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In the Night

von Nin

Kapitel 1

Kathryn lag in ihrem Bett und konnte – wie immer – nicht schlafen. Die Nacht war einfach tot langweilig. Sie hatte jede erdenkliche Arbeit schon erledigt und jetzt blieb ihr gar nichts anderes mehr übrig, als ins Bett zu gehen. Plötzlich fiel ihr etwas ein. Sie stand auf und zog sich Zivilkleidung an. Sie würde jetzt ihr ganzes Quartier umstellen. Es war zwar mitten in der Nacht, aber egal. Jetzt musste sie nur hoffen, dass sie Chakotay nicht weckte. Als erstes musste der Schrank an die Stelle, wo vorher ihre Couch gestanden hatte. Hoffentlich hatte sie genügend Kraft, um diesen schweren Schrank überhaupt vom Fleck zu bekommen. Es knarrte laut, als sie den Schrank in Richtung einer ihrer Couch schob. Hoffentlich wacht Chakotay nicht auf, dachte Kathryn sich. Das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war ein nörgelnder Chakotay der sich beschwerte, dass sie gerade jetzt, mitten in der Nacht, ihre Möbel umstellte. Ihr Türmelder summte plötzlich auf und Kathryn wusste genau, wer vor ihrer Tür stand.
„Kommen Sie herein Chakotay“, meinte Kathryn und drehte sich zur Tür um. Als diese sich öffnete, wurden ihre Augen groß. Nicht Chakotay stand vor ihrer Tür sondern Tom. Na großartig. Der wird sich jetzt seine eigene Geschichte ausmalen: Der Captain erwartet sehnsüchtig, dass ihr lieber Erster Offizier sie mitten in der Nacht besucht. Na Toll. Kathryn stöhnte innerlich auf. Wie sollte sie Tom nur überzeugen, dass dies hier nur ein Zufall gewesen war? Wohl gar nicht. Tom war mit einem breiten Grinsen eingetreten, denn ihm war nicht ergangen, wie sein Captain bei seinem Anblick errötete. Jetzt erst fiel ihm ein, dass Kathryn Zivilkleidung anhatte.
„Ähm ... Tom, ich habe Sie ... gar nicht erwartet. Ich ... ähm ... ich wollte eigentlich nur meine Möbel umstellen. Und da ... ähm ... ja, was wollte ich jetzt gerade sagen ... ähm ja, da Chakotays Quartier direkt neben meinem liegt, habe ich gedacht, dass er jetzt aufgewacht, und zu mir gegangen ist. War nur ein Missverständnis, Tom. Was kann ich für Sie tun?“, stotterte Kathryn und errötete noch mehr. Toms Grinsen gewann an Breite, als er bemerkte in welch verzwickter Lage sein Captain war.
„Es tut mir leid Sie so spät noch zu stören, Captain. Ich wollte Ihnen eigentlich nur etwas sagen ...“ Tom wurde von dem Türmelder unterbrochen. „Herein“, sagte Kathryn und Chakotay kam herein. In dunkelblauen Shorts und einem Morgenmantel. Als er Tom sah, stutze er. Was macht Tom so spät beim Captain?, überlegte er.
„Oh Chakotay. Was kann ich für Sie tun?“, fragte Kathryn.
„Ich ähm ... ich wollte Sie eigentlich nur fragen, warum Sie so einen Lärm mitten in der Nacht machen. Da kann man ja nicht schlafen“, fing Chakotay an.
„Tja Commander, ich wollte meine Möbel umstellen.“
„Und das mitten in der Nacht. Kathryn, können Sie das nicht am Tag machen?“
„Ich werde mehr Rücksicht auf Sie nehmen, und jetzt kommen Sie beide bitte schnell zum Ende, denn ich habe noch zu tun.“
„Ich wäre schon fertig, Captain. Ich bitte Sie nur, dass Sie in nächster Zeit etwas leiser sind. Es wollen nämlich auch noch ein paar Leute hier schlafen“, meinte Chakotay und drehte sich wieder zur Quartiertür um.
„Ich versuche es, Chakotay. Gute Nacht“, rief Kathryn ihm nach.
Er drehte sich noch einmal um und schaute sie mit einem Lächeln an, so dass sie fast umgekippt wäre.
„Das will ich hoffen, Captain. Gute Nacht. Ihnen auch, Tom.“
Somit ging Chakotay.
„Und jetzt wieder zu Ihnen Tom, was kann ich für Sie tun?“, fragte Kathryn nachdem Chakotay gegangen war.
„Ich wollte Sie um Erlaubnis bitten mit B‘Elanna ein Kind zu bekommen ...“, fing Tom an.
Kathryn starrte ihn ungläubig an. „Tom, Sie müssen mich nicht um Erlaubnis bitten. Es ist ihr Privatleben und geht mich somit nichts an.“
„Das weiß ich, Captain, aber ein Kind erfordert Fürsorge. Wenn wir ein Kind bekommen, müsste unser Dienst gekürzt werden. Zumindest B’Elannas. Verstehen Sie, was ich meine?“ Tom war sichtlich nervös.
„Das verstehe ich natürlich. Ich werde Ihnen bei der Gründung einer Familie nicht im Wege stehen. Über Ihren Dienstplan reden wir dann, wenn es B’Elanna schwer fällt ihren Dienst zu erledigen, wegen dem Bauch. Einverstanden?“
Tom strahlte regelrecht. „V...Vielen Dank, Captain“, stotterte er.
„Sie müssen mir nicht danken, Tom.“ Kathryn lächelte. „Ich freue mich schon jetzt darauf, ein neues Mitglied in meiner Crew zu begrüßen. Und jetzt gehen Sie zu B’Elanna uns sagen ihr, dass ich einverstanden bin. Wegtreten.“
„Aye, Captain. Mit dem größten Vergnügen.“
Tom verließ Kathryns Quartier und sie war wieder allein. Allein mit ihren Möbeln. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. Genau, ganz allein mit ihren Möbeln. Also, was wollte ich noch mal umstellen?, fragte sie sich als sie sich in ihrem Quartier umsah. Ach ja, den Schrank und die Couch. Du verdammter schwerer Schrank, stöhnte Kathryn als sie ihn gerade mal ein paar Zentimeter von seinem alten Platz wegbewegt hatte. Das würde schwer werden. Vielleicht sollte sie zuerst mit etwas Leichterem anfangen als mit den Schrank. Ihr Blick fiel auf ein Bücherregal. Das würde ihr sicher nicht schwerfallen es umzustellen, und sie sollte Recht behalten. Das Regal war leichter als es aussah. Es war ganz leicht, es vom Fleck zu bewegen. Als es fast an der richtigen Stelle stand, drückte Kathryn etwas zu stark zu und das Regal kippte nach vorne, direkt auf sie. Sie schrie vor Überraschung auf. Kurz danach fand sie sich auf dem Boden liegend wieder, umgeben von Büchern. Na Toll. Wenn das Chakotay nicht gehört hat werde ich mir 20 Tage frei nehmen, dachte sie bei sich als auch schon der Türmelder summte. „Herein“, sagte Kathryn und wusste, dass es Chakotay war. Wer auch sonst? Chakotay kam regelrecht hereingestürmt. Als er seinen Captain auf dem Boden unter einem Haufen Bücher liegen sah, musste er lachen.
„Ja, ja, ja, Chakotay. Beruhigen Sie sich wieder und helfen Sie mir hier raus“, sagte Kathryn sauer.
„Aber gerne doch Captain“, antwortete Chakotay und begann die Bücher von Kathryn herunterzuholen. Als Kathryn endlich aufstehen konnte, grinste Chakotay immer noch.
„Oh, Chakotay, Sie können sich dieses Grinsen wirklich sparen.“
„War das ein Versehen oder ein Versuch, mich in Ihr Quartier zu locken?“,  fragte Chakotay mit einer verführerischen Stimme.
Kathryn starrte ihn an. Hatte er das gerade wirklich gesagt?
„Es war ein Versehen, Commander“, brachte sie schließlich über ihre Lippen. Chakotay kam langsam näher und Kathryn konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren.
„Commander, danke für Ihre Hilfe. Ich würde jetzt vorschlagen, dass Sie wieder gehen“, flüsterte Kathryn. Ihr Schutzwall, den sie aufgebaut hatte, begann zu schmelzen und ihr Erster Offizier kam immer näher. Schließlich stand er vor ihr und betrachtete sie. In dieser Zivilkleidung sah sie einfach umwerfend aus.
„Kathryn, ich liebe dich“, hauchte Chakotay und beugte sich zu ihr hinunter.
„Chakotay ... ich ...“ Weiter kam sie nicht, denn Chakotay drückte sanft seine Lippen auf ihre. Kathryns Schutzwall war geschmolzen und sie legte ihre Arme um Chakotays Nacken. Wehren konnte sie sich jetzt auf keinen Fall mehr. Der Kuss gewann schnell an Leidenschaft und einige Kleidungsstücke von den beiden befanden sich auch schon auf dem Boden.
„Ich liebe dich“, hauchte Kathryn zwischen einem Kuss.
Chakotay schaute sie lächelnd an. Wie lange hatte er darauf gewartet, diese drei Worte von ihr zu hören? Lange genug.
„Ich liebe dich auch, und das weißt du“, flüsterte Chakotay zurück. Sie versanken beide wieder in einen leidenschaftlichen Kuss und Kathryn bemerkte, wie Chakotay sie auf den Arm nahm. Da sie sich in ihrem Quartier befanden, wusste Kathryn genau welche Richtung er angeschlagen hatte, nämlich das Schlafzimmer.

Ende

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