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Time Splinters

von Katie

Kapitel 2

~*~

Naomi wurde diese Puzzle langsam zu langweilig. Es war zwar interessant, dennoch zog es sich ein bisschen in die Länge.

Icheb schien da ganz anderer Meinung zu sein.

Er würde den ganzen Tag lang diese DNS-Teile ineinander stecken können.

Naomi verstand das nicht wirklich. Sie war zwar schon sehr intelligent und vernünftig für ihr Alter, aber dies überschritt ihren Verstand.

Sie würde sich wundern, wenn sie wüsste, was er wirklich darüber dachte.

Es machte ihm Spaß.

Es machte ihm Spaß Ordnung in das Chaos zu bringen.

"Das ist langweilig", äußerte sie ihre Meinung, "lass uns was anderes machen!"

"Schlag was vor!", meinte Icheb. Er sammelte die Teile ein und steckte sie in einen Container.

"Wir könnten zu Neelix ins Casino gehen", schlug Naomi vor.

"Nein", Icheb war nicht sehr angetan von dieser Idee.

"Wie wärs, wenn wir in die Astrometrie gehen. Ich muss noch einige Arbeiten erledigen. Du weißt doch, Übungen für den Eignungstest der Sternenflotte", meinte Icheb.

"Ach, nee. Komm gehen wir lieber auf die Brücke!", Naomi stand auf.

"Okay", Icheb folgte ihr aus dem Frachtraum.

Der Korridor war seltsamer Weise vollkommen leer.

Icheb verwunderte das. Naomi schien das nicht zu bemerken.

"Wer als erstes im Turbolift ist", sie forderte ihn zu einem Wettrennen auf und rannte auch so gleich los.

"Naomi!", rief Icheb ihr mißbilligend hinter her, aber sie war schon hinter einer Biegung verschwunden.

Er fand nichts anregendes an diesem ineffizienten Spiel, das überhaupt keinen Lerneffekt hatte.

Er hastete ihr nach.

Sie war verschwunden.

"Naomi, wo hast du dich versteckt?", fragte er ärgerlich.

Er ging langsam den Korridor entlang.

Plötzlich prallte er an etwas ab.

Er streckte seine Hand aus. Irgendein Kraftfeld versperrte ihm den Weg.

"Computer: Kraftfeld deaktivieren!", befahl er verwirrt.

Er hielt noch einmal seine Hand ganz vorsichtig durch das "Kraftfeld".

Und diesmal prallte er nicht ab.

~*~

"Ich brauche zuerst einmal Zugang zu den Primärsystemen der Voyager", Chakotay rechnete sich kaum eine Chance aus, das Janeway ihm ihn gewährte.

"Warten Sie einen Augenblick", Janeway wandte sich zu dem diensttuenden Fähnrich um.

"Kraftfeld deaktivieren", befahl sie.

Der Fähnrich folgte ihren Anweisungen.

Und jetzt nehmen Sie sich für den Rest des Tages frei."

"Aber, Captain...", er wollte widersprechen. Wie konnte er seinen Captain alleine mit diesem Monster lassen?

"Tun Sie`s", befahl Janeway, seine Worte ignorierend.

"Aye, Sir", der Fähnrich bestätigte kleinlaut und verließ gründlich verwirrt den Raum. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, aber noch mulmiger wurde ihm bei dem Gedanken, den Befehl zu mißachten.

"Kommen Sie", sagte sie, während sie über die Schulter in die Richtung Chakotays sah.

Sie hatte wieder ihren Phaser auf ihn gerichtet, "Aber keine Tricks."

Chakotay stand auf und folgte ihr zu dem Pult an dem vor Sekunden noch der Fähnrich gearbeitet hatte.

Er tippte etwas ein und wartete auf die Antwort der Voyager.

Er runzelte die Stirn.

"Was ist los?", fragte Janeway.

"Nach dem Computer besteht die Voyager nur noch aus der Brücke und diesen Arrestzellen.

"Wie.. ist das möglich?", fragte sie verwirrt.

Er überlegte kurz.

"Eben... In ihrem Bereitschaftsraum waren sie die Janeway aus meiner Zeit. Aber jetzt sind sie die Janeway aus der Vergangenheit. Meine Theorie ist die, das die Voyager in verschiedene Zeitzonen gespalten wurde."

"Aber, das klärt noch immer nicht die Frage, wie Sie in diese Zeit gekommen sind", stellte der Captain der Voyager fest.

Er überlegte.

Ihm schien etwas einzufallen: "Computer, befindet sich Naomi Wildman an Bord?", fragte er die Voyager.

"Wer?", fragte Janeway.

Er ignorierte sie.

"Naomi Wildman befindet sich in Korridor 14", antwortete der Computer monoton.

"Wer ist Naomi Wildman?", wiederholte sie ihre Frage.

"Das erkläre ich Ihnen später", antwortete er.

"Chakotay an Naomi Wildman", er tippte an seinen Communicator.

"Commander?", fragte eine Mädchen-Stimme über Interkom.

Captain Janeway runzelte die Stirn.

"Naomi, bitte komm so schnell es geht zu den Arrestzellen.", befahl er.

"Ich bin unterwegs, Sir", antwortete die Mädchen-Stimme ein wenig verwirrt.

Wenige Minuten später öffneten sich die Türen des Arrestzellen-Trakts und die fünfjährige Naomi kam herein.

"Captain, Commander", grüßte sie die beiden ranghöchsten Offiziere und musterte argwöhnisch das lange Haar des Captains.

"Naomi, welche Sternzeit haben wir?", fragte Chakotay das kleine Mädchen.

"54438,2", antwortete die Halbktarianerin, "wieso fragen Sie?"

"Das erkläre ich dir später", antwortete Chakotay.

"Sie kommt aus der selben Zeit wie ich", sagte er zu Janeway.

Naomi verstand nur Bahnhof. Verwirrt wechselte ihr Blick zwischen Janeway zu Chakotay.

"Ich verstehe nicht, worauf sie hinaus wollen", meinte Janeway.

"Kommen Sie mit, ich muss etwas ausprobieren", er deutete in Richtung Tür.

Janeway nickte bestätigend.

"Sir?", fragte Naomi ziemlich verwirrt.

"Du kommst auch mit."

Und Naomi verließ im Schlepptau der beiden Offiziere den Arrestzellen-Trakt.

Im Korridor angelangt führte sie Chakotay zum nächsten Turbolift.

"Wo gehen wir hin?", fragte Janeway.

"Maschinenraum", wies Chakotay den Computer an, des Captains Frage ignorierend.

Mit einem kaum spürbaren Ruck setzte sich der Turbolift in Bewegung.

Plötzlich geschah etwas, was Naomi laut "Captain!!", kreischen ließ.

Janeways Beine begannen sich in rasender Geschwindigkeit aufzulösen.

Chakotay dachte kurz nach und geitestgegenwärtig ergriff er Janeways Hand und aus unerfindlichen Gründen stellten sich Janeways Beine wieder her.

"Was... was war das?", fragte Janeway sich wieder fassend.

"Wir haben gerade eben eine Zeitzonengrenze passiert.", antwortete Chakotay.

Naomi zitterte vor Angst. Sie biss sich auf die Lippe. Der Captain und der Commander würden schon dafür sorgen, das ihr nichts passierte, oder? Aber trotzdem hatte sie etwas Angst.

"Das bestätigt meine Vermutung, das sich nur die Leute aus meiner Zeit durch die temporalen Anomalien bewegen können", erklärte er.

"Und warum stehe ich dann noch hier?", fragte Janeway.

"Deswegen", er hob die Hand, die noch immer die Janeways umfaßte und ließ sie langsam los.

Bevor Janeway etwas erwidern konnte, öffneten sich die Türen des Turbolifts und gaben die Sicht auf einen weiteren Korridor frei.

"Es ist möglich, das wir auf weitere Zeitgrenzen stoßen", er hielt Janeway seine Hand hin.

Dankbar nahm sie sie an. Nicht nur, weil sie sich sonst vermutlich auflösen würde, sondern weil er ihr damit ein Gefühl von Sicherheit gab.

Naomi folgte den beiden händehaltenden Offizieren wortlos in den Maschinenraum.

"Captain, Commander?", fragte die Chefingenieurin der Voyager irritiert.

"Captain, sind doch vor 7 Jahren gestor...", Chakotay unterbrach B'Elanna mit einer schnellen Handbewegung.

Janeway wurde blaß, bei den Worten, sagte aber nichts.

"Die erste temporale Direktive", sagte er. B'Elanna schien zumindest ansatzweise zu verstehen, um was es hier ging, wenn man nach ihrem Blick urteilen konnte.

Janeway starrte die Halbklingonin an.

"Das ist Lt. Torres, unsere zukünftige Chefingeurin", wisperte Naomi ihr zu.

"Das ist jetzt unwichtig.", blockte Chakotay ab. B`Elannas graue Strähnen im Haar versicherte ihm, das sie sich jetzt in der Zukunft befanden.

In kurzen Sätzen erläutertete Chakotay B`Elanna die Situation, oder besser das, was sie bis jetzt erfahren hatten.

B´Elanna runzelte manchmal die Stirn, schien aber alles zu begreifen.

"Also ist jetzt die Frage, wieso die Voyager so zersplittet wurde", schlussfolgertete doe Halbklingonin.

"Richtig", bestätigte Chakotay.

Naomi sah sich im Maschinenraum um. Alles war wie immer. Aber es war irgendwie wärmer als sonst. Richtig heiß. Sie entschied sich dazu, ihre Entdeckung den Offizieren mitzuteilen.

Sie nahm all ihren Mut zusammen und formulierte: "Warum ist es hier so heiß?"

Sämtliche Augen richteten sich auf das Mädchen. Sie hatte recht.

"Computer, was ist die aktuelle Temperatur?", fragte B`Elanna.

Vielleicht war etwas mit den Umweltsystemen nicht in Ordnung.

"Die aktuelle Temperatur beträgt 39,2° Clesius"

Naomi zuckte zusammen.

"Borg", flüsterte Naomi tonlos.

"Das... das ist alles nur eine Vermutung", versuchte Janeway Naomi zu beruhigen, war ihr aber so gut wie gar nicht gelang, da sie selbst nicht daran glaubte. Auch in ihr breitete sich ein schrecklicher Verdacht aus.

"Lieutenant, scannen Sie nach Borgaktivität", befahl Captain Janeway, der neuen, ihr noch unbekannten Chefingieurin.

"Aye, Ma ´am", B`Elanna ging zu einer Konsole.

Sie schüttelte den Kopf.

"Negativ", meinte B`Elanna, "keine Borgaktivität in dieser Zeit", ihre eigenen Worte brachten sie auf eine Idee.

Janeway schien die selben Gedanken zu haben.

"Ist es möglich, das die Borg das Ganze ausgelöst haben?"

B`Elanna nickte: "Das wäre möglich, immerhin haben sie die Möglichkeiten dazu."

"Wir müssen mit allem rechnen", fügte Chakotay hinzu.

Nachdem sich Janeway wieder gefasst hatte übernahm sie, wie gewohnt, die Führung.

"Da Sie, Chakotay und Naomi, als Einzige problemlos die Zeitzonengrenzen durchqueren können, schließe ich daraus, das all das seinen Ursprung in ihrer Zeit hat.", fasste sie zusammen.

"Wir bilden zwei Teams, die wir in die Gegenwart schicken um die Lage dort auszukundschaften.

Lt. Torres, Sie führen das erste Team. Suchen Sie sich noch einen weiteren Crewman. (Sie deutete auf die Leute im Maschinenraum) Naomi, du gehst mit Lt. Torres. Chakotay, Sie kommen mit mir", Janeway war wieder Herr der Lage.

So war bewerkstelligt, das jedes Team zurück in diese Zeit kam, ohne auf das andere angewiesen zu sein.

"Wer ist der ranghöchste Offizier, nach Ihnen, Lt. Torres?", fragte sie B`Elanna.

"Lt. Carey", antwortete B`Elanna nach kurzem Zögern.

Sie war es nicht mehr gewöhnt von Kathryn Janeway Befehle entgegenzunehmen.

"Lt. Carey übernimmt dann hier die Stellung", setzen Janeway fest ohne auf das Murren von B´Elanna zu achten.

"Ja, Ma´am", antwortete der eben hinzu gekommene Carey.

Janeway erkannte ihn. Er war ein ehemaliges Mitglied der Sternenflottencrew - ihrer Crew.

"Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier", Janeway war in ihrem Element, "Sie haben ihre Befehle."

Missmutig darüber, dass Lt. Carey die Verantwortung über den Maschinenraum hatte ging B`Elanna hinter dem Captain und dem Commander her.

Sogar jetzt nach 14 Jahren war sie immer noch nicht von Lt. Careys Fähigkeiten überzeugt.

Naomi klammerte sich an B´Elannas Hand. Sie hatte zwar schon immer ein wenig Angst vor der Chefingenieurin gehabt, aber wenigstens war ihr B'Elannas Gesicht vertraut.

Hinter B`Elanna ging Fähnrich Madison, ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann, Mitte 30. Alle hatten ihre Phaser gezückt.

Vor dem Turbolift stoppten Sie.

"Wir wissen nicht genau, wo die Zeitgrenzen sind", richtete Janeway das Wort an die Crewmen, "fest steht nur, das der Maschinenraum in der "Zukunft" liegt, die Brücke und die Arestzellen in der "Vergangenheit" und der Bereitschaftsraum in der "Gegenwart".

Dieser Turbolift ist eine Grenze in die "Vergangenheit".

Team 1, Sie nehmen sich die Krankenstation, die Holodecks und die Frachträume vor. Wir werden die Crewquartiere, die Shuttelhangars, die Transporterräume und das Casino besuchen. Und vergessen sie nicht das hier", sie ergriff Chakotays Hand.

Alle nickten.

Fähnrich Madison nahm nun Naomis andere Hand und das merkwürdige Trio begab sich in den Turbolift. Zischend schloßen sich die Türen hinter Ihnen und bald erfasste sie das merkwürdige Kribbeln der Zeitzonengrenze.

"Kommen Sie, Commander", Janeway nahm Chakotays Hand. Die beiden traten in den Turbolift ein.

"Crewquartiere", wies sie den Computer an und mit einem bestätigenden Piepen setzte sich der Turbolift in Bewegung.

Schweigend standen sie nebeneinander als sie die Zeitgrenze passierten.

Schließlich öffneten sich des Turbolifts wieder.

Beide Offiziere zückten ihre Phaser.

Der Korridor vor ihnen war leer.

Aber dieser Korridor war nie leer, etwas stimmte hier eindeutig nicht.

Vorsichtig traten die beiden Offiziere aus dem Lift - die Türen hinter ihnen schlossen sich.

"Computer, welche Sternzeit haben wir?", fragte Janeway.

"54438,2", antwortete der Computer. Sie befanden sich also in der Gegenwart.

"Gehen wir", meinte Chakotay.

Sie folgte ihm.

Der Commander ging langsam bis zur nächsten Biegung, den Phaser im Anschlag.

Er blieb an der Ecke stehen und lugte zur Seite.

Was er sah gefiel ihm gar nicht.

"Borg", murmelte er.

Janeway näherte sich ihm.

Sie presste sich an die Wand und riskierte auch einen Blick.

Die Personen im Korridor vor ihr war schon assimiliert. Drohnen standen in ihren Alkoven und regenerierten sich. Einige andere waren damit beschäftigt in die Quartiere einzudringen.

Mit Schrecken stellte Janeway fest, das bei einigen Drohnen unter den Implantaten Reste von einer Uniform trugen - ihre Crew.

Janeway schluckte.

"Wir müssen herausfinden, wie weit sie das Schiff schon assimiliert haben. Und vor allem, ob sie schon in die anderen Zeiten eingedrungen sind."

"In Ordnung... dort ist ein Terminal", er deutete eine Konsole an einer Ecke in der entgegengesetzten Richtung zu den Borg.

Chakotay folgte Janeway, die mit schnellen Schritten zu der Konsole ging.

Hektisch tippte sie ein paar Sachen ein, aber der Computer weigerte sich die gewünschten Informationen preiszugeben.

"Die Borg haben die Kontrolle über die Primärsysteme erlangt", Janeway klang nicht sehr begeistert.

"Können Sie feststellen, ob sie schon in die anderen Zeiten gelangt sind?", Chakotay klang ein wenig besorgt.

Janeway schüttelte den Kopf: "Nein, kann ich nicht. Ich brauche dazu meinen Überbrückungscode und den haben die Borg schon überbrückt. Wir müssen uns manuell davon überzeugen"

"Benutzen wir die Jeffriesröhren", schlug Chakotay vor.

Janeway nickte.

Die beiden ersten Offiziere gingen vorsichtig zum nächsten Jeffriesröhreneingang.

Chakotay öffnete die Röhre und stieg hinein, direkt gefolgt von Janeway, die den Eingang wieder schloß.

Langsam krochen die beiden durch den engen Gang.

Vor ihnen tauchte das Ende der Röhre auf.

Chakotay öffnete den Ausstieg und trat in den kleinen Raum dahinter.

Janeway folgte ihm und schloß die Röhre.

Sie vertraute ihm hundertprozentig.

Chakotay tippte eine Zahlenfolge in das Terminal ein ein. Der Computer reagierte nicht.

"Ich glaube, wir brauchen Ihren Überbrückungscode. Die Borg sind auf jeden Fall noch bis hierhin gekommen."

Janeway trat zu ihm und tippte den Code ein.

"Ja, das stimmt. Wir müssen noch durch mindestens eine Röhre kriechen.", erwiderte Janeway, nicht wirklich begeistert über diese Aussicht.

"Wie lange sind wir schon unterwegs?", fragte er sie.

"Laut dem Computer sind wir schon eine halbe Stunde unterwegs. Wir müssen uns beeilen."

"Ja, Commander", redete sie ihn scherzhaft mit seinem Rang an, ihr wurde aber bewusst unter welchen Umständen er zu diesem Rang kam und ihre Züge verhärteten sich wieder.

"Folgen Sie mir", sagte sie schließlich nach einem peinlichen Moment der Stille, "diese Jeffriesröhre führt direkt auf die Krankenstation. Vielleicht treffen wir dort auf Team 1."

"Die Kommunikation ist ausgefallen und auf die internen Sensoren kann ich von hier aus nicht zugreifen", antwortete sie auf seine stumme Frage.

Er nickte nur.

Janeway öffnete eine weitere Jeffriesröhre, die sie durch die Eingeweide der Crewquartiere zur Krankenstation führen würde.
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