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Badewannen Foxtrott

von Xily

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Kathryn saß, wie jeden Tag, in der Badewanne, die Chakotay ihr gebaut hatte und ließ ihre Seele baumeln. Es war verdammt gemütlich einfach im warmen Wasser zu sitzen, von Schaumbergen umgeben und nichts tun zu müssen. Sie träumte mal wieder, von Chakotay und wie es sich wohl anfüllen würde, wenn sie ihn küssen würde. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen.
Chakotay? Was machte er eigentlich, während sie in der Badewanne saß und von ihm träumte?
„Chakotay?“
„Ja, Kathryn?“, kam seine Stimme aus ihrer Behausung.
„Was machst du?“, fragte sie.
„Tja, rate“, sagte er grinsend. Er liebte die kleinen Wortklaubereien mit ihr.
„Chakotaaay.“ Sie zog das Wort in die Länge.
„Ich bin nicht gut im Raten, also, was machst du jetzt?“
„Rate“, kam wieder die Antwort von ihm.
„Kannst du noch was anderes sagen außer rate?“
„Ja. Wie geht's dir eigentlich da draußen?“
„Oh, mir geht es blendend, im heißen Wasser zu sitzen, umgeben von Schaumbergen, die frische Luft, es ist einfach wunderbar.“ Sie legte denn Kopf zurück und schloss die Augen.
„Das glaube ich dir gern. Wie wäre es, wenn ich morgen mal baden dürfte?“, schlug er vor.
„Niemals“, sagte sie sofort und machte die Augen wieder auf.
„Das ist unfair, schließlich habe ich die Badewanne gebaut, schon vergessen?“
„Du hast die Badewanne für mich gebaut.“
„Na und; du könntest mich ja nur einmal in die Badewanne lassen, bitte.“
„Na schön, wie wäre es, wenn du jetzt baden gehst? Dann kann ich morgen wieder“, schlug sie vor.
„Das wäre eine Lösung, wenn die Badewanne frei wäre“, gab er zu bedenken.
„Na und, ich bin mir sicher, dass sie für zwei Personen Platz bietet. Also könntest du reinkommen.“
*Meint sie das wirklich ernst?*
Kathryn wartete auf seine Reaktion. *Warum antwortet er nicht?*, fragte sich Kathryn.
„Vielleicht“, antwortete er nach einigen Überlegungen. Es folgte peinliche Stille.
„Chakotay, könntest du mir jetzt freundlicherweise sagen, was du machst?“, fragte sie um das Gespräch wieder anzufangen.
„Okay, ich lese.“
„Du liest? Seit wann liest du, das hast du bis jetzt noch nie gemacht“, fragte sie ungläubig.
„Ja, ich lese“, kam die schlichte Antwort von ihm.
„Du hast, seit wir hier sind, noch nie ein einziges Buch in die Hand genommen. Also erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du plötzlich etwas liest.“
„Tue ich aber.“ Er las einen Liebesroman, den Kathryn hier auf dem Planet geschrieben hatte. Die Geschichte beschrieb einen Zwischenfall, wie zwei Personen auf einem Planeten strandeten. So ähnlich wie das Schicksal von Kathryn und ihm. Sie waren nun schon zwei Monate auf diesem Planeten. Und sie badete mal wieder. Inmitten von Schaumbergen. Sie lehnte sich zurück und seufzte. Sie träumte, wie sie es immer tat, wenn sie in der Badewanne saß, natürlich von ihm, wie es sich anfüllen würde wenn er sie küssen würde. Sie seufzte. Der Mann der im Haus lächelte. Oh, wie sehr er sie liebte. Er stand langsam auf und stellte sich an die Tür, so konnte er sie beobachten…
„Okay, und was liest du?“, unterbrach sie ihn, lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen.
„Ich lese einen wunderbaren Liebesroman.“
„Was für einen Liebesroman?“, fragte sie angespannt und öffnete die Augen wieder.
Kathryn hoffte es war nicht der Liebesroman, denn sie geschrieben hatte, denn in dem Roman waren all ihre Wünsche offen dargelegt. Der Roman würde ihre Gefühle für Chakotay verraten, wenn er ihn lesen würde.
„Einen Liebesroman halt.“
„Was für einen?“, fragte sie noch einmal.
„Einen ganz normalen Roman, er ist wirklich toll geschrieben.“
„Und wie heißt der Roman?“
„Keine Ahnung, ich habe jetzt keine Lust zu schauen, ich will jetzt nur weiterlesen.“
Somit war für ihn das Gespräch beendet. In Wirklichkeit hatte das Buch von Kathryn noch gar keinen Titel.
Er las weiter: Und so stand er nun an der Tür, und ihm wurde wieder mal bewusst, wie sehr er sie liebte. Kurzer Hand ging er auf sie zu.
Sie öffnete die Augen, als sie Schritte hörte. Sie schaute ihm in die Augen, er schaute sie auch stumm an.
„Simon?“, fragte sie unsicher. Wie es schien, hatte Kathryn die Namen geändert. Ihm kam der Inhalt des Buches nur zu gut bekannt vor. Es spiegelte Kathryn und ihn wieder. Es war identisch mir ihrem Leben. Hoffentlich träumte Kathryn, wie in dem Buch auch, von ihm. Nur der Schluss war ein bisschen anders. Hoffentlich ging das Buch so aus wie er hoffte, nämlich mit einem leidenschaftlichen Kuss. Er war schon gespannt.
„Ja“, raunte er.
„Was machst du hier?“, fragte sie unsicher.
Er antwortete nicht, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie. Es war so ausgegangen wie er es gehofft hatte. Chakotay fragte sich, warum Kathryn das so geschrieben hatte. Wünschte sie sich, dass er sie küsste? Träumte sie auch immer davon, wenn sie in der Badewanne saß? Nach ein paar Sekunden des Überlegens stand er auf und ging an die Tür.
Er sah sie, wie sie mit geschlossenen Augen in der Wanne saß und es sich gut gehen ließ. *Gott, wie sehr ich sie liebe.* Schließlich ging er langsam auf sie zu. Kathryn öffnete die Augen als sie Schritte hörte.
„Chakotay? Was machst du hier?“
„Ich habe einen außerordentlichen guten Roman gelesen.“
„Du hast meinen gelesen, stimmt's?“, fragte sie leise.
Chakotay kniete sich neben sie und sagte: „Ja, er ist wirklich schön.“
Und dann konnte er sich einfach nicht mehr beherrschen. Wie oft hatte er von dem Schluss des Buches geträumt. Er beugte sich vor und küsste sie. *Endlich*, dachte sie. Es hatte sich also doch gelohnt, dass sie diesen Roman geschrieben hatte. Kathryn zog nach einer Weile wieder ihren Kopf zurück und lächelte ihn an. Dann zog ihn zu sich in die Badewanne und küsste ihn wieder leidenschaftlich.



- Ende -
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