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Velocity Games

von Jana, Mia

Kapitel 1

Chakotay transpirierte am ganzen Leib und seine Beine wollten ihm auch nicht mehr so recht gehorchen, "Geben Sie es endlich zu, Kathryn", schnaufte er wie eine Dampflok, "In dieser Sache bin ich Ihnen an Ausdauer überlegen."
Janeway grinste süffisant, denn auch sie fühlte sich ausgelaugt, aber sie war sich sicher, dass sie nicht so einen ausgepowerten Anblick abgab wie ihr Erster Offizier: "Das hätten Sie wohl gerne, Chakotay, aber als Captain habe ich das Privileg, gar nichts zugeben zu müssen", brachte sie stoßweise hervor.
Stolz hin oder her - Eine weitere Runde Velocity würde er nicht ohne nachträglichen Aufenthalt in der Krankenstation überstehen, "Ich gebe auf, Sie haben gewonnen", waren die letzten Worte, die er herausbrachte, bevor er sich an der Wand des Holodecks zu Boden gleiten ließ und sich keinen Millimeter mehr bewegte.
Triumphierend sah Kathryn ihn an und reichte ihm auffordernd die Hand, "Sie sollten ein bisschen mehr trainieren, um mit mir mithalten zu können, ich würde eine Dusche für Sie vorschlagen", triezte sie ihn und zog ihn hoch, jeglichen Gedanken an den wohl unvermeidbaren morgigen Muskelkater verdrängend.
Wenigstens hatte er nicht umsonst gelitten, denn auf diese Art und Weise hatte sie zumindest eine Stunde einmal nicht hinter ihrem Schreibtisch gesessen, "Aye, Captain", lächelte er gequält, als er sich von ihr hoch hieven ließ.
Gerade als sie das Holodeck verlassen wollte, traf eine Erschütterung das Schiff, die sämtliche Knochen in ihrem Leib schmerzhaft erzittern ließ, und keine zwei Sekunden später ertönte Tuvoks Stimme via Interkom, "Captain Janeway auf die Brücke, wir werden angegriffen", und Janeway verabschiedete sich mit einem Seufzen von der dringend benötigten Dusche. "Wir sind schon unterwegs, Tuvok", sie warf Chakotay einen Blick mit einem Ausdruck des Bedauerns entgegen und fragte ihn dann leicht amüsiert, "Sie werden es doch noch bis auf die Brücke schaffen, oder Commander?"
Chakotay forcierte sich ein Lächeln auf das Gesicht, und um sich keine Blöße zu geben schritt er tapfer auf die Tür zu, die sich entgegen der Erwartungen nicht vor seiner Nase öffnete, selbst dann nicht, als er dem Computer den Befehl dazu gab.
Mit einer stummen Geste bat sie ihn ein wenig zur Seite zu treten, um an die Klappe zur manuellen Öffnung der Tür zu gelangen, "Lassen Sie mich mal", doch auch nach mehrmaligem Betätigen des Hebels blieb der gewünschte Erfolg aus.
*Das hat gerade noch gefehlt*, dachte sie, und der nächste Griff ging an ihren Insignien Kommunikator: "Janeway an Brücke, wir haben ein Problem."
"Wir ebenfalls, Captain", ertönte die Stimme des Vulkaniers, als das Schiff neuerlich erbebte, "Mr. Paris, Ausweichmanöver Omega 1."
Janeway wollte gerade ein Reparaturteam zum Holodeck beordern, als sie durch den nächsten Angriff mit Heftigkeit von den Beinen gerissen und gegen die Wand geschleudert wurde, wo sie mit einem Aufschrei zu Boden ging.
So schnell es ihm seine geschundenen Knochen ermöglichten, kniete er sich neben sie, "Chakotay an den Doktor, Notfalltransport, zwei Personen sofort auf die Krankenstation beamen", noch bevor der Transport initiiert wurde, griff er nach ihrem Handgelenk, um den Puls zu kontrollieren.
Ihr Puls war schwach, aber regelmäßig, und so wartete er darauf, dass sie sich dematerialisierten, doch es geschah nichts; offensichtlich hatte der Angriff einige Systeme außer Kraft gesetzt, und er überlegte fieberhaft, was er nun tun sollte.
"Bericht, Tuvok", murmelte sie matt, als sie wieder zu Bewusstsein zu kommen schien.
Zärtlich lächelte er sie an: "Alles in Ordnung Kathryn, nur eine kleine Erschütterung", versuchte er sie zu beruhigen, und rief mit seinem Kommunikator endlich das benötigte Reparaturteam auf das Holodeck, froh, dass wenigstens die Kommsysteme nicht ausgefallen waren.
"Kleine Erschütterung?" lächelte sie, "Ich sollte Ihnen nie wieder das Steuer überlassen, wenn Sie dies als kleine Erschütterung bezeichnen, Commander."
Er war froh, dass sie schon wieder scherzen konnte und grinste sie lausbübisch an, "Wir haben schon Schlimmeres durchgemacht, Captain, ich bin mir sicher, Tuvok hat alles unter Kontrolle."
"Das hoffe ich", meinte sie und ließ sich von ihm auf helfen, "Dennoch wäre es mir lieber, wenn ich mich selbst davon überzeugen könnte, immerhin bin ich der Captain."
*Sie ist unverbesserlich*, dachte Chakotay mit einem inneren Schmunzeln, als sich auch schon die Türen des Holodecks einen Spalt breit öffneten, und B'Elannas markantes Gesicht zu sehen war.
Gerade als sie die Türen soweit aufgestemmt hatten, dass ein Durchtreten möglich war, steuerte Janeway auch schon auf den Ausgang zu, "Gute Arbeit, Lieutenant."
Chakotay überlegte sich noch, ob er sie daran erinnern sollte, da sie eigentlich die Krankenstation aufsuchen müsste, hielt dies aber für vergebene Liebesmüh, und folgte ihr. Als sie gemeinsam den Turbolift betraten, schüttelte sich die Voyager erneut, was beide leicht aus dem Gleichgewicht brachte. Doch genug, dass sie leicht strauchelten, wobei Janeway in einem Reflex des Haltsuchens ihre Hand ausstreckte, die genau an einer Stelle landete, wo sie nicht landen sollte - auf Chakotays Hinterteil.
"Oh, Commander... Ich... Tut mir schrecklich leid... Das war ein Versehen... Ich wollte Ihnen nicht... zu nahe treten."
Chakotay war bei der Berührung leicht zusammengezuckt und hatte dann amüsiert bemerkt, wie Janeway errötete, "Wenn es um Ihr Gleichgewicht geht, arbeite ich gerne mit vollem Körpereinsatz", antwortete er forsch.
Seine Bemerkung im Wissen über die Brisanz dieses Themas ignorierend raffte sie sich wieder auf und gab dem Turbolift den Befehl zur Brücke zu fahren, wo sich wenige Sekunden später die Türen öffneten.
"Tuvok, Bericht" , forderte Janeway, während Chakotay sich fragte, ob er vorhin etwas Falsches gesagt hatte.
"Wir wurden von den Ausläufern eines Klasse 6 Ionensturmes erfasst, einige Systeme wurden beschädigt, so dass wir derzeit unsere Geschwindigkeit von vollem Impuls nicht verändern können", antwortete der vulkanische Sicherheitsoffizier, ohne von seinen Kontrollen auf zu sehen, "Außerdem wurde unser Kurs geändert."
Janeway seufzte leise auf und ging um die Konsole herum, um einen Einblick in die Daten zu haben, "Eine Kursänderung - inwiefern, Mr. Tuvok?"
"Nur eine geringfügige, aber..." - "Lassen Sie mich raten, der folgende Teil wird mir gleich gar nicht gefallen, nicht wahr?"
Tuvok sah sie kühl an, "Das wage ich nicht zu beurteilen, aber Tatsache ist, dass wir bislang keinen Weg gefunden haben, die Kursänderung rückgängig zu machen, und weder die Quelle noch das Ziel der Kursänderung konnten identifiziert werden."
"Brücke an Maschinenraum: Warum können wir nur mit vollem Impuls fliegen?" Janeway war sofort in ihrem Element.
Eine nervös und hektisch klingende Chefingenieurin meldete sich zu Wort, "Durch den Ionensturm wurden die Antimaterie-Injektoren außer Kraft gesetzt - wir arbeiten daran."
Das Schiff bäumte sich erneut auf und Tom musste sich an seiner Konsole festhalten, um nicht in den hinteren Teil der Brücke zurück zu rutschen, "Dann solltet ihr euch damit aber beeilen, B'Elanna, ansonsten könnte es gleich ziemlich ungemütlich werden."
B'Elanna klang nicht so selbstsicher wie sonst, sondern reichlich angespannt, "War das ein Befehl, Tom?", brachte sie gequetscht hervor in der Absicht mit einem Scherz die Situation zu überspielen.
"Ich habe euch ja gewarnt", Tom verzog gequält den Mund, "Festhalten!"
Die Voyager schüttelte sich, als ob sie ihren Widerwillen gegen diese Situation zum Ausdruck bringen wollte, und der Großteil der Brückencrew wurde heillos durcheinander gewirbelt.
Janeway, die noch nicht Platz genommen hatte, wurde direkt in die Arme ihres Ersten Offizier geworfen, der darüber ebenso überrascht und gleichzeitig angenehm berührt zu sein schien wie sie selbst, denn sie trug nur ein Shirt und so traf Haut auf Haut und ließ eine prickelnde Gänsehaut zurück. Janeway konnte nicht umhin zwei Sekunden länger als benötigt den Hautkontakt aufrecht zu erhalten, dann stammelte sie - bereits zum zweiten Mal an diesem Tag - sehr leise eine Entschuldigung für die unbeabsichtigte Berührung und rieb sich gleichzeitig die Arme, um die verräterische Reaktion ihrer Haut zu verbergen.
Tom derweil flog mit vollem Impuls Slalom durch das Asteroidenfeld, in das sie durch den Ionensturm getrieben worden waren, was zur Folge hatte, dass alle mehr oder weniger abrupt hin und her geschunkelt wurden und sich jeder an das klammerte, was ihm gerade am nächsten war.
Chakotay griff haltsuchend nach dem Geländer neben dem Captain-Sessel, langte jedoch in die Luft und fand sich eine Sekunde später kopfüber auf dem Stuhl wieder, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich der Kommandantin vorbehalten war.
"Mr. Paris", keuchte Janeway einen entschuldigenden Blick zu Chakotay werfend, da sie genau auf ihm gelandet war, "Wie lange noch?"
Der Pilot drehte sich um, um ihr zu antworten, doch der Anblick, der sich ihm bot, ließ ein breites Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen, "Wenn ich mir das Gesicht des Commanders so ansehe, dann gebe ich ihm noch eine halbe Minute", antwortete er unverschämt.
Janeway vergaß vollkommen ihre Frage, folgte Toms Blick, sah direkt in Chakotays braune Augen, in denen es verklärt glänzte, und dann erst unmerklich fixierte sie seine Lippen. Der Commander räusperte sich kurz und versuchte dann mit ungelenken Bewegungen die wichtigsten Körperteile zu befreien, doch die dadurch entstehende Reibung mit Janeway löste eine ungewollte Reaktion bei ihm aus. Ihr Mund öffnete sich unkontrolliert, weil sie spürte was geschah, doch kein einziger Laut trat hervor - stumm formten ihre Lippen seinen Namen, schnell stieß sie sich von ihm ab und war darauf bedacht einen angemessenen Abstand zwischen sich und ihn zu bringen.
Chakotay sah sich schnell um, dann an sich herab, und dann Janeway an - es war ihm sehr peinlich, ein Glück nur, dass alle Brückenmitglieder im Moment beschäftigt schienen und ihre Aufmerksamkeit nicht auf seine Körpermitte lenkten, *Oh Gott, lass etwas passieren, was mich aus diesem Zustand befreit*, dachte er, während er dem Captain einen halb entschuldigenden und einen halb begierigen Blick zuwarf.
Janeway wirbelte zum Hauptschirm herum, schloss kurz die Augen und presste die Lippen aufeinander, um den Fokus ihrer Aufmerksamkeit dem Schiff zu zu wenden, "Mr. Paris", sagte sie, trat hinter den Piloten und hielt sich an dessen Rückenlehne fest, denn immer noch torkelte die Voyager scheinbar unkontrolliert hin und her, "Wie lange bis zum Ende des Asteroidenfeldes?"
Tom gab schnell einige Befehle in seine Konsole ein und richtete den Blick schließlich ebenfalls auf den Hauptschirm, "Wenn wir die Impulsgeschwindigkeit weiter halten können, so werden wir in ca. zehn Minuten diesem Feld entkommen sein", antwortete er.
*Zehn Minuten*, wiederholte sie in Gedanken, *Du musst dich nur zehn Minuten von ihm fern halten*, schärfte sie sich ein und klammerte sich noch fester an Toms Sitz, um ja nicht wieder in den Bereich mit den Kommandosesseln zurück geworfen zu werden.
In diesem Moment schoss eine Blitzfontäne aus der taktischen Station, offenbar war der Flug durch das Asteroidenfeld doch nicht ohne Folgen geblieben, "Captain, unsere Deflektorschilde sind ausgefallen", meldete Tuvok mit emotionsloser Stimme.
Tom gab ein sarkastisches Brummen von sich und hielt sich an seiner Station fest - Mit vollem Impuls durch ein Asteroidenfeld zu fliegen, kam einem Kamikazemanöver schon ziemlich nah, dass er zeitweise nur eine Hand zur Verfügung hatte, erleichterte seine Aufgabe nicht gerade ungemein und jetzt waren auch noch die Schilde ausgefallen, "Haben Sie noch mehr gute Nachrichten für mich, Tuvok?", unter diesen Umständen könnten sie auch sofort in die Rettungskapseln steigen und die Selbstzerstörung aktivieren, das lief ungefähr auf dasselbe hinaus.
Tuvok zog die Augenbraue hoch und setzte zu einer Antwort an, als plötzlich Millionen von kleinen Asteroidenbrocken auf die Hülle trafen und versuchten diese zu perforieren, "Bringen Sie die Deflektorschilde online", befahl Janeway gehetzt. "Sie können denen nicht zufällig ausweichen, Tom?", flüsterte sie mehr scherzend als ernst gemeint zu Paris, denn trotz seiner herausragenden Fähigkeiten war dies auch für ihn ein unüberwindbares Hindernis.
Tom setzte einen gequälten Blick auf und tat sein Bestes, aber die Asteroidenbrocken waren stärker als er, so dass die Hülle arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.
"Das Problem der Schilde kann nicht von hier aus gelöst werden, Captain", berichtete Tuvok, "Es gibt eine Unterbrechung in der Energiezufuhr, die ich nicht überbrücken kann - Jemand muss in die Deflektorkontrolle."
Froh darüber endlich etwas Aktives tun zu können, drehte sich Janeway auf dem Absatz um und steuerte den Turbolift an, "Chakotay, Sie kommen mit mir, Tuvok, Sie haben die Brücke", sagte sie routinemäßig, doch erst als Sie mit dem Commander im Turbolift stand, wurde ihr bewusst, wen sie da an ihrer Seite hatte. Doch sie kam nicht weiter dazu, sich darüber Gedanken zu machen, denn noch bevor sie dem Turbolift das Ziel nennen konnte, wurde die Voyager ein weiteres Mal getroffen und ein verdächtiges metallisches Krachen erklang - Kurz darauf bestätigte sich ihr Verdacht, denn ihr Magen drehte sich um, als der Turbolift begann in die Tiefe zu rauschen. Verzweifelt versuchte sie sich an der allzu glatten Wand festzuhalten, um zumindest das Gefühl zu haben die rasante Abfahrt zu stoppen, doch es gelang ihr nicht, und ein Seitenblick auf Chakotay sagte ihr, dass es ihm nicht besser erging. Während der Turbolift fiel, vernahm man mit der Zeit in regelmäßigen Abständen eine Veränderung der Geräusche um den Turbolift herum, Kathryn wusste, dass die Türen der Decks dies verursachten - Sie waren auf Deck 1 eingestiegen, wenn sie das Geräusch 14-mal hören würde, wäre es aus. Wenn sie sich in ihrer anschleichenden Panik nicht täuschte, hatte sie das Geräusch bereits sieben Mal vernommen - es blieb nicht mehr viel Zeit, acht, neun - tausend Gedanken schossen durch ihren Kopf, als sie plötzlich mit einem heftigen Ruck zu Boden gerissen wurde. Der Turbolift stoppte nicht endgültig, doch er wurde immer langsamer und das metallische Quietschen außerhalb verriet, dass die Bremsmechanismen alles in ihrer Macht stehende taten, um die rasante Fahrt zu beenden, bereits zum zweiten Mal an diesem Abend war Chakotay bis aufs Shirt durchgeschwitzt. Ruckhaft senkte sich der Turbolift unablässig weiter ab, und diese langsame Näherung des Unausweichlichen zerrte mehr an den Nerven der beiden Gefangenen als sie es für möglich gehalten hatten, "Wir müssen ihn stoppen!", war das erste seit langem, was Chakotay von sich gab.
"Und wie?", fragte sie leicht gereizt, ihr war egal ob dieses Ding anhielt, Hauptsache sie kam hier raus. Angestrengt runzelte Chakotay die Stirn, dies war eine gute Frage, wie stoppte man einen Turbolift - nun, um einen sich bewegenden Gegenstand in die Ruhelage zu bringen gab es eine Möglichkeit, man musste ihm ein Hindernis in den Weg legen, so dass durch Reibungskraft die Bewegung gedämpft wurde. Bevor einem der beiden eine einleuchtende Idee zuteilwurde, stoppte der Lift mit einem Ruck gänzlich und ohne großartig nachzudenken stellte sich Janeway in die Mitte, um zur Luke an der Decke aufzusehen, "Kommen Sie her", winkte sie den Commander heran, "Wir klettern nach oben hinaus, bevor er sich weiter senkt und komplett abstürzt." Chakotay wollte noch fragen, wohin das führen sollten, in einem Turboschacht waren sie bestimmt nicht sicherer als hier, aber er wusste zum einen, dass es wenig Sinn machte Captain Kathryn Janeway zu widersprechen, zum anderen war alles besser als hier eingesperrt zu sein; so umfasste er Kathryn an der Taille und hob sie hoch genug, damit sie die Abdeckung öffnen konnte. Ein leises Klicken verriet Janeway, dass die Luke entriegelt war und mit zusammengebissenen Zähnen stemmte sie sie nach oben und zur Seite, so dass der Ausgang frei wurde. Mit einem Kraftakt zog sie sich hoch, bis sie auf der Kante saß, doch gerade in dem Moment, als sie Chakotay ihre Hände reichen wollte, sauste der Lift mit einem Tempo in die Tiefe, die ihr den Atem raubte - und plötzlich kam ihr dies alles sehr, sehr irreal vor.

"Kathryn? Kathryn?", Chakotay tätschelte der immer noch bewusstlosen Kathryn die Wange, "Ich habe Ihnen doch gesagt, dass wir keine weitere Partie Velocity spielten sollten."
Janeway blinzelte leicht und versuchte sich dann aufzurichten, was einen starken Anfall von Kopfschmerzen zur Folge hatte, "Wo bin ich?", murmelte sie verwirrt, als sich die Frage fast von selbst erledigte - der Gitterstruktur nach zu urteilen, die sich an den Wänden abzeichnete, war sie auf dem Holodeck.
"Dort, wo Sie die vergangenen zwei Stunden mit mir verbracht haben: Auf dem Holodeck beim Velocity spielen", Chakotay ließ sich nun ebenfalls auf den Boden sinken und konnte dabei ein Schmunzeln nicht unterdrücken, "Ich nehme nicht an, dass Sie wegen meines umwerfenden Charmes das Bewusstsein verloren haben?"
Mit großen Augen starrte Janeway ihn an und ihr Gesicht nahm eine dunkle Rotfärbung an; die Erwähnung seines "umwerfenden Charmes" erinnerte sie daran, dass sie vor nicht allzu lange Zeit noch auf seinem Schoß gesessen war - nein, sie glaubte auf seinem Schoß gesessen zu sein, denn offenbar war nichts von dem was sie erlebt hatte real gewesen, nichts bis auf das Velocity-Spiel. "Umwerfender Charme? Chakotay, warum habe ich das Gefühl, dass Sie mich vom wahren Grund meines Zustandes ablenken wollen?", Janeway maß ihren Ersten Offizier mit hochgezogener Augenbraue, "Ich meine mich dunkel an ein verbotenes Manöver Ihrerseits erinnern zu können."
Chakotay fühlte sich ertappt - doch er bezweifelte, dass sie sich wirklich daran erinnern konnte, dass er sie für eine bessere Ausgangsposition unsanft beiseite geschubst hatte, obwohl nach ihren Regeln Körperkontakt bei Velocity strengstens verboten war, "Nein ich....", fing er an, doch beim Anblick ihres Gesicht brachte er es nicht fertig sie anzulügen, "Ich konnte Sie doch nicht so einfach gewinnen lassen", fuhr er leise fort.
Ein siegessicheres Lächeln umspielte ihre Lippen, "Ich fasse dies als Eingeständnis ihrer Niederlage auf", sie streckte ihm ihre Hand entgegen als stumme Bitte sie hinauf zu ziehen, "Nach unserer Vereinbarung schuldet der Verlierer dem Gewinner ein Essen seiner Wahl - Ich hätte gerne... Kaffee."
Lächelnd zog Chakotay sie hoch und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als plötzlich eine heftige Erschütterung die Voyager erzittern ließ, und ohne es verhindern zu können verlor er das Gleichgewicht und wurde heftig gegen Janeway geschleudert, so dass sie beide auf dem Boden landeten.


Ende
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