ihr eine Idee.

Du weißt, dass ich dich brauche – aber weißt du auch, dass ich dich liebe?

Schnell packte sie das Padd zu den gelesenen Berichten und rief Chakotay zu sich.

„Was gibt es, Captain?“, fragte Chakotay, als er in ihrem Bereitschaftsraum stand.

„Hier sind die gelesenen Berichte, Commander. Wegtreten.“

Chakotay war zu überrascht, um etwas zu entgegnen. Automatisch kehrte er auf die Brücke zurück und kam erst in seinem Stuhl wieder zu sich. 'Was ist denn mit Kathryn los? Sie hat mich noch nicht einmal angesehen. Hat sie meine Nachricht nicht erhalten? Ist sie vielleicht sauer, weil ich so direkt war?'

Er konnte nicht ahnen, dass Kathryn ihm nur nicht in die Augen geschaut hatte, weil sie Angst hatte, sie würde schwach werden. Sie wollte es ihm nicht im Bereitschaftsraum sagen. Dieser schien ihr dafür nicht angemessen genug zu sein. Sie wollte lieber bis nach ihrem Dienst warten. Der Zufall kam ihr zur Hilfe: Chakotay hatte nämlich keine Lust, die Berichte abzuspeichern und legte sie ungelesen beiseite.

Bei Schichtende lagen sie immer noch da und dadurch wurde Chakotay gezwungen, sie in seiner Freizeit abzuspeichern, da er sonst eine Beschwerde von Tuvok bekommen würde, weil die Berichte überfällig waren. Also setzte er sich in seinem Quartier direkt an sein Computerterminal und begann mit den Berichten. Plötzlich stutzte er. Ein Padd wollte so gar nicht zu den anderen passen. Er musste es mehrmals lesen, bis er den Inhalt vollständig verstand. Nur seine Erziehung hinderte ihn daran aufzuspringen und in das gegenüberliegende Quartier zu rennen.

„Computer: Wo befindet sich Captain Janeway?“

„Captain Janeway befindet sich in ihrem Quartier.

Schnell zog er sich um und ging dann mit dem Padd zu seinem Captain.

Kathryn zuckte zusammen, als der Türmelder erklang. „Herein.“

In der Tür stand Chakotay. Zögerlich trat er ein und stutzte. War das wirklich sein Captain, der da saß? Sie trug keine Uniform – wie er es gewohnt war – sondern einen beigen Hosenanzug.

„Was kann ich für Sie tun, Chakotay?“ Noch war sie nicht sicher, was Chakotay wollte.

„Meinst du das wirklich ernst, was du geschrieben hast?“

Kathryn schaute ihm tief in die Augen, bevor sie fest entschlossen antwortete: „Ja, ich liebe dich!“


ENDE
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