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Maybe someday...

von Tale Lara

Kapitel 1

Kathryn Janeway saß alleine in Ihrem Quartier. Eine Kerze stand auf dem Tisch und tauchte das ganze Zimmer in ein warmes Dämmerlicht. Ein Buch lag vor der Kerze auf dem Tisch. Es war aufgeklappt. Kathryn selbst saß auf der Couch in ein leichtes, langes Nachthemd gekleidet. Im Hintergrund lief leise Musik. Verträumt sah sie sich in ihrem Quartier um. Sie fühlte sich geborgen. Fast wie zuhause. Sie war innerlich gelöst, ruhig. Ihre Gedanken schweiften ab, zu den Zeiten in denen sie sich ebenso wohlgefühlt hatte.
Mit ihrem Vater. Zuhause, an den ruhigen Winterabenden, die der Familie gehörten. Wie sie und Phoebe noch klein waren, und wie sie die Abende zu schätzen gelernt hatte, als sie älter wurde. Ihre Gedanken zogen weiter, sie dachte an die schönen Momente mit Justin, wo sie so glücklich war. Ihr erster gemeinsamer Abend, ihre Diskussionen, das was sie gemeinsam unternommen hatten. Langsam wichen die Gedanken an Justin und Kathryn dachte an Marc. Ihre Beziehung war anders. Anders und doch genauso schön. Mann kann Beziehungen nicht miteinander vergleichen, jeder Mensch ist anders. Das hatte sie einmal auf eine Frage von Marc nach ihrer vorherigen Beziehung geantwortet. Es war schön mit Marc, auf die Art und Weise ihrer Beziehung. Kathryn lächelte, das mochte diskriminierend klingen, aber so war es nicht gemeint. Jede Beziehung war einzigartig. Auf ihre Weise. Es kam immer auf die Menschen in der Beziehung an, das hatte Kathryn schon früh festgestellt. Doch auch Marc rückte langsam aus dem Focus der Erinnerungen, und sie dachte an ihre Hündin. Wie sie sie gerade erst bekommen hatte, wie sie ihr alles beibrachte, wie sie zusammenwuchsen bis hin zu dem Moment, wo ihre Hündin trächtig war. Es waren schöne Erinnerungen, und doch etwas störte sie daran.
Über jeder einzelnen Erinnerung hing ein dunkler Schatten. Der Schatten des Todes über ihrem Vater und Justin, unwillkürlich dachte sie an den Schmerz von damals, wie sie sich versteckt hatte, sich die Schuld gegeben hatte, bis sie langsam wieder auf die Beine kam und wieder begann ihr Leben zu führen. Es war so schwer gewesen. Und Marc würde sie vielleicht nie wiedersehen. Und selbst wenn, er war verheiratet. Glücklich. Sie wollte sich nicht in eine Beziehung drängen als eine Art "Schatten der Vergangenheit". Der Verlust ihrer Hündin aber schmerzte sie am meisten. Sie hatten so viel zusammen erlebt und waren richtig gute Freunde und nun konnte sie nicht mal die Welpen aufwachsen sehen. Kathryn seufzte. Sie verspürte das Bedürfnis mit jemandem zu reden. Es überwältigte sie fast. Und doch, der rationale Teil ihres Ichs sagte ihr, daß sich dadurch nichts ändern würde. Was sollte es schon bringen? Sicher für eine zeitlang würde sie sich besser fühlen. Das Gefühl haben sie hätte einen Freund, der ihr zuhören würde. Freunde. Wie lange war es her, daß sie sich richtig unterhalten hatte, über Belange, die nicht die Mission oder das Schiff betrafen? Zu lange dachte Kathryn insgeheim. Aber alle die ihre jemals viel bedeutet hatten, hatte sie zurückgelassen. Oder sie waren tot. Wozu sollte sie mit jemanden reden? Warum sollte sie sich fest an jemanden binden. Jemanden vollkommen vertrauen. Nur im diesen Jemand irgendwann wieder zu verlieren?
Nein, das würde sie nicht tun. Sie wusste, daß sie nicht ewig so weitermachen konnte, aber noch konnte sie es. Und sie würde es tun. Vielleicht würde sie irgendwann wieder einen Freund haben, jemand dem sie alles anvertrauen würde. Vielleicht, irgendwann. Aber nicht heute.
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