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Warum?

von Xily

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Der Raum war dunkel. Nur die vorbeifliegenden Sterne bildeten leichte Schatten auf dem Boden und den Wänden.

Trip Tucker saß in seinem Sessel und genoss die Dunkelheit. Sie war nicht aufdringlich, sondern beinahe schon angenehm und es passte zu seiner Stimmung.

Er wollte an nichts denken, nur noch vergessen, aber dies war unmöglich. Er würde jeden Tag daran erinnert werden, was er verloren hatte.

Heute hatte die Crew der Enterprise Hoshi Sato das letzte Mal geehrt. Die junge Frau war bei einer Außenmission schwer verletzt worden und Phlox hatte nichts mehr für sie tun können.

Trip stand neben der Liege, hatte dafür gebetet, dass sie es schaffen würde – vergebens.

Als er das langgezogene Piepsen vernommen hatte, konnte er nicht glauben, dass es zuende war.

Er hatte die Person verloren, die ihm am meisten bedeutet hatte.

Das war ihm augenblicklich klargeworden, als Archer die Hand auf seine Schulter gelegt hatte, um ihm Trost zu spenden.

Aber es hatte keineswegs geholfen.

Er hatte sich nur noch hilfloser gefühlt. Die ganzen mitleidigen Blicke und die Versuche ihn zu trösten, es war ihm einfach zuviel geworden und so war er aus der Krankenstation geflohen.

Aus dem Augenwinkel hatte er bemerkt, dass Jon ihm folgen wollte, aber von Malcolm zurück gehalten wurde, worüber er froh war.

Er wollte nicht reden, mit niemandem.

Was würde es auch schon bringen?

Nicht sie hatten eine geliebte Person verloren und mussten jetzt damit klarkommen. Und so saß er jetzt in seinem Quartier, stützte den Kopf in die Hände und ohne es verhindern zu können, liefen Tränen seine Wange hinunter und hinterließen eine feuchte Spur.

Er konnte nichts dagegen tun, er fühlte sich hilflos und allein.

Wie sollte er weiterleben ohne sie? Der Schmerz drohte bereits jetzt ihm sein Herz zu brechen, wie sollte er da weitermachen?

Es schien ihm unmöglich. Nichts war möglich ohne sie.

Er wollte sie im Arm halten, den Duft ihres Haares riechen und sie küssen. Er wollte sie lieben, bis beide erschöpft einschliefen und ihr danach sagen, dass er sie liebte.

Weitere Tränen rannen herunter, als er daran dachte.

Es schmerzte unerträglich und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, mit ihr gestorben zu sein.

Dann würde er jetzt nicht in der Dunkelheit sitzen und die Sterne beobachten, die am Fenster vorbeiflogen.

Hoshi hatte das immer gemacht, wenn sie nachdenken musste.

Mit einer plötzlich neu gewonnen Kraft stand er auf und fegte mit einer Handbewegung die Vase und die anderen Gegenstände vom Tisch, während er verzweifelt „Warum?“, in den leeren Raum rief.

Warum hatte sie sterben müssen? Warum jetzt? Warum hatte man sie nicht einfach retten können?

Er ließ sich völlig erschöpft auf den Boden nieder und vergrub den Kopf in den Händen.

Warum?

ENDE
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