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Enterprise-B: Auf großer Fahrt

von Belar

Kapitel 2

Ein Komsignal ertönte auf der Brücke. Harriman drehte sich zur taktischen Station um und wartete auf den Bericht des Sicherheitschefs. Schließlich erstattete der vulkanische Offizier, Lieutenant Shavok Bericht. „Wir werden von der Oberfläche des Planeten gerufen Sir. Es handelt sich um den Kommandanten von Desert Paradise.“ Harriman nahm den Bericht des Lieutenant mit einem nicken entgegen. „Auf den Schirm, Lieutenant!“ Befahl er und drehte sich wieder um. Er stand aus seinem Sessel auf und stellte sich hinter Demora. Der Planet wich dem Konterfei eines Andorianers im Range eines Captain und eines Caitaners im Range eines Commanders.
„Ich grüße sie. Mein Name ist Captain John Harriman vom Raumschiff Enterprise.“ Der Andorianer lächelte nun. Seine Fühler richteten sich nach vorne aus. „Gestatten sie mir, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Captain Silor und das ist mein Sicherheitschef und meine getreue rechte Hand Commander Terax. Was verschafft uns die Ehre, dass die Sternenflotte das neue Flaggschiff zu unserer kleinen, abgelegenen Welt schickt?“ Fragte der Andorianer mit aufrichtigem Interesse. Der Caitaner verschränkte die Arme vor der Brust. „Das möchte ich lieber mit ihnen beiden und ihrem Stab, persönlich besprechen Captain. Ich möchte sie gerne heute Abend zu einem Dinner auf mein Schiff einladen, um alles zu besprechen.“ Erwiderte Harriman. „Ich bedauere, ihre Einladung zurückweisen zu müssen, aber heute Abend findet in diesem System ein Naturschauspiel statt, daß nur alle 200 Jahre stattfindet. Die Sonnen nähern sich so weit aneinander an, dass sehr starke Sonnenwinde entstehen. Wir warten seit der Errichtung der Basis auf dieses spektakuläre Ereignis. Wir haben heute Abend leider sehr viel Arbeit. Ich mache ihnen einen Gegenvorschlag, wie wäre es, wenn sie jetzt zu einem Mittagessen herunterkommen und dann später mit uns zusammen dieses Ereignis genießen?“
Harriman hatte genau auf diese Einladung gehofft. Er wollte sich nur nicht aufdrängen und hielt es für diplomatischer, zuerst eine Einladung auszusprechen. „Ich danke ihnen und akzeptiere ihre Einladung. Ich würde gerne einige meiner Führungsoffiziere mit hinunterbeamen. Geht das in Ordnung? Fragte er höflich. „Selbstverständlich. Bringen sie mit, wen immer sie möchten. Man soll uns ja nicht nachsagen, dass wir Hinterwäldler keine Gastfreundschaft besitzen. Allerdings muss ich ihnen sagen, dass sie im Moment leider nicht beamen können. Die elektromagnetischen Emissionen der beiden Sonnen, haben inzwischen das Doppelte ihres Normalniveaus erreicht und würden jeden Transporterstrahl, sonst wohin zerstreuen. Ich fürchte sie müssen ein Shuttle benutzen.“ Bemerkte der Andorianer. Harriman sah zu seinem Wissenschaftsoffizier um eine Bestätigung zu erhalten. Der britische Wissenschaftsoffizier Lieutenant Commander Richard Westminster nickte nur zur Bestätigung und richtete die wissenschaftlichen Sensoren für eigene wissenschaftliche Messungen auf die beiden Sonnen.

Harriman hingegen wandte sich wieder seinem Gespräch zu. „Einverstanden, wir nehmen ein Shuttle und werden in einer halben Stunde bei ihnen unten sein.“ Der andorianische Captain lächelte. „Ich freue mich bereits darauf. Desert Paradise, Ende!“ Die Verbindung wurde unterbrochen. Der Bildschirm zeigte nun wieder den Planeten. Harriman war bester Laune er teilte Demora Sulu als Shuttlepilotin ein und forderte Shavok und Decker auf sich dem Außenteam anzuschließen. „Mr. Shavok teilen sie der Shuttlebay mit, dass sie ein Shuttle startklar machen sollen. Wir sind in fünf Minuten unten.“ Shavok betätigte die Kontrollen und schloss sich dann dem Außenteam im Turbolift an. In der Zwischenzeit übernahm Commander Albert das Kommando.

Fünf Minuten später saß das Außenteam im Cockpit des Shuttles und bereitete sich auf den Start vor. Demora saß natürlich am Steuer, während Decker die Navigation übernahm. Shavok und Harriman saßen im hinteren Teil des Shuttles und hatten das Vergnügen, den Flug zu genießen. Der Start wurde frei gegeben und die rückwärtigen Schotten des Shuttlehangars wurden geöffnet. Im Hangar selbst herrschte nun ein Vakuum. Demora zündete die RCS-Düsen und steuerte das Shuttle mit dem Namen Cortez aus dem Hangar. Als die Cortez den Hangar verlassen hatte, aktivierte Fähnrich Sulu den Impulsantrieb und begann den Sinkflug zur Planetenoberfläche. Sie durchbrachen die obere Atmosphäre und sanken weiter. 200 Meter über der Planetenoberfläche bremste Demora ab und bat die Landekontrolle von Desert Paradise, ihnen eine Landezone zuzuweisen. Als die Landeerlaubnis und die Landezuweisung übermittelt wurde, brachte Sulu das Shuttle in einen langsamen, stabilen Sinkflug. Langsam näherte sich die Cortez dem Boden, bis sie schließlich mit einem leichten Ruck aufsetzte. Demora deaktivierte die Aggregate und öffnete die Luke. Harriman stieg zuerst aus. Die Hitze schlug ihm regelrecht ins Gesicht. Nach ihm folgte Shavok, dem die Hitze nichts auszumachen schien. Harriman beneidete den Vulkanier, dem solche Temperaturen nicht fremd waren. Nach dem Vulkanier folgten Sabrina Decker und Demora Sulu. Auch die beiden Frauen schienen bereits unter der Hitze zu leiden.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Landepads öffnete sich eine Tür und zwei Offiziere traten ins freie. Es waren ein Andorianer und ein Caitaner. Harriman setzte ein Lächeln auf und ging den beiden entgegen. Ehrlich gesagt, fragte er sich, wie es der Andorianer auf einem solchen Planeten aushalten konnte, da er von einem Eisplaneten stammte. Aber Harriman wusste auch, dass die Andorianer sehr anpassungsfähig und zäh waren und durchaus auf einem Wüstenplaneten überleben konnten.

Captain Silor reichte Harriman die Hand und schüttelte sie herzlich. Als Harriman den Caitaner begrüßen wollte, erwiderte dieser nur widerwillig den Gruß. „Captain Silor, Commander Terax, darf ich ihnen einige meiner Führungsoffiziere vorstellen? Lieutenant Commander Sabrina Decker mein Operationsoffizier, Lieutenant Shovak der Sicherheitschef meines Schiffes und last but not least, Fähnrich Demora Sulu mein Steuermann. Silor begrüßte alle. Besonders herzlich begrüße er Demora. „Sagen sie Fähnrich, sind sie Captain Hikaru Sulus Tochter?“ Fragte er. „Das bin ich.“ Bestätigte Demora. Zu Harriman gewandt sagte Silor dann: „Na dann ist ihr Schiff ja in sehr guten Händen. Sie führt quasi die Familientradition fort.“ Harriman lachte. „Es wäre nicht die Enterprise, wenn kein Sulu am Steuer stünde.“ Silor lachte nun ebenfalls. „Wussten sie, dass ich ihrem Vater vor einem Jahr begegnet bin?“ Fragte Silor den Fähnrich. Diese schüttelte den Kopf. „Wo denn?“ Fragte Demora. „Die Excelsior hat vor einem Jahr unseren Planeten angeflogen und uns ein neues Teleskop geliefert. Der Captain und Ich hatten zwei Tage Zeit, uns über unser gemeinsames Hobby, die Botanik, zu unterhalten. Ich empfinde solche Besuche immer als erfreuliche Abwechslung von unserem, doch sehr eintönigen Leben hier auf Larus IX. Ganz anders als der gute Terax. Er sieht überall nur Verschwörungen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er ein so guter Sicherheitsoffizier ist.“ Harriman lächelte und schwitzte vor sich hin. Was sagte man dazu, ein Andorianer, der gerne Smalltalk betrieb. Schließlich wurde sich Silor doch noch seiner Pflichten als Gastgeber bewusst. „Aber was stehen wir hier in der Hitze rum, wenn wir uns in einem klimatisierten Raum unterhalten können.“ Er deutete auf das Gebäude hinter ihm und Terax. Gemeinsam gingen sie hinein.

Zwanzig Minuten später auf der Enterprise

Commander Daniel Albert saß im Kommandosessel der Enterprise und beobachtete auf dem Hauptschirm, wie sich die beiden Sonnen einander annäherten und ein wahres Farben-und Lichtspiel erzeugten. Es war ein gewaltiges Feuerwerk im All, das alle Farbspektren aufwies. Plötzlich gab die TAC Geräusche von sich. Albert drehte sich in seinem Sessel um und erwartete den Bericht des stellvertretenden Sicherheitschefs. „Sir, wir werden von Captain Harriman auf der Oberfläche des Planeten gerufen. Er wünscht ein Gespräch mit den Führungsoffizieren in der Beobachtungslounge.“ Albert runzelte die Stirn und nickte. „Legen sie das Gespräch in die Lounge.“ Befahl er, stand auf und bedeutete den restlichen Führungsoffizieren, ihn in die Lounge zu begleiten. „Sie haben das Kommando Lieutenant.“ Sagte Albert im gehen. Der Sicherheitsmann konnte den Befehl nicht mehr bestätigen. Die Tür zur Lounge war bereits geschlossen.

Als alle Führungsoffiziere in ihren Sesseln platz genommen hatten, befahl Albert dem Computer, die Verbindung herzustellen. Auf dem Bildschirm an der Wand erschienen Harriman, Silor und Terax. Alle drei wirkten besorgt. „Captain?“ Sagte Albert und beugte sich in seinem Sessel vor. Harriman nickte. „Was ich jetzt berichte, darf den Raum nicht verlassen!“ Befahl Harriman. Alle anwesenden Offiziere nickten zur Bestätigung und warteten gespannt auf Harrimans Bericht. „Admiral Snoden hat uns nach Larus IX beordert, weil das Sternenflottenkommando einen Angriff der Romulaner auf den Planeten befürchtet. Die Sternenflotte hat nicht die geringste Ahnung, warum sie gerade jetzt einen Angriff planen. Sie vermuten jedoch, dass es um die Dilithiumvorkommen und die Forschungsstation geht. Unsere Aufgabe ist es, die Kolonisten zu warnen und den Planeten zu verteidigen. Das Ereignis, das in etwa vier Stunden in diesem Sonnensystem stattfindet, wird uns dabei nicht gerade helfen. Unsere Sensoren werden nicht optimal funktionieren, wenn die Romulaner dann auch noch ihre Tarntechnologie einsetzen, haben wir praktisch keine Möglichkeit sie zu entdecken. Sie können ungehindert die Grenze überqueren und in unserem Raum nach Gutdünken operieren.“ Führte Harriman aus.
Albert runzelte die Stirn. „Eins verstehe ich dabei nicht. Die Romulaner hatten nie Schwierigkeiten mit ihrer Dilithiumversorgung und ein Astrometrisches Forschungslabor hat für sie auch keinen großen Wert. Der Planet hat nicht die geringste strategische Bedeutung für sie. Was wollen sie also von diesem Planeten und riskieren einen Zwischenfall, der zum Krieg führen könnte?“ Harriman nickte zustimmend. „Ich gebe ihnen völlig recht Commander. Das alles wirkt sehr seltsam und unlogisch. Das klingt nicht nach den Romulanern. Vielleicht vermuten sie auf dem Planeten eine Gefahr für ihr Reich und wollen diese im Keim ersticken. Aber das sind alles Spekulationen. An unserer Aufgabe ändert sich dennoch nichts. Ich kehre nach dem Dinner mit den Offizieren auf die Enterprise zurück. Bis dahin, halten sie die Stellung und versuchen die Sensoren so effektiv wie möglich einzustellen. Es missfällt mir, dass wir quasi blind sind.“ Befahl Harriman. „Verstanden!“ Bestätigte Commander Albert. „Harriman Ende!“ Damit war das Gespräch beendet.

„Sie haben die Befehle des Captains gehört. Vorschläge?“ Fragte Albert die anwesenden Offiziere und drehte sich dabei vom Wandmonitor weg um sich den Offizieren zuzuwenden. „Wir können die Empfindlichkeit der Sensoren noch um etwa 10% erhöhen. Dazu benötigen wir allerdings etwa ein drittel der Warpenergie.“ Schlug Lieutenant Commander Westminster vor. „Ich muss sie darauf hinweisen, dass wir dann lediglich eine Spitzengeschwindigkeit von Warp 5 zur Verfügung haben.“ Wandte der Chefingenieur, Lieutenant Gri’Tar ein. Albert wägte das für und wider ab. Die Enterprise wäre bei Highwarpmanövern oder einer Verfolgung im Nachteil. Allerdings besaßen die Sensoren jetzt Toppriorität. Man konnte die Energie dann im Notfall ja wieder dem Warpantrieb zuführen. Die Entscheidung war gefallen. „Mr. Westminster, Mr. Gri’Tar, sorgen sie dafür, dass die Sensoren auf maximale Wirkung modifiziert werden. Wie lange brauchen sie für die Modifikationen?“

Westminster und Gri’Tar sahen sich an. Schließlich ergriff Gri’Tar das Wort. „In etwa einer Stunde dürften die Arbeiten abgeschlossen sein.“ Sagte er. Albert nickte zufrieden. „Ausgezeichnet. Fangen sie an!“ Befahl er. „Wegtreten!“ Die Offiziere standen auf und verließen die Lounge. Albert drehte den Sessel zum Panoramafenster um und schaute hinaus ins All. Die Enterprise passierte gerade in einem großen Abstand die beiden Sonnen. Es war durchaus möglich, dass sich die Romulaner bereits in diesem System befanden und jede Bewegung der Enterprise beobachteten.

Er stand aus dem Sessel auf und ging auf die Brücke „Gelber Alarm, Schilde hoch!“ Befahl er und nahm bis zur Ankunft des Captains im Kommandosessel platz.

RNS Val’Shan
Romulanisches Kommandoschiff
Zur selben Zeit

Die romulanische Kommandantin T’Var saß im Kommandosessel des romulanischen Warbirds der Shi’RaS Klasse. Das Schiff und ihre beiden Schwesterschiffe, die Val’Tar und die Val’Siran befanden sich getarnt hinter dem Mond von Larus IX und beobachteten die Situation. Der Weltraum war von einem Lichtspiel erfüllt, das durch die Annäherung der beiden Sonnen des Larussystems erzeugt wurde. Die Sensoren der Schiffe hatten nur noch eine Effizienz von 60% und waren deswegen wenig zuverlässig. Als die Warbirds aus dem Warp in das System sprangen, entdeckten sie ein Schiff der Excelsiorklasse im Orbit des Planeten. Allerdings sah das Schiff anders aus, als die bekannten Modelle dieses Typs. Anscheinend handelte es sich um eine Modifikation oder um einen Refit der Schiffsklasse. Gegenwärtig versuchte der taktische Offizier herauszufinden, um welches Schiff es sich handelte und wer der Captain war.

Vor einigen Minuten hatte das Schiff seine Schilde aktiviert. Irgendwie hatte Commander T’Var das Gefühl, dass dieses Schiff nicht grundlos hier seine Kreise zog. Ahnte die Sternenflotte etwas? Es konnte kein Zufall sein, dass die Sternenflotte gerade jetzt ein solch großes Schiff auf diesen doch relativ unwichtigen Planeten schickte. T’Var war als sehr vorsichtig bekannt und wollte kein Risiko eingehen. Diese Mission musste Erfolg haben. Ansonsten würde sie ihre Chance auf einen Posten in der Admiralität und später im Senat verwirkt haben.
Man musste der Föderation unbedingt nachweisen, dass auf diesem Planeten Biogene Waffen gelagert wurden, die im Falle eines Krieges gegen die Romulaner gerichtet werden konnten. Zu dieser Erkenntnis war vor zwei Monaten der romulanische Geheimdienst Tal’Shiar gelangt. Aber um an die Beweise zu gelangen, mussten sie erst einmal an diesem Schiff vorbeikommen. Und um das zu tun, musste T’Var unbedingt wissen, was das für ein Schiff war und wer sein Captain war.
Sie drehte sich zur taktischen Station um. „Nun? Mit wem haben wir die Ehre Centurio B’Ret?“ Fragte sie.
B’Ret sah von seinen Anzeigen auf und wirkte ernstlich besorgt. „Commander, die Registrierung des Schiffes lautet, NCC-1701-B. Der Name des Schiffes ist Enterprise.“ T’Var stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sie umrundete die Waffenkonsole um die Anzeigen persönlich zu überprüfen. Tatsächlich. Auf dem Display stand ganz klar Enterprise. Kirk hatte also ein neues Schiff. Sie rief die weiteren bekannten Daten ab und wurde abermals überrascht. Auf dem Display stand in romulanischen Buchstaben: KOMMANDIERENDER OFFIZIER: CAPTAIN JOHN HARRIMAN!
Wer war dieser Harriman? Und was noch wichtiger war, wo war Kirk? Es gab keine weiteren Informationen, die der Computer zur Verfügung stellen konnte. Sie gab als Suchbegriff den Namen des Captains ein und wurde enttäuscht. Der romulanische Geheimdienst hatte es anscheinend versäumt, ein Dosier des neuen Captains zu erstellen. Aber dieser Captain musste gut sein, sonst hätte er nie das Kommando eines solchen Schiffes erhalten. Dies machte die Situation nicht einfacher. Sie konnten den Gegner und die Fähigkeiten seines Schiffes nicht einschätzen. Die mangelnde Informationsmenge konnte sich als fataler Nachteil herausstellen.
T’Var beschloss, in vier Stunden, wenn die Strahlung durch die Sonnenwinde am stärksten wäre, das Sternenflottenschiff einzukreisen und anzugreifen. Sie nahm wieder im Kommandosessel platz und beobachtete die Enterprise, wie sie friedlich den Planeten Larus IX umkreiste.
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