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Die andere Kathryn

von Trini

Kapitel 1

Ein leichter Wind umwehte die silbergraue Behausung auf der einsamen "Neuen Erde" ... Im Inneren saßen sich die zwei einzigen Bewohner des Planeten an einem Tisch gegenüber ...
"Ist das wirklich eine alte Legende...?", fragte die Frau gerührt.

Der Mann lächelte verlegen. "Nein, aber so war es leichter es zu sagen …"

Voller Rührung konnte die Frau ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Schmerz in ihrem Herzen war zu groß. Sie hatte noch nie eine so überzeugende und ehrliche Liebeserklärung gehört. Vorsichtig hob sie ihre Hand vom Tisch, streckte sie ihm entgegen. Er tat es ebenfalls. Elektrisierend berührten sich sanft ihre Handflächen und verflochten die Finger ineinander. Dies war etwas Neues, eine neue Bekanntschaft, ein neuer Anfang. Zärtlich strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken, die Augen nicht von ihr abweichend. Sie mussten wohl eine Ewigkeit so gesessen haben, bis ihre flüsternde Stimme die Geräusche des Windes durchschnitt. "Chakotay, ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin ...", kam es entschuldigend über ihre Lippen.

Er lächelte und antwortete leise mit einem unterstützenden Händedruck: "Wir haben hier alle Zeit der Welt …"

Sanft zog sie ihre Hand zurück und stand auf. "Es ist schon spät. Ich glaube, ich gehe jetzt in mein Bett …"

Er stand ebenfalls auf und stellte sich ihr direkt gegenüber. "Ist gut, ich bin auch müde …"

Sie schaute in seine Augen und wollte sich zum Gehen wenden, doch wie ein Blitz kam ihr die Situation vor ihrem Gespräch wieder in den Sinn. Es war nicht fair gegenüber Chakotay, sich so zu verhalten, als wäre nichts geschehen, nicht nachdem sie solch ein Geständnis von ihm gehört hatte. Und es war auch nicht richtig gegenüber ihren Gefühlen, die ihr etwas anderes sagten. Es gab kein Protokoll, kein Rangabzeichen, keinen Mark auf diesem Planeten, nichts was sie daran hindern würde, zu zeigen wie sie fühlte. Hier auf der Neuen Erde, fern von der Voyager, von dem Alpha-Quadranten, konnte sie nichts Verwerfliches darin entdecken.
Chakotay wollte sich gerade wenden, um in seine Schlafkabine zu gehen. Verwundert nahm er plötzlich wahr, wie Kathryn ihre Hand hob und zart seine Wange streichelte. Er öffnete seine Arme und zog sie an sich. Noch völlig benebelt genoss es Kathryn, sich in dem Schutz seiner Umarmung vorzufinden, die Wärme seines Körpers zu spüren, seinen warmen regelmäßigen Atem an ihrem Hals zu fühlen. Langsam hob sie ihren Kopf und streifte mit ihren Lippen seine Wangen, bis sie sich endlich in einem Kuss wiederfanden. Zärtlich berührten sich ihre Lippen, öffneten sich langsam und ließen der Leidenschaft freien Lauf. Ruhelos strichen Kathryns Hände über seinen Rücken, suchten sich einen Weg unter sein Shirt. Seine nackte heiße Haut trieb sie fast zum Wahnsinn. Sie wollte mehr von ihm fühlen, mehr von ihm spüren. Atemlos löste sie ihre Lippen von den Seinen und schaute verschmitzt in sein Gesicht. Er schien noch immer sehr verwundert über ihren Sinneswandel zu sein. Kathryn hob wieder ihren Kopf und küsste ihn leidenschaftlich. Chakotay nahm nur noch schemenhaft wahr, wie sie ihn in Richtung seiner Schlafkabine drängte, sich auf dem Weg seines Shirts entledigte, wie sie beinahe über einen Stuhl stolperten, bevor sie endlich in seinem Bett lagen.
Atemlos fuhr sie mit ihrer Zunge über seinen nackten Oberkörper, bedeckte seine gesamte Halspartie mit zarten Küssen. Auch er konnte nun nicht mehr länger tatenlos sein. Erregt strich er mit seinen Händen über ihre Oberschenkel und schob ihr Nachthemd nach oben. Seine Hände bewegten sich unaufhaltsam unter ihren Slip und pressten ihren Unterleib gegen seine Männlichkeit. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihr, länger konnte und wollte sie nicht mehr warten. Schnell entledigten sie sich ihrer restlichen Kleidungstücke, um sich endlich ihre Liebe zu beweisen.



Chakotay blickte zu Kathryn, die wehleidig die Tomaten betrachtete. Sie waren das Symbol von etwas Neuem, was sie hier auf dem Planeten begonnen hatten. Nun mussten sie alles zurücklassen, ihre Behausung, ihre Badewanne, ihr Leben auf der Neuen Erde. Die Kathryn, welche er hier auf dem Planeten gehabt hatte, befreit von jeder Pflicht, von jeder Verantwortung, würde er nie wieder haben.
Was auf der Neuen Erde zwischen ihnen geschehen war, ließ sich nicht rückgängig machen - es ließ sich nur verdrängen, vielleicht sogar irgendwann einmal vergessen. Das meinte Kathryn zumindest. Und Chakotay? Er akzeptierte ihre Entscheidung, auch wenn er selbst nicht so gehandelt hätte. Kathryn war der Captain, sie war berechtigt diesen Entschluss zu treffen, durfte Parameter definieren. Es schmerzte in seinem Herzen, doch er zeigte es nicht. Er wollte den Schmerz in sich auffressen, um ihr Stärke für die kommenden Jahre zu geben, auch wenn es ihn geistig aufzehrte.
Chakotay beobachtete Kathryn, wie sie mit dem Affen sprach, wie sie ihm das Quartier, ihr gemeinsames Häuschen, überließ. Dann wandte sie sich zum Gehen und streifte versehentlich seine Hand. Er erstarrte - ihr nackter Körper auf seinem, heißer Atem an seinem Hals, Kathryns Haare, wie sie über sein Gesicht glitten, ihr Lachen, ihre unbeschwerte Miene... Wie ein Blitz durchfuhr ihm die Erinnerung, doch er ließ sich nichts anmerken. Diese Kathryn würde er nie wieder haben, das musste er akzeptieren. Er stellte sich neben ihr auf und faltete die Hände vor seinem Körper, damit er sie nicht wieder berühren würde. Mit einem leichten Kribbeln spürte er, wie sich sein Körper entmaterialisierte, um den Planten Neue Erde endgültig zu verlassen.


Deine Liebe fließt durch meine Adern
Ich bin nicht tot - nein - ich bin nicht tot

Noch immer hör' ich deine Stimme zu mir sprechen
Noch immer spür' ich deine Lippen auf meiner Haut
Noch immer brennt in mir dein Licht
Noch immer lieb' ich dich
Noch immer...
Bitte komm zurück...
Bitte...


Ende

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