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Kaffeeentzug

von Xily

Kapitel 1

Janeway lag in ihrem Bett. Das Wecksignal war schon vor einer dreiviertel Stunde erloschen. Aber der Captain der Voyager hatte heute einfach keine Lust, auf die Brücke zu gehen.
„Tuvok an Captain Janeway”, vernahm sie die vertraute Stimme aus ihrem Kommunikator.
„Was gibt es Tuvok?“, fragte Kathryn gelangweilt und erschöpft zugleich.
„Ich wollte Sie nur erinnern, dass ihre Schicht seit 15 Minuten begonnen hat.“
„Ich weiß Tuvok, aber ich werde heute nicht auf die Brücke kommen“, erklärte sie.
„Geht es Ihnen nicht gut, Captain?“
„In der Tat, ich habe furchtbare Bauchschmerzen.“
„Waren Sie schon beim Doktor?“, fragte Tuvok. Auch wenn Tuvok immer so emotionslos war, in seiner Stimme hörte man deutliche Besorgnis.
„Ja, er sagte mir, dass ich eine Magenentzündung habe.“
„In Ordnung Captain. Gute Besserung.” Tuvok unterbrach den Komkanal. Kathryn legte sich vorsichtig auf die andere Seite, sie wollte ihren Magen schonen.
Währenddessen war Chakotay auf die Brücke gekommen. Er hatte erwartet, Kathryn in ihrem Sessel vorzufinden. Stattdessen sah er einen leeren Sessel. Kathryn hatte doch Dienst. Wo war sie nur?
„Tuvok, wo ist der Captain?“, fragte Chakotay neugierig.
„Dem Captain geht es nicht gut, sie sagte mir, dass sie heute in ihrem Bett bliebe“, meinte Tuvok so gelassen, als wäre es völlig normal, wenn Kathryn mal krank wurde.
„Was hat sie denn?“
„Sie hat eine Magenentzündung.“
„Eine Magenentzündung?“ Chakotay konnte sich nicht vorstellen, warum Kathryn eine Magenentzündung haben sollte.
„Ja.“ War die knappe Antwort von dem Vulkanier.
Chakotay runzelte kurz die Stirn und setzte sich dann in seinen Sessel.

Nach Dienstschluss beschloss Chakotay, Kathryn einen Besuch abzustatten. Er war aber kurz davor noch zu Neelix gegangen und hatte eine Rose von ihm stibitzt. Neelix war zwar nicht sonderlich erfreut gewesen, als der Commander von ihm eine Rose wollte, aber als er hörte, dass sie für den Captain war, hatte er schließlich zugestimmt. Und er hatte Chakotay aufgetragen, dass dieser Kathryn gute Besserung von ihm ausrichten solle.
Als er die Rose hatte, ging er zu Kathryns Quartier. Dort angekommen betätigte er den Türmelder. Kathryn lag immer noch von Bauchschmerzen geplagt in ihrem Bett, als sie den Türmelder hörte.
„Herein“, brachte sie müde hervor. Sie hatte nicht viel geschlafen, da sie immer wegen der Schmerzen ihre Position wechseln musste.
Chakotay trat ein. Nirgends war Kathryn zu sehen.
„Kathryn?“, fragte er verwirrt.
„Ich bin hier“, hörte er Kathryns klagende Stimme aus ihrem Schlafzimmer.
Er lächelte, als er sich die kranke Kathryn vorstellte. Chakotay wusste genau, wie sie Krankheiten hasste. Sie musste sich dann immer den klagenden Doktor anhören, der auch immer das Gleiche schwatzte. Chakotay ging in Kathryns Schlafzimmer und sah sie, wie sie im Bett gekauert lag. Sie sah wunderschön aus, wie sie dort im Bett lag, nur mit einem weißen Bademantel bekleidet. Chakotays Hormone stiegen drastisch in die Höhe. Er schluckte, um dafür zu sorgen, dass seine Erregung abnahm.
Dann fragte er: „Captain, wie geht es Ihnen?“
Ein Grinsen entstand auf seinem Gesicht. Sie war unheimlich niedlich, wie sie dort lag, erschöpft, müde und schlecht gelaunt. Für ihn hatte sie noch nie schöner ausgesehen. Sie brummte etwas Unverständliches. Kathryn wusste genau, dass Chakotay sich lustig über sie machte. Er setzte sich zu ihr aufs Bett und zog die Rose hinter seinem Rücken hervor.
„Hier, für Sie.“
Kathryn lächelte, als sie die Rose sah.
„Vielen Dank, können Sie eine Vase replizieren und die Rose hinein tun?“, fragte sie, während sie die Rose nahm und an ihr roch.
„Klar“, sagte Chakotay und replizierte eine Vase.
„Wohin mit der Vase?“, fragte er.
„Auf meinem Nachttisch“, meinte Kathryn.
Chakotay stellte die Vase mit der Rose auf ihren Nachttisch und setzte sich dann wieder neben sie.
„Geht es Ihnen wieder besser?“, fragte er.
„Nein, eigentlich nicht. Ich habe noch immer furchtbare Bauchschmerzen“, klagte Kathryn.
„Tut mir leid. Ich soll ihnen von Neelix gute Besserung ausrichten.“
„Sagen Sie ihm danke von mir.“
„Das werd' ich machen.“
„Oh, die Bauchschmerzen bringen mich noch um“, stöhnte Kathryn.
„Haben Sie sich nicht vom Doc ein Schmerzmittel geben lassen? Er kann ihre Magenentzündung doch sicher heilen“, erkundigte sich Chakotay.
„Tja, das hat er aber nicht. Und deswegen muss ich hier jetzt mit diesen Schmerzen fertig werden. Der Doc sagte, er gäbe mir erst morgen ein Schmerzmittel“, lächelte sie gequält.
‚Warum hatte der Doc ihr kein Schmerzmittel gegeben?‘, fragte er sich. Kathryn, die die unausgesprochene Frage in Chakotays Gesicht lesen konnte, fragte schnell, um ihn abzulenken: „Kennen Sie zufällig eine andere Methode, wie ich diese Bauchschmerzen loswerden könnte?“
„Ja, kenn ich. Warten Sie kurz.“
Chakotay stand auf und ging auf ihren Replikator zu. Er replizierte das gewünschte Objekt und ging dann wieder zu Kathryn.
„Was ist das?“, fragte diese verwirrt und starrte auf das, was Chakotay in den Händen hielt.
„Das ist eine Bettflasche. Man gießt heißes Wasser ein und dann legt man sie auf den Bauch. Wärme hilft immer gegen Bauchschmerzen.“
„Ach ja?“ ‚Du könntest mich doch auch wärmen‘, dachte sie.
„Ja“, meinte Chakotay, und replizierte kochendes Wasser. Er füllte es hinein und ging dann wieder zu seinem kranken Captain.
„So, ähm, Sie müssen jetzt Ihren Bauch frei machen.“ Chakotay sah verlegen aus.
„Okay.“ Kathryn machte ihren Bademantel, den sie trug, auf; allerdings nur so, dass man ihren Bauch sehen konnte. Chakotay legte dann die Bettflasche auf ihren Bauch und knotete den Bademantel wieder zu.
„Haben Sie sonst noch was, das gegen meine Bauchschmerzen hilft?“, fragte Kathryn schelmisch.
„Da gibt es noch viele Möglichkeiten. Ich kenne zum Beispiel ein gutes, altes indianisches Rezept, das gegen Bauschmerzen hilft. Allerdings müsste ich es erst noch kochen.“
„Dann kochen Sie es eben. Replizieren Sie die Zutaten, die Sie brauchen. Ich tu wirklich alles dafür, dass endlich diese blöden Bauchschmerzen weggehen.“
„Wirklich alles?“, fragte Chakotay grinsend.
„Chakotay!“, meinte Kathryn mit einem leichten Tadel in ihrer Stimme.
„Ist ja schon gut. Ich koche Ihnen das jetzt kurz, es dauert nicht lange.“
Er stand auf. „Chakotay...“ Er blickte sie an. „Danke.“
„Keine Ursache, ich will ja auch, dass es Ihnen gut geht. Wenn Sie das gegessen haben, brauchen Sie morgen kein Schmerzmittel mehr vom Doc. Das Rezept wirkt Wunder“, meinte er und verschwand im Nebenraum. Er replizierte sich die Zutaten und fing an zu kochen.
„Dauert es lange?“, fragte Kathryn.
„Nein, ich bin gleich fertig.“
Es dauerte wirklich nicht lange und so war Chakotay nach 10 Minuten fertig. Er setzte sich wieder zu Kathryn ans Bett und gab ihr die kleine Schüssel, in der das Essen war. Kathryn roch kurz daran und fragte: „Schmeckt es gut?“
„Ich mag es, aber es ist so ein Gericht, das, wenn man es zum ersten Mal isst, mag oder nicht. Das bleibt für immer. Entweder Sie mögen es oder Sie werden es nie mögen.“
„Und Sie mögen es?“, fragte sie.
„Ja, ich mag es.“
„Gut, ich schätze, dann mag ich es auch. Wir haben ja eigentlich fast den gleichen Geschmack.“
„Hm, stimmt. Außer bei Kaffee.“
„Warum, Sie mögen doch auch Kaffee.“
„Das stimmt, aber ich mag Kaffee nicht in solchen Mengen, wie Sie ihn immer trinken“, gab Chakotay zu bedenken und lächelte.
„Hören Sie bitte mit Kaffee auf, ich habe schon genug heute Morgen vom Doktor über dieses Thema zu hören bekommen. Er hat mir einen Vortrag zum Thema Kaffeevergiftung und so weiter gehalten.“
Plötzlich bekam Chakotay einen Lachanfall.
„Commander, darf ich wenigstens mitlachen?“, fragte Kathryn genervt.
„Sagen Sie bloß, Sie haben eine Kaffeevergiftung? Dann ist ja klar, dass der Doc Ihnen kein Schmerzmittel gegeben hat. Ich hoffe, Sie lernen daraus.“ So was hatte er ja noch nie erlebt.
„Sehr witzig. Wenigstens von Ihnen könnte ich ja ein kleines bisschen Mitleid bekommen. Wenn ich schon keins vom Doktor bekommen habe.“
„Da hat er auch Recht. Wer so viel Kaffee wie Sie trinkt und auch nie auf den Doktor hört, hat es nicht anders verdient.“
„Recht herzlichen Dank für Ihr Mitleid, aber wehe, Sie sagen zu irgendjemandem auch nur einen Ton, dann sind Sie tot.“
„Okay, okay, ich werde niemanden davon erzählen. Kommen Sie morgen wieder auf die Brücke?“, fragte Chakotay.
„Ja. Mir geht es ja morgen sicher wieder besser. Da der Doktor jetzt leider immer überwacht, wieviel Kaffee ich trinke,“ sagte Kathryn und ihr Lächeln verschwand.
„Ich bin mir sicher, dass Sie das überleben werden.“
„Hoffentlich.“
„So, ich muss jetzt wieder gehen, Arbeit wartet in meinem Quartier auf mich. Essen Sie das Zeug noch, es hilft Ihnen sicher“, sagte er und deutete auf die Schüssel, die Kathryn immer noch in der Hand hielt.
„Das werde ich und danke für Ihren Besuch.“
„Gern geschehen, gute Besserung, Kathryn.“
„Danke“, sagte Kathryn wieder, als Chakotay schon aus ihrem Quartier war.
Am nächsten Tag ging Kathryn gut gelaunt auf die Brücke. Chakotay hatte Recht gehabt, das Mittel hatte wirklich geholfen. Es ging ihr wieder besser. Die Turbolifttüren öffneten sich und sie trat auf die Brücke. Tom drehte sich um, grinste und fragte: „Na Captain, wie geht es Ihrem Kaffeemagen?“
Kathryns Gute Laune war sofort verschwunden. Sie blickte wütend zu Chakotay.
„Danke für Ihr Stillschweigen, Commander!“
Mit diesen Worten ging sie in ihren Bereitschaftsraum. Chakotay kam ihr nach.
„Was wollen Sie?“, fragte sie wütend.
„Kathryn, nehmen Sie das doch nicht so schwer.“
„Nicht so schwer nehmen? Ich bitte Sie darum, es nicht weiter zu sagen, und alles, was Sie können, ist, es sofort auf dem ganzen Schiff herum zu erzählen.“
„Kathryn, diese Crew kennt Sie bereits und das sehr gut. Wir alle wissen, wie sehr Sie an Ihrem Lebenselixier hängen, jeder hat irgendein Laster. Das ist nicht schlimm. Niemand hat Sie ausgelacht. Alle wissen, wieviel Arbeit Sie als Captain haben. Und wir verstehen es, wenn Sie dann Kaffee trinken, um sich wach zu halten. In letzter Zeit hatten Sie anscheinend zu viel Arbeit, denn sonst hätten Sie nicht so viel Kaffee getrunken und wären auch nicht krank geworden. Glauben Sie mir, Kathryn, Ihre Krankheit hat allen gezeigt, dass man seine Arbeit machen soll, nur nicht, zu viel davon.“
„Schon okay. Chakotay, ich habe verstanden. Ich verzeihe Ihnen.“
Piep, Piep, Piep.
Kathryns Computer piepste. Sie drückte einen Knopf und der Doktor erschien auf dem Bildschirm.
„Was kann ich für Sie tun, Doc?“, fragte sie genervt.
„Sie können für mich nichts tun, aber für sich ‚müssen‘ Sie etwas tun.“
„Und das wäre?“, fragte Kathryn gelangweilt.
„Ich befehle Ihnen als leitender medizinischer Offizier, dass Sie in den nächsten 2 Wochen keinen Tropfen Kaffee trinken.“
„Was?“
„Sie haben mich schon verstanden.“
Der Doktor hörte ein leises Kichern.
„Commander, sind Sie etwa auch beim Captain?“
„Ähm ... ja, Doc, was kann ich für Sie tun?“
„Passen Sie bitte darauf auf, dass der Captain keinen Kaffee mehr trinkt.“
„Gerne“, sagte Chakotay.
„Gut, das wäre alles, Doktor Ende.“ Er schloss den Kanal.
So eine Frechheit, er hatte nicht einmal darauf gewartet, dass sie antworten konnte. Kathryn nahm sich vor, in nächster Zeit mit ihm darüber zu reden.
„Was soll das, Chakotay?“
„Was soll was?“, fragte er unschuldig.
„Warum passen Sie auf mich auf? Um sich lustig über mich zu machen?“
„Kathryn, ich will nur das Beste für Sie und deswegen werde ich jetzt auf Sie aufpassen.“
Mit diesen Worten ging er aus Ihrem Bereitschaftsraum. Das würde sicher lustig werden, die ganze Zeit auf Kathryn aufzupassen.

Abends, in Janeways Quartier. Kathryn ging zum Replikator und sagte: „Kaffee, schwarz.“
„Befehl nicht ausführbar“, antwortete die freundliche Computerstimme.
„Warum nicht?“
„Dieses Getränk ist in Ihrem Replikator geschützt. Geben Sie den Code ein, wenn Sie einen Kaffee wollen“
„Von wem ist dieser Code erstellt worden?“
„Von Commander Chakotay.“
„Na toll.“ Kathryn ging wieder zu ihrem Schreibtisch auf dem viele PADDs lagen. Ich brauche unbedingt einen Kaffee, ohne ihn kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie machte sich auf den Weg ins Kasino. Dort angekommen wollte sie sofort nach Kaffee suchen. Doch sie fand einfach keinen ... ‚Verdammt, Neelix hat doch sonst auch immer Kaffee hier irgendwo.‘
„Suchen Sie nach etwas bestimmten, Captain?“
Kathryn drehte sich überrascht herum. Hinter ihr stand Chakotay mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass ihr sagte, dass er ganz genau wusste, nach was sie suchte.
„Nein“, gab Kathryn wütend von sich und verließ das Kasino.

Am nächsten Morgen saß Kathryn schon früh in ihrem Bereitschaftsraum.
„Janeway an Chakotay.”
„Chakotay hier, Captain, was gibt es?“, fragte Chakotay, der gerade auf dem Weg zur Brücke war.
„Könnte ich Sie kurz in meinem Bereitschaftsraum sprechen?“
„Ich bin gleich bei Ihnen.“
„Okay, Janeway Ende.“ Kathryn beendete den Komkanal.

3 Minuten später summte ihr Türmelder.
„Kommen Sie herein.“
Chakotay trat ein. „Was gibt es, Captain?“, fragte er.
„Können Sie mir nicht einen einzigen Kaffee geben?“
Auf Chakotays Gesicht machte sich ein Grinsen breit. „Captain, hat der Doktor Ihnen nicht verboten, Kaffee zu trinken?“
„BITTE, nur einen. Das merkt der Doktor doch nicht“
„Nein“, war die knappe Antwort von Chakotay.
„Ich finde das unfair“, meinte Janeway.
„Und warum?“
„Die einzige Droge von mir auf diesem Schiff nehmen Sie mir weg. Das ist ungerecht.“
„Ich bin mir sicher, dass Sie noch eine andere Droge auf diesem Schiff haben, außer Ihrem Kaffee.“
„Das stimmt, aber die andere Droge von mir ist leider für Captains unangebracht.“
„Ach ja? Was ist das für eine Droge?“, fragte er neugierig.
Chakotay kannte keine einzige Droge, die ‚nur‘ für Captains unangebracht sein sollte. Egal, ob diese Droge verboten ist oder nicht, dachte sie sich. Kathryn beugte sich vor und küsste ihn.
Als Chakotay ihre Lippen auf seinem Mund spürte, wusste er, um welche Droge es sich handelte. Der zarte Kuss wurde schnell leidenschaftlicher. Kathryn öffnete langsam seinen Mund. Als sich ihre Zungen berührten, schien es so, als würde etwas explodieren. Nach einer Weile löste sich Chakotay von Kathryn und sagte leise: „Nur, dass diese Droge der Doktor mit Freuden akzeptiert. Schließlich kann ich dich jetzt immer massieren und so weiter ...“
„Wenn ich es mir recht überlege, bist du die bessere Droge. Du bist tausendmal besser als Kaffee.“
„Freut mich zu hören“, sagte Chakotay und küsste Kathryn wieder leidenschaftlich.
‚Wenn er bei mir ist, gehen die zwei Wochen wie im Flug vorbei und ich habe dann zwei Drogen. Nur, bleibt Chakotay immer die bessere.‘ Kathryn unterbrach ihre Gedanken, als er sie hoch hob und zur Couch trug.


ENDE
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