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Bed of Lies

von Lexis

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Denke nicht, dass ich noch einen leeren Augenblick hinnehmen kann.

Denke nicht, dass ich noch ein ausdrucksloses Lächeln mimen kann.

Leid tun, ist nicht genug

[Bett der Lügen – Matchbox Twenty]


*

Jeder, der sich in der Mannschaftsmesse eingefunden hat, trägt die formelle Uniform und ein breites Lächeln, glücklich darüber an einem solch schönen Anlass anwesend zu sein.

Kraft der Macht, die mir vom Sternenflotten Kommando zuteil wurde, erkläre ich euch beide zu Mann und Frau, sagt der Captain.

Applaus bricht aus und von allen Seiten erklingen Glückwünsche, als er sie küsst.

Er dreht sich zu mir um, schüttelt mir die Hand und sagt dankeschön.

Kein Problem, sage ich, ich war ebenfalls glücklich.

Ihr Lächeln schwankt, als ihr Blick mit streift. Ich bin sicher, ich bin etwas, das sie lieber vergessen möchte.

Ich lehne mich hinüber und küsse ihre Wange, atme ihr Parfüm ein und lasse meine Lippen nur einen Moment länger auf ihrer Haut ruhen, als es sein sollte.

Ich gratuliere, flüstere ich.

Sie ist schnell umringt von einem Haufen Leuten, die mit ihr und ihrem Ehemann sprechen wollen.

Ich bin froh darüber.

Mein Gesicht beginnt bereits zu schmerzen von all den gemimten Lächeln und ich fürchte, wenn ich den Mund aufmache, um zu sprechen, werde ich die ganze Geschichte ausplaudern, ihre Fröhlichkeit zerstören und meinem Freund das Herz brechen.

*

Tust du Dinge, die du bereust?

Ich schon.

Einige Dinge sogar.

Das, was ich am stärksten bereue?

Mich so sehr in sie zu verlieben, dass ich nicht mehr klar sehen konnte.

All die ernsten Beziehungen, die ich führte, fanden ein böses Ende, aber ich dachte, dass diese halten würde. Ich habe zu sehr darauf gehofft und zugesehen, wie jede Chance die ich gehabt habe in Flammen aufging.

Am Anfang war es so unschuldig. Wir beide fassten nach dem letzten Stück Käsekuchen in der Mannschaftsmesse, lachten darüber und einigten uns es zu teilen.

Ein Stück Kuchen führte dazu, dass wir uns einige Male die Woche zum Mittagessen sahen.

Aus den Mittagessen wurden Dinner und Dinner verwandelten sich in lange Gespräche.

Und ein langes Gespräch verwandelte sich zu einem Kuss.

Wir versuchten es für uns zu behalten. Ensigns ist es nicht gestattet romantische Beziehungen mit ihren vorgesetzten Offizieren zu führen.

Wir waren vorsichtig. Ich verließ ihr Quartier immer sehr früh und wir zeigten unsere Gefühle niemals in der Öffentlichkeit. Die leichtsinnige Periode, wenn du weißt, du verliebst dich, vermischte sich mit der Verschwiegenheit, den heimlichen Treffen. Wir waren sicher, dass wir diskret waren.

Offensichtlich jedoch nicht.

Ich wurde eines Abends zum Quartier des Captains beordert. Er grüßte mich ohne ein Lächeln und sagte mir, dass er über mich und Hoshi bescheid wisse.

T'Pol hatte ihn informiert, dass sie mich im Korridor sah, als ich Hoshi küsste.

Sie begann uns zu beobachten, fand heraus, dass wir unsere Schichten so verlegten, dass wir zusammen arbeiten konnten. Die Mittagessen in der Mannschaftsmesse und die leichtherzigen Unterhaltungen auf der Brücke. Der Duft von Hoshis Parfüm auf meiner Uniform bei einer Besprechung. Der Morgen an dem sie Hoshi außerhalb meines Quartiers ertappte, die vorgab aus dienstlichen Gründen da zu sein, jedoch kläglich daran scheiterte den wahren Grund ihres Daseins zu verbergen.

Ein Kuss.

Es bedurfte nur einen Kuss, um das ganze Kartenhaus zum einstürzen zu bringen.

*

Der Captain sagte, er würde nichts unternehmen. Schon gar nicht, solange T'Pol keinen offiziellen Bericht abgeben würde.

Er sagte, es täte ihm leid, aber falls - wenn – sie es tun würde, er uns beide disziplinieren müsse.

Also ging ich zu ihr und erzählte es ihr.

Jetzt kommt das zweite bereuen.

Ich sagte ihr, dass wir möglicherweise etwas langsamer machen müssen. T'Pol in dem Glauben lassen, dass wir nicht länger ein Paar wären. Die Dinge für eine Weile unterbrechen.

Sie stimmte zu. Ich erinnere mich, dass sie lachte, sagte dass wir so schnell so intensiv wurden. Eine Pause würde gut sein.

Yeah, sagte ich, es ist nur eine Pause.

Nur eine Pause? Ich muss verrückt gewesen sein.

*

Wir trafen uns noch immer gelegentlich zum Mittagessen, waren auf der Brücke höflich zu einander... es war beinahe so, wie es davor gewesen ist.

Dann kamen die Veränderungen.

Die Zeit, die sie vor unserer Pause mit mir verbrachte... begann sie mit ihm zu verbringen. Zu erst dachte ich, es wäre vielleicht das beste. Wir beide hatten unsere Freunde vernachlässigt, so sehr waren wir ineinander versunken gewesen. Und außerdem war es nicht, als ob sie ihn lieben würde.

Wir drifteten auseinander. Verbrachten weniger Zeit miteinander, beide angezogen von anderen Ablenkungen. Sie begann Linguistik für die Crew zu unterrichten. Ich begann wieder Basketball im Frachtraum mit Ensign Hammond und einigen anderen zu spielen.

Sie hatte nicht beabsichtigt sich in ihn zu verlieben, dessen bin ich mir sicher.

Wie lautet das alte Sprichwort? Wenn du jemanden liebst, musst du ihn gehen lassen. Wenn er zu dir zurückkommt, war er für dich bestimmt, wenn nicht, dann war es Schicksal.

Ich schätze Hoshi und ich waren nie füreinander bestimmt.

An dem Abend an dem sie mir von ihnen erzählte, fragte sie mich, ob wir weiterhin befreundet blieben.

Ich nickte und nahm sie in die Arme, sagte ihr, dass ich immer für sie da sein würde.

*

Ich beobachtete wie sie sich näher und näher kamen.

Ich erinnere mich noch an den Tag an dem sie durch eine explodierende Konsole verletzt wurde, wie ich zur Krankenstation hinab eilte, nur um ihn dort neben ihr vorzufinden, wie er ihre Hand hielt und ihr das Haar streichelte. Er sah sie so vollkommen liebend an, sein Gesicht hellte sich auf, als sie ihre Augen öffnete.

Die Erkenntnis, dass ich sie wirklich verloren hatte, traf mich in jenem Moment. Ich war nicht länger die Person, zu der sie mit aufregenden Neuigkeiten laufen würde oder den sie brauchen würde, wenn sie verletzt oder traurig war.

Als sie bekannt gaben, dass sie vorhatten zu heiraten, war es ein schwerer Schock. Ich gratulierte beiden, lächelte und gab vor glücklich zu sein.

Der Captain und T'Pol hatten Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, wie klug es wohl sei für verschiedene Ränge eine Beziehung einzugehen. Beide haben damit gedroht, dass sie gehen würden, wäre es ihnen nicht erlaubt zu heiraten. Die Sternenflotte wusste, dass sie niemand bekommen konnte, der so erfahren und besser in diesen Jobs war, wie sie. Sie beide erhielten einen formalen Verweis aufgrund ihres Verhaltens, doch letztlich gestattete die Sternenflotte die Eheschließung.

Als er mich bat sein Trauzeuge zu sein, sagte ich, es wäre mir eine Ehre. Ich stand neben ihm und sah zu als er ihr seine ewige Liebe schwor, dass er sie bis in den Tod lieben würde. Ich klatschte und beglückwünschte, machte einige Witze darüber, dass er dafür unterzeichnete sein Leben aufzugeben.

Ich dachte immer, es würde noch andere Chancen geben, auch nachdem sie begonnen hatten sich zu verabreden. Diese kleine Stimme in meinen Hintergedanken, dieser arrogante Bastard, sagte mir, sie würde warten, sie würde ihn nie so lieben, wie sie mich liebte.

Ich nahm einfach an, dass wir wieder zueinander finden würden.

*

Ich nehme meinen Platz neben ihm ein und setzte ein weiteres leeres Lächeln für die Kamera auf.

Ich versuche zu vergessen, wie sie sich schlafend neben mir anfühlte, wie kitzelig sie war, wie es war sie zu küssen, den Ausdruck ihres Gesichts, wenn ich unverhofft mitten in der Nacht zu ihr kam...

Ich versuche an all die guten Dinge in meinem Leben zu denken. Mein Job, meine Freunde, das Zuhause, das ich mir selbst hier eingerichtet habe.

Dann zwinge ich mich langsam dazu die Maske wieder aufzusetzen. Dummerweise hatte ich sie einmal abgenommen, wodurch mein Herz gebrochen wurde.

Mr. Und Msr. Charles Tucker legen ihre Arme umeinander und posieren für die Kamera.

Und ich stehe neben ihnen und lächle, selbst als ich mein zukünftiges Glück aus meiner Reichweite schwinden sehe.

ENDE
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