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Enterprise-B: Return to the Neutral Zone

von Belar

Kapitel 2

USS. Enterprise NCC 1701-B
Position: Septimus Major, nahe der romulanischen Neutralen Zone
Mission: Vermessung und Erforschung des Planeten
Ort: Brücke

Drei Minuten später öffneten sich die Türen des Turbolifts und entließen die Passagiere auf die Brücke. Während Westminster an seine wissenschaftliche Station zurückkehrte, begab sich Albert zum Kommandostand. Der Captain erwartete ihn bereits und erhob sich aus seinem Sessel.

“Bitte folgen sie mir in meinen Raum Commander!” Sagte der Captain und wandte sich ohne eine Antwort zu erwarten um und schritt über die Brücke zum Bereitschaftsraum des Captains. Albert folgte ihm.

Als sich die beiden Türhälften hinter dem Captain und dem Ersten Offizier geschlossen hatten, bedeutete Harriman, Albert platz zu nehmen und nahm selbst hinter seinem Schreibtisch platz.

Eine lange Zeit verging, bis Harriman das Wort ergriff. Albert wartete gespannt ab. Es musste sich um eine ernste Sache handeln, wenn der sonst so fröhliche und gutgelaunte Captain dermaßen beunruhigt wirkte.

“Die Sternenflotte hat vor einigen Tagen den Kontakt zu Sternenbasis 217 verloren. Man vermutet einen Angriff der Romulaner. Wir wissen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht, ob dies den Tatsachen entspricht. Es könnte genausogut ein Ionensturm sein. Aber für den Fall, dass es doch die Romulaner waren, haben wir den Auftrag, die Sache zu untersuchen. Aus diesem Grund stößt ein Experte des Sternenflottenkommandos zu uns. Angeblich hatte er oder sie schon einige Male Kontakt zu den Romulanern.” Berichtete Harriman und blickte den Commander an.

Dieser war plötzlich aschfahl im Gesicht geworden und kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Er versuchte etwas zu sagen, aber abgesehen von zusammenhang-und sinnlosen Worten brachte er keinen Satz zustande.

“Stimmt etwas nicht Commander?” Fragte Harriman besorgt. “Meine Frau Sir. Sie wartet auf der Sternenbasis auf mich, wenn wir in vierzehn Tagen dort anlegen. Wir wollten meinen Landurlaub zusammen verbringen. Sie ist bereits dort.” Erklärte Albert. “Grundgütiger.” Entfuhr es Harriman. “Kann ich etwas für sie tun?” Fragte der Captain.

Albert versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, was kläglich scheiterte. “Im Moment nicht Sir, danke. Wir wissen ja noch nichts. Sie sagten ja bereits, dass es auch ein Ionensturm sein kann. Außerdem reist meine Frau mit einem zivilen Passagierschiff, die haben desöfteren Verspätung. Gibt es noch andere Möglichkeiten, was passiert sein könnte?”

“Nunja, es besteht auch noch die Möglichkeit, dass die Tholianer oder die Gorn hinter der Sache stecken, aber von denen haben wir schon eine halbe Ewigkeit nichts mehr gehört. Ich denke, die haben genug Probleme mit den Romulanern. Aber es bringt nichts, wenn wir hier wild herumspekulieren, ohne irgendwelche Fakten zur Verfügung zu haben.” Antwortete Captain Harriman.

Albert nickte zustimmend und besann sich auf seine Professionalität, die man ihm in vier Jahren Sternenflottenakademie eingetrichtert hatte. Es brachte ihm und vorallem der Mission keinen Vorteil, dass er sich verrückt machte, ohne die Fakten zu kennen. Dazu war später auch noch Zeit.

In diesem Moment ertönte das Interkom im Bereitschaftsraum des Captains und ließ Deckers Stimme vernehmen.
“Brücke an Harriman und Albert. Die USS. Sentinel nähert sich uns und bittet um Erlaubnis einen Passagier transferieren zu dürfen.” Meldete die Operationsoffizierin.
Harriman sah zu Albert herüber, der seinen Blick erwiderte. “Das ging ja erstaunlich schnell.” Stellte der Captain fest.

“Offensichtlich ist Zeit ein kritischer Faktor in dieser Angelegenheit.” Stimmte der Erste Offizier zu.

Harriman tippte auf seinen Kommunikator. “Verstanden. Erteilen sie die Erlaubnis. Der Commander und ich werden unseren Gast im Transporterraum empfangen.” Sagte Harriman und beendete die Verbindung.

Beide Offiziere standen auf und verließen den Bereitschaftsraum, um sich in den Transporterraum zu begeben. Auf dem Weg dorthin schwiegen sie, beide Offiziere hingen ihren eigenen Gedanken nach.

Als Harriman und Albert den Transporterraum betraten, war der Transportvorgang bereits im Gange. Harriman und Albert grüßten Yeoman Rodriguez mit einem Nicken und stellten sich vor die Transporterplattform, um auf das Ende der Prozedur zu warten. Schließlich nahm der Körper auf der Plattform Gestalt an und das blaue flirren verebbte.
Auf der Transporterplattform stand nun eine weibliche Sternenflottenoffizierin im Range eines Captains. Sie war von großer, athletischer Statur. Ihr langes braunes Haar fiel ihr locker auf die Schulter. Ihre grünen Augen wirkten intelligent und verschlagen. Sie musterten bereits die beiden Offiziere, wie ein Raubtier seine Beute begutachtete, bevor es zuschlug.

Albert bemerkte, dass Harriman mit offenem Mund dastand und keinen Ton herausbrachte. Offensichtlich erkannte er die Frau. Albert beschloss die Initiative zu übernehmen und schritt auf den Captain zu. Er streckte die Hand aus und war überrascht, dass die Offizierin einen derart starken Händedruck hatte. Dennoch ließ er sich nicht anmerken, dass ihm der auf seine Hand ausgeübte Druck, leichte Schmerzen verursachte.

“Herzlich Willkommen an Bord der Enterprise, Captain. Ich bin Commander Daniel Albert und das ist Captain...” “...John Harriman!” Beendete die Frau seinen Satz und ließ Harriman dabei nicht aus den Augen.

Dieser schien sich aus seiner Verblüffung nicht mehr befreien zu können.
“Mein Name ist Captain Valentina Summers vom Geheimdienst der Sternenflotte.” Stellte sich die Offizierin vor und widmete nun Albert ihre Aufmerksamkeit.
Plötzlich wurde Harriman anscheinend wieder wach und schaltete sich in die Szene ein. “Wir dachten, wir würden einen diplomatischen Experten zur Unterstützung zur Seite gestellt bekommen.” Stellte Harriman fest.

Captain Summers begegnete seiner Herausforderung mit einem eisigen Blick. “Ich habe im diplomatischen Corps angefangen, wenn du dich erinnerst und bin dann, nach meiner Beförderung zum Commander zum Geheimdienst gewechselt. Ich bin durchaus qualifiziert, mit den Romulanern zu verhandeln.” Entgegnete sie.

“Das werden wir sehen. Aber erstmal Willkommen an Bord.” Sagte Harriman, setzte ein wenig überzeugendes Lächeln auf und reichte Valentina die Hand.

Diese brachte ein überzeugenderes Lächeln zustande und ergriff ihrerseits die Hand des Captains. “Wenn es möglich ist, möchte ich in einer Stunde, während eines Briefings, die Führungsoffiziere über die Situation informieren und sie einweisen.” Sagte sie.

“Es wird möglich gemacht.” Erwiderte Harriman eisig, drehte sich um und verließ den Transporterraum schnellen Schrittes.
Albert sah, Summers an, die einen Lachanfall nur schwer unterdrücken konnte. “Darf ich fragen, was das eben war?” Fragte er vorsichtig. Er war neugierig, was zwischen den beiden Offizieren vorging.

“Das ist eine lange Geschichte. John wird sie sicher aufklären, das macht er immer.” Antwortete sie geheimnisvoll. “Darf ich sie bitten, mir mein Quartier zu zeigen?”
Albert, der mit dieser Antwort unzufrieden war, entschied die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen. Aber wenn die kleinlichen Zänkereien der beiden, die Mission und somit das Leben seiner Frau gefährdeten, würde er einschreiten.

“Selbstverständlich. Darf ich bitten?” Sagte er freundlich, nahm den Koffer der Agentin und deute auf den Ausgang.
Der Erste Offizier und die Geheimdienstoffizierin, verließen gemeinsam den Transporterraum.

USS. Enterprise NCC 1701-B
Position: Septimus Major, nahe der romulanischen Neutralen Zone
Mission: Vermessung und Erforschung des Planeten
Ort: Briefingraum
Eine Stunde später.

Der gesamte Führungsstab der Enterprise fand sich pünktlich eine Stunde nach der Ankunft der Agentin im Besprechungsraum hinter der Brücke ein, um sich in die vor ihnen liegende Mission einweisen zu lassen. Alle Offiziere hatten bereits platz genommen. Nur Captain Summers stand vor einem Bildschirm, der eine Karte, der politischen Lage rund um den Standort der Sternenbasis 217 darstellte.

Summers ließ sich Zeit. Während die Offiziere die Karte begutachteten, studierte sie abschätzend den Captain. Sie bezweifelte, dass er in der Lage war, die Situation zu meistern, die Rettung des Außenpostens vor einem Jahr, war einfach Glück. Sie wünschte sich schon fast eine Niederlage, des Mannes den sie nach der Akademie heiraten wollte und der sich gegen die Ehe und vorallem gegen sie, zugunsten seiner Karriere entschied. Diese Erfahrung ließ die damals noch so lebenslustige, junge Frau erkalten und verbittern, nie wieder kam ihr ein Mann so nah, wie John. Und nun hatte sie durch die Launen des Schicksals, die Gelegenheit, ihn fallen zu sehen.

Als sie die Blicke der Offiziere auf sich ruhen spürte, begann sie mit ihrem Bericht.

“Mein Name ist Captain Valentina Summers. Ich bin Mitglied des Geheimdienstes der Sternenflotte und wurde hier hergesandt, um ihnen bei den Ermittlungen zu helfen, die Ereignisse aufzudecken, die zum Kontaktverlust mit ihrer Heimatbasis geführt haben.”
Stellte sie sich vor und wartete auf die unvermeidliche Frage.

“Wozu brauchen wir denn einen Geheimdienstoffizier, wenn wir nur dort hin fliegen brauchen und nach dem Rechten sehen müssen?” Fragte Harriman.
Diese Frage konnte nur von Harriman kommen. Summers hob eine Augenbraue und erwiderte seinen Blick.

“Wie ihnen sicher nicht entgangen ist, ist die Sternenbasis eine der wichtigsten Außenposten entlang unserer Seite der Neutralen Zone, wenn der Kontakt zu solch einer wichtigen Einrichtung abreißt, die in der nähe eines erklärten Feindes stationiert ist, dann ist das Grund genug zur Besorgnis. Da ich bereits Erfahrungen mit den Romulanern auf diplomatischem Parkett sammeln konnte, hielt es das Sternenflottenkommando für sinnvoll, mich die Verhandlungen führen zu lassen, falls es einen Kontakt geben sollte.” Antwortete sie.

“Wie sie sicher wissen, haben wir auch einige Erfahrungen mit den Romulanern vorzuweisen.” Entgegnete Harriman.

Summers konnte sich ein geringschätziges Lächeln nicht verkneifen.

“Ihre Erfahrungen begründen sich doch vorwiegend auf Kampfhandlungen. Ich bin hier, um dafür zu Sorgen, dass es gar nicht so weit kommt und die Ermittlungen zu leiten.”
“Wenn die Romulaner die Station angegriffen oder gar vernichtet haben, dann werden wir auch keine Verhandlungen brauchen, dann sollten wir sie zum Teufel jagen.” Warf Albert wütend ein und wurde von Harriman mit einem Blick zum Schweigen gebracht.

“Das ist genau die Mentalität, die einen Krieg auslösen könnte und die Sternenflotte wünscht dies um jeden Preis zu vermeiden. Eben aus diesem Grund bin ich hier.” Erwiderte Captain Summers.

“Na schön. Was ist bei diesem Unternehmen die Aufgabe der Enterprise?” Fragte Harriman.
“Ihre Befehle lauten, bringen sie mich zur Raumstation 217, unterstützen sie mich bei den Ermittlungen und allen anderen Dingen, die ich für notwendig erachte.” Antwortete Summers.

“Als erstes, setzen sie Kurs auf die Raumstation mit Maximum Warp. Doktor, sie bereiten die Krankenstation und den Shuttlehangar für Verletzte vor. Alles weitere, werden wir dann vor Ort entscheiden, wenn wir die Situation vor Augen haben. Ich leite die Mission, Captain Harriman das Schiff. Ab sofort gilt Alarmstufe Gelb für alle Decks! Sie können wegtreten.” Befahl sie.

Unter leisem Gemurmel verließen die Führungsoffiziere der Enterprise den Besprechungsraum und ließen Harriman und Summers alleine zurück. Harriman stand aus seinem Stuhl auf und begab sich zum Panaromafenster, um hinauszublicken. Summers gesellte sich zu ihm.

“Glaubt das Sternenflottenkommando wirklich, dass die Romulaner eine ganze Raumbasis vernichtet haben?” Ergriff Harriman das Wort.
“Um ehrlich zu sein, das Sternenflottenkommando hat nicht die geringste Ahnung, was passiert sein könnte. Vom Ionensturm, bis zu einem Angriff ist alles möglich. Ich bin nur hier, für den Fall, dass die Romulaner hinter der Sache stecken.” Antwortete sie und schaute zu ihm auf.

Harriman drehte sich zu ihr um und betrachtete sie. “Du siehst gut aus.” Sagte er leise.
“Danke. Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe mich wieder gefangen.” Erwiderte sie.
“Ich habe mich nie bei dir entschuldigt oder?” Sagte er betreten. “Nein, das hast du nicht. Und jetzt will ich keine Entschuldigung mehr von dir hören. Was geschehen ist, ist geschehen und zehn Jahre sind eine lange Zeit. Du bedeutest mir nichts mehr.” Sagte sie kalt und blockte sofort ab.

“Nichtsdestotrotz, entschuldige ich mich. Ich war damals ein anderer Mensch. Meine Karriere, war mir sehr wichtig.” Versuchte es Harriman erneut.
“Meine Karriere war mir auch wichtig. Aber ich war bereit, den Schritt zu wagen und du hast dich einfach auf und davon gemacht. Und jetzt will ich nichts mehr davon hören. Die Sache ist erledigt. Um es mal so auszudrücken, du könntest blutend vor mir auf dem Boden liegen und ich würde dich übergehen.” Zischte sie und wandte sich zum gehen.
An der Tür zur Brücke holte Harriman sie ein und hielt sie am Arm fest. Valentina wirbelte mit einem wilden funkeln in den Augen herum und erhob die andere, noch freie, Hand zum Schlag. “Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben und verstehe deinen Zorn.” Sagte der Captain der Enterprise ruhig.

“Lass mich los, oder du bekommst meinen Zorn zu spüren.” Sagte sie.
Harriman ließ sie los und sie verschwand auf der Brücke. Der Captain zog seine Uniformjacke zurecht, unterdrückte seine Gefühle und folgte ihr auf die Brücke.
“Steuermann, wir verlassen den Orbit und setzen sie Kurs auf Sternenbasis 217. Maximum Warp!” Befahl er und nahm im Kommandosessel platz.
Demora Sulu programmierte die Koordinaten und bereitete die Zündung des Warpantriebs vor.

“Kurs liegt an!” Sagte sie schließlich. “Energie!” Sagte Harriman.
Die Enterprise, ein Schiff der modernisierten Excelsiorklasse, verließ den Orbit des Planeten, wandte sich dem Weltraum zu und durchbrach nach verlassen des Sternensystems die Lichbarriere in einem gleißenden weißen Blitz.
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