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Sehnsucht

von Pala

Kapitel 1

Kathryn Janeway stand vor einem hohen Spiegel mit einem schlichten, jedoch wunderschönen goldenen Rahmen. Der Raum wurde nur schwach von einem dreireihigen Kerzenständer beleuchtet, welcher auf einem Tisch mitten im Raum stand. Kathryn trug ein langes Kleid aus weichem Samt mit einem glockenförmigen Rock. Es war weinrot und nach oben hin recht zugeknöpft. Doch der Stoff schmiegte sich an ihren Oberkörper, so dass ein Mann ihre wundervollen Proportionen nicht hätte übersehen können.

Kathryn drehte sich vor dem Spiegel. Das Kleid passte hervorragend und der Stoff fühlte sich fantastisch auf ihrer Haut an. Eigentlich hatte sie nur ein Kleid für die bevorstehende Geburtstagsfeier von Lieutenant Tom Paris, dem Piloten der Voyager, anprobieren wollen. Etwas schlichtes, unauffälliges. Doch als sie dieses Werk aus Samt sah, konnte sie nicht widerstehen. Es war, wie für sie geschaffen und es erlaubte ihr, sich einmal wieder ganz als Frau zu fühlen. Ihre Hände glitten über ihr hochgestecktes Haar, über ihr Dekolleté, hinab auf ihre Hüften. Am liebsten hätte das Kleid nicht mehr ausgezogen.

Ihre Fantasie überschlug sich: Sie sah sich in einem kleinen Ballsaal, hell erleuchtet, voller Musik, mit tanzenden Paaren. Sie stand abseits, neben der Tanzfläche und nippte an einem Glas Champagner, während sie genussvoll die fröhlich tanzenden Menschen beobachtete. Jeder anwesende Mann hätte zu gern mit ihr getanzt, doch sie hatte alle Aufforderungen abgewiesen. Sie wartete auf einen ganz bestimmten Mann, nach dem sich schon lange ihr Herz verzehrte. Der Mann, der für sie so nah und doch so unerreichbar war. Ihr Blick richtete sich erneut auf die tanzenden Paare. Und da; da endlich war er! Er stand auf der anderen Seite des Saals und sah zu ihr hinüber. Dunkles Haar, brauner Teint, groß und bestimmt der gutaussehendste Mann in diesem Saal. Ihre Blicke trafen sich. Die Sehnsucht stieg in Kathryns Brust. Langsam schritt sie durch die tanzende Menge, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Und auch er kam auf sie zu, ohne sich von irgendetwas ablenken zulassen. Bis sie in der Mitte aufeinander trafen.

Seine dunklen Augen vertieften sich in ihrem Blau und ohne auch nur ein Wort zusagen, griffen ihre Hände ineinander und sie begannen sich langsam zur Musik zu drehen. Kathryn spürte den glatten Stoff seines schwarzen Anzugs und durch ihn hindurch seine starke Schulter. Sie hatte das Gefühl sich in seinen Augen zu verlieren. Die Berührung seines Armes schien auf ihrem Körper zu brennen. Er war ihr so nah, so wunderbar nah. Und diese Nähe brachte sie zum Beben. Plötzlich blieben sie stehen, mitten in den um sie herumtanzenden Paaren. Er lächelte sie sanft an und streichelte zärtlich mit seiner Hand über ihre Wange.
Sie schloss die Augen und ein leises Stöhnen entfuhr ihrer Kehle: "Chakotay."
Eine wunderschöne Schwäche durchlief ihren Körper. Und als sie ihre Augen wieder öffnete, war sein Gesicht ganz nah bei ihr. Und sie wusste, sie wünschte sich nichts sehnlichster als seine vollen Lippen auf den ihren zu spüren. Er war so nah ... so wunderbar nah ...

"Nein!"
Kathryn riss sich gewaltsam aus ihrer Fantasie und spürte dabei einen gewaltigen Stich in ihrem Herzen. Sie lehnte sich einen Augenblick gegen den Spiegelrahmen und versuchte ihre aufkommenden Tränen hinunterzuschlucken. Ihr Blick fiel in den Spiegel, in ihr Gesicht. Einige Sekunden starrte sie sich selbst an und sah eine Träne über ihre Wange kullern. Widerwillig wischte Kathryn diese davon, schwang sich herum und setzte sich auf einen Stuhl direkt neben dem Tisch. Nun wurde ihr bewusst, dass sie zum aller ersten Mal ihren Gefühlen und Träumen freien Lauf gelassen hatte. Sie hatte sich das alles gar nicht vorstellen wollen. Auch nicht, dass Chakotay dieser Mann sein sollte. Dies war ohne ihr Zutun, aus ihrem Bauch heraus und vor allem aus ihrem Herzen, geschehen.

Doch die Realität hatte sie eingeholt. Sie war der Captain. Sie musste dieses Schiff führen, nach Hause bringen. Sie musste ein Vorbild sein. Keine Schwächen, keine Gefühle sich selbst gegenüber. Es durfte nicht sein. Dass sie sich innerlich so leer und einsam fühlte, durfte keine Rolle spielen. Das war Nebensache. Auch wenn es bedeutete, den Mann, den sie liebte, niemals in den Arm nehmen zu können. Der Gedanke ließ ein Gefühl der Verzweiflung in ihr aufsteigen. Sofort versuchte sie diese Emotion abzublocken. Doch dies war leichter gesagt als getan. Sie hatte bemerkt, wie ihre Gefühle in den letzten Wochen wuchsen. Und jetzt erst wurde ihr bewusst, wie sehr sie Chakotay in letzter Zeit ausgewichen war und wie sie möglichst versucht hatte, nicht alleine mit ihm in einem Raum zu sein.

Und nun diese Kleiderprobe für Toms Geburtstag. Im Grunde genommen war es für sie nur ein Vorwand gewesen sich schick zu machen. Für ihn. Für Chakotay. Denn bei jedem Kleid, welches sie anprobierte, fragte sie sich unbewusst, ob es wohl Chakotay gefallen würde. Kathryn wusste schon lange um Chakotays Gefühle, die er für sie empfand. Sie spürte es schon lange. Nicht nur erst seit New Earth. Jenem Planeten, auf dem sie durch ein Insekt mit einer mysteriösen Krankheit infiziert worden waren und sie bis zu ihrer überraschenden Rettung davon ausgegangen waren, den Rest ihres Lebens dort gemeinsam verbringen zu müssen. Chakotays ganze Art, sein Verhalten. Er baute sie immer auf, wenn es Probleme gab und nicht nur solche, die das Schiff betrafen. Er war immer für sie da.

Kathryn stützte ihr Gesicht in ihre Hände. Wieso nur überfielen sie diese Gedanken so plötzlich? Was konnte sie dagegen tun?
*Ich muss mich ablenken*, dachte sie verbissen und versuchte tief durchzuatmen. *So kann es nicht weitergehen. Das Schiff und meine Crew brauchen mich. Ich kann sie nicht im Stich lassen, nur weil ich persönliche Gefühle habe. Ich muss...*
"Captain Janeway, bitte melden Sie sich sofort auf der Brücke!" Lieutenant Tuvoks Stimme über die Com riss sie unsanft aus ihren Gedanken.
Sie brauchte einige Sekunden, um sich zu sammeln. Dann nahm sie ihren Communicator vom Tisch auf, den sie zuvor dort abgelegt hatte, holte tief Luft und tippte die Brosche leicht an. "Janeway, hier. Was gibt’s Tuvok?"
"Captain", ertönte die Antwort von Tuvok. "Wir geraten in einen Nebel, dem wir nicht ausweichen können. Wir rechnen mit Turbulenzen."
Kaum hatte Tuvok den Satz zu Ende gesprochen, ging ein heftiger Ruck durch das ganze Schiff, sodass Kathryn gerade noch das Gleichgewicht auf ihrem Stuhl halten konnte. Der rote Alarm ertönte augenblicklich.
"Ich komme sofort." Ihre Stimme klang wieder fest und entschlossen. "Computer! Programm beenden!"
Der Spiegel, der Tisch mit den Kerzen sowie der Stuhl verschwanden und sie stand in einem Hologitter.

Ohne darauf zu achten, dass sie immer noch ihr Samtkleid trug, lief sie durch die Tür auf den Gang, wo einige Crewmitglieder aufgeregt und beschäftigt umhereilten. Das war die Ablenkung auf die Kathryn gewartet hatte. Sie würde sich in ihre Arbeit stürzen.
Sie lief auf den nächsten Turbolift zu, dessen Türen sich sofort öffneten. Doch als sie in das Innere des Liftes sah, machte ihr Herz einen kleinen Satz. Chakotay stand darin und sah sie verblüfft an. Sein Blick wanderte kurz über ihr Kleid, bevor er ihr wieder ins Gesicht sah. Einige Sekunden starrten sie sich beinahe an. Bis Kathryn sich einen Ruck gab und zu ihm in den Lift stieg.

"Hallo, Commander", sagte sie förmlich. "Auch unterwegs zur Brücke?" *Logisch*, dachte sie, kaum hatte sie es ausgesprochen. *Wohin sollte er bei einem roten Alarm sonst fahren?*
"Wissen Sie schon etwas genaueres?", fragte sie laut und stellte sich absichtlich mit dem Rücken gewandt vor ihn, um ihn nicht ansehen zu müssen.

"Nur das wir in eine Art Nebel geraten sind.“ Trotz des roten Alarms, schwang in seiner Stimme ein leicht amüsierter Unterton mit.
Und obwohl sie mit dem Rücken zu ihm stand, konnte sie sein Lächeln und seine Blicke auf ihren Körper förmlich spüren. Und sie fand es fatal, dass ihr das nicht unangenehm war - im Gegenteil.
"Ist heute ein besonderer Tag?", fragte er auf einmal leicht spitzbübisch.
Da wandte sich nun doch zu ihm um. "Was meinen Sie?"
Er lächelte sie leicht an und deutete mit einem Kopfnicken auf ihr Kleid. Der Anblick seiner Grübchen, löste ein Kribbeln in ihr aus. Das verwirrte sie etwas.
"Ich... ich war nur auf dem Holodeck", erwiderte sie kleinlaut. *Reiß dich gefälligst zusammen, Kathryn!*, schalt sie sich innerlich selbst.
Sie wandte sich wieder von ihm ab und biss sich leicht auf die Unterlippe.
"Es steht Ihnen sehr gut", ein Raunen lag in Chakotays Stimme und ihr lief eine wohlige Gänsehaut über den Körper.
"Danke." Sie hoffte, er möge das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht wahrnehmen.

Wann war denn dieser Lift endlich auf der Brücke? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Bisher hatte sie Chakotay immer abgewiesen, wenn er ihr seine Gefühle zum Ausdruck brachte, welche über Zusammenarbeit oder gar Freundschaft hinausgingen. Doch könnte sie es dieses Mal wieder tun? Dieses Mal fühlte sie sich so schwach in seiner Gegenwart. Und ihm schien das nicht zu entgehen. Oder bildete sie sich dies etwa nur ein?
"Das muss ja ein sehr interessantes Holoprogramm sein", sagte Chakotay lächelnd und legte seine Hände hinter seinen Rücken zusammen.
Kathryn wandte sich erneut zu ihm um und wollte ihm gerade etwas entgegensetzen, kam aber nicht mehr dazu. Ein heftiger Ruck brachte beide aus dem Gleichgewicht. Chakotay prallte hinter ihm an die Wand und Kathryn stolperte nach vorne und er fing sie auf; mit seinen Armen.

Es war, wie ein kleiner elektrischer Schlag, der durch Kathryns Körper fuhr, als sie seine Arme um ihre Hüften spürte und für einen kurzen Moment sahen sie sich genau in die Augen. Dann wich sie seinem Blick aus, befreite sich aus seiner Umarmung und sah sich verwirrt um.
"Was ist passiert?", ihre Stimme klang analytisch.
Chakotay prüfte eine Anzeige auf dem Display im Turbolift. "Wir scheinen stehengeblieben zu sein."
"Brücke!", befahl Janeway in den Raum. Doch nichts geschah.
"Die Turbulenz scheint einige Systeme beschädigt zu haben", mutmaßte Chakotay.
Kathryn tippte an ihr Sternenflottenabzeichen. "Janeway an Brücke."
"Tuvok, hier.", meldete sich dessen Stimme.
"Commander Chakotay und ich stecken im Turbolift fest. Können Sie die Ursache feststellen?"

Nur wenige Sekunden später ertönte erneut Tuvoks Stimme: "Einige Systeme sind von Ausfällen betroffen, unter anderem die Turbolifts und auch die Transporter."
"Wie lange benötigen Sie für die Reparatur?", fragte Kathryn, kaum hatte Tuvok zu Ende gesprochen.
Erneut verstrichen einige Sekunden, bevor Tuvok antwortete: "Schätzungsweise eine halbe Stunde."
"Was ist mit dem Nebel?", fragte Chakotay.
"Lieutenant Paris sucht gerade einen ruhigeren Pfad hindurch. Wir hoffen, damit die Turbulenzen größtenteils vermeiden zu können."
"Gut, Tuvok. Tun Sie das. Und lassen sie unverzüglich die Schäden reparieren. Janeway, Ende."
"Aye, Captain.", war das Letzte, was Tuvok von sich gab, bevor er die Com unterbrach.

Nun waren Kathryn und Chakotay unter sich. Seit Wochen das erst Mal. Sie waren allein. Eine beinahe peinliche Stille legte sich in den Raum. Kathryn war dankbar, als der rote Alarm plötzlich beendet wurde und beide aus einem Reflex heraus aufsahen.
"Na, da haben wir uns ja wohl umsonst auf den Weg zur Brücke gemacht", sagte Chakotay etwas kleinlaut, wohl eher um die Stille zu brechen.
"Scheint so", erwiderte Kathryn ebenfalls gedämpft.
Chakotay spürte ihre Verunsicherung. Es war überhaupt das erste Mal, dass er eine Unsicherheit bei Kathryn Janeway bemerkte. Und er wusste genau, er war nicht ganz unschuldig daran. Es war ihm keineswegs entgangen, wie sie ihm seit Tagen auswich. Doch jetzt war sie hier, allein mit ihm. Ohne die Möglichkeit ihm wieder aus dem Weg zu gehen. Sie sah so schön und weiblich aus.

Kathryn konnte nicht ahnen, wie unsicher Chakotay ebenfalls war.
"Tja," Kathryn stemmte ihre Hände an die Seiten, "sieht so aus, als ob wir vorerst hier festsitzen."
"Ja", er lächelte sie an. Allmählich gewann er seine Sicherheit zurück. "Aber ich finde das gar nicht so schlecht. Das ist so etwas, wie eine unfreiwillige Pause."
"Sie können auch jeder Situation etwas Positives abgewinnen." Kathryn musste lächeln.
Chakotay grinste und zuckte mit den Schultern. "Was soll ich machen?"
So langsam lockerten sich die beiden in ihrem Verhalten.
Kathryn ließ sich schließlich an der Wand des Turbolifts zu Boden sinken. "Also, stehen möchte ich die ganze halbe Stunde nicht."
"Da haben Sie absolut Recht. Ich auch nicht." Er ließ sich neben ihr nieder, hielt jedoch respektvollen Abstand.

Kathryn seufzte und strich über ihren Rock. "Hach, ich könnte jetzt noch auf dem Holodeck sein."
"Was für ein Programm war es denn?", fragte er neugierig.
"Nun, eigentlich wollte ich ein paar Sachen für Tom Paris‘ Geburtstagsfeier anprobieren."
"Und? Haben Sie sich schon entschieden?"
"Nein, bisher noch nicht."
"Was ist mit dem, was Sie gerade tragen?"
"Das?" Sie lächelte amüsiert. "Das war eigentlich nicht vorgesehen. Das war…,“ sie zögerte, „… ein Spaß."
"Für einen Spaß ist es aber wunderschön", sein Raunen klang eher, als ob er sagen wollte: "Sie sind wunderschön."
Kathryn sah ihn zunächst nur an, erwiderte dann jedoch lächelnd: "Nein, das wäre viel zu auffällig. Ich dachte eher an etwas schlichtes."
Chakotay erwiderte das Lächeln. "Wer sagt denn, dass der Captain nicht etwas Auffälliges tragen darf?"
Sie sah in keck an. "Das gleiche gilt für den Commander. Wie wär‘s, wenn Sie mal etwas richtig Buntes anziehen würden?"

Sie lachten beide auf. Kathryn war froh, wie locker sie sich unterhielten. Sie hatte die Gespräche mit ihm vermisst und jetzt spürte sie erst, wie sehr. Sie genoss seine Nähe und sie wünschte sich ihn noch näher zu spüren. Wenn nur dieses Pflichtbewusstsein gegenüber der Voyager, der Crew und ihrem Ziel nach Hause zu kommen nicht so stark wäre. Doch musste dies alles bedeuten, ihr persönliches Glück zurückzustellen? Konnte sie dem nicht doch allem nachgehen, auch wenn sie einen Mann liebte?
Doch da war noch die Rolle des Vorbildes. Was würde die Crew von ihr denken? Vielleicht würden sie den Glauben an ihren Captain verlieren, wenn sie bemerkten, dass auch sie Schwächen und Gefühle hatte. Sie lehnte ihren Kopf gegen die Wand und sah Chakotay ins Gesicht, der ihr gerade von einem Erlebnis seines Dienstes erzählte. Und was war mit ihm? Manchmal spürte sie ganz deutlich, wie er unter dieser Situation litt. Eine unerfüllte Sehnsucht konnte sehr qualvoll sein, das wusste sie nur zu gut. Doch was geschah, wenn sie ihrer Liebe zueinander nachgeben würden? Sie musste unwillkürlich lächeln. Zum aller ersten Mal hatte sie sich innerlich eingestanden, dass da Liebe war.

Chakotay bemerkte ihren Blick und auch das Lächeln entging ihm nicht. Er spürte, wie die Gedanken Kathryn beschäftigten. Am liebsten hätte er ihre Hand ergriffen, um ihr zu vermitteln, dass sie nicht alleine war. Doch er befürchtete wieder von ihr abgewiesen zu werden und das konnte er nicht mehr ertragen. Nein, sie musste den ersten Schritt in seine Richtung tun und wenn es nur ein kleiner, kaum wahrnehmbarer Wink wäre. Innerlich schrie sein Herz nach ihr, doch äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Allerdings wusste er, es bedurfte nur einer Kleinigkeit und sein Herz würde sich nach außen hin öffnen.
Als Chakotay die Anekdote aus seinem Dienst zu Ende erzählt hatte, lachten beide entspannt auf. Dann hingen sie eine kurze Weile ihren eigenen Gedanken nach und Chakotay betrachtete Kathryn verstohlen von der Seite.

Schließlich fragte er sie: "Und? Was haben Sie heute aufregendes erlebt?"
Kathryn verzog kurz ihr Gesicht. "Heute war nichts Besonderes. Der rote Alarm war das Spannendste, was mir heute passiert ist."
Chakotay wusste, dies entsprach nicht ganz der Wahrheit. Nicht nachdem, wie erschrocken sie ihn angesehen hatte, als sie ihn im Turbolift entdeckte.
"Nicht mal auf dem Holodeck?" Er wollte es eigentlich nicht, doch irgendwie versuchte er sie häppchenweise in ein tieferes, intimeres Gespräch zu verwickeln. Weg vom Austausch der Höflichkeiten und der Oberflächlichkeit.
Kathryn sah ihm ins Gesicht, so als ob sie sein Vorhaben durchschauen würde. Nach einigen Sekunden wandte sie ihren Blick wieder ab.
"Nein, nicht mal auf dem Holodeck." Doch ihre Antwort kam leise und irgendwie abwesend.
Und Chakotay wusste, auf dem Holodeck war mehr geschehen, als sie zugeben wollte.

Einen Moment lang herrschte erneut Schweigen. Bis Chakotay plötzlich hörte, wie sie tief durchatmete. Als ob sie für irgendetwas ihren ganzen Mut sammeln musste. Er sagte nichts, er wartete. Er wartete auf sie schon eine gefühlte Ewigkeit. Er spürte ihren Kampf und er konnte sich sehr gut vorstellen, welche Gedanken sie beschäftigten. Und es tat ihm weh, denn sie ließ sich nicht von ihm helfen. Sie ließ ihn nicht an sich heran. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als sie langsam ihren Kopf in seine Richtung wandte.
"Chakotay?", ihre Stimme klang schwer.
"Ja, Kathryn?", er versuchte nicht zu erwartungsvoll zu klingen, was ihm jedoch nicht sonderlich gelang.
"Ich, ähm ...“, sie zögerte, bevor sie leise, jedoch deutlich sagte: „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen."
Er runzelte seine Stirn. "Entschuldigen?"
"Ja ... für die Art, wie ich Sie in den letzten Wochen behandelt habe."

Der erste Schritt! Dieses Mal machte sein Herz einen Satz.
"Sie meinen, weil Sie mir möglichst aus dem Weg gegangen sind?", er war direkt, aber seine Stimme klang einfühlsam.
Sie sah ihn an, so als ob sich wundere, wieso er dies bemerkt hatte. Doch es war ihr klar, ihr Verhalten musste mehr als auffällig gewesen sein. Sie wandte sich von ihm ab und nickte kurz.
"Warum, Kathryn?", seine Stimme war leise. "Ist meine Gegenwart so schwer zu ertragen?"
Nervös nahm sie mit ihrer Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, welche sich beim Fallen durch die Turbulenz aus ihrem Dutt gelöst hatte.
Wieso nur fing sie damit an? Was erhoffte sie sich bloß davon? Warum hatte sie nicht den Mund gehalten? Doch nun würde sie sich irgendwie wieder da hinausmanövrieren müssen.
"Nein, Chakotay," sie sah ihn nicht an, während sie sprach, "ich war nur ... etwas verwirrt."
"Verwirrt?", er war irritiert. "Erklären Sie mir das, bitte."

Die Frau, die sonst immer Freundin der klaren Worte und des Gespräches war, wäre jetzt am liebsten aufgesprungen und davongelaufen. Chakotay spürte, wie sie wieder auf dem Weg war die Flucht zu ergreifen.
"Kathryn!", plötzlich lag eine unüberhörbare Verzweiflung in seiner Stimme. "Weiche mir nicht wieder aus."
Sie blickte ihn an und er sah, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Wieso nur mussten sie sich immer derart weh tun?
"Kathryn." Er streckte seine Hand nach ihrer aus.
Doch bevor er sie erreichen konnte, sprang sie auf und lief auf die andere Seite des Turbolifts. Sie stand mit dem Gesicht zur Wand und Chakotay vernahm ein leises Schluchzen. Er war ebenfalls aufgestanden. Langsam ging er auf sie zu und legte ihr sanft seine Hand auf ihre Schulter.
"Kathryn, lass‘ uns darüber reden."
Sie wischte sich ihre Tränen fort und drehte sich zu ihm um.
"Da gibt es nichts zu bereden, Commander.“ Trotzig schob sie ihr Kinn vor.
Allmählich schlug Chakotays Verzweiflung in Wut um. Wie konnte sie jetzt plötzlich wieder so tun, als sei nichts geschehen? "
„Was willst du denn machen, Kathryn?", seine Stimme wurde lauter. "Willst du mir immer aus dem Weg gehen? Und das vielleicht für den Rest deines Lebens? Nein, Kathryn. Das halte ich nicht aus." Er ging von ihr fort, wandte ihr den Rücken zu und stütze sich ihr gegenüber mit einem Arm an der Wand ab.

"Bitte, Chakotay ...", ihre Stimme klang nun ebenfalls verzweifelt.
Ein unerträglicher Schmerz durchfuhr sie und es schien nicht nachlassen zu wollen.
Warum nur? Warum tat sie das nur? Sie tat sich nicht nur selbst weh, sondern auch ihm. Den Mann, den sie doch liebte.
Ja, sie liebte ihn. So klar, wie in diesem Moment hatte sie es noch nie vernommen. Doch sie brachte es nicht über ihre Lippen.
"Ich kann mich nicht mehr von die abweisen lassen, Kathryn", seine Stimme klang leise. "Es tut einfach zu sehr weh."
*Chakotay! Chakotay!*, innerlich schrie sie nach ihm. *Bitte, komm zu mir!*
Doch ihr Mund blieb geschlossen. Stattdessen ging sie auf ihn zu, stand schließlich hinter seinen Rücken und hob die Hand, um ihn zu berühren. Doch sie tat es nicht. Da bemerkte Chakotay ihre Anwesenheit und wandte sich zu ihr um. Sie sahen sich genau in die Augen.
"Chakotay", ihre Stimme zitterte.

Langsam hob er seine Hand, führte sie zu ihrem Gesicht und strich zärtlich mit seinem Handrücken über ihre Wange. Unwillkürlich zuckte sie zurück. All die Gefühle, die sie in ihrer Fantasie auf dem Holodeck erlebte, durchströmten sie.
Chakotay jedoch interpretierte ihre Reaktion falsch und bekam einen traurigen Gesichtsausdruck.
"Verzeih´ mir, Kathryn. Ich wollte dich niemals verletzen."
Er wollte seine Hand fortziehen, doch da ergriff Kathryn diese zärtlich und hielt sie fest.
"Nein, Chakotay. Ich habe dich verletzt. Und das immer und immer wieder. Ohne zu begreifen, dass sich dabei die Schlinge immer enger zu zog. Es tat mir so weh dich jeden Tag zu sehen, ohne die Hoffnung dich je nah bei mir zu spüren. Ich habe mich so von der Angst vereinnahmen lassen als Captain und Vorbild zu versagen, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte.“ Und…“, sie zögerte kurz, bevor sie weitersprach: „Und ich hatte Angst um unsere Freundschaft, Chakotay. Doch in den letzten Wochen ist mir viel durch den Kopf gegangen. Es gab keine Nacht, bevor ich einschlief und keinen Morgen an dem ich erwachte, wo ich nicht an dich gedacht hätte und die Sehnsucht mich fast erstickte."

Sie sah, wie nun Chakotays Augen einen feuchten Glanz bekamen, als er ihren Worten lauschte.
"Und du hast recht, Chakotay. So kann es nicht weitergehen. Wir gehen sonst daran zu Grunde. Denn eines ist mir in den letzten Wochen klar geworden. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen." Ihre Stimme war leiserer geworden und sie blickte kurz auf seine Hand, die sie nach wie vor hielt.
Chakotay spürte, wie sie diese leicht drückte und dann sah sie ihm wieder ins Gesicht.
"Ich ... ich liebe dich, Chakotay. Verzeih‘ mir, dass ich dir erst so weh tun musste, bevor ich es begriffen habe."
"Kathryn, oh, Kathryn." Chakotay konnte kaum fassen, was er hörte.

Er zog sie nah an sich heran und ihre Lippen vereinten sich zum aller ersten Mal zu einem Kuss. In Kathryns Körper begann es wohlig zu kribbeln und ihre Arme schlangen sich um seinen Hals. Und als sie ihren Kuss unterbrachen, hielt Chakotay Kathryns Kopf sanft zwischen seinen Händen. Ihre Gesichter waren ganz nah beieinander und Kathryn sah, wie ihm eine Träne über die Wange lief. Zärtlich wischte sie diese mit ihren Fingern fort.
"Oh Kathryn, ich liebe dich. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dich so nah bei mir zu spüren."
"Chakotay." Ein Stöhnen entglitt ihrer Kehle und als sie sich tief in die Augen blickten, sahen sie ihre Leidenschaft aufflammen.

Und ihre Lippen vereinten sich erneut zu einem Kuss. Ihre Zungen stießen aufeinander. Ihre Leidenschaft und ihre Liebe flossen ineinander. Ihre Sehnsucht war am Ziel und der Schmerz in ihren Herzen wandelten sich in Glück. Viel zu lange hatten sie auf diesen Augenblick warten müssen. Viel zu lange. Chakotay hielt Kathryn endlich in seinen Armen. Noch nie hatte er so viel Glück verspürt. Er wollte ihr all seine Liebe und Sehnsucht geben, sie beschützen, ihr bestehen - sie einfach nur lieben und glücklich machen.
Kathryn konnte plötzlich nicht mehr begreifen, warum sie sich so dagegen gewehrt hatte. Wie konnte sie so viel Glück abgewehrt haben? Sie liebten und wollten sich. Es fiel ihnen schwer sich zusammenzunehmen. Denn dann würden sie schlussendlich in eine peinliche Situation zugeraten, wenn sich auf einmal die Türen des Lifts wieder öffnen sollten. Das tat sie dann auch. Nur gut zehn Minuten später, als sie aus dem Turbolift befreit wurden.




Chakotay saß auf seinem Bett und zog sich die Schuhe an. Nach Dienstschluss war er sofort in sein Quartier geeilt und zog sich um. Er hatte nur wenig Zeit. Er war mit Kathryn in ihrem Quartier verabredet und er konnte es kaum erwarten sie wieder zu sehen. Sie hatte den restlichen Tag frei gehabt. Doch sein Dienst auf der Brücke war zum Zeitpunkt ihrer Befreiung aus dem Turbolift noch nicht beendet gewesen. Den geheimnisvollen Nebel hatte die Voyager ohne weitere Schwierigkeiten hinter sich gelassen. Und noch nie hatte Chakotay für einen Nebel so viel Dankbarkeit verspürt. Denn durch diesen hatte Kathryn ihm endlich ihre Liebe gestanden.
Während seines Dienstes konnte er an nichts anderes denken als an sie. Er sah immer wieder ihr Gesicht vor seinem inneren Auge. Wenn ihm dies früher passierte, war dies meist mit Leid verbunden. Doch nun durchflutete ihn ein Glücksgefühl dabei.

Schnell warf Chakotay noch einen prüfenden Blick in den Spiegel.
Dann befahl er: "Computer. Licht löschen!" Und eilte zur Tür hinaus.
In freudiger Erwartung lief er den Gang entlang und stand nach wenigen Schritten vor Kathryns Quartier. Urplötzlich überfiel ihn ein leichtes Angstgefühl.
Was wäre, wenn es sich Kathryn anders überlegt hatte? Wenn sie ihn in Uniform empfangen und ihm förmlich verständlich machen würde, ihr Verhältnis bestünde nur aus Captain und Commander und nichts anderem.
*Nein, das würde sie mir nicht antun! Nicht nachdem, was heute zwischen uns geschehen ist.*
Er atmete tief durch und klingelte.
Es ertönte ein "Herein!" und die Tür öffnete sich.

Wenn es hörbar gewesen wäre, dann hätte es nun ein lautes Gepolter gegeben. Denn Chakotay fiel ein riesiger Brocken Stein von seinem Herzen, als er das Innere von Kathryns Quartier erblickte: Die einzige Beleuchtung darin, waren ein gutes Dutzend Kerzen, die dem Wohnraum eine romantische Atmosphäre verliehen. Drei der Kerzen standen auf einem Tisch, welcher festlich mit einem wohlduftenden Abendessen gedeckt war. Zärtliche Musik erklang leise und in all dem stand seine Kathryn. Sie trug immer noch das rote Samtkleid. Diesen Wunsch hatte er ihr noch zugeflüstert, als sie ihre Verabredung getroffen hatten. Ihre Haare waren ein wenig anders hochgesteckt als bei ihrer Begegnung im Turbolift. Und im Farbenspiel der Kerzen wirkte sie auf ihn einfach nur wunderschön

"Hallo, Chakotay", ihre Stimme hauchte.
Und als er langsam auf sie zuging fiel ihr auf, dass er so einen ähnlichen schwarzen Anzug trug, wie in ihrem Tagtraum auf dem Holodeck einige Stunden zuvor.
Als er ganz nah vor ihr stand und sie sich tief in die Augen blickten, baute sich eine ungeheure Spannung zwischen ihnen auf. Da wussten sie; keiner von ihnen würde dieses Quartier vor dem Morgengrauen verlassen.

"Hallo, Kathryn", ein ungeheures Raunen lag in seiner Stimme.
Ihr folgender Kuss war zunächst zögerlich, bis er sich steigerte. Es fiel ihnen schwer diesen zu beenden. Ihre Leidenschaft im Zaum zu behalten.
Chakotay sah sie liebevoll an und glitt sachte über ihr rot-blondes Haar. "Du siehst wunderschön aus, Kathryn."
Bei seiner Stimme lief es ihr heiß und kalt den Rücken hinunter und sie senkte verlegen den Kopf. Sie lächelte ihn sanft an, als sie ihm wieder ins Gesicht blickte. "Und du bist bestimmt der gutaussehendste Mann, dem ich je begegnet bin."
Nun neigte er ebenfalls seinen Kopf und lachte verlegen auf. Auch sie musste leise lachen.

Dann ergriff sie zärtlich seine Hand. "Komm, Chakotay."
Sie zog ihn zum Tisch, auf dem sich allerlei Leckereien befanden. Dort ließen sie sich gegenübersitzend auf den Stühlen nieder. Chakotay warf neugieren Blick auf das Essen.
"Das sieht sehr köstlich aus." Er sah sie leicht grinsend an und fragte sarkastisch: "Frisch repliziert?"
Kathryn erwiderte sein Grinsen. "Das Frischeste, was der Replikator zu bieten hat."
Erneut mussten sie lachen, denn beide wussten, wie sehr Kathryn das Kochen verabscheute. Dennoch schmeckte das Essen vorzüglich – auch wenn es nur aus dem Replikator stammte. Dazu - das hatte sich Kathryn nicht nehmen lassen - gab es eine Flasche Champagner.

Ihr Gespräch verlief sehr gelöst. Sie lachten viel. Und doch war da etwas zwischen ihnen. Eine Spannung - keine negative. Eher das Gegenteil. Wenn sie sich berührten - und war es nur eine flüchtige Berührung - kribbelte es und ihr Atem beschleunigte sich. Es war Lust. Lust und Leidenschaft, die in ihnen immer weiter anschwoll. Wie ein Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
Nachdem sie ihr Dinner beendet hatten, unterhielten sie sich angeregt weiter. Bis Kathryn plötzlich aufhorchte. Es hatte ein Musikstück eingesetzt, welches sie sehr mochte. Eine schöne und langsame Melodie. Kathryn blickte Chakotay an und reichte ihm aus einem Impuls heraus über den Tisch ihre Hand.
"Lust zu tanzen?" Sie lächelte ihn auffordernd an.

Chakotay antwortete nicht, erwiderte stattdessen sanft ihr Lächeln und ergriff schließlich ihre dargebotene Hand. Und als sie sich erhoben, zog Chakotay sie zärtlich nah an sich heran. Sie verharrten einen Moment und sahen sich in die Augen, bevor sie langsam begannen sich zur Musik zu bewegen. Sie sprachen kein Wort, sondern genossen die Nähe des anderen.
Und Kathryn spürte den glatten Stoff seines schwarzen Anzuges und durch ihn hindurch seine starke Schulter. Ein Lächeln entglitt ihr und sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Ein wunderbar herb-männlicher Duft stieg ihr in die Nase und sie schloss ihre Augen.
Auf einmal hielt Chakotay in seiner Bewegung inne. Seine Hand glitt auf ihr Haar, während die andere zu ihrem Hals wanderte. Kathryns Körper überlief ein wohliger Schauer und ihr Atem beschleunigte sich zusehends. Sie spürte, wie Chakotay ihr einen Kuss auf ihr Haar hauchte.

Da hob Kathryn langsam ihren Kopf bis sie ihm ins Gesicht sehen konnte. Seine dunklen Augen glitzerten vor Leidenschaft. Es war so lange her, wo sie einem Mann auf diese Art und Weise begegnet war. Viel zu lange her.
Ja, sie wollte ihn. Sie wollte ihn schon so lange. Sie wollte seine Haut, seine Lippen, seinen Atem spüren. Sie wollte von ihm berührt werden, sich ihm hingeben.
Da legte sie ihre Hände um seinen Nacken, zog seinen Kopf sanft zu sich hinunter und küsste ihn voller Begehren. Atemlos trennten sich ihre Lippen wieder voneinander und ihre Gesichter waren sich ganz nah.

"Chakotay", hauchte sie.
"Vertraust du mir, Kathryn?", seine Stimme war schwer.
"Keinem vertraue ich mehr."
"Ich will diese Nacht mit dir verbringen. Ich möchte dich spüren, Kathryn. Und ich weiß, du willst es auch."
"Ja, Chakotay, ich will dich. Ich hab‘ nur so lange nicht mehr..."
Er unterbrach sie, indem er ihr sanft seinen Finger auf die Lippen legte.
"Shht, vertraue mir einfach und lass mich machen, Kathryn. Lass dich fallen. Lass deiner Leidenschaft und deinem Begehren freien Lauf."

Sie lächelte ihn sanft an, glitt mit ihrer Hand zärtlich durch sein Gesicht und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog sie ihn langsam in ihr Schlafzimmer. Dort entfernte Kathryn sich zwei Schritte von ihm und blieb stehen, ohne sich zu Chakotay umzudrehen. Sie wartete auf ihn.
Dieser war hinter ihr stehen geblieben und zog sein Jackett aus. Dann beobachtete er Kathryn, wie sie ihre Haarnadel langsam herauszog und ihr Haar über ihre Schultern herabfiel. Chakotay genoss für einen Moment den Anblick ihrer seidigen Wellen. Doch schließlich ging er langsam auf sie zu, berührte sanft ihr Haar und küsste ihren Hals. Kathryn schloss ihre Augen und ein leises Stöhnen entglitt ihrem Mund. Sie glitt mit ihren Händen hinter sich und strich durch sein dichtes, dunkles Haar.
Ja, sie vertraute ihm. Sie wollte, dass dies geschah – mit ihm.

Sie spürte, wie seine Hände auf ihren Rücken wanderten und dort den Reißverschluss ihres Kleides hinabzogen. Und zu Chakotays Überraschung, trug Kathryn keinen BH. Er sog die Luft unhörbar ein, als er ihren nackten Rücken betrachtete. Die zarte Haut, die der geöffnete Reißverschluss bereits freigab. So verführerisch schön.
Und als er schließlich mit seinen warmen Lippen über ihren Rücken glitt, lief ein aufgeregtes Zittern durch ihren Körper. Ihre Haut so direkt zu schmecken, war für ihn unwiderstehlich. Mit den Händen glitt er zärtlich von unten nach oben ihren Rücken hinauf, bis auf ihre Schultern und zog ihr schließlich das Kleid hinunter bis es zu ihren Füßen lag. Chakotay hörte sie deutlich ausatmen.

Nun strich er langsam von ihrer Hand, über ihren Arm, über ihre Schultern, in ihr Gesicht. Er streichelte es sanft und sog den Duft ihres Haares ein. Er begehrte sie so sehr und er wollte nichts anderes, als sie in dieser Nacht glücklich machen. Er hörte ihren schweren Atem. Rasch zog er sich sein Oberteil über den Kopf aus, ließ es achtlos zu Boden fallen und schlang seine Arme um ihren Körper. Augenblicklich spürte Kathryn seine nackte, glatte Brust auf ihrem Rücken. Erneut küsste ihren Hals.
"Chakotay", hauchte sie erregt, befreite sich aus seiner Umarmung und sah ihn an.
Er war so verdammt attraktiv. Sie konnte sich nicht erinnern ihn schon einmal mit bloßem Oberkörper gesehen zu haben. Und wenn doch, so fragte sie sich, ob sie ihn damals genauso anziehend gefunden hatte, wie in diesem Moment. Nein, sie konnte ihn so noch nicht gesehen haben, denn das hätte sie bestimmt nicht vergessen.

Auch Chakotay betrachtete sie. Und beim Anblick ihrer kleinen, prallen Brüste hatte er Mühe diese nicht sofort zu umfassen und dieser seiner Zunge entgegen zu kneten. Er wollte nichts überstürzen und konzentrierte sich stattdessen auf Kathryns Gesicht. Er sah ihre Augen funkeln, als sie mit ihren Händen über seine Brust streichelte. Seine Haut war warm, weich und fest. Sie sah, wie sich seine Brust durch seinen Atem auf und ab bewegte und dann spürte sie erneut seine Hand. Beinahe ehrfurchtsvoll glitt er über ihr Dekolleté, zwischen ihre Brüste und sein Blick folgte seiner Hand. Dann plötzlich fiel er vor ihr auf die Knie und ehe Kathryn sich versah, spürte sie seine Zunge auf der Haut ihres flachen Bauches. Ihre Hände zerwühlten seine Haare und kraulten seinen Nacken, während sich seine Hände weiter nach oben streichelten. Und als er mit einem Mal ihre Brüste umfasste, brach eine derartige Gefühlswelle über sie hinein, dass ihr ein unterdrückter Schrei entglitt. Er erhob blitzschnell und endlich umkreiste seine Zunge ihre Knospen, bis er an diesen sog.

Kathryn erfüllte ein unglaubliches Gefühl der Schwäche. Nun konnte sie ihrem Stöhnen keinen Einhalt mehr gebieten. Er ließ von ihren Brüsten ab und sah sie an.
"Ja, Kathryn, lass dich gehen", raunte er erregt.
Dann küsste er sie ungestüm und sie erwiderte seinen Kuss beinahe wild. Ihre Zungen stießen fordernd aufeinander. Schließlich löste Kathryn sich von seinem Mund und glitt mit ihren Lippen seine Haut hinab. Küsste seinen Hals, seine Schultern, seine Brust. Sie schritt langsam um ihn herum. Streichelte dabei zärtlich mit ihren Fingern über seine Haut. Ihre Lippen und ihre Zunge folgten und ein Beben ging durch seine Muskeln. Er schloss die Augen und genoss es. Und dieses Mal hörte sie sein Stöhnen.

Oh ja, sie wollte ihn zum Stöhnen bringen, ihn bis zur Weißglut erregen. Sie umklammerte ihn von hinten und glitt mit ihren Brüsten seinen Rücken auf und ab. Er ergriff ihre Hände und drehte sich zu ihr um. Das Verlangen loderte in ihren Augen und der folgende Kuss war der heißeste von allen. Kathryn half ihm aus seiner Hose. Und kaum war diese verschwunden, packte Chakotay sie plötzlich, hob sie auf seine Arme und trug sie zu ihrem Bett, welches in dieser Nacht ihr gemeinsames Bett werden sollte. Vorsichtig ließ er sie niedersinken und überschüttete ihren Körper sofort mit Küssen. Und sie wehrte sich nicht, als er ihr den letzten Fetzen Kleidung langsam vom Körper streifte. Es war sagenhaft so völlig entblößt vor ihm zu liegen und seine Blicke heiß auf ihrem Körper zu spüren.

Bald schienen seine Hände überall auf ihrer Haut zu sein. Und als er sich über sie beugte und ihre Brüste erneut liebkoste sorgte sie dafür, dass auch er den letzten Fetzen Kleidung vom Leib verlor. Ihre Hände umfassten seinen festen Hintern und sie genoss es förmlich, wie auch er schwach wurde. Und er ließ es sich gefallen, wenn ihre Fingernägel über seinen Rücken glitten und ihn innerlich zum Kochen brachten.
Kathryns Haut war warm und feucht, und ließ ihren wunderschönen Körper im Kerzenlicht aufglänzen. Chakotay konnte nicht genug von ihr bekommen. Sie nahm ihn gefangen und er wollte niemals wieder befreit werden. Wie sehr hatte er sich diesen Moment der Leidenschaft mit ihr ersehnt. Und jetzt war sie bei ihm, ganz nah und voller Begehren. Er ließ sich von ihr auf das Bett zurückdrängen und kam unter ihr zum Liegen. Kathryn erforschte seinen Körper mit ihren Händen, ihren Lippen und ihrer Zunge. Er schloss die Augen und glitt über ihre Seiten, über ihre wunderbar weiche Haut.

Sie genoss seinen starken und absoluten männlichen Körper in vollen Zügen. Wie er zusammenzuckte, wenn sie ihn an gewissen Stellen berührte oder gar küsste. Wie auch seine Haut heiß und feucht wurde. Und wie er vor Erregung plötzlich aufschnellte und sie leidenschaftlich küsste und dabei ihr Haar zerwühlte.
Unter seinen Küssen fiel sie zurück auf das Bett und dann schrie sie hemmungslos auf, als sie seine Hand zwischen ihren Beinen spürte.
"Chakotay!", ihr Stöhnen wurde hemmungslos.
Ihr Streicheln und ihre Küsse wurden zügelloser. Sie hielten es kaum noch aus. Die Erregung übertrumpfte sie mehr und mehr. Und dann, dann drang er in sie ein. Kathryn blieb fast die Luft weg und ihr Stöhnen wurde durchdringend. Seine Bewegungen brachten sie schier um den Verstand. Ihre Hände gruben sich tief in seine Schultern.
*Welch ein Gefühl, welch ein Gefühl!*

Sein Atem brannte heiß auf ihrer Haut. Ihre Lippen trafen immer wieder aufeinander. Sein Stöhnen wurde lauter. Und immer wieder raunte er ihren Namen. Umso mehr Kathryn in Erregung geriet, umso mehr erregte es auch ihn. Hatte er zuvor vielleicht noch versucht sich zurückzuhalten, so war es um seine Beherrschung nun geschehen. Er bewegte sich schneller. Und er tat genau das Richtige.
Kathryns Stöhnen wurde zu kurzen unterdrückten Schreien. "Ja, Chakotay, ja!"
Auch ihr Körper war in Bewegung. Und plötzlich brach es, wie eine Flut über sie hinein. Kathryn schrie laut und ungehalten auf. Ihre ganze Erregung entlud sich auf einmal, sammelte sich und brach mit einem Mal empor.
Chakotays Kopf schwang sich in den Nacken und er schrie ebenfalls auf. Sein ganzer Körper erzitterte, verkrampfte und löste sich schließlich wieder. Sie waren atemlos und erschöpft und doch fühlten sie sich vereint. Zusammen, eins.

Chakotay glitt nach einer Weile des miteinander verschlungen sein aus ihre heraus, rollte sich langsam neben Kathryn und atmete schwer. Er blickte zur Seite. Kathryn lag da mit geschlossenen Augen und ließ die Gefühle durch ihren Körper fließen. Ein paar Haarsträhnen klebten nass vom Schweiß in ihrem Gesicht und ihr Atem bewegte ihre wohlgeformten Brüste auf und ab. Chakotay spürte ein Glücksgefühl, wie noch nie in seinem Leben. Er nahm ihr zärtlich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und als sie ihre Augen öffnete und ihn ansah, lächelten sie sich sanft an. Daraufhin ergriff Chakotay ihre Hand und schloss die Augen, um dieses Kribbeln in seinem Körper zu genießen. Kathryn drückte seine Hand leicht und lächelte vor sich hin. Ihre Träume waren Wirklichkeit geworden und hatten ihr unglaubliches Glück beschert. Sie war dankbar und spürte eine innere Ruhe, die sie noch nie verspürt hatte.



Es war schon sehr spät, als Chakotay und Kathryn Arm in Arm zusammen gekuschelt unter der Decke lagen. Sie sprachen leise miteinander und liebkosten sich immer wieder.
"Kathryn?", fragte Chakotay mit einem Mal ernst.
"Ja?" Sie sah ihn aufmerksam an.
"Weißt du eigentlich, dass Du mich zu einem der glücklichsten Männer in diesem Quadranten machst?“ Er lächelte leicht verschmitzt."
Sie erwiderte sein Lächeln und fuhr zärtlich mit ihren Fingern das Tattoo auf seiner Stirn nach. "Und weißt du, dass auch du mich zu einer sehr glücklichen Frau machst?"
Eine Erwiderung seinerseits war überflüssig. Stattdessen beugte er sich zu ihr und küsste sie zärtlich.

"Chakotay, es ist eine wundervolle Nacht." Sie sah ihm tief in die Augen. "Ich danke dir."
"Ich will dich glücklich machen, Kathryn. Das habe ich die ganze Zeit gewollt", seine Stimme raunte.
"Ich weiß." In ihrem Gesicht konnte er Bedauern lesen. "Wenn ich doch nur früher ..."
Chakotay unterbrach sie, indem er ihr zärtlich einen Finger auf die Lippen legte. "Nein, Kathryn. Es ist jetzt passiert. Gräme dich nicht mit der Frage, was geschehen wäre, wenn wir früher anders gehandelt hätten. Wichtig ist, dass es nun geschehen ist."
Kathryn lächelte ihn an und sie begriff, sie hatten keineswegs ihre Freundschaft verloren. Im Gegenteil. Und alles andere würde sich mit seiner Hilfe auch regeln lassen. Da war sie ganz sicher.
"Ich liebe dich, Chakotay.", ihre Worte klangen leise, jedoch fest.
"Oh, Kathryn," er streichelte über ihr das Haar, "ich liebe dich auch."
Sie küssten sich noch einmal leidenschaftlich, bevor sie Arm in Arm glücklich einschliefen.
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