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Kosmische Überraschungen

von MariaMagdalena

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Die Enterprise flog seit Wochen auf einem schnurgeraden Kurs, um in einem kleinen System am Rande des bekannten Universums etwas Grundlagenforschung zu betreiben. Das Logbuch des Captains war, abgesehen von den routinemäßigen Einträgen, weitgehend leer geblieben. Die Mannschaft war ein eingespieltes Team, es gab wenige Streitereien, und auch auf der Brücke war alles beim Alten.

Es war ein Morgen wie jeder andere auf dieser Reise. Captain Jonathan Archer trat aus der kleinen Nasszelle, um sich anzuziehen. Als er seinen Spind öffnete, um frische Wäsche herauszunehmen, fiel sein Blick auf seinen Hund Porthos, der hechelnd mit einem Kissen kopulierte. Dieses Verhalten hatte er bei dem Beagle noch nie beobachtet, denn Porthos war in jungen Jahren kastriert worden. Während er erstaunt und verstört seinen Hund beobachtete, merkte Jon, dass sich das Blut in seiner unteren Körperhälfte sammelte. Hinter dem unanständigen Porthos hing an der Wand ein mannshoher Spiegel, in dem der nackte Captain jetzt eine prachtvolle Erektion bewundern konnte. Wie tief bin ich eigentlich gesunken, dachte Jon beschämt, dass ich einen Ständer bekomme, wenn ich meinem Hund beim Onanieren zusehe… Dann ging er zurück ins Bad, um sich seines überschüssigen Samens zu entledigen.

Auf dem Weg zur Brücke spürte er schon wieder ein leichtes Ziehen in den Hoden, als hätte sich dort wochenlang ein Überdruck angestaut. Kurz vor der Tür erkannte er, dass sein Glied schon wieder steif wurde. Himmel, er war doch keine 15 mehr! Er verfluchte die hautenge Uniform, die seine Peinlichkeit deutlich verriet. Schon öffnete sich die Tür, und es gab keinen Weg, als sich seinen Führungsoffizieren zu stellen. Mit soviel Würde, wie er aufbringen konnte, schritt Jon auf seinen Sessel zu, richtete den Blick starr geradeaus und sagte: „Guten Morgen! Irgendwelche Vorkommnisse?“

Ensign Travis Mayweather, der das Schiff die Nacht über gesteuert hatte (wobei „Nacht“ im Weltraum eine rein subjektiv festgelegte Zeitebene war), sagte in merkwürdig angespanntem Tonfall: „Nichts Besonderes, Captain. – Mit Ihrer Erlaubnis ziehe ich mich jetzt zurück.“

Warum spricht er so komisch, fragte Jon sich und überlegte, ob er die unangenehme Spannung mit einer scherzhaften Bemerkung über seine Erektion vermindern könnte. Dann fuhr er auf: „Was sagen Sie da, Mayweather! Sie gehen erst, wenn ihre Ablösung den Dienst antritt! Wo bleibt Ensign Hudginson überhaupt? Er sollte längst hier sein!“

„Captain, bitte“, stammelte Travis, „Ich muss dringend mal…“

Jon sah den Piloten an, die Probleme in seiner unteren Körperhälfte vorerst vergessend. „Ensign, hat das nicht noch fünf Minuten Zeit?“

Travis seufzte und senkte den Blick.

„Gut, gehen Sie“, gab Jon nach.

Wie eine Sprungfeder schnellte der schwarze Navigator aus seinem Sessel. Der Captain sah ihm nach, unsicher, ob er in der Hose seines Untergebenen eine ähnliche Beule wie in der seinen gesehen hatte. Die Tür öffnete sich, um Travis hinauszulassen, und ein anderer Pilot trat ein, um verspätet seinen Platz einzunehmen. Seine Wangen waren gerötet, als er seinem Captain eine Entschuldigung zumurmelte.

Die Interkomm-Funktion schaltete sich ein, und die Stimme Trip Tuckers erklang auf der Brücke: „Jon? Kannst du kurz in den Maschinenraum kommen?“

„Dringend?“, fragte Jon zurück, obwohl er am Tonfall seines Chefingenieurs und Freundes hörte, dass er erst vor Ort mehr Informationen bekommen würde. Noch bevor Trip mit „Ja“, antwortete, erhob er sich und trug die verräterische Schwellung in seiner Uniform eilig vor sich her, als er die Brücke verließ. Im Fahrstuhl überlegte er ernsthaft, ob er sich noch einen runterholen sollte, doch sein Pflichtgefühl siegte. Wenn er den Turbolift stoppte, würde sich schnell ein Sicherheitsteam auf den Weg machen, oder zumindest über das Interkomm Fragen stellen. Und außerdem, wohin mit der Sauerei? Dann ließ er sich doch eher von der gesamten Besatzung mit Prachtlatte bestaunen.

Er stieg aus dem Lift und erblickte zum ersten Mal an diesem Tag eine Frau, eine Ingenieurin, die an einer Konsole arbeitete. Er hatte sie nie wirklich wahrgenommen, kannte nicht einmal ihren Vornamen, doch in diesem Augenblick überkam ihn eine Woge der Wolllust, die ihn schier überwältigte. Am liebsten hätte er ihr die Uniform vom Leib gerissen und sie dort, wo sie stand, genommen. Sie blickte auf, gequält, doch als ihre Blicke sich trafen, loderte das gleiche Verlangen auch in ihren Augen auf.

Erschrocken löste der Captain den Blickkontakt und sah sich nach seinem Chefingenieur um, während es in seiner Hose sachte pulsierte. Trip machte eine Kopfbewegung in Richtung des Besprechungsraums, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. Dort angekommen richtete Charles Tucker III., Jons langjähriger und bester Freund, die Augen ungeniert zwischen die Beine seines Captains.

„Ich schätze, es ist dir auch schon aufgefallen“, sagte er mit einem süffisanten Grinsen.

Jon richtete nun seinerseits den Blick auf Trips Unterleib, wo ebenfalls eine – nicht gerade kleine – Ausbuchtung zu sehen war.

Währenddessen saß Travis Mayweather auf der Behandlungsbank der Krankenstation. Mit leiser, eindringlicher Stimme redete er auf Dr. Phlox, den Schiffsarzt, ein: „In den vergangenen vier Stunden hat sich dieses Gefühl immer weiter aufgebaut. Ich habe neun Mal meinen Posten verlassen, um – nun ja – wenn Sie verstehen, was ich meine.“

Dr. Phlox war begeistert. „Neun Mal in vier Stunden! Soweit meine Kenntnisse der menschlichen Rasse reichen, ist das eine enorme Leistung!“ Es war leicht, den Denobulaner in Begeisterung zu versetzen, besonders, wenn es um die menschliche Sexualität ging.

Travis seufzte. „Aber es ist auf jeden Fall nicht normal! Und – ich glaube, ich bin nicht der einzige an Board mit diesem Problem.“

Phlox ging zu seinen medizinischen Geräten hinüber und betrachtete einen Computerbildschirm. „Ihr Blutbild zeigt jedenfalls auf den ersten Blick keinerlei Auffälligkeiten, abgesehen von einem erhöhten Testosteronspiegel.“

Der Signalton des Interkomm ließ ihn verstummen. „Dr. Phlox? Bitte kommen Sie sofort in mein Quartier“, stöhnte die verzerrt klingende Stimme von T’Pol. „Ich brauche dringend Ihre Hilfe!“

„Sofort“, bestätigte der Doktor alarmiert. Mit rollenden Augen wandte er sich an seinen ersten Patienten. „Ich hoffe bloß, dass bei ihr nicht schon wieder das Pon Farr ausgelöst wurde. Ich habe noch immer nicht an einem Mittel zur Linderung der – ähm – Beschwerden gearbeitet, da ich dachte, mir bliebe noch etwas Zeit dazu. Und nach der traditionellen *Behandlung* beim letzten vorzeitigen Paarungszyklus war ich hinterher wirklich urlaubsreif…“ Zu spät besann sich der Denobulaner auf seine ärztliche Schweigepflicht und beschränkte sich auf ein erinnerungsträchtiges Grinsen, während er zur Tür marschierte.

Travis, dessen bestes – und momentan aktivstes – Stück bei dieser Andeutung schon wieder angeschwollen war, keuchte verzweifelt: „Was ist mit mir, Doktor?“

„Fahren Sie mit der bisherigen Behandlung fort, Ensign“, antwortete der Arzt mit einem faszinierten Blick auf Travis’ Schritt. „Wie bedauerlich, dass das Phänomen, das für die offensichtliche Steigerung der Libido der Besatzung verantwortlich ist, keine Auswirkungen auf Denobulaner zu haben scheint.“ Mit diesem Satz wandte er sich endgültig zum Gehen.

Lieutenant Malcolm Reed, nun der ranghöchste Offizier auf der Brücke, hatte dieselben Probleme wie seine Kollegen, doch versuchte er sie nach Leibeskräften zu unterdrücken und zu ignorieren. Mit ausdruckslosem Gesicht – zumindest hoffte er das – stand er hinter seiner Konsole und versuchte sich auf eine gedankliche Zerlegung einer Phaserwaffe zu konzentrieren. Was war es nur, das ihn so nervös machte? Hatte er einfach zu lange mit keiner Frau mehr geschlafen? Er musste unbedingt einen Weg finden… - Er verbot sich diese Überlegung. Er war im Dienst. Nach Beendigung seiner Schicht könnte er sich Gedanken über die Befriedigung seines heute so irrational ausgeprägten Geschlechtstriebes machen.

Er sah sich auf der Brücke um, denn er hatte das Gefühl, jeder müsse ihm seine unprofessionellen Gedanken ansehen. Die Kommandozentrale war jedoch ungewöhnlich leer, und niemand sah zu ihm herüber. Der Pilot blickte angestrengt auf seinen Navigationsschirm. Der Sessel des Captains war leer, ebenso der Platz von T’Pol. Sein Blick glitt weiter zu Hoshi. Sie stand an ihre Konsole gepresst, atmete schwer, die Augen geschlossen, das Gesicht verkrampft. Ein Zittern ging durch ihren Körper. Mit einem Satz war er bei ihr. „Ensign, ist Ihnen nicht gut?“

Hoshi riss die Augen auf und schnappte nach Luft. In ihrem Blick las er Erschrecken, tiefe Verlegenheit und Schuldbewusstsein.

„Entschuldigung, Sir, ich –” Ihr Gesicht nahm eine tiefrote Färbung an. Sie löste ihren Körper von der Konsole und besah sich ihre Schuhspitzen. Offensichtlich gab sie sich alle Mühe, im Boden zu versinken.

Malcolm war sich nicht sicher, ob er begriff. Spielten ihm seine aufgestauten Hormone einen Streich? Sie hatte doch nicht etwa…? Sie war doch wohl nicht gerade…? Er gestattete sich nicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken, denn er hatte schon so alle Mühe, die Erektion niederzuhalten, die sich ihm mit Macht aufdrängte. Fieberhaft suchte er nach irgendetwas Unverfänglichem, das er sagen konnte.

„Haben Sie die Übersetzungsprotokolle schon bearbeitet, um die Sie T’Pol gebeten hat?“

„Nein, Sir“, antwortete Hoshi ihren Schuhspitzen.

„Vielleicht sollten Sie sich darum kümmern“, schlug Malcolm vor, während er sich hinter seiner eigenen Konsole in Sicherheit brachte.

Was war das nur für ein Tag heute?

„Phlox an Commander Tucker“, tönte es aus dem Interkomm.

Trip riss sich von seinem Gespräch mit Jonathan Archer los, das gerade interessant zu werden versprach.

„Tucker hier.“

„Sehen Sie die Möglichkeit, den Maschinenraum für eine Zeitlang zu verlassen?“

„Es ist was Medizinisches, nicht wahr?“, fragte der Ingenieur zurück. „Ich sprach gerade mit dem Captain darüber.“

„Ist Captain Archer bei Ihnen?“

„Ich bin hier, Phlox“, bestätigte Jon über Trips Schulter.

Einen Augenblick blieb das Gerät still, während ihr Gesprächspartner überlegte. Dann sagte er: „Nun, vielleicht sollten Sie beide kommen, wenn Sie es einrichten können. Ich sehe Sie dann in Sub-Commander T’Pols Quartier.“

„In T’Pols Quartier?“, fragte Jon zurück, doch der Arzt hatte die Verbindung schon unterbrochen.

Die beiden Männer tauschten einen verwunderten Blick, der soviel sagte wie: „Das bedeutet nicht, was ich vermute, oder?“ Dann stahl sich ein Grinsen auf Trips Gesicht.

„Wahrscheinlich hält sie uns eine Gardinenpredigt über die sexuelle Unreife der Menschen, weil irgendjemand in der Mannschaft schon etwas Unanständiges angestellt hat“, dämpfte Jon die Erwartungen.

„Warum sollte sie das in ihrem Quartier tun?“, fragte Trip gut gelaunt.

„Es wird schon eine logische Erklärung geben“, versicherte der Captain in einem vulkanischen Tonfall.

„So logisch wie deine Dauer-Erektion, ja?“, neckte ihn sein Freud.

„Das sagt der Richtige“, schoss Jon zurück, während die beiden Männer sich auf den Weg zu den Offiziersunterkünften machten.

T’Pol lag auf dem Bett in ihrem Quartier, kurz davor zu hyperventilieren. Auf ihrer Stirn standen Schweißperlen. Mit einer Hand hielt sie Phlox’ Ärmel umklammert.

„Bitte, Doktor“, keuchte sie eindringlich.

„Gedulden Sie sich, Sub-Commander! Wir werden schon eine Lösung für Ihr Problem finden.“

„Ich weiß eine Lösung“, versicherte ihm die Vulkanierin. „Ziehen Sie sich aus!“

„Oh nein, bedaure“, versetzte der Mediziner bestimmt. „Ich habe Ihnen diesen Gefallen einmal getan – höchst widerwillig, wie sie sich erinnern würden, wenn Sie es könnten –„

„Ich erinnere mich sehr gut, wie Sie sich *anfangs* sträubten!“, bemerkte T’Pol und schob den Ärmel von Phlox’ Uniform nach oben, um mehr von seiner Haut berühren zu können.

„Ach, ich dachte, Sie hätten keinerlei Erinnerung an den Vorfall?“, fragte der Denobulaner lauernd, während er die aufgewühlte Frau von seinem Unterarm zu entfernen versuchte.

„Es war am einfachsten, die Angelegenheit so zu übergehen.“ Sie gab es unumwunden zu.

Der melodische Klang der Türklingel unterbrach das Gespräch. „Treten Sie ein!“, befahl T’Pol mit deutlichem Verlangen.

Jonathan und Trip betraten das Zimmer; der eine mit besorgtem Gesichtsausdruck, der andere mit süffisantem Grinsen.

„T’Pol –”, begann Jon und wandte sich dann an den Doktor: „Was ist mit ihr?“

Phlox wollte sich nicht festlegen, wollte seinem Captain und dem Chefingenieur gegenüber nicht allzu deutlich ausdrücken, was er von ihnen erwartete. „Der Sub-Commander benötigt etwas menschlichen Beistand. Da Sie ihr die vertrautesten Personen an Bord des Schiffes sind, schlage ich vor, dass Sie sich ein bisschen um sie kümmern.“

„Aber klar, Doc.“ Trip nestelte bereits an seinem Hemdkragen, als er die wenigen Schritte zum Bett der Vulkanierin zurücklegte, die wartend die Hände nach ihm ausstreckte. Jon traute seinen Augen nicht. Was sollte das werden? T’Pol riss Trips Kopf in ihre Hände und presste ihre Lippen auf seine. Dann biss sie in Trips Schulter und griff mit fliegenden Fingern nach dem Saum seines Shirts, um es ihm über den Kopf zu ziehen. Trip leistete keine Gegenwehr, sondern ging seinerseits zum Angriff über. Jon kehrte den beiden den Rücken zu und wandte sich wieder an Phlox.

„Captain, wenn Sie gestatten, möchte ich auf die Krankenstation zurückkehren. Ich denke, ich sollte herausfinden, was es ist, das die ganze Crew in diesen *Ausnahmezustand* versetzt.“

„Nicht so schnell, Phlox!“, kommandierte Jon. Die Crew war ihm in diesem Augenblick ziemlich egal, und nicht einmal diese Erkenntnis schockte ihn sonderlich. „Warum haben Sie mich hier hergebeten? T’Pol und Trip scheinen doch wunderbar mit der Sache klarzukommen.“

Dem Arzt entging der verletzte Ton in der Stimme seines Captains nicht. „Captain Archer, ich kann Sie nur bitten: Wenn Sie es irgendwie einrichten können, bleiben Sie! Sie werden hier früh genug gebraucht, mit Sicherheit. Bedenken Sie, dass Vulkanier andere Vorstellungen von einem guten Paarungsakt haben als andere Rassen. Bedauerlicherweise spreche ich da aus Erfahrung.“ Den letzten Satz fügte er zu sich selbst gewandt hinzu, und Jon war noch zu beschäftigt mit dem ersten Teil der Rede, um darüber die Stirn zu runzeln.

Phlox verließ das Quartier und Jon wandte sich unentschlossen dem Geschehen auf dem Bett zu, ein bisschen peinlich berührt, seinem besten Freund und seiner – nun… *Wissenschaftsoffizierin* bei privaten Vergnügen zuzusehen – aber auch ein bisschen neugierig. Er schien jedoch mehr als nur den Anfang verpasst zu haben, denn Trip – bekleidet nur noch mit seinem Unterhemd und Socken – war am Fußende des Bettes zusammengesunken und atmete schwer. T’Pol richtete sich gerade auf, völlig nackt. Ihre Augen flogen immer noch unstet im Zimmer umher und klammerten sich schließlich an ihn.

„Jonathan…“, hauchte sie und kam auf ihn zu. Bevor er sich wehren konnte – oder überhaupt zu der Überlegung fähig war, ob er sich wehren wollte – hatte sie seine Handgelenke umfasst und drängte ihn mit der Kraft eines Vulkaniers auf den kleinen Tisch in der Mitte des Zimmers. Ihr Gesicht kam dem seinen immer näher, ihre Lippen strichen federleicht über seine, dann biss sie ihm ins Ohrläppchen. „Wie lange wollte ich das schon tun“, flüsterte sie dabei, bevor sie schwungvoll den Reißverschluss der Uniform öffnete und Jon in Rekordzeit entkleidete. Als er sich halbwegs bequem positionierte, damit sie sich auf ihn setzen konnte – er hatte beschlossen, keinen Widerstand zu leisten, schließlich war sie wesentlich stärker als er – fiel sein letzter Blick auf seine Socken. „Ich habe tatsächlich eine Frau gefunden, die nicht darauf besteht, dass ich die ausziehe“, dachte er leicht amüsiert. Dann schaltete sich sein Denken für eine wunderbare Zeitspanne aus.

Hoshi verspürte das dringende Bedürfnis, nervös von einem Bein auf das andere zu treten, doch sie blieb stehen, wo sie war und gab sich die größte Mühe, sich unsichtbar zu machen. Wie unsagbar peinlich dieser Tag verlief! Schlimm genug, dass sie dem Verlangen, das sie spürte, nicht hatte widerstehen können – und sie hatte doch eigentlich gar nichts getan, bevor auch schon die Wellen eines Höhepunktes sie überfluteten – und Lieutenant Reed hatte sie dabei erwischt! Gab es überhaupt eine peinlichere Vorstellung? Nun ja, wenigstens war es der schweigsame, in sich gekehrte Waffenoffizier gewesen. Malcolm würde wohl kaum ein Wort über die Angelegenheit verlieren. Malcolm mit den intensiven braunen Augen, mit dem gewinnenden Lächeln, das sich allzu selten auf seine Lippen wagte. Malcolm mit den schlanken, langgliedrigen Händen. Hoshi unterdrückte mit Mühe das Bild in ihrem Kopf, das ihr zeigte, wie diese schönen Hände über ihre nackten Brüste fuhren, doch sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Brustwarzen kribbelnd aufstellten.

Travis’ rechter Arm schmerzte. Der überwiegende Großteil seines Körpers war erschöpft, doch ein entscheidender Teil von ihm war noch immer nicht der Meinung, genug bekommen zu haben. So konnte es doch nicht weitergehen! Er entschied sich, die Energie in seinem Unterleib umzulenken und machte sich auf in den Fitnessraum. Laufen, das wäre gut. Bis er zusammenbrach, und dann könnte er vielleicht endlich schlafen.

„Kommt ihr eine Weile allein klar?“, fragte Jon eine halbe Stunde und eine Handvoll Höhepunkte der menschlich-vulkanischen Beziehungen später. „Ich sollte auf der Brücke nach dem Rechten schauen.“

„Aber du kommst doch wieder?“, fragte Trip mit einem leicht panischen Unterton beschwörend. T’Pol sagte nichts. Selbst wenn sie seine Worte zur Kenntnis genommen hätte, war ihr Mund gerade anderweitig beschäftigt.

Jon nickte Trip und T’Pols Hinterkopf aufmunternd zu und verließ das Quartier. Auf dem Korridor schloss er den Reißverschluss seiner Uniform. Was für ein Erlebnis! Auf gewisse Weise war es schon erniedrigend, seinem Geschlechtstrieb und einer vulkanischen Wissenschaftsoffizierin auf diese Weise ausgeliefert zu sein. Erniedrigend, aber andererseits gar nicht so übel. Zwar traf es ihn, dass er diese Intimität mit Trip teilen musste, aber wenn er realistisch darüber nachdachte, war ihm klar, dass er eigentlich dankbar über diese Arbeitsteilung sein sollte. Und wen, wenn nicht Trip, hätte er bei so einer Angelegenheit an seiner Seite haben wollen?

Er betrat die Brücke, die immer noch mit nur drei Mann besetzt war. „Status?“, fragte er und hoffte, dass man ihm nicht ansehen konnte, was er in Zwischenzeit getrieben hatte.

„Keine besonderen Vorfälle“, antwortete Malcolm automatisch, fügte dann jedoch ein leiseres „Zumindest objektiv gesehen“, hinzu.

Jon ging ganz nah an seinen Waffenoffizier heran, beugte sich zu ihm herüber und fragte leise: „Was ist hier eigentlich los, Malcolm? Können Sie es mir sagen?“

„Das kann ich nicht, Sir“, entgegnete Malcolm. „Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich weiß, was Sie meinen.“

„Ach, kommen Sie! Sie wissen ganz genau, was ich meine. Phlox hat mir bestätigt, dass es allen Männern an Board so ergeht, bis auf ihn.“

„Nicht nur den Männern“, berichtigte Malcolm mit einem Seitenblick auf Hoshi. Jons Augen folgten Malcolms, und als sein Blick den der schönen Asiatin traf, spürte er, dass sein nicht mehr ganz so kleiner Freund schon wieder Bedarf anmeldete. Er atmete tief durch.

„Malcolm, ich gebe Ihnen einen guten Rat: Sie haben die Brücke und sollten für den Notfall einen kühlen Kopf bewahren. Ich habe jedoch festgestellt, dass einem das bedeutend leichter fällt, wenn man… den Dingen vorher für eine Weile ihren Lauf lässt. Die Enterprise befindet sich im Ausnahmezustand, und dort drüben steht eine wunderschöne Frau.“ Er klopfte dem jüngeren Mann auf die Schulter und wandte sich mit einem Kopfnicken in Hoshis Richtung wieder zur Tür.

„Ach ja, Ensign“, sagte er abschließend zu dem Piloten, „Schalten Sie auf Autopilot. Sie dürfen wegtreten, wenn Sie wollen.“

Mit einem „Ja, Sir!“ stürzte der Mann an ihm vorbei in Richtung der Toiletten.

Phlox hatte einen Crewman zu sich gebeten, um umfangreiche Scans durchzuführen und damit dem Geheimnis der Sexwut der Besatzung auf die Spur zu kommen. Unglücklicherweise benahm sich der Mann mittleren Alters nicht unwesentlich anders als zuvor T’Pol. Ständig versuchte er, den Arzt mit Worten und Gesten zu Vertraulichkeiten zu überreden. Als er vor Phlox’ Augen zu onanieren begann, schickte er ihn zurück in sein Quartier. Die Scans konnte er jedoch auch jetzt noch nicht in Ruhe analysieren. Ständig kamen Besatzungsmitglieder auf die Krankenstation um nach dem Grund ihrer Gemütsaufwallung zu fragen. Eine Gruppe von drei Männern bat um Gleitgel – er war doch kein Warenhaus! – und zwei weibliche Crewmen mussten sich wegen eines akuten gynäkologischen Leidens – simpler Überanspruchung – behandeln lassen.

Mehrere Minuten lang betrachtete Malcolm Hoshi von der Seite. Die junge Frau blickte auf ihren Arbeitsplatz, hatte sich aber seit geraumer Zeit keinen Zentimeter bewegt. Schade eigentlich… Wenn sie nur einen Schritt auf ihn zukommen würde… Der Captain hatte ihm nahe gelegt, die Kommunikationsoffizierin zu verführen. Himmel, ja, das hatte er wirklich! Vielleicht war es ein Traum. Oder vielleicht hatte T’Pol sie alle mit ihrem Pon Farr angesteckt. Was für ein bescheuerter Gedanke! Doch nur zu gut erinnerte er sich an die Begegnung mit dem Sub-Commander auf dem Korridor. Damals war er verdammt nah dran gewesen, nachzugeben. Das war die Art von Flirten, die er verstand. Die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen – erstrecht, wenn Frauen ins Spiel kamen – waren ihm zu kompliziert. Er tat sich schwer mit dem Knüpfen zarter Bande, dem Entstehenlassen von gegenseitiger Anteilnahme. Erstrecht, wenn sein noch immer unbefriedigtes Verlangen ihn keinen vernünftigen Satz zustande bringen ließ. Er konnte wohl schlecht zu Hoshi hinübergehen und sie bitten, die Beine breit zu machen. Himmel, wie sehr er genau das tun wollte!

Jetzt hatte sie sich doch bewegt. Ihr Kopf wandte sich zu ihm hinüber. Blitzschnell senkte er den Blick, doch er war zu langsam. Für einen winzigen Sekundenbruchteil sah er in ihre Augen. Zu seiner sexuellen Begierde gesellte sich jetzt auch noch ein seltsames Rumoren in seinem Bauch, das ihn unwillkürlich an die Schmetterlinge denken ließ, die in kitschigen Romanverfilmungen hin und wieder erwähnt wurden. Das wurde ja immer besser! Dann konnte er es sich gleich sparen, irgendwelche Annäherungsversuche zu starten. Wenn auch nur die leiseste Andeutung von Gefühlen mit ins Spiel kam, versagte Malcolm meist auf ganzer Linie. Er atmete tief durch und schloss einen Pakt mit sich: Er würde Hoshi *nicht* anfassen, er würde *trotzdem* einen klaren Kopf behalten und jetzt sofort mit irgendwelcher Arbeit anfangen, die er zur völligen Zufriedenheit des Captains erledigen würde. Als Gegenleistung versprach er sich eine hübsche, einfache Blondine beim nächsten Landurlaub. Ja, genauso würde er es machen. Entschieden wandte er der Frau den Rücken zu.

Travis erhöhte die Geschwindigkeit des Laufbandes. Er war völlig durchgeschwitzt. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis er das Ziel einer barmherzigen Ohnmacht erreicht hätte. Sein Sichtfeld begann sich schon langsam zu verengen, und sein Bewusstsein löste sich von seinem Körper, tatsächlich seinem *ganzen* Körper.

Am Rande dieses Schleiers hörte er, wie sich die Tür öffnete und mehrere Männer der Mannschaft eintraten.

„Jawohl, hier ist Platz für uns alle!“, grölte einer.

„O lá lá, Ensign Mayweather, so sportlich an einem wunderschönen Tag wie heute?“, fragte ein anderer. „Männer mit einem solch knackigen Hintern wie Sie sollten ihre Energie lieber für andere Dinge aufheben…“

In einem Anflug von Panik stoppte Travis das Laufband. Da seine Muskeln seit über einer Stunde am Leistungslimit arbeiteten, geriet er ins Stolpern und fiel rückwärts von dem Sportgerät. „Schließen Sie sich doch unserer kleinen Party an“, schlug ein Crewman vor, während der Pilot sich keuchend aufrappelte, und griff nach Travis’ Sporthose. An der Art der Fitnessraum-Party bestand kein Zweifel: Mehrere der Gäste hatten ihre Geräte schon ausgepackt und begannen bereits mit den Aufwärmübungen. Entsetzt hielt Travis seine Hose fest und stolperte auf den Korridor und weiter in sein Quartier. Noch entsetzter war er jedoch darüber, was dieser unvorstellbare Vorschlag seines Kollegen seiner doch fast bezwungen geglaubten Libido antat…

„Lieutenant, ich glaube, ich bin auf eine Unregelmäßigkeit gestoßen, die wir untersuchen sollten.“ Das Pflichtgefühl hatte schließlich Hoshis tiefe Verlegenheit besiegt. Sie trat einen Schritt zurück und winkte Malcolm an ihr Pult. Seine Nähe verunsicherte sie so, dass sie ihre Entscheidung schon wieder bereute, doch jetzt stand der Offizier neben ihr, und sie konnte sich darauf konzentrieren, ihm ihre Beobachtungen zu erläutern.

„Die Interferenzen im Gammabereich bei den automatischen Subraum-Scans weisen ständig wiederkehrende Muster auf“, begann sie.

„Heißt das, jemand will mit uns kommunizieren?“, fragte Malcolm, der seinerseits schon wieder Schwierigkeiten hatte, an seinem Pakt festzuhalten.

„Nicht unbedingt. Aber an simple Störungen glaube ich nicht. T’Pol sollte zumindest einen Blick darauf werfen.“

Die Mundwinkel des Waffenoffiziers zuckten amüsiert. „Ich glaube nicht, dass T’Pol dafür im Moment Zeit hat.“

„Aber sie ist die Wissenschaftsoffizierin auf diesem Schiff, und eigentlich sollte sie um diese Zeit auf der Brücke sein“, beharrte Hoshi.

„Nun, Ensign, ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber heute scheinen die Dinge etwas drunter und drüber zu laufen…“

„Wo ist eigentlich der Captain?“, unterbrach sie ihn und sah sich um. Sie erschrak. Sie waren völlig allein auf der Brücke. Im Affekt aktivierte sie das Interkomm. „Sato an Captain Archer!“

„Ich glaube nicht, dass er antwortet“, sagte Malcolm, der auf einmal viel zu nahe bei ihr stand.

„Lieutenant“, flüsterte sie, nicht sicher, ob sie das erschrecken oder erfreuen sollte. Er hob seine Hand, legte sie sachte auf ihren Rücken und zog sie zu sich heran. Seine Lippen kamen auf sie zu. Instinktiv schloss sie die Augen, hob den Kopf, und als er sie küsste, schmiegte sie sich leidenschaftlich an seinen Körper. Sie versank in diesem Kuss, während gleichzeitig der Wunsch immer stärker wurde, den Kuss zu lösen, um ihn seiner Uniform zu entledigen. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich, das war die Erklärung! Sie tauchte aus Malcolms Umarmung und bearbeitete den Touchscreen ihrer Konsole mit fliegenden Fingern. Jetzt, wo sie das Rätsel kannte, dauerte es möglicherweise nicht lange, bis sie auch eine Lösung fand.

Jon und Trip lagen auf dem Fußboden in T’Pols Quartier und starrten beide dösend an die Decke. Die Vulkanierin räkelte sich zwischen ihnen. Endlich schien auch sie leicht ermattet zu sein.

„Was für eine Erfahrung“, murmelte Trip, der am ganzen Körper Kratzspuren aufwies.

„Was für eine Erfahrung“, bestätigte der Captain und befühlte sein blaues Auge.

„Wir sollten darüber reden…“, begann der Commander unsicher.

„Wir sollten die Sache ganz schnell vergessen“, widersprach sein Freund bestimmt.

„Jonathan“, hauchte T’Pol und drehte sich so, dass sie mit ihren Schenkeln seine Mitte umschloss…

Hoshi hatte Phlox zu sich auf die Brücke gebeten und besprach sich eifrig mit ihm. Malcolm saß in seinem Sessel und bemühte sich eingehend, nicht beleidigt zu sein. Es hätte so schön sein können! Jetzt, in dieser Minute, hätte er sie auf den Fußboden gebettet… - Nein! Es war natürlich absolut richtig von Hoshi, so professionell zu handeln! Immerhin unterlagen sie ganz offensichtlich einer Subraumstörung – oder was auch immer – die ihre Gefühle beeinflusste.

„Möglicherweise wirken sich diese elektromagnetischen Strahlungsmuster auf bestimmte Eiweißmoleküle im menschlichen beziehungsweise vulkanischen Körper aus“, bestätigte Phlox Hoshis Entdeckung. „Ja, anzunehmenderweise auf Adenin, denn die denobulanische Rasse kommt ohne diesen Stoff aus.“ Konzentriert scrollte der Doktor an seinem PADD herum und nickte schließlich. „Ja, das Szenario ist denkbar. Die Strahlung spaltet freie Adeninmoleküle – zum Glück nicht die in der DNA-Helix – was wiederum zur Ausschüttung von einem viel versprechenden Hormon-Mix führt. Ich werde die Blutproben, die ich Ensign Mayweather und Crewman Wanker entnommen habe, sofort noch einmal gezielt darauf untersuchen.“

Mit diesen Worten zog sich der Mediziner auf die Krankenstation zurück. Hoshi und Malcolm blieben erneut allein zurück.

In seinem Quartier vergewisserte Travis sich, dass die Tür auch wirklich verschlossen war. Dann holsterte er sich die Kleider vom Leib und stellte sich unter die Dusche. Besorgt untersuchte er seinen Penis. Das gute Stück war sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Die empfindliche Haut fühlte sich an wie eine einzige Schürfwunde. Das Zählen hatte er mittlerweile aufgegeben. Bei den letzten Malen war er sich auch gar nicht sicher gewesen, ob sie wirklich galten, denn sein Körper war so ausgelaugt, dass praktisch keine Samenflüssigkeit mehr zu Tage trat. Er fühlte sich wirklich miserabel. Hoffentlich hatte sein Martyrium bald ein Ende! Zu Tode gevögelt zu werden war schließlich eine Sache. Sich selbst zu Tode zu onanieren war eine Art zu sterben, die an Schande wohl kaum zu überbieten war. Er hoffte bloß, Phlox würde den Anstand besitzen, den Bericht zu fälschen.

„Tja, schon erleichternd zu wissen, dass mein Verhalten von vorhin auf einen plausiblen Grund zurückzuführen ist“, bemerkte Malcolm, der sich nichts sehnlicher wünschte, als dass die Asiatin ihre Entdeckung erst eine gute halbe Stunde später gemacht hätte.

Hoshi lächelte. „Alles andere hätte mich auch gewundert.“

„Was wollen Sie damit sagen, Ensign?“

Sie errötete. Noch war das Problem nicht behoben. Sie fühlte sich immer noch wie eine rollige Katze, und nun *wusste* sie auch, dass es dem höherrangigen Offizier genauso gehen musste.

„Nun, Sie sind immer so distanziert und professionell… Unter normalen Umständen hätten Sie mich ganz sicher nicht geküsst, selbst wenn ich die einzige Frau auf diesem Schiff gewesen wäre.“

„Da haben Sie recht“, bestätigte Malcolm. Dann fiel ihm auf, dass sie das möglicherweise als Beleidigung, als Herabwürdigung ihrer weiblichen Qualitäten auffassen konnte und schob schnell hinterher: „Was nicht heißen soll, dass ich Sie unter normalen Umständen nicht attraktiv finden würde…“ - Was redete er da nur schon wieder?

Zu spät, Hoshi war schon darauf angesprungen: „Sie finden mich attraktiv?“

Lügen konnte er auch nicht. „Sehr.“ Einen Moment schwankte er. Sollte er seine Selbstdisziplin beiseite schieben, den mit sich selbst geschlossenen Pakt brechen, seinen Hormonen freien Lauf lassen und sich einfach auf sie berufen? Unsicher ging er einen Schritt auf die schöne Kommunikationsoffizierin zu.

Noch ehe sich die Tür ganz geöffnet hatte, drängte sich Phlox hinein, in der Hand ein Hypospray schwenkend. „Ich habe eine Lösung!“, verkündete er stolz.

„Wie ist das möglich?“, fragte Malcolm und versuchte, sämtliche Enttäuschung aus seiner Stimme herauszuhalten. „Sie haben doch erst vor etwa 20 Minuten erfahren, wonach Sie suchen müssen!“

„In der Tat. Aber dann war die Sache wirklich verblüffend einfach! Ich könnte Sie mit medizinischen Details langweilen, Lieutenant, aber es reicht, denke ich, wenn ich Ihnen verspreche, dass Sie in wenigen Minuten wieder Sie selbst sein werden. Darf ich?“ Die Frage war an Hoshi gerichtet. Das Injektionsgerät hatte er bereits an Ihren Hals angesetzt.

„Wenn Sie sich sicher sind, dass es mich nicht umbringt“, sagte die Asiatin trotz der Überrumpelung mit einem milden Lächeln.

„Crewman Wanker erfreut sich bereits wieder seiner gewöhnlichen Persönlichkeit und ist sehr erleichtert darüber“, versicherte Phlox.

„Wie lange wird es dauern, bis wir die Wirkung spüren?“, fragte Malcolm.

„Nicht länger als ein paar Minuten“, versicherte der Arzt. Mit wenigen Schritten war er bei ihm und injizierte auch ihm den Strahlungsblocker.

„Konnten Sie genug Serum herstellen, um die gesamte Crew zu behandeln?“

„Das konnte ich, Sir. Ich werde mich jetzt wieder auf die Krankenstation begeben und den Rest der Mannschaft gegen das Phänomen impfen.“

Als sie wieder allein auf der Brücke waren, trat Hoshi auf Malcolm zu. „Da ist etwas, das ich sehr gerne noch tun möchte, bevor Sie wieder der unberührbare Lieutenant Reed sind“, sagte sie. Da waren sie wieder, die Schmetterlinge. Ihr Kuss war sehr sanft diesmal, zärtlich. Er wünschte sich, es würde niemals aufhören, doch er ließ sie gewähren, als sie sich langsam von ihm löste. Verträumt lächelte sie ihm zu. Er lächelte zurück, konnte gar nicht anders. Dann merkte er zunehmend, wie blöd er sich vorkam mit diesem dämlichen Grinsen im Gesicht. Das Serum schien zu wirken. Er wandte sich seinem Bildschirm zu, überprüfte überflüssigerweise die Schilde und Phasenkanonen. Als er wieder aufsah, traf er Hoshis Blick. Nein, ganz wirkte die Injektion doch noch nicht, denn sofort meldeten sich die Schmetterlinge. Glücklicherweise hatte er sich jetzt aber wieder fest im Griff.

Der Captain erschien frisch geduscht und in sauberer, intakter Uniform auf der Brücke. Sein blaues Auge machte jedoch für jeden ersichtlich, wie und mit wem er die Zeit verbracht haben musste. Er konnte kaum die Augen offen halten, so erschöpft war er. Über Interkomm gab er an die gesamte Mannschaft den Befehl aus, diesen Vorfall und alle daraus resultierenden Folgen niemals zu erwähnen.

T’Pols Platz blieb weiterhin leer. Jon sagte nichts dazu, und niemand traute sich zu fragen. Die Vulkanierin hatte an ihrem *Emotionsausbruch* zu knabbern – zumal ihr dieses Mal niemand glauben würde, wenn sie sich mit einem Gedächtnisverlust herausredete.

Trip meldete aus dem Maschinenraum, dass zwar einige Mitglieder seines Teams noch nicht auf dem Posten seien, ansonsten aber alles glatt laufe.

Travis meldete sich für den Rest des Tages krank. Phlox hatte ihn erst als letzten impfen können, da er sich in seinem Quartier verschanzt und sich geweigert hatte, irgendjemanden hereinzulassen.

Malcolm ärgerte sich ein wenig über Phlox’ Fähigkeiten. Hatte er nicht versprochen, dass er wieder ganz der Alte werden würde? Er kämpfte aber immer noch mit diesen verfluchten Schmetterlingen…

ENDE
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