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The Big Chase

von Belar

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Das Jahr 2271

Planet: Quo'nos (Kronos)

Halle des Hohen Rates

Die große Halle des klingonischen Hohen Rates war eines der ältesten Bauwerke auf Kronos. In ihrem Jahrhunderte langem Bestehen, war sie stets das Symbol der Macht und Ehre des klingonischen Reiches. In ihrem Inneren trafen sich die Führer der mächtigsten Familien des Reichs um die Geschicke des gesamten klingonischen Volkes zu lenken. So auch an diesem Tag.

Der Kanzler des Hohen Rates hatte eine Vollversammlung einberufen, da sich das Reich einem mächtigen und tödlichen Feind gegenübersah und zu entscheiden war, wie und wann sich die Klingonen diesem aggressiven Widersacher gegenüberstellen würden.

Die Luft war erfüllt vom Rauch der Fackeln und den diversen Gerüchen der rituellen Räucherschalen. Die einzige künstliche Lichtquelle an der Decke, warf einen roten Lichtschein in die Halle, welcher die anwesenden klingonischen Krieger anstrahlte und sie noch grimmiger und gefährlicher aussehen ließ, als sie ohnehin schon waren. Zu beiden Seiten der Halle standen die Ratsmitglieder in Reih und Glied nebeneinander und lauschten dem Bericht, des Agrarbeauftragten des Reiches. Eine wenig ehrenhafte Aufgabe, aber dennoch nicht minder wichtig.

In der Mitte der Halle stand ein Thron am oberen Ende von drei Stufen auf einem Podest. Auf diesem Thron saß der Kanzler des Hohen Rates, der Führer des Reiches und Oberkommandierende der klingonischen Streitmacht. Auch er lauschte dem Bericht des Agrarbeauftragten.

„....Fünfzehn Kolonien, 20 Vasallenwelten, 10 Raumstationen und 150 Schiffe sind verseucht und es werden ständig mehr. Wir können sie zwar eindämmen, aber wenn wir nicht einen Präventivschlag gegen sie führen, wird dem klingonischen Volk in einigen Monaten auf fast jedem Planeten Hungersnöte und Seuchen drohen“, berichtete der Agrarexperte.

„Schon jetzt haben wir Lieferungs- und Versorgungsengpässe“, fuhr er fort.

Kanzler Gorkon beugte sich in seinem Thron etwas vor und legte die Stirn in Falten. Nach einigen Momenten richtete er sich auf und blickte jeden einzelnen Krieger in der Halle an. „Irgendwelche Vorschläge?“, fragte er die anwesenden Krieger.

Ein zwei Meter großer General trat vor den Thron und verneigte sich ergeben vor seinem Kanzler. Über seine rechte Wange zog sich eine hässliche Narbe, auf die der Krieger offensichtlich sehr stolz war. Sein Haar war dicht gelockt und hatte die Farbe von Schnee, welches sein braunes Gesicht umrahmte. Seine Augen hatten die Farbe von Eis und wirkten intelligent und wach. Der Krieger hob den Blick und schaute dem Kanzler in die Augen.

„Mein Lord, das Haus des Kharghan, würde sich geehrt fühlen, wenn Ihr uns gestatten würdet, eine Armada zur Heimatwelt des Feindes zu entsenden, um ihm den Garaus zu machen“, sagte er stolz und verneigte sich erneut.

Kanzler Gorkon beugte sich über die linke Armlehne seines Throns und beugte sich etwas vor um den Ratschlägen seines Beraters, Brigadier Kar'Laa, zu lauschen.

„Was wissen wir über General Kharghan?“, fragte er seinen Berater. „Das Haus des Kharghan besteht aus treuen Dienern des Reiches und kann auf eine ruhmreiche Geschichte im Dienste des Imperiums zurückblicken. Politisch eher unwichtig. Sie haben ihren Sitz auf der Eiswelt Ku'Tar. Dennoch verfügen sie über eine große Streitmacht. Kharghan ist bekannt dafür, seine Feinde mit exemplarischer Grausamkeit hinzurichten. Seine Fähigkeiten im Kampf sind sehr gut. Er hat in vielen Schlachten für das Reich gefochten und ist immer siegreich daraus hervorgegangen“, berichtete Kar'Laa.

Der Kanzler bedankte sich mit einem nicken bei seinem General und wandte seine Aufmerksamkeit erneut dem alten Krieger zu. Er nickte ihm wohlwollend zu und erhob sich feierlich von seinem Thron.

„Lasst uns abstimmen“, schmetterte er durch die Halle. „Wer ist dafür?“, fragte er in die Runde aus Kriegern.

Fast alle Soldaten hoben die Hand und riefen laut: „Nugh'Cha!“

Es war sinnlos noch die Gegenfrage zu stellen, da die Contrastimmen nicht ausreichen würden.

„Damit ist es beschlossen. Das Haus des Kharghan nimmt sich dieser ehrenvollen Aufgabe an“, sagte Gorkon und nickte dem General zu. „Du darfst dich nun entfernen“, sagte Gorkon zu dem alten Krieger.

Dieser blieb aber auf seinem Platz am Fuße der Treppe zum Thron stehen und blickte zum Kanzler empor. „Hast du noch Fragen, Kharghan?“, wollte der Kanzler wissen.

Kharghan verneigte sich abermals vor seinem Kanzler. „Nein, mein Lord. Ich habe keine Fragen. Ich habe nur eine Bitte“, antwortete er.

„Sprich!“, befahl Gorkon.

„Ich möchte Euch bitten, meinem Sohn zu erlauben, das Kommando über die Streitmacht zu übernehmen“, bat der alte Krieger.

Gorkon sah dem stolzen Krieger, der seinen Blick nicht abwandte, in die Augen.

„Wer ist dein Sohn?“, fragte der Kanzler interessiert.

„Er ist Klaa. Sohn des Kharghan und Commander des Bird of Prey I.K.C. G'Ragh“, antwortete Kharghan stolz.

Abermals wandte sich Kanzler Gorkon an Kar'Laa, um mehr über den Sohn des Generals in Erfahrung zu bringen. Pflichtbewusst informierte der Brigadier seinen Führer.

“Commander Klaa griff vor einigen Monaten, ohne Erlaubnis des Rates oder des Reichskommandos die USS. Enterprise an und verwickelte sie in einen kurzen Kampf. Er wurde dafür von General Korrd offiziell gerügt. Unter normalen Umständen, wäre er seines Kommandos enthoben wurden, aber Korrd entschied dagegen, weil Klaa Captain James

T. Kirk auf dem Planeten Squi'Tu gerettet hatte. Dies hatte positive Auswirkungen auf die Gespräche bezüglich eines dauerhaften Friedens zwischen dem Reich und der Föderation mit Captain Spock wegen dem Praxisproblem”, berichtete Kar'Laa.

“Gehe ich recht in der Annahme, dass Khargan nun versucht, die Ehre seines Sohnes wieder reinzuwaschen?”, fragte Gorkon und Kar'Laa nickte.

Nun wandte sich Gorkon wieder an den General am Fuße des Throns. “Ist dein Sohn heute anwesend?”, fragte Gorkon.

Der General nickte. “Er wartet vor der Halle auf mich”, sagte Khargan.

Gorkon nickte und wandte sich an die Torwachen. “Wachen, führt Commander Klaa herein!”, befahl der Kanzler.

Die Wachen schlugen sich mit der rechten Faust auf die Brust und öffneten die beiden gigantischen Flügeltüren der großen Ratshalle. Einer der Wachen trat nach draußen und kam wenige Augenblicke mit einem großen Klingonen zurück.

Klaas Stolz schien durch die offizielle Rüge nicht gebrochen zu sein. In Begleitung der Wachen trat der große, braungebrannte Klingone neben seinen Vater und schlug sich mit der Faust auf die Brust, um den Kanzler zu grüßen. Danach verneigte er sich würdevoll. Gorkon fiel auf, dass der Klingone die Ärmel seiner Uniform entfernt hatte, wodurch seine mit Armreifen und Armschienen geschmückten muskulösen Arme gut zur Geltung kamen.

Ebenso war das Revers entfernt worden. Klaa trug nur noch die graue Weste der klingonischen Uniform. Unter dieser Weste war er nackt. Um den Hals trug er eine Kette, welche das Symbol seines Hauses zeigte.

Alles in allem bot Klaa ein beeindruckendes Bild. Gorkon hatte sofort Vertrauen in die Fähigkeiten dieses stolzen Kriegers. Er würde die Streitmacht zum Sieg führen. Sicher, Klaa hatte gegen die Regeln gehandelt, aber noch befand sich das Reich im Krieg gegen die Föderation und die jungen Kommandanten wollten sich durch solche, wenn auch törichte Aktionen, Ehre für sich und ihr Haus verdienen. Gorkon konnte es dem jungen Krieger nicht übel nehmen und entschied sich, dem Commander eine Chance zu geben, sich in den Augen des Reiches zu rehabilitieren.

Er stand aus dem Thron auf und ging die drei Stufen herunter und stellte sich Klaa gegenüber. Es verging eine Weile, als Gorkon den jungen Krieger musterte und sich ein Bild von ihm machte. Schließlich richtete der Kanzler das Wort an den Commander.

“Bist du bereit, dein Blut für das Reich zu vergießen, Klaa?”, fragte Gorkon.

Klaa schlug sich ein weiteres Mal auf die Brust. “Quap'la!”, brüllte er so laut er konnte.

Kharghan und Gorkon lächelten beide und Gorkon umfasste den rechten Unterarm des jungen Klingonen zu einem Kriegergruß. “Dann ziehe aus und vernichte den Feind des Reiches”, sagte Gorkon und nickte Klaa zu.

Klaa und sein Vater schlugen sich synchron auf die Brust, drehten sich um und schritten durch die lange Reihe aus Ratsmitgliedern zum Tor der Halle, welches für die beiden Augenblicklich geöffnet wurde.

Kharghan war nie solzer als an diesem Tag. Auch Klaa war freudig erregt, als ihm bewusst wurde, welche Ehre ihm gerade zuteil geworden war. Gorkon hatte ihm durch den Kriegergruß sein volles Vertrauen ausgedrückt, wenn er als Sieger aus der Schlacht zurückkehrte, standen ihm alle Türen in der Hierarchie des Reiches offen. Eine Frage beschäftigte ihn aber doch, während er zusammen mit seinem Vater die 100 Stufen zum Platz der Ehre hinunterging, um zum Raumhafen zum kommen, stellte er seinem Vater diese Frage:

“Vater, gegen wen, werde ich kämpfen? Die Romulaner, die Föderation?”, fragte er voller Vorfreude.”

Sein Vater blickte ihn mit seinen eisblauen Augen eine lange Zeit an, bis er sich zu einer Antwort durchringen konnte. Auch dann antwortete er nur mit einem Wort, da er wusste, wie sein Sohn reagieren würde.

“Tribbles!”, sagte er.

Den Rest des Weges gingen die beiden Krieger schweigend. Klaa kochte vor Wut. Vixis, seine be'nal, würde ihn auslachen und ihn höchstwahrscheinlich verlassen.

Das Jahr 2271

Planet: Ku'Tar

Haus den Khargan

2 Wochen später

Erschöpft zog sich Klaa von Vixis zurück und rollte sich neben sie auf die mit Targhfellen ausgelegte Pritsche im Hause seines Vaters. Vixis und er kannten sich schon seit Kindestagen. Es war klar, dass die beiden eines Tages zueinander finden würden. Klaa stand auf, warf sich ein Fell um die Hüften und schritt durch die kleine Kammer, um für sich und seine Ehefrau einen Becher Blutwein einzuschenken. Er spürte fast jeden Knochen in seinem geschundenen Leib. Mindestens zwei Rippen waren angebrochen, wenn nicht sogar durchgebrochen. An der Stirn klaffte eine Platzwunde, aus der klingonisches Blut floss und über seine zerkratzte Brust lief. In der kleinen Kammer duftete es nach Schweiß und Hormonen. Klaas Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus und glänzte vor Feuchtigkeit.

Er stand im Raum, nippte an seinem Becher und beobachtete seine Frau und Ersten Offizier, wie sie sich, noch immer sehr erregt, im Bett räkelte. Auch ihr Körper wies Bisswunden, Platzwunden und blaue Flecken auf.

“Was hast du mein Gatte? Es schien, als wärst du heute nicht völlig bei der Sache”, fragte Vixis und setzte sich im Bett auf.

Klaa konnte gar nicht anders, als ihren muskulösen und wohlgeformten Körper zu bewundern. Sie war schon immer die einzige klingonische Frau gewesen, die zu ihm passte. Sie war, ebenso wie er, immer darauf bedacht, das Beste aus sich herauszuholen und der perfekte Krieger zu sein. Ihre Herzen schlugen gleich. Wie damals bei Kahless und Lucara.

Klaa nippte ein weiteres Mal an seinem Becher und stellte ihn mit einem lauten Krachen wieder auf den kleinen, hölzernen Beistelltisch zurück. Er wischte sich die letzten Tropfen Wein aus seinem Bart und begann eine unruhige Wanderung durch die kleine Kammer.

Vixis stand ebenfalls aus dem Bett auf. Anders als Klaa schritt sie allerdings nackt durch den Raum und griff sich den für sie bereitgestellten Becher. Sie nahm einen großen Schluck und wartete geduldig darauf, dass Klaa sich ihr offenbarte.

“Ich hätte es wissen müssen”, begann er schließlich. “Nach meinem Versagen bei dem Kampf mit der Enterprise hätte ich wissen müssen, dass man mir keine ernstzunehmenden Aufgaben mehr übertragen würde”, sagte er wütend und schlug mit der Faust gegen die Wand. “Jetzt darf ich gegen Tribbles, unwürdige kleine Tiere, in den Krieg ziehen.” Fuhr er frustriert fort. “Das ist das Ende meiner Karriere. Im ganzen Reich wird man mich unter dem Namen Tribblehirte kennen und verspotten.”

Vixis muskulöse Arme umschlossen von hinten seine Brust. “Aber wenn du diese Gefahr, und es ist eine Gefahr, das weißt du, vom Reich abwendest, wird dir der Hohe Rat alle Türen öffnen müssen”, sagte Vixis.

“Aber sie werden mich nie ernst nehmen. Was bringt mir diese zweifelhafte Ehre?”, fragte Klaa.

Vixis verstärkte den Druck ihrer Arme um seine Brust. “Aber die Position, die du dann inne hast, wird dich in die Lage versetzen, mehr Ehre zu erringen. Eines Tages werden sie nicht anders können, als deine Fähigkeiten angemessen zu würdigen”, erwiderte sie. “Gorkon und dein Vater hatten sicher ihre Gründe, als sie dich auswählten, um gegen die Tribbles vorzugehen”, fuhr sie fort.

Ein missmutiges Brummen verließ Klaas Kehle und er fügte sich in sein Schicksal. Morgen würden fünfzig klingonische Schiffe unter seinem Kommando Richtung Iota Geminorum IV oder Chu'DaK, wie die Klingonen den Planeten nannten, aufbrechen und Tot und Verderben über die Plage bringen.

Beruhigt drehte sich Klaa im Griff seiner Frau zu ihr um und schaute ihr voller Liebe und Leidenschaft in die Augen. Er löste sich aus ihrem Griff, knurrte sie an, packte sie an der Schulter und warf sie, begleitet von einem lauten Krachen zurück aufs Bett. Der Becher Blutwein, den Vixis noch in der Hand gehalten hatte, segelte durch den Raum, prallte krachend an einer Wand ab und ergoss seinen Inhalt über den Boden.

Im Haus des Kharghan herrschte Stille, bis auf die Geräusche zweier sich liebender Klingonen.

Das Jahr 2271 Schiff: I.K.C. Deathclaw Verbandsleitschiff des Hauses des Kharghan

Am darauffolgenden Morgen

Klaa saß bereits im Kommandosessel auf der Brücke der Deathclaw und ging die Checkliste durch. Er führte zum ersten Mal das Kommando auf einem klingonischen Schlachtkreuzer der K'Tingaklasse. Die Deathclaw war seines Vaters ganzer Stolz und er würde sie gut behandeln. An der taktischen Konsole stand Lieutenant Vixis und ging pflichtbewusst ihren Aufgaben nach. Obwohl ihr Körper eine einzige Wunde war, ließ sie sich nichts anmerken. Hin und wieder gestatte sie sich einen verstohlenen Blick zu Klaa. Sie machte sich Sorgen um ihn. Er lief Gefahr zu verbittern. Sie nahm sich vor, alles Nötige dagegen zu tun.

“Sir. Die Raumstation meldet, dass wir klar, zum ablegen sind”, meldete der Kommunikationsoffizier. “Die anderen Schiffe machen auch gerade los”, setzte der Kommunikationsoffizier seinen Bericht fort.

Klaa richtete seinen Blick vom PADD auf den Hauptschirm und beobachtete, wie zwanzig Schiffe der K'Tinga Klasse, zehn Schiffe der alten D7 Klasse und neunzehn Birds of Prey der K'Vort Klasse ihre Dockplätze verließen, um sich außerhalb der Raumstation über Ku'Tar zu sammeln. Stolz kam in ihm auf, als er aufstand und sich der Steuerkontrolle näherte.

“Lieutenant, lösen Sie die Verankerungen und bringen Sie uns aus dem Dock. Setzen Sie das Schiff an die Spitze der Flotte!”, befahl Klaa und blieb hinter dem Steuermann stehen.

Der Steuermann bestätigte den Befehl und machte sich sofort an die Arbeit. Die Gangways, Schläuche, Verankerungen und alle anderen Vorrichtungen, welche mit dem Schlachtkreuzer verbunden waren, lösten sich vom Schiff, bis es frei im Raumdock schwebte. Erst jetzt zündeten die Impulstriebwerke und brachten das Schiff auf langsame Fahrt voraus.

Als die Deathclaw das Raumdock verlassen hatte, beschleunigte sie auf vollen Impuls und raste der sich sammelnden Flotte entgegen. Als das Raumschiff die Flotte erreicht hatte, setzte es sich an deren Spitze und ging in Wartestellung.

“Setzen Sie Kurs auf Chu'Dak! Maximum Warp!”, befahl Klaa dem Steuermann und setzte sich wieder in den Kommandosessel. “Übermitteln sie der Flotte die Koordinaten und warten sie auf Bestätigung”, wies er zusätzlich den Kommunikationsoffizier an.

Beide Offiziere führten die Befehle sofort aus.

“Kurs gesetzt”, meldete der Steuermann. “Flotte hat Empfang der Koordinaten bestätigt und hält sich bereit”, sagte der Komoffizier.

Klaa spannte sich an und ballte die Rechte zu einer Faust. “Aktivieren!”, sagte er.

Der Steuermann betätigte den Auslöser für den Warpantrieb und das Schlachtschiff sprang auf Warp. Neunundvierzig klingonische Schlachtkreuzer folgten ihr in den Subraum.

Das Jahr 2271

Planet: Chu'Dak

Östlicher Kontinent

10 Tage später

Es war ein klarer, sonniger Morgen als ein kleines Wesen, das eher einem Wollknäuel glich, aus seiner Erdhöhle kroch, um sich auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen. Es waren keinerlei Extremitäten erkennbar. Es schien weder Augen noch Nase oder Ohren zu besitzen. Anscheinend lagen diese Sinnesorgane, sofern vorhanden, unter dem Fell.

Der Planet Iota Geminorum IV war eine Welt voller Leben und gemäßigter, ja paradisischer Gebiete. Es handelte sich um einen Planet der M – Klasse und bot auch humanoiden Lebensformen Lebensraum. Dennoch schien sich niemand so Recht für den Planeten zu interessieren, was der Fauna und Flora des Planeten sehr zum Vorteil gereichte. Es gab zwei Arten von tierischen Lebewesen auf dem Planeten, die um die Dominanz zu kämpfen schienen. Auf der einen Seite standen die Tribbles, polygeminus grex und auf der anderen Seite standen reptilische Räuber von der Größe eines Komodovarans, welchen die Tribbles als Nahrung dienten. Hätte es diese Räuber nicht gegeben, wäre der Planet schon lange abgefressen und von Tribbles nur so überflutet worden. Es war ein sehr empfindliches ökologisches Gleichgewicht, welches in der Galaxis kaum ein zweites Mal anzutreffen war. Hin und wieder verirrte sich ein Raumschiff auf den Planeten, um einige Tribbles einzufangen. Sie galten bei den meisten Völkern des Alpha- und Betaquadranten, als niedliche Haustiere und wurden allseits geschätzt und mit hohen Preisen gehandelt.

Ein Tribble war ständig am fressen und kam schon schwanger auf die Welt, was die Reproduktionsrate exponentiell ansteigen ließ. Durch den Handel, den man mit diesen friedlichen, knuddligen Tierchen trieb, konnten die Tribbles auf Raumbasen, Schiffen und Planeten heimisch werden. Dennoch wurden sie trotz ihrer Qualitäten als Haustiere, welche ihre Besitzer mit wohltuenden Gurrgeräuschen erfreuten, auch sehr oft, als Schädlinge angesehen, welche über nahezu jeden Lebensmittelvorrat herfielen, den sie finden konnten. Diese Tatsache schien ihnen am heutigen Tage zum Verhängnis zu werden.

Als der kleine Tribble sich über einen Strauch voller Beeren hermachte, bemerkte er am Himmel einen Schatten, der die Sonne verdunkelte. Aufgeregt gurrend, blickte er in den Himmel und schnatterte vor sich hin. Waren das Raubvögel? Es könnten aber auch Wolken sein, vermutete er und machte sich wieder gleichmütig und glücklich über sein Frühstück her.

Auf einer Lichtung materialisierten sechs schwerbewaffnete Klingonen. Angeführt von Commander Klaa schritten sie von der Lichtung durch ein kleines Waldstück und feuerten mit ihren Disruptoren, auf jeden Tribble, den sie vor den Lauf bekamen. Bei jedem Treffer lachten die Krieger laut auf. Für sie war es ein Spiel, das sie ohnehin nicht verlieren konnten.

Für Klaa hingegen, war es eine Schmach, eine Armee gegen einen Feind in die Schlacht zu führen, der nicht einmal in der Lage war, sich angemessen zur Wehr zu setzen. Dennoch ließ er seine Männer gewähren und feuerte hin und wieder auch auf die an den Baumstämmen hängenden Wesen.

Als die Klingonen an einem Beerenstrauch vorbeikamen, hob Klaa die rechte Faust und bedeutete so seinen Männern stehenzubleiben. Diese kamen dem Befehl nach und sicherten das Gebiet in alle Richtungen. Klaa ging in die Knie und langte mit seiner behandschuhten Hand unter den Strauch und holte eines dieser pelzigen Wesen, unter lautem Protest und Gekeife hervor.

Während das Vieh ihn beschimpfte, begutachtete er dieses Tier, welches noch vor ein paar Momenten gemütlich unter dem Beerenstrauch saß und futterte. Das Tier schrie und biss ihm in die Finger. Klingonisches Blut tropfte auf den Boden.

Belustigt erinnerte Klaa sich an die Frage Gorkons: “Bist du bereit, dein Blut für das Reich zu vergießen?” Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Er hob den Pelzball weit von sich und versetzte ihm einen Tritt. Der Tribble flog in hohem Bogen durch die Luft. Klaa zog seinen Disruptor, kalkulierte die Flugbahn, legte an und feuerte. Eine grellgrüne Plasmakugel schoss auf den kleinen Tribble zu und sprengte ihn von innen heraus in Fetzen.

“Das wird dich lehren, dich mit einem klingonischen Krieger anzulegen”, sagte er trocken. Seine Soldaten lachten und klopften ihm anerkennend für den guten Schuss auf die Schulter.

Klaa beschloss, nicht weiter seine Zeit zu verschwenden und an Bord zurückzukehren. Es war ohnehin eine Zeitverschwendung, den Planeten vor seiner Zerstörung in Augenschein zu nehmen. Er zog seinen Kommunikator aus der Hosentasche und befahl dem Transporteroffizier, den Landetrupp an Board zu beamen und ihn direkt auf die Brücke.

Als Klaa auf der Brücke materialisierte, stand Vixis aus dem Sessel auf und entbot ihm den klingonischen Gruß.

„Wie ist die Lage?”, fragte sie. Klaa schaute sie verdutzt an.

„Die Lage? Wir haben gewonnen, noch bevor wir einen Schuss abgegeben haben”, sagte er trocken. “Bereite zusammen mit den anderen taktischen Offizieren ein Sperrfeuer auf die Planetenkruste vor! In einer Stunde, vernichten wir diesen Planeten”, befahl er und nahm im Sessel platz.

Vixis näherte sich ihrer Station und koordinierte mit den anderen Waffenoffizieren der klingonischen Flotte den Angriff.

Eine Stunde später eröffneten alle Schiffe das Feuer auf den Planeten und entfachten ein wahres Inferno. Alles Leben auf dem Planeten, ob Reptil oder Säugetier wurde in einem Feuersturm, von gewaltigen Ausmaßen vernichtet. Als der Planet nur noch glühte und von Lava überzogen war, ließ Klaa endlich das Feuer einstellen und wies seinen Wissenschaftsoffizier an, nach Lebensformen zu scannen.

Dieser meldete ihm, dass keine Lebensformen auf dem Planeten zu finden seien.

Klaa stand auf und machte Anstalten die Brücke zu verlassen. Er übergab seinem zweiten Offizier das Kommando und verließ zusammen mit Vixis die Brücke. Obwohl es kein spektakulärer Sieg war, war er dennoch in Feierlaune. Auf dem ganzen Rückflug nach Kronos feierte er mit seiner Frau den Sieg in seinem Quartier.

Unbemerkt von Klaa und seiner Mannschaft, hatten es einige Tribbles anscheinend geschafft, sich in den Transporterstrahl zu schleichen, als das Außenteam von der Oberfläche zurückbeamte und sich danach durch die Lüftungsschächte in den Vorratsräumen versteckt.

Klaa wurde nach seiner Rückkehr als Held des Reiches gefeiert und man verglich ihn bereits mit Kang, Kor und Koloth. Er erhielt den Orden des Bat'leth und wurde zum General befördert. Was allerdings niemand wusste, war, dass auf Klaas Schiff niemand mehr einen Schritt machen konnte, ohne auf einen Tribble zu treten. Aber diese Tatsache behielten er und seine Besatzung in stillschweigendem einvernehmen lieber für sich.

Im ganzen Reich wurden Säuberungen vorgenommen, bis die Tribbles als ausgestorben galten. Aber nur offiziell. Auf seinem Rückweg zur Eiswelt Ku'Tar machte Klaa mit seinem getarnten Schiff einen Abstecher zu einer abgelegenen romulanischen Kolonie und beamte alle Tribbles auf die Oberfläche. Sollten sich doch die grünblütigen Spitzohren damit abgeben. Wenn man es so wollte, handelte es sich dabei um biologische Kriegsführung, welche ihm noch mehr Ehre in den Augen seines Volkes eingebracht hätte. Aber er behielt es doch lieber für sich und klopfte sich für seine Genialität selbst auf die Schulter.

Die Tribbles hingegen, welche nun Teil des romulanischen Empire waren, fühlten sich in ihrem neuen Zuhause sichtlich wohl und gediehen, bis die romulanische Regierung, die keine Ahnung hatte, wo diese Tiere herkamen, den Planeten evakuierte und ihn unter Quarantäne stellte. Gott sei Dank gab es auf dem romulanischen Planeten auch andere Lebewesen, die das Fleisch eines Tribbles zu schätzen wussten. Im Orbit wurde eine kleine Flotte stationiert, die findigen Händlern, den Zugang verwehren sollte.

Einhundert Jahre sollte es dauern, bis Captain Sisko einige Tribbles aus der Vergangenheit mitbrachte und sie erneut einen Siegeszug durch die Kinderzimmer des Alphaquadranten starteten.

ENDE


Based upon “STAR TREK” created by GENE RODDENBERRY Produced for wwww.scifi3dfanfiction.de.vu Created by Thorsten Pick Written by Thorsten Pick Story by Thorsten Pick

© ® Thorsten Pick, 2007 fleetadmiral_joran_belar@gmx.net “STAR TREK” is a related Trademark and related Trademarks of PARAMOUNT PICTURES This is a FanFiction Story for Fans by Fans. I do not get money for this work

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