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The Act of melting

von Mia

Kapitel 1

»Captain, Sie lassen sich ablenken. Konzentrieren Sie sich nur auf mich und meine Berührung.«
»Das tue ich Tuvok, aber es fällt mir nicht leicht. Könnten Sie nicht etwas sanfter mit mir umgehen?«
»Die Logik gebietet, dass Sanftheit unserem Ziel hinderlich ist.«
»Tuvok, nur ein wenig. Ich bin eine Frau, kein undisziplinierter Crewman.«
Chakotay stand vor Janeways Quartier, ein Ohr an das kalte Metall gepresst. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Tuvok und der Captain? Das durfte nicht wahr sein.
»Captain, es hilft uns nicht gerade, wenn Sie in diesem Moment an andere Crewmitglieder denken.«
»Tuvok, meine Gedanken sind frei.«
»Nicht, wenn wir uns vereinigen wollen.«
»Dazu habe ich mich nur von Ihnen überreden lassen.«
»Es gab keinen anderen Weg, Sie von Ihrem Leiden zu befreien.«
»Bislang wusste ich nicht, dass ich leide, Tuvok.«
»Konzentrationsschwierigkeiten, Launenhaftigkeit, Kopfschmerzen. Das nenne ich wahrlich leiden.«
»Damit lebe ich schon seit vielen Jahren. Bislang habe ich es ganz gut ausgehalten.«
»Captain, lassen Sie sich nur einmal von mir helfen. Danach wird es Ihnen besser gehen.«
»Und gleich sagen Sie noch, es wird nicht wehtun.«
»Captain?«
»Hören Sie auf, in diesem Moment Ihre Augenbrauen hochzuziehen.«
»Hätten Sie die Augen geschlossen, wie ich Sie anwies, könnten Sie dies nicht sehen.«
»Tuvok, lassen Sie nur einmal Ihre Logik außen vor.«
Chakotay schüttelte verständnislos den Kopf. Was taten die beiden da drin?
»Der Lauscher an der Wand ...«, hörte er eine Stimme neben sich und drehte sich ruckartig um.
»Tom, unterstehen Sie sich mir nachzuspionieren!«
»Commander, im Moment bin nicht ich der Spion«, grinste Tom frech. »Lassen Sie mich mal.«
Tom und Chakotay standen vor Janeways Quartier, ein Ohr an das kalte Metall gepresst.
»Gut, Captain, atmen Sie tief durch und entspannen Sie sich.«
»Sie haben kalte Hände, Tuvok, wie soll ich mich da entspannen?«
»Ihnen wird gleich warm werden, das verspreche ich.«
»Tuvok, auf Sie ist eben Verlass.«
»Nun schweigen Sie, Captain. Konzentrieren Sie sich nur auf mich und lassen Sie die Gedanken schweifen.«
»Oh ja, nun wird mir warm.«
»Ich sagte, Sie sollen schweigen.«
Tom und Chakotay sahen sich verwundert an. Hörten sie gerade tatsächlich was sie glaubten zu hören?
»Da steckst du also!«, erschall es ungehalten. »Tom, würdest du mir bitte
erklären ...«
»Psst, B'Elanna«, unterbrach Tom seine Frau. »Du wirst nicht glauben, was hier vor sich geht.
B'Elanna, Tom und Chakotay standen vor Janeways Quartier, ein Ohr an das kalte Metall gepresst.
»Tuvok?«
»Hmh?«
»Könnten wir mal die Stellung wechseln, mein Fuß schläft ein.«
»Captain, Schmerz gehört dazu. Sie müssen lernen, ihn zu beherrschen.«
»Ich kann mich nicht beherrschen. Noch ein paar Minuten und Sie werden Dinge von mir erfahren, die Sie sich nicht in Ihren kühnsten Träumen vorzustellen wagten.«
»Dann ist die Übung effizient.«
»Ich mag es nicht, die Kontrolle zu verlieren.«
»Deshalb werden Sie nie wahre Entspannung erfahren, Captain.«
B'Elanna und Tom sahen sich verschmitzt an, während Chakotays Gesichtsfarbe zwischen blass und tiefrot wechselte. Dies war unfassbar.
»Wir müssen einschreiten«, sagte der Commander außer Atem.
»Einschreiten, wobei?«, erklang eine Stimme. Und sie gehörte eindeutig zu einem Talaxianer, der ein Tablett vor sich hertrug. »Sie meinen doch nicht etwa meinen polumbianischen Eintopf?«
Tom zog Neelix zu sich. »Dagegen ist Ihr Eintopf kalter Kaffee.«
Neelix, B'Elanna, Tom und Chakotay standen vor Janeways Quartier, ein Ohr an das kalte Metall gepresst.
»Tuvok, sind Sie fertig?«
»Es geht nicht darum, wann ich fertig bin, Captain. Wie fühlen Sie sich?«
»Verwirrt.«
»Diese Regung ist mir unbekannt.«
»Ausgelaugt.«
»Dann tut es mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass wir diese Übung von nun an täglich wiederholen
müssen.«
»Das ist nicht Ihr Ernst, Tuvok.«
»Doch, Captain. Ich werde erst zufrieden sein, wenn Sie die Entspannung erfahren haben, von der Sie noch weit entfernt sind, sie zu erreichen.«
»Könnt Ihr Vulkanier denn nie mit weniger zufrieden sein?«
»Nein, das können wir nicht.«
Vom ungewohnten Gewicht bedrängt gab das kalte Metall nach, und Chakotay, Tom, B'Elanna und Neelix platzten unvermittelt in das Quartier ihres Captains. Gerade in dem Augenblick, als Tuvok seine Finger von Janeways Gesicht löste. Die beiden sahen ertappt und überrascht auf, und Kathryn sprang sofort vom Sofa auf.
»Was soll das?«, fragte sie verärgert.
»Ich ... wir ...«, fing Chakotay an.
»Commander, stehen Sie hier nicht rum wie ein kleiner Schuljunge. Erklären Sie, weshalb mit einem Mal die halbe Crew in meinem Quartier steht.«
In diesem Moment betrat Seven den Raum. »Commander Tuvok, ich melde mich zu meiner Übung zur Maximierung meiner Fähigkeit, mich außerhalb der Arbeitszeiten zu entspannen, um damit meine Effizienz in stressgeladenen Situationen zu steigern. Ich bin bereit für die Gedankenverschmelzung.«
Mit einem Seitenblick sah sie auf die anderen Crewmitglieder, die noch immer reichlich verwirrt im Raum standen. »Vielleicht sollten Sie sich ebenfalls anmelden. Commander Tuvok ist ein sehr effizienter Lehrer.«
»Und nicht nur das«, meldete sich Janeway zu Wort. »Er kann mitunter auch sehr einfühlsam sein.« Damit warf sie Chakotay einen Blick zu, der alles hätte bedeuten können.
Doch nach dem, was Chakotay heute erfahren hatte, war ihm klar geworden, dass man vorsichtig sein
sollte mit seinen Interpretationen. Sie könnten etwas über denjenigen verraten, der sie äußert.



Ende
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