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Changes

von eyes_TP

Kapitel #1

"Heißt das etwa du bist zu müde, um mich nachher in meinem Quartier zu treffen?" B'Elanna Torres lehnte sich ihm entgegen. Sie war so nah und ihre wundervollen braunen Augen blitzten verheißungsvoll. Tom beobachtete, wie sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne zog und sein Herz machte einen Sprung.

 

Endlich.

 

Er wollte nichts lieber, als seine Lippen auf ihre zu legen und seine Arme um ihren Körper zu schlingen. Er spürte, wie sein Hirn eine flapsige Antwort formulierte, um nicht preis zu geben wie aufgeregt er war, aber das mit B'Elanna war zu wichtig. Er musste ihr zeigen, dass es ihm ernst war…

"Wenn dein Herz das aushält?"

Er hatte verloren. Innerlich schüttelte er über seine Bemerkung den Kopf. Mein Gott, er hatte genug Erfahrung mit Frauen, aber bei B'Elanna war es etwas anderes. Die anderen Frauen kamen und gingen. Wenn es bei der Einen nicht funktionierte, dann stand schon die Nächste bereit.

Aber er hatte schon vor einiger Zeit feststellen müssen, dass es bei B'Elanna aus irgendeinem unerfindlichen Grund anders war. Egal wie oft sie ihn hatte glauben lassen, dass sie kein Interesse an ihm hatte, er konnte nicht aufhören sie anzusehen, nicht aufhören an sie zu denken, er konnte nicht aufhören ihre Nähe zu suchen und sich zu fragen, wie sein Leben mit ihr an seiner Seite aussehen würde.

 

"Ich registriere erhöhte Hormonwerte. Wenn Sie beide nicht ruhiger werden, muss ich einen medizinischen Notfall ausrufen." Tom fluchte innerlich. Das konnte doch nicht wahr sein! Das nervtötende Hologramm war bereits am Morgen in ihren ersten richtigen Kuss geplatzt. Tom hatte B‘Elanna einfach so geküsst. Als sie so vor ihm stand und ihre Gefühle für ihn offenbarte, ohne Pon Farr und ohne Sauerstoffmangel. Da musste er es einfach tun. Er musste sie davon abhalten weiterzusprechen, denn er hatte bereits gehört, was er sich seit so langer Zeit erhoffte: Sie war in ihn verliebt.

 

Jetzt drängte sich der Doctor abermals zwischen sie. Ihm fehlte wirklich jegliches Feingefühl.

 

"Ähm, wenn Sie mich entschuldigen würden, ich müsste nach Harry sehen. Er hat einen Nervenzusammenbruch erlitten... Eine lange Geschichte." Tom musste hier raus. Mit dem Doctor in Sicht- und Hörweite könnte das nicht gutgehen.

 

Er warf B'Elanna noch einen nachdrücklichen Blick zu, von dem er hoffte, dass sie ihn verstehen würde, dann drehte er sich um und ließ B'Elanna auf dem Biobett zurück. Sein nachdrücklicher Blick verging unerkannt.

 

B'Elanna blickte noch eine Weile auf die Schotts, die sich hinter Tom geschlossen hatten. Sie würde ihn in ein paar Stunden in ihrem Quartier treffen. So nervös hatte sie sich nicht mehr seit der Akademie gefühlt, seit ihrem ersten Date mit Max…

Sie versuchte nicht daran zu denken, wie das ausgegangen war.

 

Aber sie hatte die Chance gehabt ihr Geständnis wieder unter dem Deckmantel des Irrtums verschwinden zu lassen. Heute Morgen hatte Tom ihr die Möglichkeit gegeben, ihr Geständnis zurückzunehmen.

Er hatte ihr sogar mögliche Ausreden mitgeliefert. Bei dem Gedanken an sein Angebot, es auf den Sauerstoffmangel oder ihr nahendes Ende zu schieben, musste sie lächeln.

Aber sie wollte es nicht zurücknehmen. Nicht dieses Mal. Ihr war bewusst geworden, dass sie sich selbst versteckt und verleugnet hatte, indem sie verschwieg was sie mittlerweile für Tom empfand.

 

Langsam ließ sie sich vom Biobett rutschen und setzte beide Beine auf den Boden. Einen Moment hielt sie sich noch mit einer Hand fest. Sie vertraute ihrem Körper noch nicht und fühlte sich noch ein wenig wackelig. Aber das war nach dem, was sie erlebt hatte, auch kein Wunder. Dieser P'tach von Hologramm hatte in ihren Brustkorb gegriffen, ihr Herz umschlossen und es beinahe zerquetscht. Wenn sie an den Schmerz dachte, der scharf und heiß durch ihren Brustkorb jagte... Sie versuchte diesen Gedanken abzuschütteln.

 

"Bis dann Doc", verabschiedete sie sich vom MHN, welches allerdings völlig in die Reinigung seiner Instrumente vertieft war und sie gar nicht mehr wahrnahm.

 

Sie musste sich auf den Abend vorbereiten. Was würde Tom erwarten? Ein Abendessen? Wein? Kerzen? Wie weit würden sie gehen? Sie musste auf jeden Fall aufräumen und Toby, ihr Plüschtarg, musste in den Schrank!

 

Mit diesen Gedanken trat sie auf den Flur hinaus, wandte sich nach links und spürte plötzlich eine Person neben sich. Schlanke warme Finger legte sich fest um ihr Handgelenk. Vor Überraschung stockte ihr Atem. "Tom!", entfuhr es ihr verwundert. Er hatte sich scheinbar neben den Schotts der Krankenstation an die Wand gelehnt und auf sie gewartet. Nun zog er sie durch eine Tür in das gegenüberliegende leere Labor.

Ehe sie sich versah, fand sich B'Elanna einer ähnlichen Position wie am Morgen wieder: Ihren Rücken an die Wand gelehnt, Toms Körper an ihre Brust gepresst und seine Lippen auf ihren. Es war der Kuss, den sie am Morgen gewünscht hätte, ohne die Unterbrechung durch den Doctor. Sie ließ sich hineinfallen. Ließ eine Hand über Toms Gesicht streifen und die andere legte sie an seine Brust. Sie hatten alle Zeit der Welt.

 

Ein paar Minuten standen sie so zusammen, ihre Lippen hungrig aufeinandergepresst und ihre Körper berührt von den Händen des jeweils anderen, bis Tom den Kuss, aber nicht ihren engen Körperkontakt unterbrach. Seine blauen Augen funkelten in der Notbeleuchtung des Labors und sahen auf sie hinab.

Er wollte ihr sagen, wie groß seine Angst gewesen war, als sie vor nicht einmal einer Stunde in die Krankenstation gebeamt worden war. Ihre Haut war blass gewesen, ihr Körper unglaublich schwach und seine Scangeräte hatten einen alarmierenden Warnton von sich gegeben.

 

"Ich bin froh, dass du wieder da bist", sagte er stattdessen und zog sie in eine Umarmung, die sich von der vorherigen unterschied. Diese Umarmung vermittelte zwar ebenfalls Zuneigung, aber auch Sicherheit und Wärme.

 

B'Elanna ließ es geschehen. Es tat unglaublich gut, sich nach der Todesangst der letzten Stunden, in seiner festen Umarmung wieder zu finden und nicht in der Einsamkeit ihres Quartiers. Sie legte ihr Gesicht an Toms Brust und konnte seine Wärme an ihrer Wange spüren.

 

Glücklich schloss sie ihre Augen und ein entspanntes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Plötzlich wusste sie aus einem unerfindlichen Grund, dass Toms Arme der Ort waren, an den sie gehörte und ihre Aufregung über den bevorstehenden Abend legte sich, um der unumstößlichen Gewissheit Platz zu machen, dass alles gut werden würde.


Ende


Ich hatte übrigens keinerlei Mitleid mit Harry. Wie konnte er nur? Nicht einmal ich hätte das Angebot von Seven ausgeschlagen und ich bin eine Frau. (Damals zur Erstausstrahlung war das tatsächlich noch nicht so salonfähig wie heute.)

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