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Die Inhaftierung

von ThomasXY77

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Colonel Lovok öffnete seine Augen, aber nur langsam gewöhnten sie sich an das grelle Licht. „Er ist aufgewacht“, sagte eine Stimme. Der Romulaner drehte seinen Kopf zur Seite und sah einen Jem’Hadar, der von ihm durch ein Kraftfeld getrennt war. Lovok stand blitzartig auf, kurz darauf öffnete sich eine Tür und ein Vorta kam herein. Er musterte den Romulaner.

„Willkommen, Colonel Lovok.“ Der Romulaner war verwirrt, wieso befand er sich jetzt in einer Arrestzelle des Dominion? Als er schlafen ging, war er doch noch an Bord einer romulanischen Raumbasis im Orbit von Remus gewesen.

„Wer sind Sie und wo bin ich?“, wollte er von dem Vorta wissen.

„Wer ich bin, tut nichts zur Sache und Sie sind weit weg von Romulus.“ Damit drehte er sich um und schritt wieder auf die Tür zu.

„Ich betrachte mich als Kriegsgefangenen des Dominion“, rief Lovok dem Vorta noch hinterher.

„Tun Sie das, Colonel“, antwortete er ihm ohne sich umzudrehen und verließ den Raum. Lovok drehte sich um und blickte aus einem Fenster. Sterne zogen vorbei, er war also auf einem Schiff, auf einem Schiff des Dominion.

Lovok wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber einige Tage waren es sicher. Das Schiff war nun unter Warp gegangen und der Romulaner vermutete, dass die Reise nun zu Ende war. Er wartete bis drei Jem’Hadar ihn aus der Arrestzelle in einen Transporterraum brachten, von wo aus er auf die Oberfläche eines Asteroiden gebeamt wurde. Als er dort wieder rematerialisierte, fand er sich in mitten von Jem’Hadar wieder. Einer von ihnen trat auf den romulanischen Colonel zu.

„Ich bin der Erste und Sie sind ab jetzt nichts mehr, Ihr Leben ist in meiner Hand. Das ist das Internierungslager 347. Sie sind hierher gebracht worden, weil Sie ein Feind des Dominion sind. Es gibt keine Flucht, keine Freilassung, es gibt nur den Tod.“

Der Romulaner wurde einer gründlichen Untersuchung unterzogen, bis er wieder dem Ersten vorgeführt wurde. Der Erste blickte Colonel Lovok an.

„Sie werden in Baracke 8 untergebracht. Es steht Ihnen frei sich auf dem Gelände zu bewegen, aber denken Sie immer daran, außerhalb der atmosphärischen Kuppel gibt es nichts als luftloses Vakuum und blanken Felsen. Verlassen Sie die Kuppel auch nur für eine Sekunde, dann sind Sie tot.“ Damit verließ der Erste den Romulaner.

Lovok sah sich nun etwas um und sein Blick fiel sofort auf eine Art Kampfarena. Ein kleiner runder Kreis, wo gerade ein Jem’Hadar und ein Breen miteinander kämpften. Der Romulaner kam langsam näher und sah, wie der Jem’Hadar den Breen mit einem Schlag niederstreckte. Der Jem’Hadar wollte gerade dem am Boden liegenden Breen erneut einen Schlag versetzen, da schritt der Erste in den Kampf ein und beendete den Kampf. Lovok stieg nun in die Arena und half dem Breen auf, doch da packte ihn der Erste am Arm.

„Aber für dich, Romulaner, fängt es jetzt erst an.“ Der Erste ließ ihn los und ging fort, während Lovok den Breen in seine Baracke brachte und dem Ersten noch hinterher sah. Er legte den Breen auf seine Pritsche und sah sich in der Baracke um.

„Wer bist du?“, fragte der Breen mit seiner schrillen Stimme. Der Romulaner drehte sich wieder zu dem Breen um.

„Ich bin Colonel Lovok, vom Tal Shiar.“ Der Breen stellte sich nun auch vor, konnte aber seinen Namen nicht richtig sagen, da er nur von einem Breen ausgesprochen werden kann. Kurz darauf betrat dann ein Mensch in einer zerrissenen roten Sternenflottenuniform die Baracke.

„Hallo! Stevens mein Name, Commander der Sternenflotte.“ Lovok nickte und stellte sich ihm ebenfalls vor. Nachdem schließlich die Höflichkeiten ausgetauscht wurden, suchte sich der Romulaner einen Schlafplatz und legte sich hin.

Drei Jem’Hadar betraten die Baracke, unter ihnen auch der Erste. Sie sahen sich um und der Erste trat auf Lovok zu.

„Es ist soweit, Romulaner.“ Lovok, der bisher die Jem’Hadar ignoriert hatte, sah zu dem Ersten hoch und stand auf.

Er nickte und antwortete: „Ich bin bereit.“

„Ich hab mich schon darauf gefreut“, sagte der Erste. „Ich wollte schon immer mal sehen, wie die Romulaner kämpfen.“ Damit verließen die Jem’Hadar mit Lovok die Baracke und gingen direkt in die Kampfarena.

Der Romulaner stand dort in der Mitte und zog sich seine Uniformjacke aus, während ein anderer Jem’Hadar ebenfalls in die Arena stieg. Dann rief der Erste, der außerhalb der Kampfarena stand: „Der Kampf beginnt jetzt.“

Lovok ging sofort in Kampfstellung und der Jem’Hadar griff auch sofort an. Der Romulaner wehrte seine Schläge ab und konterte mit noch härteren Schlägen. Lovok überraschte ihn mit der romulanischen Stärke, die äußerlich nicht sichtbar war und bezwang leicht den Jem’Hadar.

Lovok sah nun den Ersten an und fragte: „Ist denn keiner hier der der stärker ist?“

Der Erste musterte ihn und antwortete: „Er war der Jüngste, er hatte die wenigste Erfahrung. Wir sehen uns dann morgen.“ Der Erste verließ nun den Platz, gefolgt von allen anderen Jem’Hadar und Lovok ging mit dem Breen und Stevens, die den Kampf auch gesehen hatten, wieder in Richtung ihrer Baracke. Dort legte sich der Romulaner wieder auf seine Pritsche.

„Gar nicht schlecht gekämpft“, sagte Stevens zu Lovok. „Das haben dir die Jem’Hadar bestimmt nicht zugetraut.“

Der Romulaner stimmte ihm mit einem Nicken zu. „Da hast du Recht, äußerlich ähneln die Romulaner den Menschen sehr, doch unsere Stärke ist doch bedeutend größer.“ Der Breen und Stevens nickten Lovok zu und legten sich nun selbst auf ihre Pritschen.

3 Wochen später...

Lovok verließ die Baracke und traf auf dem Gelände eine Gruppe von Romulanern und Cardassianern, die gerade hier angekommen waren. Die Romulaner hatten Uniformen des Tal Shiar an und sahen sehr mitgenommen aus, genauso wie die Cardassianer. Ruß und Blut verschmierten ihre Gesichter, anscheinend hatten sie einen erbitterten Kampf hinter sich. Lovok ging auf sie zu und als er sie erreichte, erkannte er in der Gruppe eine Romulanerin.

„Lieutenant Selveth?“, rief er sie fragend. Die Romulanerin erkannte ihn nun auch und kam aus der Menge auf ihn zu.

„Colonel! Was machen Sie denn schon hier? Ich dachte alle hohen Offiziere würden noch einige Wochen verhört werden, sofern sie überlebt haben.“

Lovok zog fragend seine Augenbrauen hoch. „Ich verstehe nicht“, sagte er zu ihr. „Ich bin doch schon seit mehreren Wochen hier.“

Selveth und die anderen Romulaner blickten ihn nun schweigend und erstaunt zugleich an.

„Aber du warst auf der Brücke. Du hast die Flotte befehligt, noch vor einigen Stunden“, stellte Selveth fest.

„Welche Flotte?“, fragte Lovok. Die Romulanerin sah Lovok überrascht an.

„Die Flotte von romulanischen und cardassianischen Kriegsschiffen, die versucht hat den Heimatplaneten der Gründer auszulöschen“, antwortete Selveth ihm.

Lovok verstand jetzt langsam, warum er vom Dominion gefangen genommen wurde. „Ich habe diese Flotte nicht befehligt“, sagte er Selveth.

„Doch, du warst auf der Brücke, ich habe dich gesehen. Wir alle haben dich gesehen“, erwiderte sie ihm.

Lovok schüttelte den Kopf. „Nein! Ich bin vor Wochen vom Dominion entführt und hierher gebracht worden. Der Colonel, der diese Flotte befehligt hat, war ganz offensichtlich ein Wechselbalg.“ Plötzlich wurde es totenstill, allen hatte es gehörig die Sprache verschlagen.

„Es war eine Falle“, sagte Selveth. Lovok stimmte ihr nickend zu. Die Gruppe löste sich nun langsam auf und Lovok ging mit Selveth in Baracke 8, wo auch die Romulanerin untergebracht wurde. Als sie hinein gingen, standen Stevens und der Breen gerade von ihren Pritschen auf. Lovok sah Selveth kurz an, dann wandte er sich Stevens und dem Breen zu.

„Darf ich vorstellen, Lieutenant Selveth, die Zwillingsschwester meiner Frau.“

„Sehr erfreut, Lieutenant“, sagte Stevens und stellte dann sich und den Breen vor. Sie unterhielten sich noch eine Weile und setzten sich dann auf ihre Pritschen, während Selveth sich einen Schlafplatz in der Nähe von Lovok suchte.

6 Monate später...

Lovok und Selveth waren auf dem Gelände und machten einen Rundgang, als jemand unerwartet Lovoks Namen rief. Der Romulaner drehte sich um und der Erste kam direkt auf ihn zu.

„Es ist wieder soweit“, sagte der Jem’Hadar.

„Natürlich!“, entgegnete der Romulaner und ging mit dem Ersten zur Kampfarena.

Lovok stand in der Arena und wartete auf den ersten Jem’Hadar, als Selveth mit den anderen kam. Ein Jem’Hadar, der mindestens einen Kopf größer war als er, stieg nun zu ihm in die Arena. Schließlich begann der Kampf und Lovok kämpfte wahrhaftig wie ein romulanischer Krieger. Ohne Gnade kämpfte er den Jem’Hadar in Grund und Boden und dabei feuerten ihn alle Gefangenen an, egal ob Romulaner, Cardassianer oder Klingonen. Der Jem’Hadar wollte gerade wieder angreifen, da wich Lovok aus, packte ihn am Hals und brach ihm brutal das Genick. Als nächstes hörten alle wie die Klingonen zusammen mit den Romulanern im Internierungslager wild aufschrieen und Lovok feierten. Nach diesem atemberaubenden Kampf bestritt Lovok noch vier weitere Kämpfe, die er auch alle gewann.

Nun stieg der Erste in die Arena. Lovok sah ihm tief in die Augen und fragte: „Ist denn keiner mehr hier, der mit mir kämpfen will?“ Lovok war regelrecht in einem Rausch.

„Passen Sie auf“, erwiderte darauf der Erste. „Ich habe einen würdigen Gegner für Sie.“

„Und wo ist er?“, fragte Lovok erwartungsvoll. Der Erste stellte sich vor den Romulaner.

„Er steht direkt vor ihnen.“ Lovok sah den Ersten an, nickte und er war mehr als bereit für den Jem’Hadar.

Der Breen stieg jetzt in die Arena, stellte sich schützend vor Lovok und wandte sich an den Ersten. „Für heute ist es doch genug. Er hat genug gekämpft.“

Der Jem’Hadar packte daraufhin den Breen an seinem Schutzanzug und drohte ihm: „Raus, oder du stirbst.“

Lovok drängte sofort den Breen aus der Arena, so dass der Erste ihn loslassen musste und besänftigte diesen. Der Breen stieg aus der Arena und Selveth gesellte sich neben den Breen.

„Hat Lovok schon mal mit dem Ersten gekämpft?“, fragte die Romulanerin. Der Breen sah Selveth an und schüttelte beunruhigt den Kopf. Die Romulanerin sah den Ersten an, der dort mit breiter Brust stand und daraufhin Lovok, der sichtlich angeschlagen war von den vorherigen Kämpfen.

Dann begann der Kampf und beide gingen in Stellung. Sie tasteten sich zunächst ab, um den jeweiligen Gegner in Sicherheit zu wiegen. Der Erste schlug schließlich zuerst zu, verfehlte Lovok aber und der Romulaner konterte, schlug den Ersten so hart in sein Kreuz, dass dieser zu Boden ging. Langsam richtete sich der Jem’Hadar wieder auf und griff erneut an, aber diesmal traf er Lovok. Der Romulaner taumelte, hielt sich aber auf den Beinen. Jetzt attackierte Lovok und verpasste dem Jem’Hadar ein paar schwere Schläge, die ihn von den Beinen und fast aus der Arena warfen. Nachdem der Erste wieder stand, wartete er nicht lange und schlug erneut zu. Den ersten Schlag konnte Lovok noch abwehren, doch der zweite Schlag traf den Romulaner so massiv, dass er mit einem halben Salto zu Boden ging. Der Jem’Hadar ging auf den Romulaner siegessicher zu, doch der reagierte blitzschnell und schnellte sein Bein so herum, dass es den Ersten ebenfalls von den Beinen riss. Beide standen nun wieder und Lovok setzte zum Schlag an, aber der Jem’Hadar hielt diesen Schlag auf und parierte ihn mit seiner anderen Faust. Der Romulaner stürzte und blieb einige Sekunden liegen. Sichtlich benommen kroch Lovok nun zum Rand und wollte sich wieder aufrichten, doch es fiel ihm sehr schwer. Kurz bevor er es schaffte, hielt ihn der Erste an der linken Schulter zurück.

„Es reicht, Romulaner, der Ehre wurde genüge getan.“

„Nein! Ich gebe mich nicht geschlagen“, gab ihm Lovok zur Antwort.

Dann stand plötzlich der Breen neben dem Romulaner und sagte: „Er hat Recht, du hast deine Ehre genug bewiesen, steh nicht wieder auf.“ Es war total still geworden und alle Augen richteten sich nun auf den Romulaner. Lovok sah Selveth an, in deren Augen Lovok die Angst um ihn erkannte, dann den Ersten, der ebenfalls sehr angeschlagen war, ließ sich dann fallen und blieb auf dem Boden liegen.

„Es ist vorbei“, rief der Erste lautstark und verließ stark humpelnd die Arena. Selveth und der Breen hoben anschließend Lovok auf, trugen ihn zurück in die Baracke und legten ihn auf seine Pritsche. Selveth behandelte und versorgte nun seine schweren Verletzungen, während Lovok ein schmerzverzerrtes Gesicht zog. Der Romulaner hatte Prellungen und mehrere Rippen waren gebrochen.

18 Monate später...

Lovok, Selveth, Stevens und der Breen waren in ihrer Baracke, als plötzlich ein Signal ertönte und eine Stimme sagte: „Alle Gefangenen haben sich sofort zu versammeln.“

Alle sahen sich fragend an und gingen dann wortlos auf das Gelände, wo sich bereits die anderen Gefangenen versammelt hatten. Alle warteten nun was kommen würde, ebenso wie die Jem’Hadar, die den Gefangenen gegenüber standen. Aus dem Hintergrund kam jetzt der Vorta, der das Internierungslager kommandierte, gefolgt von dem Ersten und richtete das Wort an die Gefangenen.

„Alle cardassianischen Gefangenen sollen sofort vortreten.“ Die Cardassianer sahen sich alle gegenseitig ehrfurchtsvoll an und gingen einen Schritt vor. Der Vorta sah die Cardassianer einen Moment an und sagte: „Ich freue mich Ihnen mitteilen zu können, dass die Feindseligkeiten zwischen unseren Völkern beseitigt wurden. Denn heute ist Cardassia dem Dominion beigetreten. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem neuen Status als Bürger des Dominion. Aus diesem Grund werden Sie alle nach Hause geschickt.“

Lovok hatte es förmlich die Sprache verschlagen. Als alle Cardassianer schließlich weg waren, richtete der Vorta erneut das Wort an die Gefangenen. „Die Romulaner Lovok und Selveth, sofort vortreten“ Lovok und Selveth sahen sich gegenseitig an und traten geschlossen vor. Der Vorta ging nun, gefolgt von dem Ersten, auf Lovok und Selveth zu. „Sie werden uns ebenfalls verlassen. Aber machen Sie sich keine Illusionen, Sie werden nicht nach Hause geschickt. Ehrlich gesagt, Sie stören hier. Insbesondere Sie, Lovok. Wenn es nach mir ginge, dann hätte ich Sie schon längst exekutieren lassen. Verlegt werden Sie in ein cardassianisches Arbeitslager, aber ich garantiere Ihnen, es wird Ihnen dort nicht leichter ergehen.“ Nach diesen Worten verließ der Vorta den Platz und der Erste trat auf Lovok zu.

„Es war mir eine Ehre mit Ihnen gekämpft zu haben, Colonel“, sagte der Jem’Hadar. Der Romulaner nickte kurz, was der Jem’Hadar auch tat. Der Erste verließ nun den Platz und die beiden Romulaner wurden auf ein Schiff in eine Arrestzelle gebracht. Lovok und Selveth legten sich dort auf die Liegen, die dort für sie standen.

Es dauerte mehrere Tage, bis das Schiff in den Orbit von Cardassia einschwenkte. Die Romulaner mussten nicht lange warten bis ein Jem’Hadar-Trupp die Arrestzelle betrat und Selveth und Lovok in einen Transporterraum brachten. Sie mussten sich auf die Plattformen stellen und schon wenige Sekunden später wurde der Transporter aktiviert. Als die Romulaner auf der Oberfläche von Cardassia rematerialisierten, sah Lovok in das Gesicht eines Vorta.

„Willkommen, Colonel Lovok. Und auch Sie, Lieutenant Selveth“, begrüßte der Vorta die Romulaner mit einer gespielt freundlichen Stimme. „Darf ich mich vorstellen, ich bin Weyoun. Ich freue mich, Sie endlich einmal kennen zu lernen. Colonel, ich habe schon viel über Sie gehört.“ Aus dem Hintergrund kamen nun einige Jem’Hadar und Cardassianer und blieben hinter den Romulanern stehen. Weyoun gab ein Zeichen und schon packten die Jem’Hadar Lovok an den Armen.

„Was soll das?“, wollte Lovok von dem Vorta wissen.

„Alles mit der Zeit“, antwortete er ihm. Die Jem’Hadar brachten den Romulaner nun in einen Verhörraum und setzten ihn in einen Stuhl, während Selveth von den Cardassianern in eine Arrestzelle gebracht wurde. Lovok versuchte mehrmals aufzustehen, aber ein Beschränkungsfeld hinderte ihn daran. Es dauerte ein paar Minuten, dann kam Weyoun herein. Der Vorta ging einmal um Lovok herum, dann stoppte er und beugte sich zu ihm herunter. „Mein lieber Colonel Lovok, Sie müssen mir glauben, dass mir dies hier keinen Spaß macht, denn ich mag Sie wirklich sehr gerne. Besonders nachdem ich hörte, wie populär Sie in dem Internierungslager waren und natürlich bei Ihnen zu Hause auf Romulus. Es ist fast unverständlich. Ihr Volk hat schon so lange nichts mehr von Ihnen gehört, trotzdem weigert es sich zu glauben, dass Sie tot sind.“ Weyoun schmunzelte. „Sie gelten immer noch als vermisst. Offenbar rechnet Ihr Volk damit, dass Sie eines Tages zurückkehren werden.“

Lovok drehte nun seinen Kopf zu dem Vorta und sagte: „Seien Sie versichert, ich werde zurückkehren und das Romulanische Imperium wird das Dominion vernichten.“ Weyoun machte nun ein ernstes Gesicht.

„Colonel Lovok, Sie würden uns Zeit und Ärger ersparen, wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten würden.“

„Das ist doch wohl nicht Ihr ernst? Warum sollte ich wohl kooperieren?“, sagte der Romulaner zu dem Vorta.

„Nun, ich würde es nicht gerne sehen, wenn man Ihnen Schmerz zufügen würde, Colonel. Ich bitte Sie, seien sie nicht so stur.“ Lovok drehte nun seinen Kopf von Weyoun wieder weg und schloss seine Augen. „Also, Colonel, wie stark sind die romulanischen Truppen an der cardassianischen Grenze?“ Lovok hatte immer noch die Augen geschlossen und ignorierte den Vorta total. „Colonel? Ganz wie Sie wollen, Sie lassen mir keine andere Wahl.“ Weyoun verließ daraufhin den Raum und während sich die Tür hinter dem Vorta schloss, ging ein Jem’Hadar, der bisher an der Tür stand, auf den Romulaner zu und ballte seine rechte Hand zu einer Faust.

Einige Stunden später kam der Jem’Hadar sichtlich enttäuscht aus dem Verhörraum und ging zu Weyoun, den er vor der Tür vorfand. Der Vorta sah den Jem’Hadar fragend an. „Nun?“

„Es tut mir leid, Sir“, erwiderte der Jem’Hadar. „Der Romulaner hat nicht ein Wort gesagt, er hat nicht mal aufgeschrieen. Keinen einzigen Ton habe ich aus ihm rausbekommen.“

„Romulaner!“, sagte Weyoun. „Das ist ein verdammt starkes Volk, besonders die vom Tal Shiar. Vielleicht hätten wir besser die klingonische Propaganda über die Romulaner nicht glauben sollen. Langsam denke ich, dass wir uns mit den Romulanern gut stellen sollten, sonst könnten unsere Pläne nicht verwirklicht werden.“

„Sir?“, fragte der Jem’Hadar.

Weyoun sah den Jem’Hadar an. „Schon gut. Bringen Sie Colonel Lovok in die Arrestzelle.“

Der Jem’Hadar ging zurück und holte mit seinem Kollegen Lovok aus dem Verhörraum. Der Romulaner war bewusstlos und hing zwischen den Jem’Hadar, die ihn rückwärts an Weyoun vorbei in die Arrestzelle schleppten. Vor der Arrestzelle wartete dann Weyoun, bis die Jem’Hadar wieder ihre Posten vor der Arrestzelle einnahmen. Selveth kümmerte sich um Lovoks Verletzungen, wischte ihm das grüne Blut aus dem Gesicht und sah dann den Vorta hasserfüllt an.

Weyoun sagte dann zu den Jem’Hadar: „Die Romulaner nützen uns hier überhaupt nichts, wir werden nie eine Information aus ihnen holen. Es wäre besser wir geben ihnen wie geplant eine produktivere Aufgabe. Morgen werden sie in ein cardassianische Arbeitslager verlegt, auf Cardassia IV, ich werde alles Notwendige veranlassen.“ Damit verließ der Vorta den Gefängnistrakt.

Am nächsten Tag brachte eine Gruppe von Jem’Hadar und Cardassianer die Romulaner in ein cardassianisches Shuttle. Es dauerte nicht lange, da hob das Shuttle ab und nahm Kurs auf Cardassia IV. Die Romulaner saßen in Handschellen und die beiden cardassianischen Wachen achteten auf jede einzelne Bewegung, die ihre Gefangenen auch nur andeutete.

Auf Cardassia IV brachten die beiden cardassianischen Soldaten Lovok und Selveth direkt zum Kommandanten des cardassianischen Arbeitslagers, der die Romulaner schon erwartete. Der Kommandant saß in seinem Büro als die beiden Cardassianer mit ihren Gefangenen zu ihm rein kamen. Der Kommandant stand von seinem Stuhl auf und musterte die Romulaner gründlich, dann begrüßte er sie.

„Willkommen! Hier ist Endstation für Sie, Romulaner. Machen Sie sich mit den Regeln vertraut, ihre Mitgefangenen werden Sie darüber informieren. Aber die wichtigste Regel verrate ich Ihnen jetzt schon. Ich dulde keinen Ungehorsam. Falls doch, werden Sie diszipliniert. Noch Fragen?“ Lovok und Selveth schwiegen. Der cardassianische Kommandant nickte. „Gut! Ich teile Ihnen hiermit Baracke 2 als Schlafplatz zu, wenn Sie nicht in der Mine oder im Steinbruch arbeiten.“ Der Kommandant setzte sich wieder und richtete seinen Blick auf die cardassianischen Soldaten, die immer noch an der Tür standen. „Nehmen Sie unseren neuen Gäste die Handschellen ab und bringen Sie sie zur Mine, wo sie von jetzt an arbeiten werden.“

„Ja, Sir“, erwiderten die beiden Cardassianer gleichzeitig, nahmen den Romulanern die Handschellen ab und brachten sie zur Mine. Dort gaben sie ihnen jeweils eine Spitzhacke und deuteten auf die Felsen, wo bereits andere Gefangene arbeiteten. Lovok schwenkte seine Pieke auf seine Schulter. Selveth tat es ihm gleich und sie gingen gemeinsam zu den Felsen und fingen an zu arbeiten. Während sie die Felsen bearbeitete, gingen die beiden Soldaten weg und überließen die Aufsicht den bereits anwesenden cardassianischen Aufsehern.

2 Monate später...

Lovok lief der Schweiß über die Stirn, der Romulaner war eine solche Hitze, die hier herrschte, nicht gewohnt. Selveth hatte damit auch zu kämpfen, doch sie waren beim Tal Shiar und so versuchten sie es sich nicht anmerken zu lassen. Die Romulaner legten jetzt ihre Pieke kurz nieder und tranken etwas an der Wasserstelle. Doch kaum hatten sie einen Schluck getrunken, trat ein cardassianischer Aufseher auf sie zu.

„Weiter arbeiten!“, schrie der Cardassianer die Romulaner an und schlug Lovok gleichzeitig den Becher Wasser aus der Hand. Selveth schmiss aus Solidarität ihren Becher ebenfalls weg, sie kehrten dem Cardassianer den Rücken zu und gingen zurück zu den Felsen. Sie wollten gerade das Gestein wieder bearbeiten, da erschütterte eine Explosion die Erde und die Energiezufuhr wurde unterbrochen.

Lovok und Selveth schmissen sich instinktiv auf den Boden, um in Deckung zu gehen, dann hörte sie wildes Geschrei. Lovok blickte auf und sah eine schwarze Rauchschwade aus der Mine empor steigen. Der Romulaner begriff die Situation und gab Selveth ein Zeichen. Kurz entschlossen entriss sie dem nahe stehenden Cardassianer in der Hektik die Waffe und Lovok streckte ihn mit einem brutalen Schlag zu Boden. Sie liefen so schnell sie konnten durch die Kraftfelder, die nun abgeschaltet waren.

Die Romulaner hatte gerade die nahe gelegene Hügelkette erreicht, drehten sich noch einmal um und sahen wie im Lager die pure Panik herrschte. Kein Cardassianer hatte ihre Flucht bemerkt und so rannten sie weiter, bis sie die Shuttles erreichten. Lovok kletterte den Abhang hinunter, stieg in ein Shuttle und machte es Abflug bereit, während Selveth ihm Sekunden später folgte. Er initiierte die Startsequenz, sie hoben ab und begaben sich nach einem holprigen Flug in den Orbit. Dort registrierten ihre Sensoren plötzlich ein cardassianisches Kriegsschiff. Doch die Romulaner hatten Glück, das Shuttle befand sich gerade im magnetischen Pol des Planeten und das Kriegsschiff hatte sie nicht bemerkt. Nachdem dann das Kriegsschiff außer Sensorenreichweite war, aktivierte Lovok den Antrieb und nahm Kurs auf den bajoranischen Raum.

Quantentorpedos wurden auf das Shuttle abgefeuert, ein Angriffskreuzer des Dominion befand sich direkt hinter den Romulanern. Die Schilde waren schon fast völlig zerstört und Lovok konnte die Vernichtung des Shuttles nur noch durch listige Manöver verhindern. Dann aber erwischte der Angriffskreuzer das Shuttle mit einer vollen Breitseite von Quantentorpedos und sämtliche Relais brannten durch. Die Romulaner hatten jetzt die Grenze überquert und waren im bajoranischen Raum, doch sie hatten keinerlei Kontrolle mehr über ihr Shuttle. Die Steuerkontrolle war ausgefallen und sie waren auf direktem Kollisionskurs mit Deep Space Nine, der bajoranischen Raumstation.

Noch während Lovok versuchte die Kontrolle wieder zu erlangen, versuchte er gleichzeitig einen Notruf abzusetzen, doch auch die Kommunikation war ausgefallen. Lovok und Selveth hatte keine Chance mehr und dann brach auch noch hinter ihnen ein Feuer aus. Selveth griff sich einen Feuerlöscher und versuchte zu löschen, aber während sie löschte, explodierte etwas im Shuttle und Lovok wurde zu ihr nach hinten geschleudert.

Colonel Lovok und Lieutenant Selveth hatten es wie durch ein Wunder geschafft. Nicht unverletzt mit ihren vielen Knochenbrüchen und schweren Verbrennungen, aber lebend erreichten sie die Station Deep Space Nine. Die Romulaner wurden mehrere Tage behandelt, bis sie schließlich von einem romulanischen Schiff abgeholt wurden.

Einige Tage später auf Romulus...

Lovok stand in eisiger Kälte, umringt von tiefem weißem Schnee vor seinem Haus am Stadtrand von Romulus City. Er ging zur Tür seines Hauses und läutete. Es dauerte einen Moment, dann öffnete sich die Tür und Lovok stand seiner Frau gegenüber, die er so sehr vermisst hatte. Sie sah ihren Mann an, den sie nicht einen Moment aufgegeben hatte. Lovok blickte seine Frau an und sah wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten. Dann fielen sie sich in die Arme und Lovok wusste, wofür es sich gelohnt hat zu überleben.

- ENDE -
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