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Little Angel

von Xily

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Mit ihrem Tricorder in der Hand lief Kathryn Janeway langsam in die dunkle Höhle und beleuchtete den Weg vor sich mit dem Handlicht.

Es roch unangenehm und sie nahm an, dass die Höhle keinen anderen Ausgang hatte außer dem, durch den sie rein gekommen war und die Luft so nicht gut abziehen konnte.

Es knirschte unter ihren Füßen, als sie mit vorsichtigen Schritten ihren Weg fortsetzte.

Tuvok hätte sofort protestiert, wenn er gewusst hätte, dass der Captain alleine eine Wanderung unternahm bei der keinerlei Sicherheit gewährleistet war.

Doch Tuvok befand sich auch nicht auf dem Planeten Solrio und so konnte er auch nicht darauf bestehen, dass sie ein Sicherheitsteam mitnahm.

Bei Beginn ihrer Wanderung war sie versucht gewesen Chakotay darum zu bitten sie zu begleiten, doch sie wollte den Commander nicht mitten in der Nacht wecken.

Die Crew der Voyager machte Landurlaub auf diesem Planeten, der der Erde glich und ein wundervolles Klima hatte.

Er befand sich in dem Territorium der Grings und wurde nur für Urlaub und Entspannung genutzt.

Verschiedene Rassen kamen hierher, nur um auf diesem beliebten Planeten Urlaub zu machen.

Ebenso wie die Crew der Voyager, inklusive Captain Janeway.

Tuvok und zehn weitere Offiziere hatten es abgelehnt Urlaub zu machen und stattdessen erforschten sie eine Anomalie, die sich außerhalb des Grings-Territorium befand.

Anfangs wäre Kathryn lieber auf der Voyager geblieben, aber Chakotay hatte sie überredet.

Es wird sicher auch interessantes auf dem Planeten geben, dass Sie wissenschaftlich untersuchen können. Das waren seine Worte gewesen und er hatte Recht behalten.

Heute Morgen hatte Janeway diese rotierenden Frequenzen entdeckt, die aus dieser Höhle kamen.

Am Mittag war es ihr nicht gelungen hierher zu kommen, da die Crew Strandspiele veranstaltete und darauf bestanden hatte, dass sie sich daran beteiligte.

Doch jetzt war es Nacht und sie hatte ihre Neugier nicht länger zurück halten können.

Mit dem Tricorder, dem Handlicht und einem Phaser hatte sie sich auf den Weg gemacht und befand sich jetzt in dieser dunklen Höhle, aus der diese Frequenzen kamen und nach jedem Schritt stärker wurden.

Nach ein paar Minuten, in denen sie lediglich ihre Atemgeräusche vernommen hatte, kam sie zu einer Abzweigung und entschied sich dazu, rechts zu gehen.

Die Umgebung veränderte sich je tiefer sie in die Höhle eindrang.

War der Weg am Eingang der Höhle noch glatt und eben gewesen, so wurde jeder Schritt beschwerlicher, da der Weg von Steinen gesäumt war.

Ich hätte meine Uniform gegen Freizeitkleidung tauschen sollen, dachte sie, als sie über einige Steine klettern musste.

Doch jetzt war es zu spät umzukehren und sie wollte es auch gar nicht.

Stattdessen wuchs ihre Neugier, als die Frequenz erneut stärker wurde.

An sich war eine Frequenz nichts, was von großer Bedeutung war, aber diese rotierte und unterschied sich von allen Frequenzen, die sie kannte.

Es war eigentlich nicht ihre Art, alleine auf eine Erkundungstour zu gehen, aber dies war ein Urlaubsplanet und immerhin war sie bewaffnet.

Noch dazu hatte sie von einigen Bekannten, die sie hier getroffen hatte, erfahren, dass es auf diesem Planeten noch nie zu einem Verbrechen gekommen war.

Sie fühlte sich sicher und setzte ihren Weg fort.

Kathryn hatte schon das Zeitgefühl verloren, als der enge Weg wieder breiter wurde und schließlich in einem großen Raum endete.

Sie klappte den Tricorder zu, als dieser keine genauen Daten mehr anzeigen konnte.

Die Frequenzen waren zu stark und so war das kleine Gerät unbrauchbar.

Sie wusste jetzt nur, dass alles aus diesem Raum kam und sich so die Quelle hier befinden musste.

Mit dem Handlicht durchleuchtete sie die kleine Höhle, doch es war nichts Ungewöhnliches zu finden, das die Frequenzen ausstreuen könnte.

Es muss hier sein!, dachte sie und ging einige Schritte weiter, als plötzlich der Boden bebte.

Instinktiv hob sie schützend die Arme über ihren Kopf und ließ diese erst wieder sinken, als das Beben aufhörte.

Wenn der Tricorder noch funktionieren würde, hätte sie die Höhle gescannt.

Immerhin war es das erste Beben, seit sie die Höhle betreten hatte und das kam ihr ein wenig ungewöhnlich vor.

Sie hob ihren Arm mit dem Handlicht und setzte sich dann wieder in Bewegung.

Doch kaum war sie zwei Schritte gegangen, begann das Beben erneut und dieses Mal mit stärkerer Kraft, als es beim ersten Mal der Fall gewesen war.

Sie schaute auf die Decke des Raumes und lief dann in Richtung Mitte, wodurch das Beben wieder an Stärke zunahm, doch dann plötzlich abrupt aufhörte.

Genau in diesem Moment hatte Kathryn das Gefühl zu schweben.

Sie konnte sich nicht mehr bewegen, doch es war kein unangenehmes Gefühl, sondern sie fühlte sich sehr gut.

Wärme durchfloss ihren Körper und tanzte auf ihrer Haut.

Sie schloss die Augen, gefangen in dem wohltuenden Moment.

Das Gefühl zu schweben verstärkte sich und als Kathryn die Augen öffnete, blickte sie in helles Licht, das in verschiedenen blau, gelb, rosa und weiß Tönen schimmerte.

Wunderschön, war das Einzige, was ihr bei diesem Anblick durch den Kopf schoss.

Doch plötzlich veränderte sich das Licht und wurde dunkel.

Janeway durchströmte eine Welle von Übelkeit und sie krümmte sich zusammen.

Ihr ganzer Körper schien zu schmerzen, während das Licht weiterhin dunkler und dunkler wurde.

Die Schmerzen wurden stärker und stärker und Kathryn wurde durch eine schleierhafte Schwärze erlöst, als sich ihr Geist in die Bewusstlosigkeit stürzte.

Die kleinste Bewegung schmerzte.

Ihr Kopf hämmerte.

Ihr war übel und ihr Körper tat weh.

Langsam und vorsichtig öffnete Kathryn die Augen.

Sie blinzelte und versuchte das Pochen in ihrem Kopf zu ignorieren.

Stöhnend richtete sie sich auf und atmete tief durch, um die aufwallende Übelkeit zu unterdrücken.

Als sie sich einigermaßen gefangen hatte, sah sie sich um.

Die Höhle war normal, doch das Licht war verschwunden, genauso wie das angenehme Gefühl. Doch sie selbst fühlte sich unwohl und das kam nicht von den Schmerzen und der Übelkeit.

Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht!

Zum ersten Mal, seit sie wieder zu Bewusstsein gekommen war, sah sie an sich herunter.

Das was sie sah ließ sie fast aus Schock nach hinten zurück fallen.

Sie konnte sich gerade noch mit den Armen abstützen und war kurze Zeit zu nichts anderem fähig, außer an sich hinunter zu schauen.

Ihre Uniform war ihr um mindestens 5 Nummern zu groß und hing an ihrem Körper!

Kathryns Sichtfeld hatte sich ebenfalls verändert.

Sie hatte das Gefühl von der Höhle verschlungen zu werden. Alles war so groß und sie kam sich winzig klein vor.

Langsam hob sie ihre Hände und starrte diese an.

Sie sahen aus wie Kinderhände! Wieso hatte sie Kinderhände?

Langsam tastete sie ihr Gesicht ab. Die Haut fühlte sich zarter an. Wie Kinderhaut.

In Ordnung. Beruhige dich Kathryn, redete sie sich selbst ein, doch es half nichts.

Wieso war sie so klein? Wieso war ihre Uniform so groß und wieso hatte sie das Gefühl ein kleines Kind zu sein?

Sie bekam plötzlich das irrationale Gefühl aus der Höhle heraus zu müssen und Angst schnürte ihr das Herz zusammen.

Was war hier passiert? Wo war das Licht? Wieso hatte sie solche Angst?

Sie stellte sich Frage um Frage und wusste auf keine eine Antwort.

Vorsichtig richtete sich Kathryn auf und versuchte einen Schritt zu machen, was mit der übergroßen Uniform überaus schwierig war.

Sie verhedderte sich ihren Schuh an der Hose und klatschte der Länge nach auf den dreckigen Höhlenboden.

Sofort traten ihr Tränen in die Augen und liefen eine Sekunde später ihre Wangen hinab.

Der Schmerz in ihrem Körper kam zurück und sie hatte einfach nicht die Kraft, die Tränen zurückzuhalten.

Kathryn fühlte sich unendlich schwach und kraftlos.

Es gelang ihr nach einigen Minuten sich langsam wieder zu fassen und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Sie zitterte leicht, ihr war trotz der großen Uniform kalt.

Mit den Kräften am Ende, aber noch nicht bereit aufzugeben, richtete sie sich erneut auf und versuchte einen weiteren Schritt.

Dieses Mal klappte es, aber ihre Füße fingen schon nach fünf Schritten an zu schmerzen und sie fühlte sich benommen.

Müde. Sehr müde.

Doch trotz der Benommenheit wusste sie, dass sie auf keinen Fall in dieser kalten Höhle schlafen konnte.

Sie musste raus hier und so nahm sie sich zusammen - einen Schritt nach dem anderen machend quälte sie sich dem Ausgang der Höhle entgegen.

Nach einer Ewigkeit - wie es ihr vorkam - und nach mehreren Unterbrechungen, um sich auszuruhen, hatte sie endlich den Ausgang der Höhle erreicht und stellte bekümmert fest, dass es in Strömen regnete.

Ihr traten erneut Tränen in die Augen. Wie sollte sie bei diesem Regen die Stadt erreichen?

Und wieso musste es ausgerechnet jetzt regnen?

Kathryn wollte nicht dort raus gehen, in diese dunkle und nasse Welt.

Aber die Höhle war auch keine Option und so lief sie vorsichtig und langsam einen Schritt aus der Höhle.

Sofort war sie von oben bis unten nass und zitterte noch mehr.

Der Regen prasselte hart auf sie nieder und stumm rannen ihr die kalten Regenstropfen über die Wangen.

Sie rutsche mehrmals beim Abstieg aus, da die Höhle auf einer kleinen Anhöhe lag und so war sie bald völlig verdreckt.

Auf dem Waldboden hatten sich mehrere Pfützen gebildet und das Gras war durchweicht.

Kathryn stützte sich auf kleinen Baumstämmen ab, als sie ihre Wanderung durch den Wald begann.

Es würde lange dauern, bis sie in der Stadt war, doch sie war am Ende mit den Kräften, so dass sie gar nicht darüber nachdachte und einen Fuß vor den anderen setzte.

Jeder eine Tortour, die mit Schmerzen und größter Anstrengung verbunden war.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs gewesen war, aber nach einer Weile kam sie bei dem kleinen See an, wo sie heute am späten Nachmittag zusammen mit B’Elanna, Tom und Chakotay ein Picknick gemacht hatte.

Das Wasser trat über die Ufer und die Regentropfen bildeten auf der Wasseroberfläche tausende von Kreise.

Vorsichtig, um nicht auf dem nassen Boden auszurutschen und ins Wasser zu fallen, ging Kathryn zum Uferrand und beugte sich vor.

Auch wenn sie es innerlich gewusst hatte, drohte sie bei ihrem Spiegelbild umzufallen.

Sie ließ sich geschockt auf den Po plumpsen und blieb einige Zeit völlig bewegungslos sitzen.

Dann richtete sie sich wieder auf und blickte nochmals ins Wasser, mit dem Wunsch, vorhin nur ein Trugbild gesehen zu haben.

Doch auch dieses Mal schauten sie die blau-grauen Augen eines vielleicht 4 jährigen Mädchens an.

Sie war ein Kind!

Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht, auch wenn sie sich wünschte, dass wäre der Fall gewesen!

Sie war zu erschöpft um weiter darüber nachzudenken, wie das alles hatte passieren können.

Ihr Zustand erklärte auch ihre empfindlichen Reaktionen auf Schmerz und Erschöpfung.

Ihr Körper reagierte wie der eines Kindes, indem sie bei diesen Ereignissen anfing zu weinen, auch wenn sie versuchte dies zu verhindern.

Zitternd und tropfnass quälte sie sich wieder auf die Beine und setzte ihren Weg fort.

Erst jetzt bemerkte sie, wie groß der Wald war.

Bei ihrer Wanderung vor ein paar Stunden war ihr anhand ihrer Größe nichts aufgefallen, aber jetzt, da sie ein Kind war und die entsprechende Größe hatte, kam ihr die Welt riesengroß und bedrohlich vor.

Durch das Blätterdach der Bäume leuchteten die drei Monde von Solrio und tauchten die Umgebung in ein Dämmerlicht.

Doch die kleine Kathryn bekam davon nichts mit.

Sie stolperte weiter durch den Regen und hatte große Mühe nicht bei jedem zweiten Schritt auszurutschen.

Das Material der Uniform war recht glatt und so rutsche sie leicht auf dem nassen Boden, was Kathryn das Gehen erheblich erschwerte.

Ihre Füße waren taub und sie bemerkte gar nicht mehr, wie sehr sie zitterte.

Die große Belastung auf den kleinen Körper hatte ihren Tribut gefordert.

Sie reagierte fast wie eine Maschine, mit dem Auftrag den Wald zu verlassen und Hilfe zu suchen.

Sie war so in sich versunken, dass sie von dem Schrei eines Vogels heftig aufschreckte, nicht mehr ihr Gleichgewicht halten konnte und mit einem leisen Platsch, auf den Waldboden fiel.

Die Tränen, die aufgehört hatten zu laufen, begannen von neuem den Weg über ihre Wangen zu suchen, zusammengemischt mit dem Regen.

Gequält stand Kathryn auf und rieb sich das schmerzende Hinterteil, das schon von den vorigen Stürzen weh tat. Sie hasste ihre Reaktionen auf den Schmerz und die Erschöpfung, aber sie konnte nichts dagegen tun.

Ihr ganzer Körper schien aus Schmerz zu bestehen und als sie nach einiger Zeit des Wanderns durch den Wald den schmalen Weg entdeckte, der aus dem Wald hinaus führte, war sie überglücklich und zum ersten Mal zeigte sich ein kleines Lächeln auf dem kindlichen Gesicht.

Sie hatte es geschafft!

Der Wald lag hinter ihr und vor ihr war die Stadt, in der die Crew zusammen mit anderen Rassen wohnte.

Mit neuem Mut ging sie über die Wiese und war wenig später auf der Straße, die durch die Stadt führte.

Ihre anfängliche Freude trübte sich, als sie mitten auf der Straße stand und auf die Häuser, oder eher auf die Bungalows, blickte, die für ihre kindliche Sichtweiße riesengroß waren.

Noch dazu wurde ihr bewusst, dass sich ihr Haus am anderen Ende der Stadt befand und sie fühlte sich viel zu schwach und kraftlos um dorthin zu laufen.

Sie musste zu jemandem gehen, der ihr glaubte, dass sie Kathryn Janeway war und der ihr helfen würde herauszufinden, wie das alles passiert war.

Chakotay, schoss es ihr durch den Kopf und mit langsamen Schritten lief sie die Straße entlang.

Es goss noch immer in Strömen, doch das Wasser konnte auf der Straße abfließen und so fiel ihr das Laufen leichter, auch wenn das Fortbewegen weiterhin mit großen Anstrengungen verbunden war.

Die Uniform hatte sich mit Wasser voll gesogen und hing so schwer an Kathryns Körper, dass sie das Gefühl hatte, gleich zusammenzubrechen.

Es war einfach alles zuviel gewesen.

Als erwachsene Frau hätte sie es ohne große Probleme zurück zur Stadt geschafft, aber für ein vierjähriges Mädchen war es sehr viel schwerer.

Zumal der kleine Körper nicht soviel aushalten konnte.

Die Grenze der totalen Erschöpfung rückte näher und näher, wenn sie nicht schon erreicht war und Kathryn lediglich aus Trotz nicht aufgeben zu wollen weiterlief.

Sie lief weiter, bis Chakotays Bungalow in Sicht war.

Die letzten Meter schleppte sie sich zur Tür, wo sie sich auf den Boden setzte und sich an die Tür lehnte.

Sie hatte kaum noch die Kraft aufzustehen, geschweige denn überhaupt etwas zu tun.

Sie lehnte einfach an der Tür, die übergroße, nasse Uniform am Körper, zitternd, schluchzend und einfach fertig.

Doch sie konnte nicht weiter hier im Regen sitzen, sie musste Chakotay Bescheid geben und das konnte sie nur, wenn sie an der Tür klingelte.

Wackelig kroch Kathryn an der Wand hoch, bis sie stand und wankte dann zur anderen Wandseite, wo sich die Klingel befand.

Sie schaute hoch. Dann hob sie die Hand und musste feststellen, dass egal wie sehr sie sich streckte, die Klingel außer ihrer Reichweite war.

Wieder strömten Emotionen auf sie ein und sie ließ sich entmutigt an der Tür hinunter gleiten.

Wieso war es so ungerecht?

Wieso konnte sie nicht einfach wieder groß sein und ohne Probleme die Klingel erreichen?

„Jetzt reiß dich zusammen!“, flüsterte sie Geistesabwesend.

Was würde es ihr nützen, wenn sie weiterhin im Regen saß und sich erkältete oder eine Lungenentzündung holte?

Erneut stand sie wackelig auf und hob ihren Arm an dem der nasse Uniformärmel hinunter hing und schlug mit der Kraft, die sie neu gewonnen hatte, an die Tür.

Durch den Regen war das Geräusch gedämpft, egal wie fest sie gegen die Tür schlug.

Alles in ihr hoffte, dass Chakotay es hören würde.

Chakotay lag in seinem Bett und starrte an die Decke, die das Prasseln des Regens wiedergab.

Er konnte nicht schlafen, fühlte nicht einmal ein kleines Fünkchen Müdigkeit in seinem Körper, trotz der Tatsache, dass der Tag sehr Ereignisreich gewesen war.

Wie jeder Tag auf diesem Planet. Es war für die Crew gut gewesen, dass Kathryn Landurlaub angeordnet hatte.

Es tat jedem gut und das sah man täglich, wenn man die Crew beobachtete.

Auf dem Tagesprogramm standen unter anderem Strandspiele, gemeinsames Frühstück, Mittag- und Abendessen, Picknick und die Aktivitäten, die der große Sportplatz neben der Stadt zu bieten hatte.

Die Crew war zu einer noch geschlosseneren Gemeinschaft geworden, als sie es vor dem Aufenthalt auf Solrio gewesen war.

Und das Erfreulichste war, dass niemand ausgeschlossen wurde, auch nicht der Captain, der sich eigentlich nicht zu sehr in die Gemeinschaft integrieren sollte.

Doch jeder bestand darauf, dass Janeway sich bei den gemeinsamen Aktivitäten beteiligte und Chakotay hatte etwas verwundert festgestellt, dass sie das auch tat.

Er war froh darüber, denn er sah Kathryn gerne und auf diesem Planeten erfüllte sich sein Wunsch und zwar in Ausmaßen, wie er es nicht erwartet hatte.

Chakotay drehte sich auf die Seite und sah auf die Uhr.

Seufzend ließ er sich wieder auf den Rücken fallen.

Er konnte partout nicht einschlafen, was nicht weiter schlimm gewesen wäre, doch die Crew hatte gerade für Morgen eine Wanderung auf das Programm gelegt und da wäre es nicht sehr praktisch, wenn er mit zufallenden Augen hinterher schlendern würde.

Außerdem hinderte ihn das Gewitter daran einzuschlafen.

Er mochte Regen und als Kind war er in solchen Momenten immer ins Freie gegangen, aber jetzt störte es ihn.

Er fand es nicht beruhigend, die Regentropfen zu hören, die auf das Dach fielen und er entspannte sich nicht beim Donnergrollen.

Seufzend stand er schließlich auf und ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser einzuschenken.

Ein Tee wäre besser gewesen, aber er hatte keine Lust einen zu kochen. Und auf Wunsch der Grings hatte er sich keinen Replikator mit ins Haus genommen.

Das Essen wurde bei den Grings immer selbst hergestellt und sie baten die Besucher, dies auch auf dem Ferienplanet zu tun.

Es war kein Befehl, wie sie ausdrücklich gesagt hatten und deswegen hatten manche Crewmitglieder, die nicht kochen konnten oder wollten, einen Replikator von der Voyager mitgenommen.

Chakotay stellte das leere Glas auf die Anrichte und lief dann ins Wohnzimmer. Von dort aus konnte er auf die Veranda blicken und das Gewitter beobachten.

Vielleicht würde es ihn doch beruhigen, so wie es früher immer der Fall gewesen war.

Der Baum, der im kleinen Garten des Bungalows stand, warf leichte Schatten ins Wohnzimmer und die Äste bogen sich im Wind.

Ein leises Pochen ließ ihn innehalten und er wartete einen Moment, um es erneut zu vernehmen und um dadurch deuten zu können, woher es kam.

Es dauerte eine kurze Zeit, doch dann erklang das Pochen wieder und Chakotay drehte sich zur Tür.

Jemand klopfte an dieser. Um diese Zeit?

Und wer ging freiwillig bei diesem Wetter aus seinem Haus? Immerhin regnete es in Strömen.

Als sich das Klopfen wiederholte ging er zur Tür und öffnete diese langsam.

Was er sah, ließ ihn ungläubig die Augen zusammen kneifen.

Vor seiner Tür saß ein kleines Mädchen. Tropfnass und weinend, den Kopf auf die Arme gelegt und das seltsamste daran war, dass sie eine Uniform trug.

Wieso war so ein junges Kind um diese Zeit unterwegs und trug solche Kleidung?

Er kniete sich neben das Mädchen und streichelte ihm sanft über den Kopf. Sofort hob Kathryn den Kopf und lächelte, als sie Chakotay sah.

Durch den Regen hatte sie gar nicht gehört, dass dieser die Tür geöffnet hatte.

„Chakotay“, flüsterte sie leise und kroch in seine Arme.

Der Indianer war immer noch verblüfft und wusste nicht was er tun sollte.

Wer war dieses Mädchen und woher kannte es seinen Namen?

Seine Frage wurde beantwortet, als sich das Kind wieder von ihm löste und ihn mit ihren blauen Augen vertraulich ansah.

„Chakotay...ich weiß es klingt unglaublich, aber ich bin es. Kathryn.“

Er hatte das Gefühl umzukippen und setzte sich deswegen auf den Boden.

Wäre es nicht so dunkel, hätte man die Bleichheit seines Gesichtes deutlich sehen können.

Kathryn? Das kleine Mädchen? Das war doch unmöglich!

Aber wenn doch...es würde die Uniform erklären und als Chakotay sich das zitternde Geschöpf vor sich genauer ansah, konnte er deutliche Ähnlichkeiten mit Kathryn erkennen.

Die Haare, die Augen, ja sogar die Gesichtszüge glichen denen von Kathryn.

„Was...was ist passiert?“, brachte er schließlich hervor.

Als er dann jedoch die erschöpften Augen des Kindes sah, nahm er dieses auf den Arm und schloss die Tür hinter sich.

Kathryn spürte nur noch, wie sie hochgehoben wurde und sofort umhüllte sie angenehme Wärme.

Fast schon automatisch kuschelte sie sich an die Schulter von Chakotay und schloss die Augen.

Sie fühlte sich von seiner Geborgenheit umhüllt und eine Sekunde später war sie eingeschlafen, doch wurde sofort wieder wach, als er sie auf die Couch legte.

Sie brachte nur ein gehauchtes „Was...?“ über die Lippen, als Chakotay schon zurück war und ihr sanft die Haare mit einem Handtusch abrubbelte.

„Alles in Ordnung Kathryn! Sie müssen erst einmal aus dieser nassen Uniform. Wie Sie wissen befindet sich der Doc auf der Voyager und da möchte ich es nicht riskieren, dass Sie sich eine Erkältung oder anderes holen.“

Er trocknete noch vorsichtig ihr Gesicht ab und hob sie dann ein Stückchen von der Couch, um sie darauf zu setzten.

„Warten Sie einen Moment, ich werde ein weiteres Handtuch holen, versuchen Sie schon mal die Uniform auszuziehen.“

Aufmunternd strich er ihr sanft über den Kopf und verschwand anschließend aus dem Raum.

Kathryn war dankbar für seine Hilfe und versuchte sich aus der vom Wasser getränkten Uniformjacke zu befreien.

Doch egal wie sehr sie sich streckte und reckte, sie schaffte es nicht, ihren Arm aus dem Ärmel zu bekommen und gab es schließlich unter einem Schwall Tränen auf.

Wieso konnte ihr auch nichts gelingen?

Sie versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, da sie nicht wollte, dass Chakotay sie so sah, aber es kamen immer wieder neue und so gab sie auch das auf.

Kathryn ließ sich auf die Couch zurück fallen und rollte sich zusammen.

Das war das einzige, was ihr in dieser übergroßen Uniform gelang und auch wenn es nichts bedeutendes war, Kathryn war glücklich darüber und mit einem Lächeln auf dem Gesicht fielen ihr erneut die Augen zu und sie driftete in den Schlaf ab, bekam nicht einmal mehr mit, wie Chakotay wieder den Raum betrat.

Der Indianer blieb an der Tür stehen, als er das kleine Bündel auf seiner Couch sah, das zusammen gerollt dort schlief.

Ein zärtliches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht und so leise wie möglich ging er mit dem Handtuch zur Couch.

Dort kniete er sich nieder und streichelte Kathryn beruhigend über den Rücken, als sich der kindliche Schmollmund öffnete und sie leise Wörter flüsterte.

Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, öffnete er das Uniformoberteil und zog es ihr aus.

Der kleine Körper zitterte immer noch und Chakotay hatte ernsthaft Angst, dass sie sich erkälten könnte.

Bis nicht geklärt war, wie es zu dieser ganzen Sache gekommen war und ob er vielleicht nur träumte und morgen darüber lachen konnte, würde es besser sein, sie warm zu halten und es ihr so gemütlich wie möglich zu machen.

Er hatte eine frische und wollige Decke geholt und darin würde sie garantiert nicht mehr frieren.

Zärtlich hob er ihren Oberkörper an, um ihr das Unterhemd abstreifen zu können und betrachtete dann kurze Zeit das kleine Mädchen vor sich.

Er war noch immer ein wenig geschockt über die ganze Situation, aber es entstand ein wärmendes Gefühl, wenn er sie betrachtete.

Es war seine Kathryn.

Zwar im Körper eines Kleinkindes, aber das sorgte auch dafür, dass ihm warm ums Herz wurde.

Er hatte noch nie Bilder von ihr als Kleinkind gesehen und jetzt musste er feststellen, dass sie ein kleiner Engel gewesen war.

Sie sah so unschuldig aus, wie sie vor ihm auf der Couch lag und schlief.

Er hatte zwar keine Ahnung wieso sie so erschöpft war, aber wenn sie sich ausgeschlafen hatte, würde er bestimmt mehr erfahren.

Jetzt zählte erst Mal sie aus diesen nassen Klamotten zu bekommen.

Es gefiel ihm nicht besonders, sie ausziehen zu müssen. Auch wenn ihr Aussehen dem eines Kleinkindes glich, so war sie immer noch Kathryn und sein Captain.

Er konnte sie aber unmöglich in den nassen Klamotten lassen und deswegen setzte er seine Arbeit fort.

Danach wickelte er das Handtuch um ihren Körper und nahm sie auf den Arm.

Wieder strich er ihr über den Rücken, während er in sein Schlafzimmer ging und sie dort auf das Bett legte.

Chakotay deckte sie fest zu und war erleichtert, als das Zittern nach einer Weile aufhörte und sich ein kleines Lächeln auf Kathryns Gesicht zeigte.

Sie sah völlig entspannt aus und als er ihren Schlaf beobachtete, überkam ihn selbst plötzlich die Müdigkeit und er legte sie neben Kathryns ins Bett.

Kurze Zeit wachte er noch über ihren Schlaf, doch dann driftete er selbst ins Reich der Träume.

Am nächsten Tag wachte Chakotay durch das ständige Klingeln seiner Tür auf.

Er drehte sich seufzend auf die Seite, als er das kleine Mädchen dort liegen sah.

Es war doch kein Traum gewesen, wie er mit einem erneuten, jedoch schwachen Schock feststellte.

Als es wieder klingelte setzte er sich auf und rieb sich die Augen, um daraufhin sofort aufzustehen.

„Wer ist da?“, rief er fragend, als er sich auf den Weg zur Tür machte.

„Tom und B’Elanna“, erklang B’Elannas ungeduldige Stimme.

„Ich komme sofort.“ Seine Stimme war leiser geworden weil er Kathryn nicht wecken wollte. Sie war gestern so erschöpft gewesen und brauchte den Schlaf.

Als er endlich die Tür öffnete, traf ihn sofort der vorwurfsvoller Blick von B’Elanna.

„Wo waren Sie heute Morgen?“

Heute Morgen?

„Wie viel Uhr ist es denn?“, fragte er überrascht und auch ein wenig überrumpelt.

„Es ist bereits 11.30 Uhr, Chakotay. Wir wollten uns um 9 Uhr am Pier treffen. Doch Sie sind nicht gekommen, sondern haben wohl geschlafen“, antwortete die Klingonin und deutete auf seine Nachtbekleidung.

„Hörn Sie, es tut mir sehr leid! Ich konnte gestern Nacht nicht besonders gut schlafen und dann...“ Er stockte.

„Und dann?“

„Das erklär ich Ihnen alles später!“ Er schaute seine Freunde bittend an und diese nickten schließlich.

„Wir gehen jetzt zum Strand. Kommen Sie doch später einfach nach.“

„Werde ich“, versprach Chakotay und schaute seinen Freunden nach, als sie sich auf den Weg zum Strand machten.

„B’Elanna, Tom!“, rief er ihnen nach und trat aus der Tür, als ihm noch etwas einfiel.

„Sie haben doch einen Replikator.“

„Ja“, sagte Tom und schaute ihn verständnislos an. Wozu brauchte er auch einen Replikator? Die Beiden hatten das Gerät nur wegen Miral mitgenommen.

„Könnte ich ihn nachher benutzten?“

„Natürlich. Aber wozu brauchen Sie einen Replikator?“ Dieses Mal kam die Frage von B’Elanna.

„Das sehen Sie später.“

„Na da bin ich mal gespannt!“

Die Beiden nickten ihm zu und machten sich dann wieder auf den Weg zum Strand, während Chakotay die Türe schloss.

Er hatte Kathryn nicht wecken wollen und jetzt konnte er sie ohne Probleme schlafen lassen und nachher Tom und B’Elanna einweihen.

Gähnend ging er zurück ins Schlafzimmer und lächelte, als er Kathryn dort liegen sah.

Sie hatte sich gedreht und lag jetzt auf dem Bauch, alle Viere von sich gestreckt.

Er fragte sich, ob sie auch auf der Voyager so geschlafen hatte oder ob es von dem kleinen Kinderkörper kam, dass sie jetzt so schlief.

Chakotay strich ihr übers Haar und stellte fest, dass sie leicht schwitzte, worauf er die Decke um ihren Körper ein wenig lockerte, um es ihr gemütlicher zu machen.

Er verstand es selbst nicht, aber sie so zu umsorgen empfand er als sehr angenehm und er fühlte tiefe Befriedigung, wenn er sie so berühren konnte und ihr damit half.

Seufzend stand er auf und ging dann schnell ins Badezimmer um sich frisch zu machen und eine Jeans mit T-Shirt anzuziehen.

Anschließend ging er in die Küche.

Dort standen, wie jeden Morgen, eine Tüte Croissants und frischer Kaffee.

Da er keinen Replikator hatte, wurde ihm sein Wunschfrühstück jeden Tag ins Haus gebeamt. Das war die Aufgabe des einzigen Lebensmittelladens in der Stadt, der diesen Service jedem Gast anbot.

Chakotay deckte den Tisch und setzte sich dann, um zu frühstücken.

Die Croissants waren noch warm und er genoss jeden Bissen davon.

Wieder einmal stellte er fest, wie schön es war, einfach ausspannen zu können und keinerlei Pflichten zu haben.

Den ganzen Tag konnte er tun und lassen was er wollte und musste sich nach niemandem richten.

Chakotay schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee ein und holte sich dann ein weiteres Croissant aus der Tüte.

Als Kathryn die Augen aufschlug war sie im ersten Moment desorientiert und hatte keine Ahnung, wo sie sich befand.

Es war jedenfalls nicht ihr Bett, indem sie lag.

Und wieso war sie in ein Handtuch gehüllt?

Sie drehte sich auf den Rücken und plötzlich kamen die ganzen Erinnerungen zurück.

Die Wanderung in den Wald. Die Höhle. Das Beben. Das Licht. Ihre Wandlung zum Kleinkind. Chakotay.

Erschrocken setzte sie sich abrupt auf.

Sie erinnerte sich an alles nur verschwommen und hatte angenommen, es wäre nur ein Traum gewesen.

Doch es war die Realität und dann befand sie sich jetzt bei Chakotay zu Hause.

In seinem Bett um genau zu sein.

Und sie trug nichts weiter als ein Handtuch! Leicht geschockt krampften ihre Hände sich in dieses und hielten es fest.

Sie entspannte sich allerdings wieder, als ihr klar wurde, dass Chakotay sie nur wegen ihrer nassen Klamotten ausgezogen hatte.

Außerdem steckte sie in dem Körper eines Kleinkindes und so musste es ihr nicht peinlich sein.

Doch sie hatte immer noch den Geist der älteren Kathryn und so fiel es ihr nicht so leicht, sich mit der Situation abzufinden.

Missmutig stemmte sie sich vom Bett hoch und tapste, das Handtuch so verknotet, das es nicht von ihrem Körper rutschen konnte, in Richtung Küche, wo sie kurz davor ein wohlriechender Kaffeeduft traf.

Mit einem kleinen Lächeln drückte sie die schwere Holztüre auf und blieb stehen, als sie Chakotay am Tisch sitzen sah.

Sie hatte ihn noch nie so gesehen. Am Tisch sitzend, Kaffe trinkend und mit einem Croissant in der Hand.

Lächelnd trat sie in den Raum und weckte somit Chakotays Aufmerksamkeit.

„Haben Sie gut geschlafen?“, fragte er, als er ihren Anblick in sich aufnahm.

Sie hatte verwuschelte Haare, die von ein paar Locken durchzogen waren, verschlafene Augen und ein niedliches Lächeln auf dem Gesicht.

Ein kleiner Engel, wie er bereits gestern gedacht hatte.

„Besser als sonst. Wahrscheinlich der einzige Vorteil wieder jung zu sein. Man schläft besser.“

Sie trottete zum Tisch und reckte dann ihren Kopf, um hinauf sehen zu können.

Chakotay schmunzelte und hob sie kurzerhand auf den Stuhl neben den Tisch.

Doch sie war so klein, dass gerade einmal ihre Augen und ihre Nasenspitze über die Tischkante schauten.

Er versuchte sein Lächeln zu verbergen, aber sie schickte ihm einen eiskalten Blick, den sie selbst als vierjährige perfekt beherrschte.

„Warten Sie kurz Kathryn, ich hole ein paar Kissen“, sagte er und ging ins Wohnzimmer.

Kathryn schaute ihm nach und musste dann doch lächeln.

Die Situation war einfach zu unrealistisch und trotzdem wahr.

Sie stellte sich auf den Stuhl und jetzt ragte ihr Oberkörper über die Tischkante.

Als sie die Croissants sah, wurde ihr bewusst wie hungrig sie war.

Und wie sehr sie einen Kaffee brauchte.

Sie streckte ihre Hände nach dem Kaffee aus, aber sie war noch mehr als einen halben Meter davon entfernt.

Kathryn stemmte sich auf den Tisch und versuchte auf diesen zu klettern, um endlich zu ihrem Lebenselixier zu kommen, doch sie rutsche ab und drohte von dem Stuhl zu kippen.

Ein leiser und ängstlicher Überraschungsschrei entrann ihren Lippen, als sie das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte.

„Hoppla!“ Chakotay war im letzten Moment aus dem Wohnzimmer gekommen und hatte sie gerade noch auffangen können.

Kathryn klammerte sich an ihn, als er sie auf den Arm nahm und ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte.

„Solche akrobatischen Kunststücke sollten Sie vorerst doch lieber sein lassen“, meinte er und strich ihr beruhigend über den Rücken.

Er wollte sie wieder auf den Stuhl setzten, doch sie hielt sich an ihm fest und ließ nicht los.

„Shh, ist ja gut. Es ist nichts passiert“, sagte er, als er das leichte Zittern ihres Körpers bemerkte.

Er strich ihr über Kopf und Rücken und setzte sich auf seinen Stuhl, mit Kathryn auf dem Schoß.

„Wieso wollten Sie denn auf den Tisch klettern?“ Er hob sie ein wenig hoch und drehte sie herum, so dass sie auf den Tisch schauen konnte.

„Kaffee und Croissant“, antwortete sie und ihre zarte Kinderstimme zitterte immer noch. Es musste ein ganz schöner Schreck für sie gewesen sein.

„Gegen ein Croissant habe ich nichts einzuwenden, aber den Kaffee streichen wir!“

„Wieso?“ Sie drehte sich herum und schaute ihn mit leicht ungläubigem Blick an.

„Kaffee ist für Kleinkinder schädlich. Alles Koffeinhaltiges. Deswegen bekommen Sie heute keinen Kaffee.“

„Aber... ich brauche Kaffee!“ Sie kletterte auf seinem Schoß herum und stand jetzt wackelig auf, sich an seinen Schultern abstützend.

So konnte sie ihm genau in die Augen schauen.

„Kathryn, es ist schädlich und ungesund für Ihren Körper. Sehen Sie das bitte ein.“

Sie brummte und setzte sich wieder.

Ihr Mund verzog sich, wahrscheinlich unbewusst, zu einem Schmollmund.

Chakotay lächelte, sie sah unheimlich niedlich aus.

Er beugte sich, einen Arm schützend um Kathryn geschlungen, über den Tisch und holte ein Croissant, das er ihr dann gab.

„Was halten Sie von einem Glas Milch?“, fragte er unschuldig, konnte aber den Schalk aus seiner Stimme nicht verbannen.

„Wenn es sein muss“, antwortete sie mit vollem Mund und zupfte weiter kleine Stückchen von ihrem Croissant ab, um sie dann in den Mund zu schieben.

Chakotay schenkte ihr ein Glas Milch ein und stellte es dann vor ihr auf den Tisch, während er seinen Kaffee austrank, versuchend es ihr nicht so offensichtlich zu zeigen.

Es war wahrscheinlich der erste Tag seit Jahrzehnten, wo sie mit Milch vorlieb nehmen musste und er wollte sie nicht ärgern.

Immerhin konnte sie nichts dafür, aber er würde ihr auf keinen Fall Kaffee geben.

Sie war allerdings viel zu sehr mit ihrem Croissant beschäftigt und Chakotay beobachtete sie schmunzelnd dabei.

Das Handtuch war mit Krümeln übersät, doch sie schien es nicht zu bemerken.

Außerdem war er überwältigt von der Tatsache, dass sie auf seinem Schoß saß. Sie schien großes Vertrauen in ihn zu haben, denn auch wenn sie ein Kind war, sie saß auf seinem Schoß!

„Möchten Sie noch ein Croissant?“, fragte er, als sie das letzte Stückchen in den Mund geschoben hatte.

Kathryn schüttelte den Kopf und streckte ihre Hand in Richtung Glas.

Natürlich erreichte sie es nicht und Chakotay gab es ihr in die Hand.

Sie musste das Glas mit beiden Händen halten und trank es zur Hälfte aus. Er lächelte, als er den Milchbart über ihren Lippen bemerkte und wischte diesen mit einem kleinen Tuch weg, worauf sich dann auch ein Lächeln auf Kathryns Gesicht zeigte.

„Sie wären ein wundervoller Vater!“, sagte sie leise und lehnte sich an seine Brust zurück.

Chakotay wusste kurze Zeit nicht, was er sagen sollte. Es kam ziemlich überraschend, er hatte überhaupt nicht damit gerechnet.

Es freute ihn aber, dass sie so dachte. „Danke.“

Er legte wieder seinen Arm um sie und hielt sie fest, als er aufstand und sie auf ihren Stuhl setzte.

„Ich räume schnell den Tisch leer und dann gehen wir zum Haus von B’Elanna und Tom.

Sie haben einen Replikator und dort können wir Ihnen Kleidung replizieren, die auch passt“, meinte er scherzend und erntete einen weiteren eiskalten Blick von Kathryn.

„Die beiden waren heute Morgen da“, erklärte er weiter.

„Sie waren da? Wann denn?“, fragte Kathryn.

„Sie haben noch geschlafen und ich wollte Sie nicht wecken. Die Beiden wissen noch nichts, aber nachher gehen wir zum Strand, wo wir sie treffen und dann können Sie uns alles erzählen. Wie das passiert ist.“

Er deutete auf ihren Körper und ging dann in die Küche, um die Teller wegzuräumen.

„Glauben Sie wir finden einen Weg, das alles rückgängig zu machen?“, fragte Kathryn und Chakotay erschrak, denn die Stimme kam unmittelbar hinter ihm.

Kathryn stand an der Tür und er war ziemlich überrascht, dass sie ohne Probleme von dem Stuhl hinunter gekommen war.

Chakotay kniete sich neben sie und drückte aufmunternd ihre Hand. Ihre Stimme klang ängstlich und er konnte es verstehen.

„Wir finden bestimmt eine Möglichkeit, Kathryn! Immerhin konnten Sie zum Kleinkind werden, da gibt es bestimmt auch einen Weg, es wieder rückgängig zu machen!“

Er strich ihr sanft über das Haar und nahm sie dann auf den Arm.

„Und jetzt besorgen wir Ihnen erst Mal etwas neues zum anziehen.“

Zum Glück befand sich das Haus von Tom und B’Elanna nicht weit entfernt von Chakotays und so begegneten sie niemandem von der Crew.

Es hätte auch ein ziemlich seltsames Bild abgegeben, wenn der Commander mit einem kleinen Kind, das nur mit einem Handtuch bekleidet war, durch die Straßen der Stadt lief.

Keines der Häuser war abgeschlossen und so öffnete Chakotay die Türe und trat in das Haus seiner Freunde.

Er war noch nicht hier gewesen, aber die Einrichtung ähnelte seiner, auch wenn die Möbel anders waren und Spielsachen von Miral auf dem Boden lagen.

Er konnte sich nicht verkneifen zu sagen: „Spielen Sie doch ein wenig mit Mirals Spielzeug, solange ich etwas passendes repliziere.“

Kathryn schlug ihm mit ihrer Hand gegen die Schulter und er lachte. „Schon gut. Ich vergaß, dass Sie der Captain sind.“

„Das sollten Sie nicht vergessen Chakotay. Außerdem komme ich lieber mit und repliziere mir selbst etwas, bevor Sie mir irgendetwas bringen, dass rosa ist und Herzchen oder Teddys als Bedruck drauf hat.“

„So etwas würde ich nie tun!“, bezeugte er und stellte sie vorsichtig auf die Beine.

„Wieso glaube ich Ihnen das nur nicht“, murmelte Kathryn und ging in Richtung Replikator.

Wie es die Ironie wollte, befand sich dieser natürlich wieder ein großes Stück über ihrem Kopf und so drehte sie sich zu Chakotay herum, der daraufhin lächelnd näher kam und neben ihr in die Knie ging.

„Was möchten Sie denn haben? Ein Kleid, einen Rock, eine Hose?“ Es war keine scherzhafte Frage, auch wenn sie das zuerst angenommen hatte.

„Ich weiß nicht. Etwas Bequemes.“

„Wie wäre es mit einem Hosenanzug? So etwas tragen kleine Kinder doch häufig. Auch Mädchen. Darunter ein weißes T-Shirt und dann machen wir Ihnen doch 2 süße Zöpfchen.“

„Der Hosenanzug und das T-Shirt sind OK. Allerdings werde ich mir nicht zur Belustigung von Ihnen Zöpfchen machen lassen!“

Chakotay lächelte und replizierte die Kleider. Dazu Unterwäsche, Strümpfe und Schuhe, wobei er bei der Schuhgröße raten musste.

Als er sich zu Kathryn drehte stand diese nicht mehr neben ihm, sondern saß inzwischen den Spielsachen von Miral.

Sie hatte einen Blauklotz in der Hand und legte diesen auf zwei andere.

Er lächelte, war aber auch überrascht. Immerhin war sie immer noch der Captain und spielte jetzt mit Bauklötzen.

„Kathryn?“, fragte Chakotay und ging zu ihr hinüber. „Ich habe die Kleidung repliziert.“

Sie schrak auf, als er sich neben sie setzte und es schien, als wäre sie aus einer leichten Trance erwacht.

So als hätte sie unbewusst mit den Spielsachen gespielt.

Chakotay sprach sie nicht darauf an. Kathryn stand auf und ging zu ihm, worauf er sie auf den Arm nahm und auf den Tisch stellte.

„Schaffen Sie es sich alleine anzuziehen, oder soll ich Ihnen helfen?“, fragte er, da er nicht noch einmal in ihre Privatsphäre eindringen wollte.

„Ich versuche es allein, aber bleiben Sie bitte in der Nähe.“ Sie lächelte ihn mit ihrem süßen Kinderlächeln an und Chakotay nickte.

Er strich ihr über das Haar und ging dann auf die Veranda.

Der Ausblick war anders als bei seinem Haus, aber trotzdem sehr schön.

Währenddessen stand Kathryn immer noch auf dem Tisch und löste den Knoten des Handtuchs.

Sie zog die Kleidung an, die Chakotay ihr repliziert hatte.

Es war vollkommen ungewohnt so etwas zu tragen, aber als Kind konnte sie schlecht eine Uniform anziehen und dann sagen: „Ich bin Captain Kathryn Janeway...“

Das würde zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das wollte sie nicht.

Sie war sehr dankbar für Chakotays Hilfe und dass er sie so ohne weiteres bei sich aufgenommen und für sie gesorgt hatte.

Es war wundervoll gewesen.

Als Captain hätte sie sich das alles nicht leisten können, aber momentan war sie nur ein kleines Kind und Chakotay so etwas wie ihr Vater.

Und da ihr eigener Vater schon lange tot war, konnte sie sich keinen besseren als Chakotay vorstellen.

Wenn er jemals Kinder haben würde, so könnten sich diese glücklich schätzen, ihn als Vater zu haben!

Sie zog sich das weiße T-Shirt über und danach kam der Hosenanzug dran.

Es war beträchtlich schwerer sich als Kind anzuziehen als wenn sie erwachsen gewesen wäre.

Die Kleidung war zwar genau ihre Größe, war aber trotzdem irgendwie noch so groß.

Inzwischen hatte sich Kathryn auf den Tisch gesetzt und versuchte die Träger des Hosenanzuges zuzumachen, doch es gelang ihr nicht.

Die Schnalle ließ sich nicht zusammenziehen und schließlich gab sie auf.

Chakotay war ins Nebenzimmer gegangen und würde sie bestimmt nicht hören, wenn sie nach ihm rief.

Also krabbelte sie über den Tisch, bis sie zu einem Stuhl kam.

Dort kletterte sie auf diesen und ließ sich von dort dann auf den Boden gleiten.

Ein zufriedenes Gefühl bereitete sich in ihr aus.

Sie hatte endlich etwas, trotz ihrer Größe, geschafft und das ohne die Hilfe von irgendjemandem.

Die Träger mit den Händen festhaltend lief sie durch das Wohnzimmer und dann ins Nebenzimmer, wo Chakotay am Fenster stand und in den Garten blickte.

Er sah ihre Spiegelung im Fenster und drehte sich herum.

Wieder einmal musste er feststellen, wie süß sie aussah.

Der Hosenanzug und das T-Shirt passten perfekt und gaben ihr einen kleinen frechen Touch.

Er ging lächelnd in die Knie und sie kam auf ihn zugelaufen.

„Ich kriege die Träger nicht zu.“

„Komm her.“ Ohne es bemerkt zu haben war er zum ‚Du’ übergegangen, doch es schien sie nicht zu stören.

Sie nickte nur und blieb vor ihm stehen.

Er nahm die Träger und machte diese zu, dann drehte er sie einmal im Kreis und nickte anerkennend.

„Du siehst sehr gut aus, Miss Janeway! Es fehlen nur noch die Zöpfchen und dann wollen bestimmt alle Kinder mit Dir spielen.“

Sie grinste ihn an und wuschelte ihre Haare.

„Ich nehme die Zöpfchen!“, sagte sie plötzlich und Chakotay lächelte daraufhin.

Er nahm sie auf den Arm und trug sie wieder ins Wohnzimmer, wo er sie erneut auf den Tisch setzte.

Er replizierte zwei Haarbänder und ging damit zurück zu ihr.

„Und wie sollen die Zöpfe sein? Geflochten? Normal?“, fragte er und genoss es so mit ihr herumalbern zu können.

Ihr ging es genauso. Auch wenn sie immer noch der Captain war, so war es sehr schön, mal aus seiner Rolle schlüpfen zu können.

Es tat ihr leid, dass erst ihre Wandlung zum Kleinkind dazu geführt hatte, dass sie auf solche Späße mit ihm einging. Sie fühlte sich ausgelassen und das wollte das ausleben.

„Ganz normale werden reichen.“ Er nickte und band ihr dann zwei kleine Zöpfe, die an beiden Seiten ihres Kopfes herunter hingen.

Ihre Haare waren ein wenig wellig und so sahen die Zöpfe richtig gut aus.

„So, jetzt bist Du neu eingekleidet und wir können uns auf den Weg zum Strand machen“, meinte er und hob sie auf die Arme, um sie vor der Haustür wieder auf den Boden zu setzen.

Die Sonne schien und es war keine einzige Wolke am Himmel erkennbar. Das Wetter war warm, aber nicht heißt.

Angenehm, so dass Kathryn genau die richtige Kleidung anhatte.

Sie nahm Chakotays Hand und zusammen liefen sie auf die Straße, die zum Strand führte.

Sie begegneten niemandem, wahrscheinlich befanden sich alle am Strand oder an verschiedenen Freizeitplätzen.

Auch wenn Chakotay langsam ging und Kathryn sich wirklich Mühe gab, um mit ihm Schritt zu halten, ließ sie sich nach einer Weile nur noch ziehen. Ihre kleinen Beine waren zu mehr einfach nicht imstande.

Doch auch das war auf Dauer anstrengend und so zog sie an Chakotays Hand, um auf sich aufmerksam zu machen.

Er blickte sie fragend an und ging in die Hocke, um ihr genau in die Augen sehen zu können.

„Ich kann nicht mehr“, schnaufte sie und lehnte sich an seine Knie.

„Wenn du immer so schnell schlapp machst, werden wir nicht sehr weit kommen“, meinte Chakotay scherzhaft und nahm sie schließlich kurzerhand wieder auf den Arm.

Sie umklammerte seinen Hals und flüsterte ein leises „Danke.“

„Keine Ursache“, antwortete er und streichelte ihr liebevoll über den Rücken.

Kathryn genoss es und schloss nach einer Weile die Augen.

Ein paar Meter vom Strand entfernt blieb er stehen und flüsterte leise: „Hey.“

Kathryn war noch etwas benommen, hob dann aber ihren Kopf von seiner Schulter und sah sich um.

„B’Elanna und Tom sitzen bestimmt wieder bei den Liegestühlen. Möchtest Du jetzt wieder laufen?“

Sie nickte und er ließ sie vorsichtig auf dem Boden nieder.

Sie nahm wieder seine Hand und dann liefen sie durch den Strand in Richtung der Liegestühle.

Chakotay behielt Recht.

Dort saßen Tom und B’Elanna und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen.

Die Beiden näherten sich dem Paar und Chakotay ließ Kathryns Hand los, als er um einen Sonnenschirm ging.

Tom bemerkte Chakotay und nickte ihm zu. Die kleine Miral krabbelte um die Liegestühle ihrer Eltern und spielte mit Strandspielzeug.

Als Tom Kathryn bemerkte und sie natürlich nicht erkannte, hob er eine Spritzpistole auf und hielt sie ihr hin. „Möchtest Du ein wenig herum schiessen?“

Chakotay wusste das es lieb gemeint war, aber er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sagte dann: „Tom, das ist der Captain.“

Der blonde Mann ließ geschockt die Pistole in den Sand fallen und schaute dann wieder auf das Mädchen vor sich.

„Was?“, brachte er nur ungläubig hervor und B’Elanna schaute Chakotay mit dem selbem Blick an.

„Das ist der Captain“, wiederholte der Indianer wieder und setzte sich dann auf den Liegestuhl, der neben dem seiner Freunde stand.

Er hielt Kathryn die Arme hin, um ihr anzubieten, sie auf die Liege zu setzen und sie ging zu ihm, worauf er sie hochhob und neben sich setzte.

„Wie ist das möglich?“, fragte B’Elanna, während sie noch immer Kathryn argwöhnisch betrachtete.

„Ich weiß es auch nicht. Gestern Nacht kam sie zu mir und war im Körper eines Kleinkindes. Sie ist das Kind. Ich habe keine Ahnung wie das passiert ist, aber deswegen sind wir hier. So dass sie es uns allen erzählen kann. Vielleicht finden wir zusammen eine Lösung.“

Alle Blicke richteten sich auf Kathryn und sie legte ihre Professionalität als Captain auf und erzählte die ganze Geschichte.

Die Frequenz, ihre Neugier, die Suche, das Licht und alles was danach passierte.

Alle drei hörten ihr aufmerksam zu und stellten Fragen dazu, die sie beantwortete, auch wenn sie sich nicht mehr so genau an die Nacht erinnern konnte.

„Captain, ich muss etwas gestehen, Sie sehen wirklich niedlich aus“, sagte Tom, als alle eine Weile geschwiegen hatten.

Kathryn lächelte. „Das höre ich öfters“, meinte sie dann und blickte dabei zu Chakotay.

„Später muss ich unbedingt ein Foto von Ihnen machen. Jetzt sollten wir erst Mal in unser Haus gehen. Dort kann ich Sie scannen und das bringt uns vielleicht ein paar Antworten.“

Chakotay stimmte zu und sie packten alles zusammen.

B’Elanna hatte Miral auf dem Arm, Tom die Spielsachen und Chakotay nahm Kathryn wieder auf seinen Arm, als diese ihre Arme zu ihm hoch streckte.

Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und genoss die Wärme, die von ihm ausging.

„Sie nutzen das ganz schön aus“, meinte er lächelnd und schüttelte sie leicht.

„Irgendeinen Vorteil muss es doch haben, so klein zu sein“, gab sie grinsend zurück und kuschelte sich wieder an ihn.

Sie konnte es nicht erklären, aber sie sehnte sich nach Geborgenheit.

Mehr als je zuvor.

Ob das auch von dem Emotionsstand ihres Körpers kam, wusste sie nicht.

Aber es hatte wirklich eindeutig Vorteile, ein Kind zu sein.

Als erwachsene Frau und Captain, würde sie nie in den Genuss kommen, von Chakotay getragen zu werden.

Doch jetzt war es erst Mal wichtig, dass Tom sie scannte und etwas herausfand.

Normalerweise würde das der Doc tun, doch dieser befand sich auf der Voyager und würde erst in 2 Tagen wiederkommen.

„Das wird aber keine Gewohnheit“, meinte Chakotay und streichelte über ihren Rücken.

Er hätte nichts dagegen, wenn es zur Gewohnheit werden würde, aber das konnte er ihr schlecht sagen.

Außerdem musste es wirklich schwer sein, als kleines Kind durch die halbe Stadt zu laufen.

Vor allem, wenn man nicht daran gewöhnt war und er hatte nichts dagegen, Kathryn zu tragen.

Er empfand es als angenehm für sie zu sorgen.

Die Beiden waren so in ihren eigenen Gedanken versunken, dass sie nicht die Blicke bemerkten, die Tom und B’Elanna austauschten.

Das Paar war sich einig. Chakotay sah mit dem Captain zusammen einfach süß aus.

Er kümmerte sich wie ein Vater um sie und wie es schien, hatte sie nichts dagegen.

Es war schön die Beiden so zu sehen. Sie schienen sehr vertraut miteinander zu sein.

„Es ist komisch. Der Captain ist ein Kleinkind und trotzdem sehen die Beiden zusammen einfach richtig aus“, meinte B’Elanna und schaute zu ihrem Mann, der neben ihr lief.

„Ich weiß was Du meinst. Da haben sich die Beiden in der Vergangenheit kaum berührt und jetzt haben sie fast immer Körperkontakt und das auf einer sehr vertraute Ebene. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der Captain ein Kind ist, aber trotzdem... hoffentlich geht die Bindung nicht verloren, wenn wir den Captain in ihre ursprüngliche Gestalt zurückbekommen. Die Beiden sind einfach süß. Was anderes kann ich da nicht sagen. Sie sehen aus wie Vater und Tochter.“

B’Elanna nickte zustimmend und beobachtete lächelnd die Szene weiter.

Beim Haus von Tom und B’Elanna angekommen, setzte Chakotay Kathryn wieder auf den Tisch. Sie hatte nichts dagegen, immerhin saß sie dort bereits öfters.

Tom ging in ein Nebenzimmer, um seine Medizinischen Geräte zu holen.

Da der Doctor auf der Voyager geblieben war, hatte er den Titel ‚Chefarzt’ auf diesem Planeten und wenn die Crewmitglieder krank wurde, kamen sie zu ihm.

B’Elanna hatte sich währenddessen auf einen Stuhl gesetzt und Miral in ihre Wiege gelegt.

Den Captain als Kleinkind vor sich zu haben war immer noch völlig überraschend für sie.

Sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie so etwas passieren konnte, auch wenn sie die Geschichte dazu kannte.

„Captain, jetzt da Sie ein Kleinkind sind, ist Ihnen klar, dass Sie keinen Kaffee mehr trinken sollten?“, fragte sie und hielt ein Lächeln zurück.

Auch wenn sie die Vorliebe ihres Captains für Kaffee kannte, so glaubte B’Elanna, dass diese in so einer Situation darauf verzichten würde.

„Chakotay hat es mir heute Morgen verboten“, meinte Kathryn und schaute dabei zu Chakotay, der entschuldigend lächelte.

„Da hat er auch Recht. Kaffee ist im Kleinkindalter schädlich“, warf Tom ein, als er aus dem Nebenzimmer trat.

„Das hat er auch gesagt.“

„Und ich hatte Recht“, verteidigte sich Chakotay sofort.

„Tom findet sicher einen Weg, es rückgängig zu machen und dann können Sie wieder Kaffee trinken soviel Sie wollen, Captain“, meinte B’Elanna und lächelte über die Szene.

Tom ging zum Tisch und stellte ein Medi-Pack auf den Tisch.

Er entnahm einen Tricorder und scannte damit Kathryn, die ihn erwatungsvoll anschaute.

„Merkwürdig“, murmelte er und scannte sie erneut.

„Was ist?“, fragte Chakotay und trat neben Tom, konnte aber mit den Tricorderdaten nichts anfangen.

„Ich kann rein gar nichts Ungewöhnliches erkennen. Der Tricorder zeigt nur die Lebensfunktionen eines vierjährigen Kindes, das den Geist eines Erwachsenen hat. Ich habe angenommen, dass nach dem, was uns der Captain erzählt hat, irgendwelche Restspuren vorhanden sein würden, doch das ist nicht der Fall.“

„Also lässt sich gar nichts feststellen?“, fragte Kathryn und Chakotay war der Einzige, der in der Kinderstimme einen Hauch von Angst erkennen konnte.

„Gar nichts. Es tut mir leid Captain, aber ich kann Ihnen nicht sagen wodurch Sie zum Kleinkind wurden und ich weiß auch nicht, wie man es wieder rückgängig machen kann.“

Toms Blick zeigte Missmut, er hatte sich mehr erwartet.

Vor allem da er jetzt nicht einmal wusste, ob die Veränderung des Körpers sich schädlich auf Kathryn auswirken würde.

„Vielleicht sollten wir hier zu einem Arzt gehen. Immerhin ist es auf diesem Planeten passiert und die Ärzte wissen womöglich, um was es sich handelt“, schlug B’Elanna vor.

Tom nickte zustimmen und Chakotay wollte Kathryn von dem Tisch herunter helfen, als diese protestierte: „Ich gehe zu keinem Arzt!“

„Aber Kathryn...“

„Nein!“ Ihr Gesicht nahm einen trotzigen Ausdruck an.

„Captain, sonst erfahren wir vielleicht nie, wie es dazu kam“, probierte es Tom und konnte die Ablehnung nicht verstehen.

„Ich gehe zu keinem Arzt!“, wiederholte Kathryn und fing an zu strampeln, als Chakotay sie auf den Arm nahm.

„Lassen Sie mich los“, rief sie und versuchte sich aus seinen Armen zu befreien.

Der Indianer war so sehr damit beschäftigt seinen Captain nicht fallen zu lassen, dass er nicht bemerkte, dass diese wieder zum ‚Sie’ gewechselt war.

„Captain...“

B’Elannas Stimme klang bestürzt, sie hatte ebenfalls nicht mit so einem Ausbruch gerechnet.

„Ich will nicht!“, schrie Kathryn und strampelte wilder, als Chakotay mit ihr zur Tür schritt.

Ihm war es jetzt nicht mehr möglich sie zu halten und er schaffte es gerade noch rechtzeitig sie auf den Boden zu setzen.

Ansonsten wäre sie auf diesen gefallen.

Kaum berührten ihre kleinen Füße den Boden rannte sie aus dem Zimmer.

Die Erwachsenen blieben nur verblüfft zurück. Niemand hatte mit diesem Verhalten gerechnet. Nicht im Entferntesten.

Immerhin war es nicht die Art des Captains, auf diese Weise auszuflippen und sich so zu wehren.

„Also das sie Untersuchungen nicht besonders mag, weiß ich, aber dass sie eine solche Abneigung hat...“, meinte Tom und hob Hilfe suchend die Schultern.

„Das passt nicht zu ihr. So hat sie sich noch nie verhalten. Selbst dann nicht, als die jährliche Routine-Untersuchung anstand“, meinte Chakotay und war genauso ratlos wie seine Freunde.

„Vielleicht liegt es daran, dass sie ein Kind ist“, sagte B’Elanna.

Tom schien einen Moment zu überlegen und warf dann ein: „Das könnte es wirklich sein, B’E! Ihr ganzer Körper hat sich verändert und auch wenn sie immer noch der Captain ist, sie hat den Körper eines vierjährigen Kindes. Da ist es ganz natürlich, wenn sie sich anders verhält. So etwas lässt sich auch nicht vermeiden, es passiert ungewollt. Hat sie sich schon mal komisch oder völlig anders verhalten?“, fragte Tom und drehte sich zu Chakotay.

„Eigentlich nicht. Jedenfalls nicht in dieser Art. Das Einzige was ich als komisch bezeichnen würde ist, dass sie, als wir hier für sie Kleidung besorgt haben, mit Mirals Bauklötzen spielte.“

„Sie spielte mit Mirals Bauklötzen?“, fragte B’Elanna mehr als erstaunt.

Der Indianer nickte. „Sie schien es gar nicht richtig wahrzunehmen, erst als ich sie ansprach.“

„Alle diese Reaktionen passieren eher unterbewusst. Es ist nicht gefährlich und nicht weiter schlimm. Allerdings halte ich es für besser, wenn wir sie trotzdem mehr im Auge behalten. Vielleicht hat diese Wandlung zum Kind noch andere Auswirkungen.“

„Bis wir mehr wissen wird sie vorerst bei mir wohnen. Da kann ich auf sie aufpassen“, sagte Chakotay.

„Gut, jetzt sollten Sie vielleicht mit ihr reden. Zu Ihnen hat sie das größte Vertrauen. Es wäre wirklich besser, wenn wir zu diesem Arzt gehen. Versuchen sie ihr Mut zu machen und sagen Sie ihr, dass alles wieder gut wird. Es muss für sie ziemlich hart sein, plötzlich ein Kind zu sein und sie sollte sich nicht zusätzlich aufregen.“

Der Indianer nickte und ging dann in das Nebenzimmer, in das Kathryn verschwunden war.

Doch sie befand sich nicht im Raum, wie er nach einer schnellen Musterung feststellte.

„Kathryn?“ Es kam keine Antwort und so ging er ins nächste Zimmer. Wieder nichts.

Wo war sie nur?

„Kathryn?“, rief er noch mal und dieses Mal bekam er eine Antwort.

Die Stimme kam von der Veranda und als Chakotay näher trat, konnte er eine kleine Gestalt auf dem Steinboden sitzen sehen.

Langsam ging er zu ihr und ließ sich neben ihr nieder. „Was ist los mit Ihnen, Kathryn?“

„Nichts“, war die monotone Antwort. Sie sah nicht auf, sondern schaute auf ihre Hände.

„Wieso möchten Sie nicht zu einem Arzt gehen?“

„Ich mache Urlaub und ich möchte mich in meinem Urlaub nicht einer Untersuchung unterziehen.“

„Ist das alles? Nur deswegen haben Sie sich so sehr gewehrt?“

Kathryn schaute jetzt zu ihm auf und in ihren Augen erkannte Chakotay ebenfalls Verwunderung über das Geschehene.

„Ich weiß nicht, wieso ich mich so verhalten habe, Chakotay. Ich kann es nicht mehr nachvollziehen.“

Er rutschte zu ihr und legte einen Arm um ihren kleinen Körper.

„Tom meinte das hätte mit ihrem Körper zu tun. Sie sind zwar immer noch der Captain, aber haben den Körper einen Kleinkindes. Laut Tom ist es nicht weiter schlimm. Es sind normale Reaktionen, die auftreten, wenn sich der Körper so radikal verändert.“ Seine Stimme klang beruhigend, doch es zeigte keine Wirkung.

„Ich habe Angst, Chakotay. Was, wenn ich ganz zu einem Kind werde? Vorhin, das mit den Bauklötzen. Ich weiß nicht wieso ich damit gespielt habe und jetzt mein Ausbruch.“

Ihre Stimme hatte wieder diese ängstliche Tonlage und er setzte sie kurzerhand auf seinen Schoß und umschloss sie mit seinen Armen.

Es schien ihr nichts auszumachen, stattdessen legte sie ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen.

„Das wird nicht passieren Kathryn! Machen Sie sich keine Sorgen.“

Er wiegte sie sanft hin und her und Kathryn traf eine Welle von Müdigkeit.

„Gehen wir nachher zum Arzt“, murmelte sie und Chakotay nickte, froh über ihre Entscheidung.

Sekunden später war sie eingeschlafen.

Tom und B’Elanna saßen währenddessen im Wohnzimmer und warteten auf eine Antwort der Beiden.

Sie wollten nicht nachschauen, um zu verhindern, dass Kathryn erneut so einen Ausbruch hatte.

Sie schien Chakotay am meisten zu vertrauen und so war es das Beste, ihn alleine mit ihr reden zu lassen.

Beide schauten auf, als sich die Türe öffnete und Chakotay mit einer schlafenden Kathryn in den Armen herein kam.

„Und?“, fragte B’Elanna sofort, während sie das schlafende Kind betrachtete.

„Sie hat zugestimmt zu einem Arzt zu gehen. Jetzt lassen wir sie am besten erst Mal schlafen und danach gehen wir ins Hospital“, meinte der Indianer und legte Kathryn vorsichtig, um sie nicht zu wecken, auf die Couch.

Sofort rollte sie sich zu einer Kugel zusammen und auf Chakotays Gesicht entstand ein zärtliches Lächeln.

Tom trat zu ihm und bat ihn stumm zur Seite zu gehen. Er hatte eine Holokamera in der Hand.

„Ein kleines Erinnerungsfoto, das sie sich anschauen kann, wenn das alles vorbei ist“, meinte er und knipste gleich 3 Bilder hintereinander.

„Ich wusste gar nicht, wie süß der Captain als Kind gewesen ist“, sagte B’Elanna, als sie die Szene beobachtete und Miral auf den Arm nahm.

„Kinder sind meistens süß“, meinte Tom und legte die Kamera beiseite und erntete einen skeptischen Blick von seiner Frau auf seine Bemerkung.

„Kann sie hier schlafen?“, fragte Chakotay und setzte sich zu Kathryn auf die Couch.

„Natürlich. Ich würde gerne wieder zum Strand gehen. Können Sie mir Bescheid geben, wenn sie aufwacht, Chakotay? Oder möchten Sie ebenfalls zum Strand?“

„Nein, ich bleibe hier bei ihr. Ich sage Ihnen Bescheid, B’Elanna“, stimmte Chakotay zu und lehnte sich zurück.

„Vielen Dank. Tom, kommst Du mit?“, fragte B’Elanna und wandte sich zu ihrem Mann.

Der blonde Mann nickte erst seiner Frau zur Bestätigung zu und dann Chakotay zum Abschied.

Er hatte bereits angenommen, dass Chakotay bei Kathryn bleiben wollte.

Immerhin hatte er sich die ganze Zeit um sie gekümmert und wie es schien, tat er das auch gern.

Als das Paar mit Miral gegangen war, wandte sich Chakotay an Kathryn und betrachtete diese beim schlafen.

Wieder einmal kam ihm nur ein Gedanke: Ein Engel.

Der Hosenanzug passte ihr perfekt und sie sah wirklich süß darin aus.

Anders konnte er es nicht beschreiben.

Es beruhigte ihn sie zu beobachten. Es war schön ihr beim schlafen zuzusehen, auch wenn es nichts Besonderes war.

Er hatte sie noch nie schlafend gesehen und jetzt tat er es zum ersten Mal und sie sah so friedlich aus. Zumal es ihm sehr viel bedeutete, dass sie ihm so sehr vertraute.

Auch das hätte er nie für möglich gehalten.

Es war klar, dass sie ihm vertraute, aber dass sie ihm so vertraute hatte er nicht gedacht.

Immerhin ließ sie es zu, dass er sich um sie kümmern konnte und sie suchte seine Nähe, wie er vorhin auf der Veranda festgestellt hatte.

Hätte er das auf dem Schiff mit ihr als erwachsene Frau getan, hätte sie ihn ohne Zweifel abgewiesen, wenn er sie auf seinen Schoss gezogen hätte.

Aber jetzt hatte sie nichts dagegen und es freute ihn.

Es war zwar eine etwas ungewöhnliche Situation, aber sie vertraute ihm ihre Sorgen an und das gab ihm ein befriedigendes Gefühl.

Er konnte für sie da sein und das war alles was er wollte.

Am Abend konnte er genau das tun!

Der Arztbesuch war ebenfalls ein Reinfall gewesen und hatte nichts gebracht. Er hatte nur Kathryns Zuversicht getrübt.

Der Arzt, Doctor Phanell, hatte ihnen nicht helfen können.

Er selbst war kein Grings und da die Rasse ihre Kultur und Riten schütze, wusste er nicht sehr viel darüber und konnte nichts tun.

Er war genauso, wie die Starfleetoffiziere, ratlos.

Das einzige was er vorgeschlagen hatte war, dass sie zum Heimatplaneten der Grings fliegen sollten und diese dann persönlich bitten sollten, Kathryn zu helfen.

An sich war es ein guter Vorschlag, aber es bestand nicht die Möglichkeit zum Planeten der Grings zu fliegen, denn die Voyager befand sich immer noch auf der Außenmission und würde erst in zwei Tagen hier sein.

Das hieß also, dass sie bis dahin warten mussten, um etwas zu unternehmen. Und Kathryn würde noch mindestens zwei Tage ein Kind bleiben.

Chakotay war mit ihr zu sich nach Hause gegangen und Tom und B’Elanna waren zu einem Pub losgezogen, wo sich die Crew traf, und würden die Kommandooffiziere entschuldigen.

Für den Indianer war es klar gewesen, dass er bei Kathryn blieb, um sie nicht allein zu lassen.

Er hatte nicht einmal in Erwägung gezogen mit den anderen in den Pub zu gehen. Stattdessen wollte er Kathryn helfen über die Enttäuschung wegzukommen.

Sie hatte sich sofort, als sie wieder im Haus waren, auf die Veranda zurückgezogen.

Er hatte sie gelassen, es war besser ihr erst ein wenig Zeit für sich zu geben, anstatt sie sofort zu bedrängen.

Chakotay hatte gekocht, Spaghetti mit Tomatensoße und war jetzt mit zwei Tellern auf dem Weg zur Terrasse.

Die Beiden hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen und so hatte er sich, um sich davon abzuhalten sofort zu Kathryn zu gehen, an den Herd gestellt und gekocht.

Mit leichten Schwierigkeiten öffnete er die Verandatür und ging hinaus in den Garten, als er Kathryn nicht auf der Treppe vorfand, die zu diesem führte.

Sie saß unter einem Baum und schaute auf den Boden, schien in Gedanken versunken zu sein.

Er lief langsam zu ihr und setzte sich neben sie.

Es kam jedoch keine Reaktion von ihr, wie er es erwartet hatte, sie schaute immer noch wie in Trance auf den Boden.

Chakotay hob ihr den Teller unter die Nase und schließlich schien sie ihn zu bemerken, schaute auf und schenkte ihm ein Lächeln, als sie den Teller nahm.

„Danke“, flüsterte sie und schob sich die erste Nudel in den Mund.

„Keine Ursache, wie geht es Dir?“

Kathryn zuckte mit den Schultern und sagte dann: „Ich bin enttäuscht, weil die Untersuchung nichts gebracht hat. Jetzt besteht die letzte Chance darin zum Heimatplaneten der Grings zu fliegen, aber die Voyager kommt erst in zwei Tagen.“

„Ist es so schlimm ein Kind zu sein?“, fragte der Indianer.

„Eigentlich nicht. Es ist ungewohnt, aber trotzdem würde ich lieber wieder erwachsen sein. Doch das wird ja mindestens
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