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Same Procedure as every day

von Annika Z

Kapitel 1

Es ist 6 Uhr!, ertönte das Wecksignal im gemeinsamen Quartier von Kathryn und Chakotay.
Kathryn setzte sich auf. Sie hatte schon seit einer Stunde nicht mehr schlafen können – im Gegensatz zu Chakotay. Dessen einzige Reaktion auf das Wecksignal war ein tiefer-unter-die-Bettdecke-Rutschen.

„Chakotay! Aufstehen!“ Energisch zog Kathryn ihm die Bettdecke weg. Doch auch das half nichts. Dann gab es nur noch eine Möglichkeit: Ein nasses Tuch ihm direkt ins Gesicht drücken. Das zeigte auch sofort Wirkung: Chakotay sprang aus dem Bett und schaute Kathryn verdutzt an.

„Was sollte das?“

„Entschuldigung, aber anders warst du nicht aufzuwecken.“

„Trotzdem.“

Chakotay versuchte verärgert auszusehen, doch es gelang ihm nicht. Kathryn konnte er einfach nicht böse sein. Langsam und immer noch nicht ganz wach ging er ins Bad. Schließlich wollte er vor der Schicht noch in Ruhe frühstücken.

Kathryn zog sich in der Zwischenzeit schon um – oder versuchte es zumindest. Kurz darauf ertönte ein Fluchen. Also war Kathryn auch noch nicht ganz wach Sie hatte Chakotays Uniformhose angezogen, die ihr natürlich zu groß war. Schließlich und letztendlich nahm sie aber auch diese Hürde und konnte sich – nachdem sie im Bad war – zu Chakotay an den Frühstückstisch setzen.

Doch auch hier hatten die beiden kommandierenden Offiziere ihre Probleme. Chakotay fiel das Brötchen auf die Hose – natürlich mit der beschmierten Seite nach unten – und Kathryn verschüttete ihren Kaffee. Also mussten sie sich erneut umziehen. Trotz dieser Hindernisse schafften sie es pünktlich zum Dienst. Sie waren sogar 2 Minuten zu früh, denn Tuvok war noch nicht da und nach ihm konnte man das Schiffschronometer stellen.

Der Dienst begann ruhig, sogar die Berichte trudelten erst nach und nach ein. Als alle Berichte zusammen waren, stand Kathryn auf und begab sich in ihren Bereitschaftsraum. Früher, als Kathryn und Chakotay noch kein Paar gewesen waren, hatte die Brückencrew – außer Tuvok natürlich – darauf gewettet, wie lange Chakotay es aushielt, bis er Kathryn folgte. Heute war es fast normal, dass er eine ganze Weile sitzenblieb, bevor er zu ihr eilte. Schließlich sahen sie sich in der Freizeit. Doch irgendwann wurde die Sehnsucht dann doch zu groß. Schließlich waren sie noch frisch verliebt – auch wenn sie „schon“ ein Jahr zusammen waren.

Tja, durch die Beziehung zu Chakotay hatte sich viel für Kathryn geändert. Sie lebte gesünder, da Chakotay darauf achtete, dass sie regelmäßig aß und schlief. Zudem half er ihr bei den Berichten, wodurch sie eher fertig war und mehr Zeit für sich und Chakotay hatte. Und es gab keine schlaflosen Nächte mehr. Das war auch das Größte, was sich für Chakotay geändert hatte. Außerdem brauchte er seine Gefühle für Kathryn nicht mehr zu verstecken. So profitierten beide von der Beziehung.

Diese und andere Gedanken gingen Kathryn und Chakotay meist durch den Kopf, wenn sie zusammen in Kathryns Bereitschaftsraum saßen. Sie genossen es, einfach dazusitzen und die Sterne zu beobachten. So wie auch an diesem Tag.

Die Berichte waren fast alle gelesen, aber keiner von beiden hatte Lust, wieder auf die Brücke zurückzukehren. Es war ihnen immer noch unangenehm, vor der Crew Zärtlichkeiten auszutauschen. Auch wenn die Crew die Beziehung der beiden nicht nur akzeptierte, sondern sich auch für die beiden freute. Außerdem war die Couch im Bereitschaftsraum bequemer als die Sessel auf der Brücke. Sie mochten zwar die Zweisamkeit, doch sie mochten auch das Zusammensein mit der Crew.
Inzwischen war Kathryn ein Teil von ihnen und stand nicht mehr über ihren Offizieren. Wenn es nichts zu tun gab, scherzten sie miteinander oder spielten „Planet, Kontinent, Fluss“, wobei es immer sehr lustig vorging und dem Erfindungsreichtum keine Grenzen gesetzt waren. So verging der Dienst wie im Flug. Da die Region nur spärlich besiedelt war, gab es keinen Grund, den Flug in die Heimat zu unterbrechen. Auch Neelix hatte noch genügend Vorräte.

In den letzten fünf Minuten der Schicht rutschten Chakotay, Kathryn und Tom unruhig auf ihren Stühlen herum und B'Elanna lief ein imaginäres Loch in den Boden es Maschinenraums.

Die vier hatten sich – wie oft in letzter Zeit – zum Billardspielen verabredet. Dennoch waren sie Vorbild genug, um auf die Ablösung zu warten. Doch dann gab es für sie kein Halten mehr.

Tuvok zog aufgrund der Eile der Führungsoffiziere beide Brauen hoch.

Nachdem sie sich umgezogen hatten, trafen sie sich auf dem Holodeck.

„Bereit für eine Revanche, B'Elanna?“, fragte Kathryn lachend. Sie liebte es, B'Elanna aufzuziehen.

„Aber immer doch, Kathryn. So viel Glück habt ihr nicht noch mal.“

„Wollt ihr spielen oder diskutieren?“ Tom wurde langsam ungeduldig.

„Ist ja schon gut“, lenkte Kathryn ein.

So begannen sie mit dem ersten Spiel. Tom hatte Anstoß. Leider blieb die gelbe Kugel kurz vor dem Loch liegen.

„P’tarque“, fluchte B'Elanna.

Nun war es für Chakotay ein leichtes, die Kugel zu versenken. So ging das Spiel hin und her. Keines der beiden Teams konnte einen Vorteil herausspielen. Schließlich war nur noch die schwarze Kugel übrig. Und zu allem Übel mussten beide in dasselbe Loch spielen. Mit jedem Schlag konnte das Spiel zu Ende sein. Nachdem B'Elanna knapp gescheitert war, konnte Kathryn ihre Chance nutzen. Als die Kugel verschwand, wurde Kathryn von Chakotay hochgehoben. Er war stolz auf sie.

B'Elanna und Tom versuchten traurig auszusehen, doch es wollte ihnen nicht gelingen. Sie freuten sich zu sehr für Kathryn und Chakotay. Seit die beiden zusammen sind, sieht Kathryn viel entspannter aus, dachte B'Elanna.

Nach einem zweiten Spiel, das Tom und B'Elanna gewannen, gingen sie in ihre Quartiere. Kathryn und Chakotay wollten sich einen gemütlichen Abend machen.

Kathryn hatte einen Film ausgesucht, den sie gerne mit Chakotay sehen wollte. Dem Schiffscomputer zufolge war der Film romantisch. Das war genau das, was sie jetzt wollte. Zusammen mit einer Tüte Chips und etwas zu trinken machten sie es sich auf der Couch bequem.

Chakotay war gespannt. Kathryn wollte ihm nicht verraten, welche Videodatei sie ausgesucht hatte. Endlich begann der Film. Als Chakotay den Titel las, musste er schmunzeln. „Shakespeare in love“. Er kannte Kathryns Vorliebe für alte Schriftsteller. Wie gewohnt kuschelte sie sich an ihn. So konnten sie beide abschalten. Die Crew hatte mittlerweile akzeptiert, dass die beiden ihre Ruhe haben wollten und hielten sich auch daran.

Nach dem Film rafften sie sich dann aber doch noch einmal auf. Die Monatsberichte mussten gelesen werden. Da ließen sich Überstunden eben nicht ganz vermeiden. Doch Chakotay schaute auch hier, dass Kathryn nicht zu lange arbeitete. Schließlich waren sie keine Vulkanier.

So gegen 23 Uhr legte Kathryn Tuvoks Sicherheitsbericht zur Seite.

„Ich habe keine Lust mehr“, stöhnte sie.

„Ich auch nicht. Lass uns ins Bett gehen.“

„Das ist eine gute Idee“, entschied Kathryn und ging ins Schlafzimmer. Chakotay folgte ihr nur zu gerne.

Im Bett kuschelten sie sich eng aneinander und schliefen bis am nächsten Morgen das Wecksignal erklang und einen neuen Tag ankündigte.


ENDE
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